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Olympische Sommerspiele 1904

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III. Olympische Sommerspiele
Plakat der Spiele
Plakat der Spiele
Teilnehmende Nationen 13
Teilnehmende Athleten 689
681 Männer, 8 Frauen)
Wettbewerbe 94 in 18 Sportarten
Eröffnung 1. Juli 1904
Schlussfeier 23. November 1904
eröffnet durch David Francis
(Präsident der Louisiana Purchase Exposition)
Olympischer Eid Erst ab 1920/1972
Olympische Fackel Erst ab 1928

 

Medaillenspiegel
Platz Land G S B Total
1 USA 78 83 77 238
2 Deutsches Reich 4 4 5 13
3 Kuba Kuba 4 2 3 9
4 Kanada 4 1 0 5
5 Ungarn 2 1 1 4
6 Gemischtes Team (ZZX) 1 1 0 2
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1 1 0 2
8 Griechenland 1 0 1 2
Schweiz Schweiz 1 0 1 2
10 Österreich 0 0 1 1

Die Spiele der III. Olympiade wurden vom 1. Juli 1904 - 23. November 1904 in St. Louis (USA) ausgetragen.

Das IOC hatte die Spiele zunächst an Chicago vergeben, das sich gegen New York durchgesetzt hatte - die amerikanische Regierung bat aber um Verlegung nach St. Louis, da dort die Weltausstellung stattfand. Von den 390 seitens der gastgebenden Amerikaner gemeldeten Sportarten wurden nur 102 anerkannt (von denen das IOC heute nur noch 19 angibt). Darunter befanden sich immer noch so exotische Disziplinen wie Tabakweitspucken. Die Spiele wiederholten die organisatorische Fehler der vorangegangene Spiel in Paris. Die Organisation war chaotisch, die Anzahl der Wettkämpfe zu hoch und der Zeitraum zu lang. Zudem gingen die olympischen Wettämpfe, die sich über über viereinhalb Monate hinzogen, im Rahmen der Weltausstellung weit gehend unter. Die Kritik an den Spielen, zu denen Coubertin erst gar nicht angereist war, als einem teilweise sportlich nicht ernst zu nehmenden "Western-Spektakel" führte dazu, dass bereits zwei Jahre später "Zwischenspiele" in Athen stattfanden.

Die meisten Wettkämpfe wurden im Stadion Francis Field durchgeführt.

Höhepunkte

Erstmals erhielten die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen.

Herausragende Sportler

  • Archie Hahn, der Meteor von Milwaukee, Olympiasieger im 60-, 100- und 200-m-Lauf

Erwähnenswertes

  • Die hohen Reisekosten nach Übersee führten - im Vergleich zu den Spielen von 1900 - fast zu einer Halbierung der Teilnehmerzahlen.
  • An den 94 Wettbewerben, die gemeinhin zum Olympischen Programm gezählt wurden, nahmen nur 42 nicht amerikanische Athleten teil.
  • Archie Hahn siegte über 60 m, 100 m und 200 m. Im 200 m-Finale wurden seine drei Gegner wegen "falscher Starts" mit je einem Strafyard belegt, den sie also zusätzlich laufen mussten. Hahn hatte seine Konkurrenten verunsichert und so Frühstarts provoziert.
  • Zum ersten Mal waren auch Teilnehmer aus Afrika vertreten; acht Südafrikaner. Zwei von ihnen, die eigentlich Arbeiter einer südafrikanischen Messegesellschaft in St. Louis waren, starteten bei dem Marathonlauf. Die beiden Stammesangehörigen der Zulus waren eigentlich extra aus Südafrika engagiert worden, um als Attraktion bei der Weltaustellung zu wirken.
  • Deutschland stellte insgesamt 17 Athleten und waren damit die drittstärkste Nation nach den Amerikanern (574) und den Kanadiern (52). 26 000 Goldmark kostete die Expedition nach St. Louis, die in zwei Gruppen per Schiff und Bahn die Reise angetreten waren. Die Deutschen gewannen alle 4 Goldmedallien im Schwimmen
  • Der Sieger des Marathon-Laufes, der US-Amerikaner Fred Lorz, wurde disqualifiziert, da er die Strecke zwischen Kilometer 14 und Kilometer 34 mit dem Auto zurücklegte. Er wurde auf Lebenszeit für die Olympischen Spiele gesperrt. Sein Landsmann Thomas Hicks bekommt beim Marathon von seinem Trainer nach 35km einen Brandy mit Strychnin (Aufputschmittel) und gewinnt Gold. Schmerzstillende Mittel waren damals durchaus angebracht, da eine heute undenkbare Einschränkung, den Athleten schwer zu schaffen machte: Die Getränkeaufnahme war bei den ersten Marathonläufen noch untersagt, das Austrocknen der Athleten war an der Tagesordnung.
  • Das "Mixed Team" bestritt nur zwei Wettbewerbe: Bei der 4 Meilen Staffel war es ein zweites US-Team und wurde Zweiter. Beim Team-Fechten bestand es aus Sportlern aus den USA und aus Kuba und gewann die Goldmedaille.

Wettbewerbe

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Siehe auch: Internationales Olympisches Komitee, Liste der Olympischen Länderkürzel