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Frau im Mond

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Film
Titel Frau im Mond
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1929
Länge 210 Minuten
Stab
Regie Fritz Lang
Drehbuch Thea von Harbou
Produktion Fritz Lang Film für die Universum Film-AG
Musik Willy Schmidt-Gentner
Kamera Curt Courant und Otto Kanturek
Besetzung

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Frau im Mond ist der letzte Stummfilm des Regisseurs Fritz Lang und einer der letzten deutschen Stummfilme überhaupt. Er hatte am 15.10.1929 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin Premiere.

Handlung

Der Mondexperte Professor Georg Manfeldt (Klaus Pohl) vermutet Wasser, Sauerstoff und große Goldvorkommen auf der erdabgewandten Seite des Mondes - eine Theorie, für die er in der Wissenschaft ignoriert und verlacht wird. Allein der Ingenieur Wolf Helius (Willi Fritsch) glaubt an diese Idee und arbeitet gemeinsam mit dem Ingenieur Windegger (Gustav von Wangenheim) und dessen Verlobten Friede Velten (Gerda Maurus) an der Verwirklichung der ersten Mondexpedition. In den "Helius-Werften" entsteht dafür ein imposantes Raketenschiff, in dem Helius, Windegger und Velten aufbrechen sollen. Der Ganove Turner (Fritz Rasp) erpreßt durch Bombenanschläge auf die Raketenwerft und den zeitweiligen Diebstahl der Konstruktionspläne den Mitflug. Er soll im Auftrag eines Quartetts von zwielichtigen Geschäftsleuten (den "Gehirnen und Scheckbüchern") die kommerzielle Goldausbeute des Mondes vorbereiten. Außerdem fliegt der kleine Gustav (Gustl Gstettenbaur), Sohn von Helius' Fahrer als blinder Passagier mit.

Die Expedition verläuft zunächst glatt, aber auf dem Mond beginnt eine Kette von verhängnisvollen Ereignissen. Erst wird das Triebwerk des Schiffes bei der Landung massiv verschüttet. Dann verunglückt Professor Manfeldt tragisch. Schließlich wird bei einer Schießerei Turner getötet und durch eine verirrte Patrone einer der Sauerstofftanks zerstört. Als Konsequenz müssen Helius und Windegger ausknobeln wer von beiden auf dem Mond zurückbleiben muß, damit der verbliebene Sauerstoff für die Rückreise der anderen Passagiere reicht. Zunächst zieht der verzweifelte Windegger den kürzeren, aber Helius, der unglücklich in Friede Velten verliebt ist, will freiwillig zurückbleiben. Schließlich nimmt der Film aber noch eine unerwartete Wendung.


Bedeutung

Frau im Mond ging als einer der letzten großen Stummfilme in die deutsche Filmgeschichte ein. Seine Aufführungszeit fällt bereits in die Phase der erdrutschartig schnellen Einführung des Tonfilms während der Jahre 1929-1930.

Die Filmemacher legten im Rahmen der damaligen wissenschaftlichen Erkenntisse großen Wert auf eine möglichst realistische Darstellung von Start, Flug und Landung, sowie der Mondlandschaft. Daraus resultieren die spektakulärsten Effekte des Films. Getreu der Theorie des Film-Professors (und damaliger wissenschaftlicher Annahmen) gibt es auf der Rückseite des Mondes aber tatsächlich Sauerstoff, Wasser und Gold.

In den Filmstudios Babelsberg wurde eine Mondlandschaft und eine imposante schwarz-weiße Mondrakete erbaut. Wie schon in früheren Filmen von Fritz Lang waren Otto Hunte und Karl Vollbrecht dafür verantwortlich.

Anmerkungen

Um die Mondlandschaft möglichst realistisch darzustellen soll seinerzeit für die Dreharbeiten eine ganze Güterzugladung Ostseesand in die Filmstudios Babelsberg geschafft worden sein.

Den Darstellern wurdne spezielle Schuhe mit Atrappen von Bleisohlen angepaßt. Diese sollten im Film den Ausgleich der geringeren Anziehungskraft des Mondes andeuten.

Das Aussehen der Filmrakete mit ihrem schwarz-weißen Anstrich (für eine Absorbtion oder Reflexion der Sonnenstrahlung, je nach Drehung) erinnert an die V2, die spätere "Wunderwaffe" des 2. Weltkrieges. Das ist vermutlich dem Umstand zu verdanken daß an diesem Film als technischer Berater Hermann Oberth mitwirkte, Pionier der Raketenforschung und Mitglied des späteren V2-Konstruktionsteams von Wernher von Braun. Daß, wie gelegentlich behauptet, der Fritz-Lang-Bewunderer Adolf Hitler persönlich sich durch diesen Film zum späteren V2-Design inspirieren ließ, ist nicht verbürgt und darf deshalb als Legende gelten.

Literatur