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Kodex (Begriffsklärung)

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Als Kodex (v. lat.: codex = Schreibtafel aus gespaltenem Holz; Pl.: „Kodizes“, „Codices“) bezeichnet man:

  • in der Antike mehrere mit Wachs überzogene hölzerne Schreibtäfelchen zur Verwendung als Notizbuch (siehe auch Wachstafel). Diptychen, also zwei mit einer beweglichen Verbindung zusammengehaltene Holztafeln, gibt es seit der römischen Kaiserzeit. Diese äußere Form blieb als Einband erhalten bei der Entwicklung des Buchkodex:
  • im späten Altertum und im Mittelalter, nach der allmählichen Ablösung der Schriftrolle, die übliche materielle Erscheinungsform des handgeschriebenen oder gedruckten Buches: Mit einem Faden zusammengeheftete Lagen aus Pergament- oder Papierblättern, die von einem festen Einband geschützt werden. Die Buchdeckel bestehen aus dünnen Holzbrettchen oder steifen Pappdeckeln. Bei Prachtkodizes ist der Einband oft mit Elfenbeinreliefs in einem Rahmen aus getriebenem Goldblech sowie reichem Schmuck aus Email, Perlen und Edelsteinen geschmückt. Im hohen Mittelalter setzte sich der rot und golden gefärbte Ledereinband durch, aber auch der Blinddruckeinband aus Leder mit einer schier überbordenden Fülle an geschlagenen ornamentalen Punzen. Nur in den seltensten Fällen sind mittelalterliche Handschriften mit dem originalen Einband überliefert.
Siehe auch: Liste historischer Handschriften, Kodikologie, Manuskript.