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Otaka Hisatada

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Hisatada Otaka 1942

Otaka Hisatada (jap. 尾高尚忠 Otaka Hisatada, Schreibweise zuweilen auch Odaka Hisatada; * 26. September 1911 in Tokio, Japan; † 16. Februar 1951 ebenda) war ein japanischer Komponist und Dirigent.

Leben

Otaka wuchs in Tokio auf. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er bereits als Teenager in Wien.[1][2] Am Konservatorium Tokio nahm er von 1932 bis 1934 Kompositionsunterricht bei Klaus Pringsheim senior.[1][2] Danach ging er erneut nach Wien und studierte bis 1938 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Komposition bei Joseph Marx und Dirigieren bei Felix Weingartner, zusätzlich nahm er Privatunterricht bei Franz Joseph Moser (1880–1939).[1][2] 1936/37 gewann er für sein Orchesterstück Japanische Suite Nr. 1 (Nihon kumikyoku) den Weingartner-Preis.[2][3] Nach dem Studienabschluss 1938 war er als Dirigent tätig[2] und konnte – vor dem Hintergrund der Annäherung zwischen dem NS-Regime und Japan seit dem Antikominternpakt – auch führende Orchester wie die Berliner Philharmoniker und die Wiener Philharmoniker dirigieren.[4] 1940 kehrte er nach Tokio zurück. Von 1942 bis zu seinem Tod war er Chefdirigent des NHK-Sinfonieorchesters.[1] Zu seinen Schülern zählte u. a. Hikaru Hayashi. Otakas nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Sinfonie (1948) erschien 1949 im Druck mit dem Untertitel Praying for World Peace.[5] Er verstarb im Alter von nur 39 Jahren im Februar 1951. Zu seinem Gedenken rief das NHK-Sinfonieorchester den Otaka-Preis für zeitgenössische Kompositionen ins Leben,[2] der 1952 erstmals vergeben wurde.

Schaffen

Otaka hinterließ als Komponist vor allem Werke für Orchester, darunter eine Sinfonie (1948), eine Sinfonietta für Streicher (1937), 2 Japanische Suiten (1938, 1939), weitere sinfonische Kompositionen wie Midare (1938) und Vaterland (1939), ein Cellokonzert (1943), eine Rhapsodie für Klavier und Orchester (1943) und ein Flötenkonzert (1951). Darüber hinaus schrieb er Kammermusik, u. a. eine Violinsonate (1932), 2 Streichquartette (1938, 1943) und ein Klaviertrio (1941). Zudem komponierte er zahlreiche Klavierwerke und Lieder.[1] Stilistisch wird er der Tradition der deutschen Spätromantik zugeordnet, wobei auch nationale Einflüsse der japanischen Musik mit einfließen.[2] Sein Ziel war es, in der europäischen Musik „Ausdrucksmittel für den japanischen Geist“ zu finden.[6]

Otakas Musiksprache blieb der Tonalität verpflichtet und hielt somit Distanz zur damals tonangebenden musikalischen Moderne.[7] In den Japanischen Suiten, vor allem aber im Flötenkonzert (1951) finden sich Einflüsse französischer Komponisten wie Cécile Chaminade und Jean Françaix, Anklänge an den Impressionismus[7], aber auch jazzige Elemente.[8] Prominente Interpreten wie Jean-Pierre Rampal, Adam Walker und Emmanuel Pahud setzten sich mit Aufführungen und Einspielungen für das Flötenkonzert ein. Vor allem japanische Klangkörper wie das NHK-Sinfonieorchester, das Yomiuri-Nippon-Sinfonieorchester, das Philharmonieorchester Japan und das Philharmonie-Orchester Osaka haben Otakas Werk auch auf Tonträger eingespielt.

Als Dirigent in Europa gab Otaka auch Konzerte mit zeitgenössischen japanischen Kompositionen. In seiner Zeit als Chef des NHK-Sinfonieorchesters beschäftigte er sich u. a. mit Aufnahmen des französischen Repertoires und spielte Werke u. a. von Camille Saint-Saëns und Jacques Ibert auf Tonträger ein.[9]

Sonstiges

Zwei Söhne aus der Ehe mit der Pianistin Misaoko Otaka wurden ebenfalls Musiker. Atsutada Otaka (* 1944) ist als Komponist und Dirigent tätig.[10] Tadaaki Otaka (* 1947) arbeitet als Dirigent in Japan, Großbritannien und Australien, derzeit leitet er das Philharmonie-Orchester Osaka.[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e Nicolas Slonimsky, Laura Kuhn, Dennis McIntire: Otaka, Hisatada. In: Baker’s Biographical Dictionary of Musicians. 25. Oktober 2019, abgerufen am 25. November 2019 (englisch).
  2. a b c d e f g Masakata Kanazawa: Otaka, Hisatada. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  3. Anderen Quellen zufolge 1939 vgl.Biographie Masao Ohki auf: naxos (englisch)
  4. Hans-Joachim Bieber: SS und Samurai. Deutsch-japanische Kulturbeziehungen 1933–1945 (= Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien. Band 55). Iudicium, München 2014, ISBN 978-3-86205-043-7, S. 623 (1311 S., Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. November 2019]).
  5. Praying for World Peace – Untertitel der 1949 gedruckten Sinfonie, auf: stanford.edu (englisch)
  6. Hans-Joachim Bieber: SS und Samurai. Deutsch-japanische Kulturbeziehungen 1933–1945 (= Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien. Band 55). Iudicium, München 2014, ISBN 978-3-86205-043-7, S. 457 (1311 S., Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. November 2019]).
  7. a b Glyn Pursglove: Unpretentious Intelligence in Otaka’s Conducting. In: Seen and Heard International. 2. April 2013, abgerufen am 25. November 2019 (englisch, Otaka junior dirigiert Flötenkonzert von Otaka senior).
  8. Rian Evans: BBC National Orchestra of Wales. Otaka. In: The Guardian. 31. März 2013, abgerufen am 25. November 2019 (englisch, Review).
  9. Hisatada Otaka dirigiert auf: Western music in Japan from 1923 to 1944. CD4, Japanese peformers bei: Worldcat
  10. Angaben über Atsutada Otaka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  11. Tadaaki Otaka – Music Director auf: osaka-phil (englisch), Stand: April 2018

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