Intel-Core-Mikroarchitektur
Die Intel Core Mikroarchitektur ist eine von Intel für die Intel Core 2-CPUs entwickelte Mikroarchitektur, die Ähnlichkeit mit der alten Intel P6-Architektur besitzt und Intels NetBurst-Architektur ablösen soll. Intel kündigte diese neue Mikroarchitektur am 7. März 2006 auf dem IDF offiziell an. Vorher war die Architektur unter dem Namen NGMA (Next Generation Microarchitecture) bekannt.
Merkmale
Vorläufer dieser Mikroarchitektur kamen bereits in Intels Pentium M und den Intel Core-CPUs mit Yonah-Kern zum Einsatz. Die Mikroachitektur dieser Vorläufer wird um folgendes ergänzt bzw. erweitert:
- niedrigere Verlustleistung
- mehrere CPU-Kerne (Multicore)
- Intel Virtualization Technology
- EM64T
Je nach Ausführung werden üblicherweise einzelne Ausstattungsmerkmale deaktiviert werden.
Technik
Im Gegensatz zur NetBurst-Architektur ist die Intel Core-Mikroarchitektur mit ihrer relativ kurzen, 14-stufigen Pipeline (im Gegensatz zu den ca. 30 Stufen der Netburst-Architektur) auf eher moderate Taktraten ausgelegt und erreicht ihre Leistung vor allem aufgrund einer hohen Anzahl von Befehlen per Taktzyklus (Instructions per Cycle (IPC)).
Intel Wide Dynamic Execution
Die Intel Core-Mikroarchitektur ist ein vierfach superskalares Design im Gegensatz zum dreifach superskalaren Design des Pentium M und Pentium 4 bzw. Pentium D.
Intel Advanced Digital Media Boost
Die SSE-Einheiten besitzen intern eine auf 128-Bit verdoppelte Busbreite und können daher SSE-, SSE2- und SSE3-Befehle in nur einem Taktzyklus verarbeiten. Außerdem wurden noch die neuen SSE4-Befehle integriert.
Intel Intelligent Power Capability
Ein neues Stromsparkonzept, das im Vergleich zu SpeedStep eine feinere Abstufung besitzt und deswegen effizienter arbeitet.
Intel Smart Memory Access
Die von der IA64- und Netburst-Architektur übernommene Fähigkeit, Daten nicht nur spekulativ im voraus in den Cache zu laden (Prefetching), sondern auch bereits zu verarbeiten (Memory Disambiguation). Sollte sich die spekulative Ausführung als falsch erweisen, wird das Ergebnis verworfen und neu begonnen.
Intel Advanced Smart Cache
Beschreibt die Möglichkeit, den L2-Cache dynamisch den verschiedenen CPU-Kernen zuzuweisen. Falls ein CPU-Kern inaktiv sein sollte, bekommt der andere CPU-Kern den gesamten L2-Cache zugewiesen.
Handelsname
Die ersten Produkte werden unter dem Handelsnamen "Core 2 Duo" sowohl für den Desktop (als "Core 2 Extreme" für besonders leistungsfähige und teure Modelle) als auch für Laptops und Notebooks vertrieben. Auf dem Workstation- und Server-Markt wird Intel die ersten Prozessoren auf Basis der neuen Architektur als Xeon DP 51xx verkaufen.
Markteinführung/Verfügbarkeit
Die Variante für Workstation-/Professional-Produkte ("Woodcrest") wurde von Intel bereits am 26. Juni 2006 vorgestellt, da Intel in diesem Bereich sich derzeit dem höchsten Konkurrenzdruck ausgesetzt sieht. Die Desktop-Produkte ("Allendale" und "Conroe") werden voraussichtlich anschließend im Juli kommen. Die Notebook-Produkte ("Merom") sollen dann im August auf den Markt kommen, da bereits der aktuelle Core Duo ("Yonah"; trotz seines Namens aber noch nicht zur Core Mikroarchitektur gehörend) durch seine zwei Prozessorkerne und sehr hohe Leistung und sehr niedrigen Stromverbrauch ein sehr wettbewerbsfähiges und noch dazu noch sehr junges Produkt ist.
Zukunft
Die Intel Core-Mikroarchitektur soll die NetBurst-Architektur komplett ersetzen. Intel plant, dies im Laufe des Jahres 2006 vollständig durchzuführen.
CPUs mit Intel Core-Mikroarchitektur
- Intel Core 2 Duo: Alle Modelle
- Intel Core 2 Extreme: Alle Modelle
Siehe auch
- Liste von Mikroprozessoren
- Mikroprozessoren von Intel
- NetBurst-Architektur
- AMD64-Architektur
- QuantiSpeed-Architektur