Karl IV. (Spanien)
![]() Karl IV. (* 11. November 1748 in Portici, Sizilien; † 20. Januar 1819 in Rom) war spanischer König vom 14. Dezember 1788 bis zu seiner Abdankung am 19. März 1808. KindheitKarl war der zweite Sohn von Karl III. und dessen Frau Maria Amalia von Sachsen. Er wurde in Portici geboren während sein Vater König beider Sizilien war. Sein älterer Bruder Philip wurde in der Thronfolge übergangen, da er Epileptiker war und als noch zurückgebliebener als Karl angesehen wurde. Karl hatte die Statur und Kraft der Sachsen-Linie von seiner Mutter, einer Enkelin von August dem Starken, geerbt. In seiner Jugend rang er gerne mit den stärksten Männern die zu finden waren. Er wurde aber allgemein als geistig langsam und leicht beeinflussbar empfunden. Ehe![]() Seine Frau Marie Louise von Bourbon-Parma hingegen wird, unter anderem auch von Goya, als bösartige und grobe Frau beschrieben, die den König völlig beherrschte. Schon als Karls Vater noch lebte, betrieb Maria Louise eine Intrige um den Lieblingsminister des Königs, den Grafen Floridablanca, absetzen zu lassen. Ihr Ziel war, Pedro Pablo Abarca de Bolea, Graf von Aranda, an Floridablancas Stelle einzusetzen. RegierungszeitNachdem Karl 1788 König geworden war, beschäftigte er sich fast ausschliesslich mit der Jagd. Die Amtsgeschäfte überliess er seiner Frau und damit auch deren Liebhaber Manuel de Godoy, den der König trotz dessen Rolle Zeit seines Lebens sehr schätzte. Als die französische Revolution die Herrschaftshäuser Europas in Angst versetzte, rief Karl auf Anregung Godoys und seiner Frau die Heilige Inquisition zur Hilfe. Er glaubte zutiefst an seine göttlichen Rechte und die Erhabenheit seiner Person. Er wollte gerne als mächtiger Monarch auftreten, obwohl Frankreich Spanien eher als Anhängsel betrachete, und seine Regentschaft von seiner Frau und deren Liebhaber ausgeübt wurde. Spanien schloss sich der Kontinentalblockade Frankreichs an, zog sich aber nach der Schlacht von Trafalgar zurück. Als Napoleon die Schlacht bei Jena und Auerstedt gewann, wollte Godoy die Allianz mit Frankreich erneuern, was aber sowohl Napoleon als auch das spanische Volk ablehnten. In Spanien stützten Godoys Misserfolge die Fernandisten, die eine Allianz mit England favorisierten. AbdankungALs Karl erfuhr, dass sein Sohn Ferdinand Napoleon um Hilfe gegen Godoy gebeten hatte, und französische Truppen in Spanien einmarschierten, floh die königliche Familie nach Aranjuez. Am 17. März 1808 brach die Meuterei von Aranjuez aus, der König wurde festgesetzt und gezwungen Godoy verhaften zu lassen. Sein Sohn wurde am Tag darauf vom Volk als König Ferdinand VII. gefeiert, musste jedoch auf Druck der Franzosen am 6. Mai die Krone wieder abgeben. Karl, seine Frau und Godoy flüchteten nach Frankreich, wo Karl gezwungen wurde, zugunsten von Napoleons Bruder Joseph Bonaparte auf den spanischen Thron verzichtete. Karl bekam eine Pension zugesprochen und verbrachte den Rest seines Lebens auf Reisen mit seiner Frau - und deren Liebhaber Godoy. Am 20. Januar 1819 starb Karl in Rom.
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