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Wartturm (Frankfurt am Main)

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Die Warttürme Frankfurts zählten zur Frankfurter Landwehr und waren befestigte Beobachtungstürme.

Die Warttürme ähnelten einer kleinen Burg. Sie verfügten über einen Aussichtsturm, einen Wehrhof, über Mannschaftsgebäude, Waffenlager und Brunnen. Vom Turm aus konnte der Wächter die Umgebung beobachten und bei Gefahr die Stadt warnen, tagsüber mit Fahnen und nachts mit Fackeln.

Erhalten sind vier Warttürme, die Friedberger Warte, die Sachsenhäuser Warte, die Galluswarte und die Bockenheimer Warte.


Die Friedberger Warte

An Stelle eines bereits 1350 erwähnten Wartturmes wird die Friedberger Warte im Jahre 1478 auf dem Eulenberg gebaut. Im Jahre 1634 wurden Turm und Wehrhof in Brand gesetzt. Schon drei Jahre später (1637)wurde die Friedberger Warte wieder aufgebaut.

Die Friedberger Warte ist ein Wartturm im spätgotischen Stil. Sie verfügt über einen rechteckigen Wehrhof (22 mal 28 Meter). Auf der Westseite befindet sich das Wachhaus mit Küche und Brunnenstube. Inzwischen befindet sich in der Friedbeger Warte seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Apfelweinlokal.


Die Galluswarte

Im Jahre 1414 wird die Galluswarte (eigentlich: Galgenwarte) anstelle eines zuvor genutzten hölzernen Befestigungsturms in Stein aufgebaut. Der Name kommt von dem östlich anschließenden „Galgenfeld“. Der Frankfurter Galgen stand in der Gegend des Bitterdorfplatzes


Die Bockenheimer Warte

Von 1434 bis 1435 errichtet man die Bockenheimer Warte zur weiteren Verstärkung der Landwehr. Sie existiert noch heute und besticht durch ihren klaren gotischen Stil.


Die Sachsenhäuser Warte

In Sachsenhausen wurde der zunächst auf dem Mühlberg befindliche hölzerne Beobachtungsturm in den Jahren 1470 bis 1471 ersetzt durch eine neue Warte auf dem Sachsenhäuser Berg, die Sachsenhäuser Warte.

Schon 1414 ersetzte die Stadt die bis dahin bestehende hölzerne Warte im Süden des Frankfurter Stadtgebiete durch eine höher gelegene steinerne Warte. Allerdings wurde sie schon im Jahre 1416 vom Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein zerstört; er war der Meinung, die Warte liege auf Dreieicher Wildbanngebiet.

Unter militärischer Bewachung und dank eines Schutzbriefes von Kaiser Friedrich III. konnte in den Jahren 1470 bis 1471 auf dem höchsten Punkt der nach Süden führenden Strasse eine neue Warte gebaut werden.

Zweimal stand die Sachsenhäuser Warte im Krieg. Die Fehde der Stadt Frankfurt mit Franz von Sickingen im Jahre 1519 überstand sie unbeschadet. Beim zweiten Angriff 1552 während des Schmalkaldischen Krieges zeigte sich aber, daß sie - wie auch der gesamte Landwehr - großen Heeren nicht gewachsen war; Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg brannte die Sachsenhäuser Warte nieder.

Sie wurde wieder aufgebaut, blieb bis heute erhalten und wird nun als Gasthaus genutzt