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Hawaii

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Hawaii
Flagge Wappen/Siegel
Datei:Hawaii Flagge.jpg Datei:Hawaii Wappen.png
Karte der USA, Hawaii hervorgehoben

Andere Bundesstaaten

Basisdaten
Spitzname: The Aloha State
Hauptstadt: Honolulu
Größte Stadt: Honolulu
Fläche
Rang (innerhalb der USA): 43
Insgesamt: 28,337 km²
Land: 16,649 km²
Wasser (%): 11,672 km² (41,2%)
Einwohner
Rang (innerhalb der USA): 42
Insgesamt (2000): 1,211,537
Dichte: 43/km²
Mitgliedsstaat
Platz: 50
Seit: 21. August 1959
Geografie
Zeitzone: Hawaii: UTC-10
(keine Sommerzeit)
Breitengrad: 16°55'N bis 23°N
Längengrad: 154°40'W bis 162°W
Breite:
Länge: 2450 km
höchste Lage: 4205 m
durchschnittliche Lage: 925 m
tiefste Lage: 0 m
Politik
Gouverneur: Linda Lingle
Abkürzungen
postalisch: HI
amtlich:
ISO 3166-2: US-HI

Hawaii ist eine Inselkette im Pazifischen Ozean, die gleichzeitig den 50. Bundesstaat der USA bildet.

Geographie

Datei:Hawaii Karte.png
Karte Hawai'is

Insgesamt gehören 137 Inseln mit einer Fläche von 16.636 km² zu Hawaii, die meisten davon sind jedoch nicht bewohnt. Die 8 größten Inseln sind (von West nach Ost) Niihau, Kauai, Oahu, Molokai, Lanai, Kahoolawe, Maui und Hawaii, die größte Insel, die auch Big Island genannt wird. Die Midwayinseln gehören geographisch zwar zu der Inselkette, nicht aber politisch.

Die Inseln sind alle vulkanischen Ursprungs. Auf der größten Insel, Hawaii, sind die Vulkane Kilauea und der Mauna Loa noch aktiv. Südöstlich befindet sich der untermeerische Vulkan Loihi.

Flüsse und Seen

Das Trinkwasser auf den Inseln wird u. a. über artesische Brunnen gewonnen. Der längste Fluss ist der Kaukonahua auf der Insel Oahu. Der größte natürliche See ist der Halulu-See, auf Niihau.


Bevölkerung

Datei:Satellitenfoto-Hawaii.jpg
NASA-Satellitenbild einiger Hawaii-Inseln - von Westen nach Osten: Oahu, Molokai, Lanai, Maui und Kahoolawe

Neben den polynesischen Ureinwohnern siedelten sich nach der Entdeckung weiße Missionare, Händler und Walfänger in Hawaii an. Für den Zuckerrohranbau und später Ananasanbau wurden chinesische und japanische Arbeitskräfte angeworben, die sich dort ansiedelten und teilweise ihre Kultur mitbrachten. Die berühmten "goldenen Menschen" von Hawaii entstanden aus der Durchmischung der polynesischen Ureinwohner mit den asiatischen (v.a. japanischen) Einwanderern.

Die Hawaii-Inseln zählen etwa 1,3 Millionen Einwohner. Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Archipels ist Honolulu mit ca. 450.000 Einwohnern. Heute leben 23% Europäer, 23% Japaner, 20% hawaiianische Ureinwohner, 11% Filipinos, 5% Chinesen und 1% Koreaner auf der Insel.

Verbreitete Sprachen auf Hawaii sind neben Englisch Hawaii Creole English und die indigene Hawaiianische Sprache.

Geschichte

Historische Karte (um 1888)

Besiedlung

Vermutlich gelangten zwischen dem 2. Jahrhundert und 6. Jahrhundert die ersten von den Marquesas-Inseln stammenden Polynesier nach Hawaii, welche in der Lage waren, die ungeheure Entfernung von etwa 5000 Kilometern mit Kanus zu überbrücken. Diese Segelkanus bestanden aus ausgehölten und mit Harzen abgedichteten Baumstämmen, welche Segel aus großen Blättern besassen. Zusammengehalten wurden die für bis zu 100 Personen ausgelgten Kanus mit Kokosnußfasern. Eine zweite Siedlerwelle von Polynesiern folgte etwa im 11. Jahrhundert aus Tahiti. An der Spitze der neu-hawaiianischen Gesellschaft standen die Adeligen, die ihre Herkunft auf mehrere Götter zurückführten und ihre Macht auf das Prinzip des kapu stützten. Das kapu erlaubt und verbietet bestimmte Handlungen bzw. den Zutritt zu bestimmten Orten. Den Adeligen folgten die Priester und anschließend das gemeine Volk. Zeitweise kam es zu Kriegen zwischen verschiedenen Stämmen; ein Clan wurde jeweils vom Alii angeführt, einem von den Göttern abstammenden Häuptling.

