Zum Inhalt springen

Pithos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2006 um 15:07 Uhr durch 89.48.187.227 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Pithos (griechisch; pl. Pithoi) ist ein großes (bis zu mannshohes) Vorratsgefäß ein Krug des Altertums, der im gesamten mediterranen, insbesondere aber im ägäischen Kulturraum incl. Kreta vorkam. Seine Herstellung erforderte besonderes Können des Töpfers.

Der Pithos ist ein großes (gelegentlich übermannshoch), dickwandiges, bauchiges Vorratsgefäß aus Steinzeug oder Ton ähnlich einer Amphore, jedoch meist mit flachem Boden, das häufig Transportösen in der Oberhälfte hat. Durch sie wurden Seile gezogen, mit denen Pithoi bewegt werden konnten. Seine Oberfläche kann glatt oder durch Bandmuster farblich und strukturell gestaltet sein. Farblich gibt es Pithoi von beige, sandfarben, braun bis rot. Die bemalten Pithoi des minoischen Kamarestils zeigen Fische.

Pithoi wurden auch zur Totenbestattung verwendet (Kinderskelett von Kritsa), aber primär wurde in ihnen Olivenöl, Wasser, Honig, Salz und Getreide aufbewahrt. 47 Pithoi für Wein fand man z. B. in einem Keller in Zichagora eingegraben. In acht Fällen wurden neben den Pithoi flache Dachziegel (Solene) entdeckt, die vermutlich als Deckel benutzt wurden. Zwei von ihnen wiesen Spuren einer Tonmasse auf, auf der Stempelabdrücke zu erkennen waren. Auf dem Stempel muss die Darstellung eines Löwen gewesen sein. Daraus ist zu schließen, daß man die Pithoi auch versiegelt hat.

Ähnliche Gefäße heißen: Dolium (römisch) plur. Dolia und Tinaja (spanisch).

Der Philosoph Diogenes hat der Legende nach zeitweise in einem Pithos gelebt.

Literatur

Kostandinos S. Christakis: Cretan Bronze Age Pithoi: Traditions and Trends in the Production and Consumption of Storage Containers in Bronze Age Crete 2006, ISBN 1-931534-15-2