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Zombie (Film)

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Film
Titel Zombie (bzw. auch:
Zombie – das Original;
Zombies im Kaufhaus)
Originaltitel Dawn of the Dead
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1978
Länge max. ca. 156 Minuten
Stab
Regie George A. Romero
Drehbuch George A. Romero
Produktion Richard P. Rubinstein
Dario Argento
Claudio Argento
Alfredo Cuomo
Musik Goblin
George A. Romero
Dario Argento
Kamera Michael Gornick
Schnitt George A. Romero
Dario Argento
Besetzung

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Zombie (Originaltitel: Dawn of the Dead; dt. Die Morgendämmerung der Toten, aber auch Das Erwachen der Toten), veröffentlicht im Jahre 1978, ist der zweite Teil einer Film-Tetralogie des US-amerikanischen Regisseurs George A. Romero. Dieser Horrorfilm löste Ende der 70er-Jahre einen Boom des Subgenres Zombie-Film aus, der dann zumindest bis zur Mitte der 80er-Jahre andauerte. Der Film selbst hat allerdings bis in die heutige Zeit weltweit zahlreiche Fans und gilt unter Cineasten unstrittig als Kultfilm.

Handlung

Seit den Ereignissen, die in Die Nacht der lebenden Toten geschildert wurden, sind einige Wochen vergangen. Zombies bevölkern die Straßen der Städte. Unter den verbliebenen Menschen herrscht zunehmend Chaos. Gesetzlose plündern und morden. Das Kriegsrecht wird ausgerufen. Polizei und Armee gehen mit aller Härte gegen die zügellose Gewalt vor, während immer mehr Menschen ohne Rücksicht auf andere versuchen, einfach nur noch ihr Leben zu retten.

Stephen Andrews, Hubschrauber-fliegender Verkehrsberichterstatter des Fernsehsenders WGON TV, seine schwangere Freundin Francine Parker, Mitarbeiterin desselben Fernsehsenders, und zwei Beamte eines SWAT-Teams, Roger DeMarco und Peter Washington, flüchten gemeinsam in einem Helikopter. Auf ihrer Flucht landen sie bei einem Zwischenstopp auf dem Dach eines verlassenen Einkaufszentrums. Dabei erkennen sie schnell die strategisch günstige Lage des Gebäudes, mit seinen zahlreichen Vorräten und unbewachten Geschäften. Sie verbarrikadieren sich im Innern der Shopping Mall und säubern sie von den darin umherirrenden Untoten.

Als ihnen das Gebäude sicher genug erscheint, richten sie sich im Einkaufszentrum häuslich ein und versorgen sich aus den Geschäften mit allem, was sie benötigen. Auf diese Weise selbst mehr als gut versorgt werden sie mit Hilfe von Fernsehen und Radio Zeugen der fortschreitenden Ausrottung der Menschheit, bis schließlich auch die letzten Medien den Sendebetrieb einstellen.

Beim Sichern der Außentüren wird Roger von Zombies gebissen. Er stirbt wenige Tage später und muss von seinem Freund Peter in dem Moment als er sich als Zombie erneut erhebt durch einen Kopfschuss endgültig zerstört werden.

Etwa drei Monate später wird das Einkaufszentrum von einer Rockerbande gestürmt und geplündert. Die Gruppe ist sich erst einmal unschlüssig, ob das Einkaufszentrum nun mit den Marodeuren geteilt oder auch gegen diese verteidigt werden soll. Nachdem sich Stephen, gegen den eigentlich gefassten Plan, doch dazu entschließt, auf die Rocker zu schießen, wird er verwundet und ebenfalls von Zombies angefallen. Auch er verwandelt sich daraufhin in einen Untoten und führt danach eine große Gruppe Zombies zum Versteck seiner ehemaligen Gefährten.

Jetzt flüchten Francine und Peter aus der völlig ausweglos gewordenen Lage. Mit dem Hubschrauber fliegen sie ohne Ziel und mit fast leerem Tank in der Morgendämmerung davon, während das Einkaufszentrum, jetzt ausschließlich von Untoten bevölkert, hinter ihnen zurückbleibt.

Sozialkritik

Der Handlungsort Einkaufszentrum wurde von Filmkritikern häufig als Allegorie und Kapitalismuskritik interpretiert. Als die Gruppe das Kaufhaus erreicht und die Zombies erblickt, die von der Mall scheinbar unwiderstehlich angezogen werden, mutmaßt sie, dass diese zu genau dem Ort zurückkehren, der ihnen auch in ihrem früheren Leben der Wichtigste war. Die Zombies wandern ziellos durch die Gänge und erinnern dabei ganz offensichtlich nicht nur rein zufällig an völlig normale Kaufhausbesucher.

