Amedeo Avogadro
Lorenzo Romano Amedeo Carlo Avogadro, Conte de Auaregna e Ceretto (* 9. August 1778 in Turin, † 9. Juli 1858 in Turin) war ein italienischer Physiker.
Avogadro studierte zunächst die Rechte, er stammte aus einer Juristenfamilie. 1796 wurde er Doktor des kanonischen Rechts. Seit 1800 studierte er Mathematik und Physik, was seinen Neigungen eher entsprach. 1809 wurde er Professor für Naturphilosophie am Liceo Vercelli. Hier erarbeitete er seine Molekularhypothese. 1820 wurde er als Professor für Mathematische Physik an die Universität Turin berufen.
Avogadro bearbeitete den Zusammenhang der elektrochemischen Spannungsreihe und der Affinität der Elemente, zur spezifischen Wärme von Gasen und Atom- und Molvolumina. Sein Ziel war es, die chemischen Eigenschaften der Verbindungen durch physikalische Eigenschaften zu beschreiben.
1811 veröffentlichte er seine Hypothese, dass gleiche Volumina von Gasen unter gleichen Bedingungen die gleiche Anzahl von Molekülen enthalten. Die Arbeit blieb lange Zeit unbeachtet, so dass André Marie Ampère 1814 den gleichen Gedanken äußerte. Diese Ansicht stand im Gegensatz zu der von Jöns Jacob Berzelius, einem der Koryphäen der Chemie des 19. Jahrhunderts. Erst 1860 wurde auf dem Chemiker-Kongress in Karlsruhe der Avogadro'sche Gedanke aufgenomen. Damit konnte man zahlreiche Widersprüche in den Begriffen des Atoms, des Moleküls und des Äquivalents auflösen.