Slovácko
Das Slovácko, die Mährische Slowakei, ist ein Gebiet im Südosten der Tschechischen Republik, das im Südosten an die Slowakei und im Süden an Österreich grenzt, die nördlichen Grenzen sind fließend und nicht genau definiert. Das Slovácko umfasst in etwa die Kreise Uherské Hradiště, Uherský Brod, Břeclav und Kyjov, wobei die Zugehörigkeit zur Region sich weniger geografisch, sondern vielmehr über die Traditionen, die Musik, die Trachten, den Dialekt und den Wein definiert.
Zu den typischen Traditionen gehören beispielsweise der "Ritt der Könige" (tschech.: jízda králů)in Kyjov, der jährlich am letzten Maiwochenende stattfindet, oder das "Zpivání" im Buchlovicer Schloßpark Anfang Juni.
Die Trachten sind sehr farbenfroh und unterscheiden sich von Ort zu Ort. Einheitlich sind lediglich weite, weiße und bestickte Hemden für die Männer, von hellbeige über blau bis schwarz gefärbte Hosen und Westen, sowie Jacken und Mäntel im gleichen Farbton, und dazu ein, meist kleinerer, Hut mit in der Regel nur wenig ausgeprägten Krempe. Die Frauen tragen bunte Röcke, weite, weiße und zumeist bestickte Blusen und in der Regel ein Kopftuch. Die Tracht wird meist zu Feierlichkeiten des (dörflichen) Lebens getragen, von älteren Frauen manchmal in sehr ländlichen Gegenden auch noch an gewöhnlichen Sonntagen.
Der Dialekt in Südmähren ist zum einen von der Nähe zur Slowakei, zum anderen von dem bis 1945 relativ hohen Anteil deutschsprachiger Bewohner geprägt. Im Dialekt haben sich daher mehr deutsche (d.h. österreichische) Lehnworte erhalten als im Hochtschechisch, wie etwa "flaška" für "Flasche" (tschech.: láhev), zudem gibt es weitere Unterschiede in der Aussprache zum Hochtschechischen.
Die Musik spielt eine wesentliche Rolle, und zu einer typischen Kapelle aus dem Slavácko gehören Kontrabass, Geige und Zymbal (Hackbrett), gelegentlich auch eine Klarinette, zudem singen kleinere oder größere Chöre, sowohl instrumental begleitet als auch a capella.
An Weinen wird sowohl Rot- als auch Weißwein produziert, wobei der Weißwein dominiert. Der Anbau erfolgt vielfach lediglich in kleineren Mengen für den Eigenverbrauch, wobei in großem Maße auch für den Verkauf, zunehmend auch für den Export, produziert wird.