Auch die vier menschlichen Hauptdarsteller sind von den Gütern des Kaufhauses, das eine Zeit lang ihnen ganz alleine zur Verfügung steht, anfänglich begeistert. Sie schwelgen in einem Überfluss, in dem keine materiellen Wünsche offen bleiben. Es werden Szenen gezeigt, in denen sie Kaviar essen, Champagner trinken und teure Kleidung tragen. Geld holen sie in dicken Bündeln aus der unbewachten Bank im Kaufhaus und benutzen es als Spielgeld für Poker. Als ein Zustand totaler materieller Befriedigung erreicht ist, wird den Hauptdarstellern wieder langsam ihre verzweifelte Situation bewusst und es macht sich erneut eine depressive Stimmung breit. Der grenzenlose Konsum hat die Gruppe nur kurzzeitig abgelenkt, an den eigentlichen Problemen hat er jedoch nichts geändert. Nichtsdestotrotz greift wenig später Stephen die Rockerbande an, als diese dabei ist, das Einkaufszentrum zu plündern, um den materiellen Besitz der Gruppe zu verteidigen. Dies führt letztlich zu Stephens Tod und zum Zusammenbruch des im Kaufhaus etablierten Systems. George Romero will dadurch vor Augen führen, dass das Streben nach Konsumgütern und materiellem Wohlstand häufig überbewertet wird und es sich dabei meist nur um eine Form der Ablenkung von wichtigeren Problemen handelt.

Die Entwicklung der Zombie-Epidemie hat George Romero bereits mit einer unaufhaltsamen Erneuerung der Gesellschaft aus sich selbst heraus verglichen: Wenn man das Fantastische als Allegorie akzeptiere, dann könne man die Gesellschaft der Zombies als den revolutionären Teil unserer Gesellschaft ansehen. Dieser sei eben eine neue Form der Gesellschaft, die aus unserer Alten erwächst. Die Zombies seien eine geeignete Charakterisierung dafür, da sie im Gegensatz zu vielen anderen Monstern in Horrorfilmen nicht erst erschaffen werden oder von außen kommen, sondern es sich bei ihnen um Menschen wie wir selbst handelt, die nur eine andere Daseinsform angenommen haben.[1]

Ein weiteres Motiv, das sich in allen vier Filmen der Reihe wiederfindet, ist die mangelnde Kooperationsfähigkeit unter den Menschen. Statt sich in der Notlage zu organisieren und gemeinsam gegen die Zombie-Epidemie vorzugehen, verfolgen sie auch weiterhin individuelle Ziele und bekämpfen sich gegenseitig.

Entstehungsgeschichte

Wie schon bei Die Nacht der lebenden Toten, mit dem er bereits 1968 den Grundstein für die spätere Zombie-Film-Entwicklung gelegt hatte, ließ sich Romero auch diesmal von Richard Mathesons Roman „Ich bin Legende“ (Originaltitel: "I Am Legend") aus dem Jahre 1954 inspirieren.

Die Grundidee für den Film hatte Romero als ihm 1974 Freunde, die über die Firma Oxford Development Anteile an der „Monroeville Mall in Monroeville, Pennsylvania, USA besaßen, dort herumführten. Dabei zeigten sie ihm auch einige dort vorhandene Kammern mit Vorräten für die Zivilschutz. Romero hatte direkt den Gedanken, dass es eine hervorragende Idee wäre, sich hier im Falle einer Zombiekatastrophe zu verschanzen und dass man in einem solchen Szenario diese Basis voller Vorräte wohl eher gegen neidende Menschen als gegen die Zombies verteidigen müsste.[2]

Bei dem für dem Film verwendete Einkaufszentrum handelt es sich tatsächlich um das von Romero 1974 besichtigte Einkaufszentrum. Oxford Development investierte ebenfalls in den Film und half mit zu erreichen, dass die Mall für nur 40.000 US-Dollar für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt wurde.

Das Casting fand in New York City statt, weil dort viele befreundete Schauspieler von Romero und seiner damaligen Freundin und jetzigen Frau Christine Romero arbeiteten. Geleitet wurde es von John Amplas, der im Romero-Film Martin zuvor die Titelrolle gespielt hatte und auch in Zombie in der Rolle des Gangsters Martinez kurz zu sehen ist. Gesucht wurden unbekannte Schauspieler. Scott H. Reiniger (Roger) arbeitete als Bedienung und David Emge (Stephen) als Koch in dem Restaurant Lady Astor's, das George Romero zu dieser Zeit gerne besuchte und kamen so mit ihm in Kontakt. Scott H. Reiniger war außerdem ein Kommilitone von Christine Romero.[2] Gaylen Ross fälschte ihren Lebenslauf, da sie der Meinung war, nur so die Rolle als Francine Parker bekommen zu können, hatte in Wirklichkeit noch keine Berufserfahrung als Schauspielerin und nahm während der Dreharbeiten Schauspielunterricht.[3][4]

Der Film wurde in einem Zeitraum von vier Monaten – November 1977 bis Februar 1978 – mit einem Budget von rund 500.000 US-Dollar gedreht. Produzent Richard P. Rubinstein behauptete jahrelang, er kostete das Dreifache, da er der Meinung war, dass der Film auf diese Weise vom Film-Business ernster genommen würde und es leichter sein würde, Geld für die Produktion zu beschaffen.[5]

Die im Film zu sehenden Soldaten, Polizisten und Jäger haben ohne jede Bezahlung freiwillig an den Dreharbeiten teilgenommen und ihre Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Viele der Zombies wurden von Bekannten, Verwandten und Freunden von Mitgliedern des Filmteams gespielt. Bei einem Großteil der Rockerbande handelt es sich um Mitglieder des Pagans Motorcycle Club, die mit ihren eigenen Motorrädern die Dreharbeiten bestritten. Nur diejenigen mit kurzen Sprechrollen bekamen eine kleine Bezahlung dafür.

