Sankt Laurentius vor den Mauern
Sankt Laurentius vor den Mauern | |
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Patrozinium: | Laurentius von Rom |
Weihetag: | 4. Jahrhundert |
Orden: | Kapuziner |
Anschrift: | Piazzale del Verano, 3 00185 Roma |
Sankt Laurentius vor den Mauern (lateinisch basilica Sancti Laurentii extra muros, italienisch San Lorenzo fuori le mura, auch San Lorenzo al Verano, auch genannt die altehrwürdige Basilika) ist eine Kirche in Rom. Sie ist päpstliche Basilika minor und zählt zu den sieben Pilgerkirchen Roms. Sie ist dem heiligen Laurentius geweiht und wurde nach der Überlieferung ursprünglich von Kaiser Konstantin errichtet. Ferner ist sie die Stationskirche des 3. Fastensonntags.
Geschichte

451, mit dem Konzil von Chalkedon, wurde sie die Patriarchalbasilika für das Patriarchat Jerusalem, also die Kirche des Patriarchen, falls dieser in Rom am Heiligen Stuhl weilt, und damit eine der Hauptkirchen der Christenheit. Im Jahr 846 wurde sie von Sarazenischen Piraten geplündert.[1] Das Patriarchat selbst, das schon in den folgenden Jahrhunderten durch Schismen und Gegenpatriarchate weitgehend abhanden kam und in mehrfachem Anspruch Teil der Ostkirche war, wurde in den Kreuzzügen im Heiligen Land 1099 mit dem Königreich Jerusalem für Rom wiederhergestellt. 1302 kam es dann endgültig abhanden und wurde nur mehr titular an San Lorenzo geführt. Weil aber 1889 das (Lateinische) Patriarchat von Jerusalem neuerlich restauriert wurde und der Titel der Patriarchalbasilika auf Ss. Sepulchris, die Grabeskirche zu Jerusalem, übertragen wurde, ist diese eine Kirche der fünf alten römischen Patriarchalkirchen keine Basilika maior, sondern nur Basilika minor von Rang. Die Kirche selbst behielt aber die Titulatur, nur ab jetzt als Basilika des Patriarchs des Westens, des Papstes selbst. 2006 wurde der Titel der Patriarchalbasilika für die römischen Kirchen endgültig niedergelegt und die Titulatur von San Lorenzo in Päpstliche Basilika geändert.
Eine von Papst Sixtus III. (432–440) erbaute benachbarte Marienkirche wurde im 13. Jahrhundert von Honorius III. mit der Laurentius-Kirche vereinigt, die ältere Kirche wurde dabei zum Chor der neueren, die damit eine Umgangsbasilika bildet. Sankt Laurentius wurde mehrfach umgebaut und restauriert, zuletzt bis 1948 nach schweren Schäden durch alliierte Bombentreffer im Jahr 1943, hat aber die Grundzüge einer frühchristlichen Basilika bewahrt. Sie ist die bekannteste „Begräbniskirche“ der Stadt, da sich an ihr Gebäude der große Friedhof Campo Verano anschließt. Hinter der Kirche befindet sich ein romanischer Kreuzgang.
Ausstattung
Unter einem Baldachin befindet sich der Altar mit einem Schrein, der die Reliquien der Heiligen Laurentius und Stephanus enthält. Dahinter befinden sich der Sarkophag des Papstes Pius IX. und Reliquien aller, die unter seinem Pontifikat selig- oder heiliggesprochen wurden.
Orgel
Die Orgel wurde 1958 von den Orgelbauern Fratelli Ruffatti erbaut. Das Instrument hat 35 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektrisch.[2]
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Literatur
- Antonio Muñoz: La Basilica di S.Lorenzo fuori le mura, Rom 1944
- Richard Krautheimer, Wolfgang Frankl: S. Lorenzo fuori le mura, in Richard Krautheimer: Corpus basilicarum christianarum Romae, Band 2, Città del Vaticano 1962, S. 1–144.
- Daniela Mondini: S. Lorenzo fuori le Mura in Rom. Der Bau und seine liturgische Ausstattung im 13. Jahrhundert, in Georges-Bloch-Jahrbuch des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Zürich 2, 1995, S. 12–29.
- Simonetta Sperra: La viabilità tardoantica e medievale dalla porta Tiburtina a San Lorenzo fuori le mura. Una nota, In: Bullettino della Commissione Archeologica Comunale di Roma, Band 99 (1998), S. 125–144.
- Simonetta Ciranna: Spolia e caratteristiche del reimpiego nella Basilica di San Lorenzo fuori le Mura a Roma, Rom 2000, ISBN 88-86599-41-2.
Weblinks
- Offizielle Seite (italienisch)
- Seite auf der Homepage der Diözese Rom ( vom 13. Januar 2012 im Internet Archive) (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Kreutz: Before the Normans: Southern Italy in the Ninth and Tenth Centuries, University of Pennsylvania Press, 1996, Seite 27 ISBN 978-0812215878
- ↑ Informationen zur Orgel (italienisch)
Koordinaten: 41° 54′ 9,2″ N, 12° 31′ 15″ O