Zum Inhalt springen

Demag

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2006 um 07:36 Uhr durch YurikBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: en:Demag). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Demag (Deutsche Maschinenbau-Aktiengesellschaft) war ein deutscher Industriekonzern dessen "Reste" unter anderem mittlerweile in der SMS Demag AG (Tochtergesellschaft der SMS GmbH die die Holding ist) zu finden sind.

Der Demag-Konzern entstand 1910 in Duisburg durch den Zusammenschluss der Märkischen Maschinenbau-Anstalt L. Stuckenholz AG, Wetter, der Duisburger Maschinenbau AG, Duisburg, und der Benrather Maschinenfabrik GmbH, Benrath (1896 gegr.).

Die Märkischen Maschinenbau-Anstalt L. Stuckenholz AG geht auf die im Jahre 1819 gegründeten Mechanischen Werkstätten Harkort & Co. in Wetter an der Ruhr zurück. Bereits 1840 begann man mit dem Bau von Kranen. In diesem Bereich wurde Demag zu einem der führenden Unternehmen. So konstruierte man 1910 den bis dato weltgrößten Schwimmkran für die Werft Harland & Wolff in Belfast, die diesen zum Bau der Passagierschiffe Olympic und Titanic benötigte. Ab 1925 fertigte man auch Bagger. Zudem wurden auch Lokomotiven, Eisenbahn-Güterwaggons sowie - während des Zweiten Weltkriegs im Werk Berlin-Staaken - Panzerfahrzeuge (v.a. Bergepanther) produziert. 1954 wurde bei Demag der erste vollhydraulische Bagger entwickelt.

Nachdem Demag auf dem Sektor der Baumaschinen und Fahrzeugkrane, der Fördertechnik (Hallenkrane, Regealförder- und bediengeräte, Lager- und Kommissioniertechnik), der Hüttentechnik (komplette Hüttenwerke, aber speziell z.b. Stranggießanlagen), der Verdichter- und Drucklufttechnik sowie der Kunsttofftechnik (Spritzgußmaschinen) technisch zu den weltweit führenden Herstellern gehörte, wurde die Firma 1978 durch den Mannesmann-Konzern mit Sitz in Düsseldorf übernommen.

Im Teilbereich Baumaschinen1996 wurde schließlich ein Joint-Venture mit dem japanischen Hersteller Komatsu geschlossen, der den Bereich Großbagger aus der Baumschinensektion schließlich ganz übernahm und in Komatsu Mining umbenannte.

Der Bereich der Hütten- und Walztechnik ging bereits vor dem "Mannesmann - Vodafone - Deal" an Schloemann-Siemag, nachdem diese Sparte mit einem USA Auftrag hohe Verluste einfuhr. Sie wird unter dem Namen SMS Demag weitergeführt.

Durch die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone wurde die Sparte der Auto- und Mobilkrane mit Sitz in Zweibrücken zusammen mit anderen Mannesmann-Töchtern an Siemens verkauft. Im August 2002 wurde das DEMAG-Werk in Zweibrücken von den amerikanischen Baumaschinenproduzenten Terex übernommen.

Teile der Fördertechnikaktivitäten verblieben bei Siemens und wurden under dem Namen Dematic mit anderen Siemens Teilbereichen ("assembling") fortgeführt, davon wiederum ein Teil der Förder- und Systemtechnikaktivitäten 2006 als Dematic verkauft. Der Rest der Fördertechnik firmiert 2006 als Demag Cranes, gemeinsam mit dem traditionellem Hafenkranhersteller Gottwald (früher auch Mobilkrane), der zu Mannesmannzeiten dem Fahrzeugkranwerk Zweibrücken zugeordnet war.

Die Kunsttofftechnik firmiert heute als Holding unter dem Namen MPM (Mannesmann Plastic Machinery). Zu dieser Holding gehören unter anderem die Demag plastic group und die Kunstofftechnikaktivitäten von Krauss-Maffei. Die Aktivitäten im Kunststoffmaschinenbau der heutigen Demag Plastics Group, die mit Hauptsitz in Schwaig bei Nürnberg, einem Kleinmaschinenwerk in Wiehe, einer Gießerei in Jünkerath, Produktionsstandorten in Strongsville (Ohio, USA) und Ningbo (China) sowie einem Gemeinschaftsunternehmen in Chennai (Indien) Spritzgießmaschinen herstellt. Die Unternehmensgruppe gilt in diesem Marktsegment nach Umsatz als weltweit drittgrößte Marke - hinter Engel-Maschinenbau, Schwertberg, und Krauss-Maffei Kunststofftechnik GmbH, München.

Wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung ist der Weiterverkauf von Demag Cranes, Gottwald und MPM durch Siemens an den Finanzinvestor KKR im Herbst 2001, weil insbesondere nachfolgende "Restruktuierung" des Stammwerkes von Demag Cranes in Wetter (Ruhr) und des Zweigwerkes in Bad Bergzabern den Abbau von weit über tausend Arbeitsplätzen bedeutete. Dieses Beispiel löste neben anderen die "Heuschreckendebatte" des SPD - Politikers Müntefering aus. KKR führte seine ehemaligen Demagbetriebe gemeinsam mit anderen ehemaligen Siemensbetrieben in einer Holding mit Sitz in Luxemburg, der Demag S.A.R.L Inzwischen sind die ehemaligen Demagbetriebe MPM (Kunstofftechnik) an das Management und einen anderen Finanzinvestor verkauft und Demag Cranes wurde gemeinsam mit Gottwald als Demag Cranes AG im Juni 2006 an die Börse gebracht. KKR hält an dieser AG noch ca 35 %