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Arlberg

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Landschaft um den Arlberg mit Passstrasse im Winter

Der Arlberg bezeichnet das Gebiet zwischen Vorarlberg und Tirol. Synonym steht der Begriff auch für eine weltbekannte Tourismusregion (vor allem als Wintersportgebiet) als auch für den verkehrstechnisch wichtigen Arlbergpass (1793m ü. NN).

Namensgebung

Das Gebiet des Arlbergs wurde zuerst von den Walsern besiedelt (Kleinwalsertal und Großwalsertal). Der Name Arlberg leitet sich von den hier sehr zahlreichen Arlenbüschen ab, also den hier so genannten Latschen. in der Sprache der Walser bedeutet Berg (Begriffsklärung) ein Passübergang und das Gebiet zu beiden Seiten. Nach einer älteren Überlieferung soll sich der Name auch auf eine Arlenburg beziehen, die zu Füßen des Arlbergpasses auf Tiroler Seite einst gelegen haben soll. Vom Namen Arlberg leitet sich in der Folge auch der Name des Bundeslandes Vorarlberg ab, welches - aus Schweizer (Habsburg (Burg)) Sicht gesehen - vor dem Arlberg liegt.

Geographische Ausdehnung

Der Arlbergpass überquert den Arlberg in Ost-West-Richtung. Der Flexenpass liegt nördlich und verbindet das Klostertal mit dem Lechtal.

Es gibt vier Gemeinden im Arlberggebiet, sie treffen alle am Gipfel der Valluga zusammen. Diese sind Lech und Klösterle in Vorarlberg, sowie St. Anton am Arlberg und Kaisers in Tirol.

Stuben und Langen gehören zu Klösterle, Zürs und Zug zu Lech, und St. Christoph zu St. Anton. Einige Ortschaften im Klostertal tragen den Zusatz am Arlberg (z.B. Wald am Arlberg), zählen aber im engeren Sinne nicht zum Arlberg.

Verkehr, Pass

Der Arlbergpass verbindet das Tal der Rosanna bei St. Anton am Arlberg im Bundesland Tirol mit dem Klostertal bei Stuben im Bundesland Vorarlberg verbindet. Über den Arlbergpass verläuft die ehemalige Bundesstraße 197 (jetzt Landesstraße B 197) St. Anton am Arlberg - Langen am Arlberg.

Die alte Passstrecke ist bereits seit dem 14. Jahrhundert in Form eines schmalen Saumpfades für den Handel mit Salz aus dem Salzkammergut für die Region, bekannt. Da jedoch der Arlberg sehr schlecht erschlossen war, mied man über Jahrhunderte hinweg die Strecke und nahm Umwege über den Fernpass oder Immenstadt in Kauf. Die Entwicklung der Textilindustrie und des Postverkehres führten jedoch bis 1824 zu einer Befestigung der Straße.

Mit der Zunahme des Kraftverkehrs im 20. Jahrhundert war diese jedoch unzureichend geworden. Zwischen Langen und St. Anton wurde der 13,97 km lange Arlberg Straßentunnel gebaut und 1978 in Betrieb genommen.

Die Geschichte des Arlbergs hängt eng mit seiner Bedeutung als wichtiger Verkehrsweg zusammen. Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte die Arlbergbahn eine effiziente Anbindung Vorarlbergs an die Donaumonarchie. Durch den Bau der Arlbergschnellstraße und des Arlbergstraßentunnels wurde 1978 auch für den Individualverkehr eine (fast) wintersichere Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg geschaffen. In Abständen von mehreren Jahren müssen aber selbst diese Verbindungen bei Wetterkapriolen für einige Stunden bis Tage gesperrt werden (Lawinen und Erdrutsche).

Eine Fahrt durch den Arlberg-Straßentunnel kostet 8,50€ (Stand: März 2006).

Tourismus

Der Tourismus bildet die Haupteinnahmequelle der Orte am Arlberg und ihrer Bewohner.

Wintersport

Heute ist der Begriff Arlberg eine Marke für die Wintersportgebiete, die sich um den Arlbergpass herum gruppieren, insbesondere die Skigebiete von Lech, Zürs, St. Christoph und St. Anton. Das Gebiet ist für seine lange Wintersporttradition bekannt. Bereits 1901 wurde der Skiclub Arlberg gegründet, der zwei Jahre später ein erstes Clubrennen austrug. 1904 fand das erste allgemeine Arlberg-Rennen statt, 1928 das erste der berühmten Arlberg-Kandahar-Rennen. 1921 entstand unter der Leitung von Hannes Schneider mit der Skischule Arlberg die erste Skischule in der Region. 1937 wurden sowohl in St. Anton als auch in Zürs die ersten Liftanlagen gebaut. Mit der Ski-WM 2001 in St. Anton kam der alpine Ski(renn)sport an den Arlberg und damit zu seinen Wurzeln zurück.

Heute bilden die zusammenhängenden Skigebiete auf drei Bergen rund um Lech und Zürs ("Der weisse Ring"), die riesige Arena auf Gampen, Kapall, Galzig und Valluga oberhalb von St.Anton und St.Christoph, die wiederum mit dem Albonagebiet in Stuben - einem der besten Tiefschnee-Spots der Alpen - auf der anderen Seite der Arlbergpassstraße verbunden ist, sowie das Rendlgebiet südlich von St.Anton ein riesiges Skiressort mit 86 Liftanlagen, 276 km präparierten Pisten und 180 km Tiefschneeabfahrten. Letztere machen den Arlberg zu einem der bekanntesten Freeride-Zentren Österreichs bzw. der gesamten Alpen. Durch die vielen Wintersportler ist dem Tourismus am Arlberg eine enorme Bedeutung zugekommen. So wurden zwischen 1. November 2001 und 31. Oktober 2002 erstmals über eine Million Übernachtungen gezählt.

Bergsommer

Wurden noch bis in die 1980er Jahre fast alle Hotels im Sommer geschlossen, und glichen die Orte dadurch "Geisterstädten", entdeckt die Region in den letzten Jahren immer mehr auch den Sommertourismus.