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Buckau (Magdeburg)

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Buckau, 937 als Buchuvi erstmals erwähnt, ist ein Stadtteil von Magdeburg und liegt unmittelbar gegenüber dem Stadtpark "Rote Horn" an der Elbe.

Geschichte

Buckau geht auf eine slawische Siedlung zurück, die seit der Zeit um 1000 dem Kloster Berge zugehörte.

Seit den 1830er Jahren erfuhr Buckau eine rapide Industrialisierung, vorrangig im Bereich Maschinenbau. Die Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie, die 1837 entstanden war, gründete schon 1838 die Maschinenfabrik Buckau. Als Erster Streckenabschnitt der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn, die über Buckau führte, wurde im Juni 1838 die Eisenbahnstrecke zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Die Anfänge des Meßgeräte- und Armaturenwerkes Schäffer & Budenberg fielen in das Jahr 1850. Am 1. Mai 1855 gründete Hermann Gruson († 1895) eine Maschinenfabrik und 1862 Rudolf Wolf in der Buckauer Feldstraße eine Maschinenfabrik mit Kesselschmiede. Im selben Jahr wurde die Gasanstalt Budenburg & Co. gebaut, die eine 30-jährige Konzession erhielt. Und 1864 entstand in der Porsestraße die Maschinen- und Armaturenfabrik von C. Louis Strube. Hier war eine industrielle Kraft entstanden, die in Preußen von großer Bedeutung war und zum Eisenbahnbau und zur weiteren Industrialisierung beitrug. Die Bevölkerungszahl stieg von 9.700 Einwohnern im Jahre 1871 auf 16.000 Einwohner im Jahre 1885.

Buckau erhielt schon 1858 das Stadtrecht und wurde 1887 nach Magdeburg eingemeindet.

Nach 1945 trachtete die sowjetische Besatzungsmacht nach anfänglichen Demontagen in der Form von sowjetischen Aktiengesellschaften nach Wiederaufbau dieser Betriebe. In der DDR entstanden daraus Kombinate, so 1969 das Schwermaschinenbaukombinat "Ernst Thälmann" (SKET), und 1970 wurde der weiter südlich gelegene VEB "Karl Liebknecht" der Stammbetrieb eines Kombinates (SKL). Die Struktur des Stadtteils ist trotz des allmählichen Niedergangs von Teilen der ansässigen Industrie seit der politischen Wende bis heute deutlich von den Entwicklungsstufen der Industrialisierung geprägt.

Dem weitgehenden Verzicht auf Erhaltung der (Wohn-)Bausubstanz seit den 1950er Jahren, der mit der politischen Wende mit einer fortlaufenden Verringerung der Einwohnerzahl einherging, setzte die Stadt Magdeburg zu Beginn der 1990er Jahre ein Sanierungsprogramm entgegen.

Zur Geschichte und Bedeutung der Straßennamen; siehe Liste Magdeburger Straßennamen.

Sehenswürdigkeiten

Architektonisch interessant sind neben den noch vorhandenen gründerzeitlichen Industrieanlagen (ehemalige Grusonwerke, ehemalige Maschinenfabrik Wolf) einige Gebäude in der Formensprache der 1920er Jahre, etwa das Umspannwerk (J.Göderitz, 1926) oder der Bahnhof Buckau, der durchaus die industrielle Kraft dieses Stadtteils repräsentierte.

Die Grusonschen Gewächshäuser am Rande Buckaus bilden eine der Sehenswürdigkeiten Magdeburgs. Der angrenzende Kloster-Berge-Garten wurde im 19. Jahrhundert von Lenné konzipiert und gilt als erster deutscher Volksgarten. Das Gesellschaftshaus (mit Schinkel-Saal) am Kloster-Berge-Garten ist seit 2003 Sitz des Zentrums für Telemann-Pflege und -Forschung, der Internationalen Telemann-Gesellschaft und des Arbeitskreises Georg Philipp Telemann.

Personen

In Buckau geboren ist:

Auf andere Weise mit Buckau verbunden sind: