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Yumiko Ōshima

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Yumiko Ōshima (jap. 大島弓子 Ōshima Yumiko; * 31. August 1947 in Tochigi, Japan) ist eine japanische Manga-Zeichnerin, deren Werke sich an Mädchen richten und somit dem Shōjo-Genre zuzuordnen sind. Sie wird wie etwa auch Moto Hagio und Riyoko Ikeda zur Gruppe der 24er gezählt.

Biografie

Ihren ersten Manga als professionelle Zeichnerin veröffentlichte sie 1968 mit der melodramatischen Kurzgeschcihte Poora no Namida in einer Frühlings-Sonderausgabe des Manga-Magazins Margaret, das sich an jugendliche Mädchen richtet und für das zu dieser Zeit unter anderem Chikako Urano und Hideko Mizuno arbeiteten. In den folgenden Jahren konzentrierte sie sich weiterhin auf kurze Werke und veröffentlichte diese in Magazinen wie Seventeen, Bessatsu Shōjo Friend, Bessatsu Shōjo Comic, Princess und Shōjo Comic, die sich allesamt an jugendliche Mädchen im Mittel- oder Oberschulalter richten. Auch für die beiden ersten Josei-Magazine, Funny und Papillon, schuf sie Kurzgeschichten. Ihre kurzen Mangas, vor allem Tanjō über eine schwangere Jugendliche, standen in der Gunst der Kritiker und für Mimoza-kan de tsukamaete wurde sie 1974 mit dem Japan Cartoonists Association Award ausgezeichnet.

Banana Bread no Pudding, das von 1977 bis 1978 im Seventeen erstmals veröffentlicht wurde, war eines ihrer wenigen längeren Werke. In der über 350 Seiten umfassenden Geschichte beschreibt sie ein Mädchen, das nachts stets Angst vor dem Kommen eines bösen Clowns hat und zunächst von ihrer Schwester „beschützt“ wird.

Der Durchbruch gelang der Autorin mit Watanokuni boshi, einer weiteren längeren Manga-Serie. Watanokuni boshi erschien von bekannt wurde sie jedoch erst mit der Veröffentlichung von Watanokuni boshi, ihrem nach Banana Bread no Pudding aus dem Jahr 1977 ersten längeren Manga. Watanokuni boshi, das aus über 900 Seiten besteht, erschien erstmals 1978 im LaLa, einem Magazin, für das unter anderem auch Ryōko Yamagishi und Keiko Takemiya zeichneten. Es geht um das Catgirl Chibineko, ein Mädchen mit Katzenohren und Katzenschwanz, das von den Menschen verstanden werden möchte, die anstatt ihrer Stimme allerdings Miauen wahrnehmen. Der Manga, der 1979 den Kodansha-Manga-Preis in der Kategorie Shōjo gewann und 1984 als Anime-Film umgesetut wirde, ist allerdings, so Masano Amano in dem Band Manga Design, „keine nette Tiergeschichte, vielmehr werden psychische und mentale Befindlichkeiten äußerst differenziert dargestellt.“ [1]

Nachdem sie Watanokuni boshi 1987 abgeschlossen hatte, zeichnete sie für Magazine wie Asuka und Young Rose. 1997 stellte man fest, dass sie Eierstockkrebs hatte. Sie besiegte die Krankheit nach einer Operation und schrieb über diese Erfahrungen in ihren folgenden Werken, Essays in Manga-Form, meist über ihre Katzen, und ein Bilderbuch über die Protagonistin von Watanokuni boshi. Eines dieser Essays, Gū-gū datte Neko de Aru, war 2001 und 2003 für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis nominiert, wurde aber beide Male nicht ausgezeichnet.

Yumiko Ōshima beeinflusste nicht nur andere Manga-Zeichner wie Kyoko Okazaki, sondern auch Schriftsteller – darunter Banana Yoshimoto – und Filmschaffende. Während ihre Werke in Japan ständig neu aufgelegt und teilweise auch verfilmt werden, nahm man Ōshima außerhalb ihres Heimatlandes kaum wahr. Bislang ist keiner ihrer Comics in Europa erschienen.

Werke (Auswahl)

  • Poora no Namida (ポーラの涙); 1968
  • Tanjō (誕生), 1970–1971
  • Mimoza-kan de tsukamaete (ミモザ館でつかまえて), 1973
  • Nazuna yo Nazuna (なずなよなずな), 1974
  • Ichigo Monogatari (いちご物語), 1975
  • F shiki ranmaru (F式蘭丸), 1975
  • Banana Bread no Pudding (バナナブレッドのプディング), 1977–1978
  • Watanokuni boshi (綿の国星), 1978–1987
  • Akasuika ki suika (赤すいか黄すいか), 1979
  • Sakura jikan (桜時間), 1972
  • Kinpatsu no sougen (金髪の草原), 1983
  • Mainichi ga natsuyasumi (毎日が夏休み), 1989
  • Koi wa Newton no Ringo (恋はニュートンのリンゴ), 1990
  • Christmas no Kiseki (クリスマスの奇跡), 1995
  • Gū-gū datte Neko de Aru (グーグーだって猫である), seit 1996

Quellen

  1. Masano Amano: Manga Design, ISBN 3-8228-2591-3, S. 134