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Steinforth-Rubbelrath

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Steinforth-Rubbelrath
Koordinaten: 51° 9′ N, 6° 33′ OKoordinaten: 51° 8′ 52″ N, 6° 32′ 52″ O
Einwohner: 660 (2014)[1]
Postleitzahl: 41352
Vorwahl: 02166
Ortseingang Steinforth-Rubbelrath
Offizielles Wappen der Doppeldörfer seit 20.Mai 2000 sowie Leitspruch der Orte

Steinforth-Rubbelrath ist ein Ortsteil im Süden der Stadt Korschenbroich im nordrhein-westfälischen Rhein-Kreis Neuss.

Angrenzende Ortschaften sind zum einen Schlich und Wallrath sowie das Wasserschloss Dyck, welche alle zur Stadt Jüchen gehören, sowie Glehn und Liedberg, welche wie Steinforth und Rubbelrath zur Stadt Korschenbroich zählen.

In dem Doppeldorf leben 660 Personen (Stand: 2014). Durch beide Teile fließt der Kommerbach.

Einrichtungen

Religion/Glaube

Kirchenrechtlich gehört Steinforth-Rubbelrath zur katholischen Pfarrei St. Pankratius Glehn im Erzbistum Köln.

Der größte Anteil der Bewohner ist dem Christentum zuzuordnen.

Die St. Josef-Kapelle an der Josefstraße ist das religiöse Gotteshaus beider Dörfer.

Kultur und Sport

Das kulturelle Leben wird von der St. Sebastianus Bruderschaft Steinforth-Rubbelrath getragen, welche auch das alljährliche Schützenfest am zweiten Wochenende nach Pfingsten ausrichtet.

Als Begegnungsstätte und Veranstaltungsraum fungiert die „Alte Schule“.

Im Doppeldorf gibt es den TV Steinforth-Rubbelrath e.V. 1974 sowie den Karate-Dojo Heian e.V. 1985 als Sportvereine, sowie den 1923 gegründeten Kirchenchor „Cäcilia“.

Gesellschaft

Heute gibt es in beiden Dörfern weder Wirtshäuser, noch sonstige Lokalitäten, mit welchen die Dörfer in vergangenen Zeiten durchaus gut versorgt waren. Bekannte Wirtshäuser waren die Gaststätten von Jakob Esser und Hans Kirchmann, beide in Rubbelrath gelegen, sowie zum einen die „Restauration zum Schwanen“ in Steinforth und als jüngste Lokalität in der Geschichte die Gaststätte „Alte Post“, ebenfalls in Steinforth gelegen.

Infrastruktur

Es gab in dem Doppeldorf mehrere Lebensmittelläden, jedoch ist keiner der klassischen „Tante-Emma-Läden“ mehr existent.

In der Tradition der Doppeldörfer dürfen die vielen Bauernhöfe nicht ungenannt bleiben. In beiden Orten existieren noch heute aktive Bauernhöfe, welche aufgrund der rundum fruchtbaren Lößböden mit hochmodernen Ausstattungen Viehwirtschaft (Rinder, Milchwirtschaft, Ziegen) und Landwirtschaft (Möhren, Getreide, Zuckerrüben, etc.) betreiben.

Geschichte

Ansicht des Liedberg von Süden (Rubbelrath)

In Steinforth-Rubbelrath liegt eine ausgedehnte Trümmerstelle aus der Römerzeit. Da alle Trümmerstellen im Raum Korschenbroich-Glehn nur durch Einzel- und Oberflächenfunde erfasst sind, ist eine archäologische Auswertung noch nicht erfolgt.[2]

Im Jahre 1166 wurde Steinforth erstmals als Steinuurthe erwähnt. Der Name bedeutet eine mit Steinen gesicherte Furth durch den Kommerbach, welche vermutlich auf eine Römerstraße zurückzuführen ist. Ursprung des Dorfes war der Steinforther Hof, ein Liedberger Ritterlehen, welches 1575 als bäuerlicher Besitz Erwähnung fand.[3]

Der Name Rubbelrath weist auf eine mittelalterliche Rodung hin. Von 1435 ist der Name Robelray überliefert.

Im Jahr 1804 lebten in Steinforth 232 und in Rubbelrath 85 Personen.

Nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen wurde Steinforth-Rubbelrath am 1. Januar 1975 ein Teil der neu gebildeten Gemeinde Korschenbroich; bis dahin gehörten sie zur Gemeinde Liedberg.[4] Korschenbroich wurde am 1. Januar 1981 zur Stadt erhoben.[4]

Sprache

Südlich der so genannten Benrather Linie, die nur wenige Kilometer nördlich von Steinforth-Rubbelrath verläuft, unterhält man sich in einem ripuarischen Dialekt, der einen deutlichen kölschen Einfluss aufweist.[5]

Bauwerke

  • Kommerhof – dieser befindet sich im Tal des Kommerbachs, bei Rubbelrath. Der Kommerhof ist ein ehemaliges erzbischöfliches Tafelgut
  • Altes Schulgebäude-Backsteingebäude von 1849, befindet sich in Steinforth, An der Bleiche 1, Denkmalliste der Stadt Korschenbroich Nr.: 156 vom 28.02.1990
  • Filialkirche St. Josef in Steinforth, Einweihung 24. September 1964
  • Wegekreuz aus Liedberger Sandstein von 1863, befindet sich mitten in Rubbelrath, Denkmalliste der Stadt Korschenbroich Nr.: 75 von 1985

Verkehr

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Grevenbroich-Kapellen auf der Bundesautobahn 46.

Panoramabild Steinforth von Norden

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Das Geburtshaus von Peter Weiand stand "An der Bleiche".
    Peter Weiand (1919–1990), deutscher Unternehmer, Sportfunktionär und Präsident des 1. FC Köln

Literatur

  • St. Sebastianus-Bruderschaft Steinforth-Rubbelrath e. V.: Geschichte erzählt Geschichte. 1166 – 2016. 850 Jahre Steinforth-Rubbelrath. 2016.

Einzelnachweise

  1. Unsere Stadt - Zahlen & Fakten. Stadt Korschenbroich, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  2. Dieter Hupka: Die römischen Siedlungsfunde, gewerblichen Reste und Straßenbefunde in Mönchengladbach-Mülfort, Diss Köln 2011
  3. Sehenswertes: Steinforth-Rubbelrath, Ortskern. Stadt Korschenbroich, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  4. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 295 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  5. Hubert Köhnen: Unges Platt: Ein Wörterbuch der in der Stadt Korschenbroich und ihrer Umgebung gesprochenen Mundart. Herausgeber: Stadt Korschenbroich, Neuss 1982.