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Liebenfels

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Marktgemeinde
Liebenfels
Wappen Österreichkarte
Wappen von Liebenfels
Liebenfels (Österreich)
Liebenfels (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Kärnten Kärnten
Politischer Bezirk: St. Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Fläche: 58,84 km²
Koordinaten: 46° 44′ N, 14° 17′ OKoordinaten: 46° 44′ 17″ N, 14° 17′ 13″ O
Höhe: 491 m ü. A.
Einwohner: 3.416 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 58 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9556
Vorwahlen: 0 42 15
Gemeindekennziffer: 2 05 15
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Hauptplatz 9
9556 Liebenfels
Website: www.liebenfels.at
Politik
Bürgermeister: Klaus Köchl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(23 Mitglieder)

13 SPÖ, 5 ÖVP, 3 FPÖ, 2 A-L

13
5
3
2
13 
Insgesamt 23 Sitze
  • SPÖ: 13
  • ÖVP: 5
  • FPÖ: 3
  • Alternative für Liebenfels: 2
Lage von Liebenfels im Bezirk St. Veit an der Glan
Lage der Gemeinde Liebenfels im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)AlthofenBrücklDeutsch-GriffenEbersteinFrauensteinFriesachGlödnitzGurkGuttaringHüttenberg (Kärnten)Kappel am KrappfeldKlein Sankt PaulLiebenfelsMetnitzMicheldorfMölblingSankt Georgen am LängseeSankt Veit an der GlanStraßburgWeitensfeld im GurktalKärnten
Lage der Gemeinde Liebenfels im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Hauptort Liebenfels, von Süden
Hauptort Liebenfels, von Süden
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Pflausach
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt des Malteserordens in Pulst
Schloss Rosenbichl
Pfarrkirche Heiliger Martin in Sörg
Start des Vierbergelaufs in Sörg
Ortschaft Zweikirchen
Kirchlein in Wasai
Filialkirche in Sankt Leonhard
Abenteuer-Wasser-Wanderweg

Liebenfels ist eine Marktgemeinde mit 3416 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Sankt Veit, dem historischen Zentralraum von Kärnten.

Geographie

Liebenfels liegt sechs Kilometer westlich der Bezirkshauptstadt Sankt Veit an der Glan und direkt nördlich der Landeshauptstadt Klagenfurt. Das Gemeindegebiet umfasst vor allem die Hügel- und Mittelgebirgslandschaft der Wimitzer Berge. Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich auf 1338 m (Schneebauerberg), der tiefste – an der Glan bei Liebenfels – auf 477 m ü. A.

Gemeindegliederung

Liebenfels ist in elf Katastralgemeinden gegliedert: Freundsam, Glantschach, Gradenegg, Hardegg, Liebenfels, Liemberg, Pflausach, Rosenbichl, Rottschaft Feistritz, Sörg und Sörgerberg.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 48 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

  • Bärndorf (5)
  • Beißendorf (4)
  • Eggen I (22)
  • Eggen II (4)
  • Freundsam (36)
  • Gasmai (1)
  • Glantschach (330)
  • Gößeberg (9)
  • Graben (5)
  • Gradenegg (104)
  • Grassendorf (20)
  • Grund (2)
  • Hardegg (3)
  • Hart (26)
  • Hoch-Liebenfels (49)
  • Hohenstein (50)
  • Kraindorf (17)
  • Kulm (2)
  • Ladein (16)
  • Lebmach (76)
  • Liebenfels (823)
  • Liemberg (61)
  • Lorberhof (80)
  • Mailsberg (3)
  • Metschach (7)
  • Miedling (66)
  • Moos (7)
  • Pflausach (58)
  • Pflugern (29)
  • Pulst (451)
  • Puppitsch (9)
  • Radelsdorf (112)
  • Rasting (8)
  • Reidenau (43)
  • Rohnsdorf (71)
  • Rosenbichl (32)
  • Sörg (80)
  • Sörgerberg (47)
  • St. Leonhard (38)
  • Tschadam (17)
  • Waggendorf (216)
  • Wasai (36)
  • Weitensfeld (80)
  • Woitsch (14)
  • Zmuln (22)
  • Zojach (35)
  • Zwattendorf (0)
  • Zweikirchen (190)

Nachbargemeinden

Steuerberg Frauenstein Frauenstein
Sankt Urban Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sankt Veit an der Glan
Glanegg Klagenfurt Maria Saal

Zählsprengel

Die Statistik Austria unterteilt das Gemeindegebiet in drei Zählsprengel: Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Sörg, die erst 1973 in der Gemeinde Liebenfels aufging, bildet den Zählsprengel 002 Sörg, daneben bestehen die Zählsprengel 000 Liebenfels-Süd und 001 Liebenfels-Nord.

Zählsprengel Liebenfels-Süd

Der Zählsprengel Liebenfels-Süd umfasst die Siedlungen in der Ebene des Glantals und südlich davon, das heißt, die Ortschaften Bärndorf, Hardegg, Kraindorf, Lebmach (ohne Wrießnegger), Liebenfels, Lorberhof, Metschach, Moos, Radelsdorf, Rohnsdorf, St. Leonhard, Tschadam, Weitensfeld, Zmuln und Zweikirchen.

Zählsprengel Liebenfels-Nord

Der Zählsprengel Liebenfels-Nord umfasst die Siedlungen in den Wimitzer Bergen nördlich des Glantalbodens (mit Ausnahme der ehemaligen Gemeinde Sörg), das heißt, die Ortschaften Gößeberg, Hoch-Liebenfels, Hohenstein, Kulm, Liemberg, Mailsberg, Miedling, Pulst, Puppitsch, Rosenbichl, Waggendorf (nur den südlichen Teil des Orts), Wasai, Woitsch, Zwattendorf sowie den zur Ortschaft Lebmach gehörenden Hof Wrießnegger.