James Cook

Am Januar 18. Januar 1779 landete James Cook auf seiner 3. Pazifikreise in Kauai. Der eigentliche Zweck seines Unternehmens bestand darin, eine Passage in den Atlantik zwischen Alaska und Sibirien zu finden. Er nannte die Inseln, auf denen noch immer mehrere Königreiche bestanden, zu Ehren des 4. Earl von Sandwich (John Montague) „Sandwich Islands”. Vermutet wird allerdings, dass der Spanier Juan Gaetano bereits 1527 auf Hawaii landete. Cook betrieb Tauschgeschäfte mit den Einheimischen und liess neben Schweinen, Ziegen und div. Saatguten auch Geschlechtskrankheiten auf der Insel zurück, welche die Bevölkerung innerhalb von den nächsten 80 Jahren von 300.000 auf 60.000 schrumpfen ließen. Ein Jahr später, 1780, kehrte Cook zurück und landete zufällig auf einem der heiligsten Plätze Hawaiis, und das zu einem Zeitpunkt, als die einheimische Bevölkerung ein Fest zu ehren der Gottheit Lono abhielt. Cook wird anschließend als jene Gottheit verehrt, doch nach einigen Missverständnissen mit den Einheimischen und seinem Versuch, die Inseln mit Waffengewalt zu erobern, werden er und ein Teil seiner Mannschaft grauenhaft niedergemetzelt.

Übernahme der USA

Zwischen 1781 und 1811 wurden die Inseln unter Kamehameha I. geeinigt, dessen fünf Nachfolger bis 1872 regierten. Ab 1820 ließen sich immer mehr europäische und US-amerikanische Missionare und Händler in Honolulu nieder; in der Zeit entwickelte sich der Handel zwischen Asien und Amerika immer mehr. Hawaii selbst war sehr erfolgreich mit dem Anbau von Zuckerrohr und Melonen und dem Walfang. Immer mehr Europäer und Amerikaner ließen sich in Hawaii nieder und verdrängten die einheimischen Kulturen. Die verschiedenen Könige schafften es schließlich, eine gerechte Verfassung zu bilden und den Einfluss der Amerikaner und Europäer einzudämmen.

Der Einfluss der USA wurde dennoch immer größer. 1875 wurde ein Vertrag geschlossen, der es erlaubte, Zucker aus Hawaii zollfrei in die USA zu exportieren. 1887 konnten die USA nach einer Ergänzung des Vertrags den Marinestützpunkt Pearl Harbor übernehmen. Als Königin Lilioukalani († 1917) den US-amerikanischen Einfluss zurückdrängen wollte, wurde sie gestürzt und 1894 die Republik Hawaii errichtet . Kurz nach dem Tod des Königs Kalakauas, „dem Lebenslustigen“, wurde Hawaii wegen der großen strategischen Bedeutung im spanisch-amerikanischen Krieg am 7. Juli (evt. auch 12. Juli) 1898 widerrechtlich von den Vereinigten Staaten annektiert (1999 erklärte die UNO das von den USA durchgefürte unfaire Plebiszit von 1898 zum Verstoß gegen Artikel 73 der UN-Charta). Erst Präsident Bill Clinton entschuldigte sich offiziell für die rechtswidrige Annektion und den Schaden, der den Ureinwohnern Hawaiis zugefügt wurde.

Datei:Hula Girl pc prewar.png
Hula Dance Girl 1910

Am 14. Juni 1900 wurde das US-Territorium Hawaii gebildet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Pearl Harbor zum wichtigsten Flottenstützpunkt der USA ausgebaut. Mit dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 begann für die Vereinigten Staaten der 2. Weltkrieg und über Hawaii wurde das Kriegsrecht verhängt.

Nachdem durch massive Förderung der Einwanderung die Hawai'ianer zur Minderheit im eigenen Land geworden waren, wurde Hawaii am 21. August 1959 nach einem Volksentscheid der 50. Bundesstaat der USA. Zum ersten hawaiianischen Gouverneur wurde William F. Quinn erklärt.

Die polynesische Urbevölkerung, nun in der Minderheit, fordert heute wieder mehr Unabhängigkeit, Rechte und Land für die Hawaiianer sowie eine Lösung von den USA.

Die Unabhängigkeitsbewegung und Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen abzubauen sind ein Schwerpunkt des Matsunaga Institute for Peace, das auf einen gewaltfreien Ausgleich der Konflikte hinarbeitet.