Geschichte

Die frühesten Funde aus dem heutigen Gemeindegebiet stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum): ein Lochbeil bei Unter-Kulm, ein Serpentin-Steinbeil aus Reidenau und insbesondere Keramik in St. Leonhard, Feistritz, Beißendorf und Glantschach.

Auf dem Schlosshügel von Hohenstein befand sich in der Antike ein Heiligtum der Noreia.

Die Kirche in Glantschach wurde 958/991 erstmals urkundlich erwähnt, die Burg Liebenfels 1333. In der frühen Neuzeit war das Gebiet von Sensen- und Hammerwerken geprägt.

Zum 1. Jänner 1958 entstand die Gemeinde Liebenfels aus der Zusammenlegung der Gemeinden Hardegg, Liemberg und Pulst. 1973 wurde die Gemeinde Sörg eingegliedert.

Bevölkerung

Liebenfels hat nach der Volkszählung 2001 3.274 Einwohner, davon sind 96,3 % österreichische und 1,4 % deutsche Staatsbürger. 88,0 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, zur evangelischen Kirche 4,5 % und zum Islam 1,2 %. 4,3 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Liebenfels arbeitet einer der letzten Perchtenmaskenschnitzer Martin Weiß vulgo Mote. Für die Masken wird ausschließlich heimisches Zirbenholz von der Hochrindl verarbeitet. Bis zu 30 Stunden Arbeit stecken in einer einzelnen Maske, die zumeist für Gruppen gefertigt werden.[2][3] Mit dem Aufrechterhalten des Kunsthandwerkes wird die alpine Tradition des Perchtenlaufs lebendig gehalten.

Östlich der Burgruine Liebenfels befindet sich der Klettergarten Liebenfels mit 36 Routen im Schwierigkeitsbereich 3a bis 7b. Ein Niederseilgarten bietet zudem die Möglichkeit für zielorientiertes Teambuilding.[4]

Bauwerke

Aufgrund der Nähe zur alten Herzogsstadt St. Veit gibt es auf den Bergen etliche bemerkenswerte Bauwerke:

Naturdenkmäler

Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Landschaftsschutzgebiete Haidensee-Hardegg (auch Gemeinde Glanegg, zusammen 240 ha, LGBl. 82/1970 und 60/1983) und Zmulner See (40 ha LGBl. 81/1970).

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Vierbergelauf: Alljährlich am sogenannten Dreinageltag, dem zweiten Freitag nach Ostern, findet dieser Flurumlauf über die vier heiligen Berge im Kärntner Zentralraum statt. Gut die Hälfte der Wegstrecke des Vierbergelaufs liegt auf Liebenfelser Gemeindegebiet, nämlich zwischen den Ortschaften Zweikirchen und Reidenau. Dabei nehmen Kreuzträger, Vorbeter und Fußvolk an dieser einzigartigen Wallfahrt teil. So wird zu Mittag als höchster der vier Berge, der Gößeberg, auch Veitsberg genannt, erklommen. Über Gradenegg und Sörg führt die Prozession nach Reidenau, von wo aus das Gemeindegebiet in Richtung Fachau und Lorenziberg verlassen wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Liebenfels gibt es 641 Arbeitsplätze, davon 189 im Bauwesen, sowie 963 Auspendler (VZ 2001). Es gibt 175 landwirtschaftliche Betriebe (1999), davon 66 Haupterwerbsbetriebe. Die Gemeinde verfügt über zwei Volksschulen, zwei Kindergärten und drei Freiwillige Feuerwehren.

Liebenfels wird durch die Ossiacher Straße (B 94) und die Landesstraßen L 68 und L 93a erschlossen. Der Bahnhof Liebenfels liegt an der Bahnstrecke Villach–Feldkirchen–St. Veit.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 23 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:[5]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Klaus Köchl (SPÖ).[6]

Wappen

Das Wappen von Liebenfels zeigt die namensgebende Burg mit den beiden charakteristischen, durch Schießscharten bewehrten Bergfrieden. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 30. Dezember 1966 verliehen (Neuverleihung 1973). Die Fahne ist Blau-Gelb-Grün mit eingearbeitetem Wappen.

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In blau auf grünem, schwarz gefasstem Berg eine goldene Burg mit zwei durch Schießscharten bewehrten Bergfrieden, die eine Zinnenmauer verbindet (Form der Burg Liebenfels).“[7]

Persönlichkeiten

  • Simerl Krapfenbäck (eigentlich Simon Kramer) (1785–1809), Räuber, Sozialrebell
  • Walter Suppan (1927–2011), Politiker
  • Hermann Göschler (1915–1939), aus Freundsam, Wehrdienstverweigerer und Opfer des NS-Regimes
  • Jennifer Kresitschnig (* 1976), Autorin („Unklar“, „Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Drachen. Lilly und Nikolas in Kärnten“, „Anne von Rien. Das große Turnier“)
  • Ferdinand Kernmaier (1884–1941), Politiker, geboren in Glantschach

Literatur

  • Dietmar Klier u. a.: Gemeindechronik Liebenfels. 1998.
Commons: Liebenfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Maskenschnitzerei auf Echt Kärnten (Memento des Originals vom 3. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/echt-kaernten.at
  3. Perchtengruppe Liebenfels
  4. Kletter- und Niederseilgarten. Marktgemeinde Liebenfels, abgerufen am 25. November 2018.
  5. Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.ktn.gv.at
  6. Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 18. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.ktn.gv.at
  7. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 172