Der traditionelle Aloha-Spirit steht für Gastfreundschaft, gute Laune und Zusammenhalt.

Wirtschaft

Der Hauptwirtschaftszweig von Hawaii ist der Anbau und Export von Zuckerrohr. Der ehemalige Walfang wurde bereits von Kamehameha V. (1863-1873) verboten, so dass der Anbau dieser Pflanzen immer wichtiger wurde. Nebenbei werden auch Bananen, Kaffee, Tabak, Ananas, Reis Baumwolle und Cannabis geerntet.

1990 führte die US Regierung die Operation Wipeout aus. Es wurden über 90 % der hawaiianischen Cannabispflanzen vernichtet, das entsprach ca. einem Wert von 6 Milliarden US-Dollar. Quelle: [1]

Des weiteren ist die Tourismusindustrie und die Hollywood-Filmindustrie [2] auf Hawaii ein bedeutender Zweig der Wirtschaft.

Der Hafen Honolulus hat ausgedehnte Verladeanlagen und liegt im Mittelpunkt der transpazifischer Passagier- und Frachtschifffahrtslinien. Der Internationale Flughafen Honolulu ist Flugverkehrsknotenpunkt im Pazifik. Industriezweige sind Lebensmittelverarbeitung (Dosenananas, Zuckerraffinade, Maschinenbau, Metallwaren, Baustoffe und Bekleidungsindustrie. Militäranlagen wie der Flottenstützpunkt Pearl Harbor, die Hickam Air Force Base und das Tripler Army Medical Center sind auch für die örtliche Wirtschaft von Bedeutung.

Oahu

Oahu ist die drittgrößte Insel Hawaiis, auf der 75 % der 1,1 Millionen Einwohner der Inselkette leben. Die meisten japanischen Einwanderer leben hier. Honolulu, Hawaiis weltoffene Hauptstadt, erstreckt sich auf einer Länge von über 42 km. Neben dem multikulturellen Stadtzentrum liegen auf Oahu der lebendige und weltberühmte Badeort Waikiki sowie der Vulkan "Diamond Head", das Wahrzeichen von Hawaii. Waikiki Beach ist ein 4 km lange Strand mit bis zu 15 m hohen Wellen. Ein Surferparadies.

Auf der Militär-Base Pearl Harbor gibt es eine Gedenkstätte zu besichtigen, anlässlich des Angriffs der Japaner am 7. Dezember 1941. 2346 US-Soldaten kamen damals ums Leben und 8Schiffe sanken. Heute ist dieser große geschützte Hafen an der Südküste ist fast gänzlich militärisches Sperrgebiet. Er dient den USA als U-Boot Stützpunkt und Flottenbasis für den Pazifikraum.

Kauai

Hawaiis älteste und grünste Insel wird auch Garteninsel genannt. Die gezackten und üppig bewachsenen Klippen im Norden dieses Tropenparadieses stehen im starken Kontrast zu der trockeneren Westseite, die durch Waimea Canyon geprägt ist. Der Großteil der Küste wird von ursprünglichen, feinen Sandstränden mit Korallenriffen umsäumt. Am eindrucksvollsten ist die entlegene "Na Pali" Küste.

Studium

1840 errichtete König Kamehameha III. das erste staatliche Schulsystem. 1907 wurde die University of Hawaii gegründet, 1965 die Hawaii Pacific University und 1955 die Chaminade University of Honolulu.

Die Lebenshaltungskosten in Hawaii sind sehr hoch. Studenten können sich bei den üblichen Stipendiengebern um eine finanzielle Förderung bemühen. Der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) verleiht unter anderem Kurzzeitstipendien für Arbeitsaufenthalte, Reisepauschale eingeschlossen. Bei der Bewerbung hilft der Nachweis, dass es sich um ein Pflichtpraktikum laut Studienordnung handelt.

Wohnen

Die Wohnheime auf dem Campus der University of Hawaii in Honolulu sind sehr teuer und haben fast nur Doppelzimmer. Eine Jugendherberge gibt es in der Seaview Avenue, gegenüber der University of Hawaii. Die Übernachtung kostet ca. 12 Dollar.

Transport

Shuttle-Bus vom Flughafen ca. 10 Dollar. In Oahu gibt es das beste Bussystem der USA, "THE BUS" genannt. Mit den Bussen kann man für den Einheitstarif von weniger als einen Dollar pro Fahrt die ganze Insel erkundigen. Eine Fahrt von Honolulu im Süden bis zur Nordküste dauert ungefähr zwei Stunden. In der Stadt kommt man mit dem Fahrrad besser zurecht.

Sports


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