Gedreht wurde dort überwiegend nachts, zwischen 20:00 und 7:00 Uhr. Sobald das Filmteam in der Mall eintraf, wurde damit begonnen, die Zombies zu schminken. Dabei wurde aus Kosten- und Zeitgründen den meisten einfach nur flächig graues Make-Up aufgetragen, das im fertigen Film jedoch häufig grünlich oder bläulich wirkt. Nur Wenige wurden aufwändiger geschminkt, dies war Tom Savinis Aufgabe, und mit offenen Wunden oder Verstümmelungen ausgestattet.[2] Die Außenaufnahmen am Einkaufszentrum wurden sonntags gemacht, da dann die Parkplätze menschenleer waren.

Das Versteck der vier Hauptpersonen und die Wartungsschächte waren Sets im Gebäude von Romeros ehemaliger Produktionsfirma The Latent Image. Dort wurden auch die Aufnahmen innerhalb des Fahrstuhlschachts gemacht. Der Waffenladen befand sich ebenfalls nicht in der Mall, sondern war ein separates Geschäft einige Kilometer von ihr entfernt.[2]

Im Dezember 1977 wurden die Dreharbeiten im Einkaufszentrum für drei Wochen unterbrochen, da das tägliche Ab- und Wiederaufbauen der Weihnachtsdekoration zu aufwändig gewesen wäre. Romero nutzte diese Zeit unter anderem dazu, das bereits vorhandene Filmmaterial zu schneiden. Der Überblick, den er damit über den Stand des Projektes gewann, erlaubte es ihm, weitere Ideen zu entwickeln und von nun an noch mehr als bisher zu improvisieren.

Viele der Gore- und Splatter-Szenen wurden kurzerhand von Tom Savini und George Romero direkt am Set entwickelt. Auch die im Film enthaltene Tortenschlacht, viele der Szenen beim Einbruch der Rockerbande und die beiden Charaktere „Blades“ und „Sledge“ (gespielt von Tom Savini und Taso Stavrakis) waren improvisiert und kamen so nicht im Drehbuch vor.

Kritik und Rezeption

Der Film gilt unter Film- und Kunstkritikern heute wegen seines unorthodoxen Aufbaus und der speziellen Atmosphäre als Klassiker des Genres. Das Museum of Modern Art erwarb eine Kopie des Films für seine Sammlung.[6]

Der bekannte US-Filmkritiker Roger Ebert bewertet den Film folgerndermaßen [7]:

"Dawn of the Dead is one of the best horror films ever made – and, as an inescapable result, one of the most horrifying. It is gruesome, sickening, disgusting, violent, brutal and appalling. It is also (excuse me for a second while I find my other list) brilliantly crafted, funny, droll, and savagely merciless in its satiric view of the American consumer society. Nobody ever said art had to be in good taste."
(Freie Übersetzung: „Dawn of the Dead ist einer der besten Horrorfilme die je gedreht wurden – und dadurch zwangsläufig einer der erschreckendsten. Er ist grauenhaft, verstörend, widerlich, gewalttätig, brutal und abstoßend. Er ist aber auch (moment bitte, lassen Sie mich nach meiner anderen Liste sehen) brilliant gedreht, lustig, skurril und in wilder Weise gnadenlos in seiner satirischen Sicht auf die amerikanische Konsumgesellschaft. Es hat nie jemand behauptet, dass Kunst dem guten Geschmack entsprechen muss.“)

In der Liste der von ihren Benutzern am besten bewerteten Horror-Filme[8] der Internet Movie Database hat dieser Film einen festen Platz.

Kommerziell war der Film in vielen Ländern der Welt ein Erfolg. Allein in der Bundesrepublik Deutschland wurde er von mehr als 3 Millionen Kinobesuchern gesehen.[5] Insgesamt machte der Film weltweit einen Umsatz von etwa 55 Millionen US-Dollar an den Kinokassen.[9] Die erste Veröffentlichung als Kaufvideokassette in den USA 1982 fand etwa 750.000 Abnehmer.[5]

Auszeichnungen

1980 erhielt der Film durch seinen kommerziellen Erfolg in der Bundesrepublik Deutschland eine Goldene Leinwand.

Die DVD-Veröffentlichung Ultimate Edition der Firma Anchor Bay Entertainment gewann 2005 einen Saturn Award als Best DVD Classic Film Release (beste DVD-Veröffentlichung eines Filmklassikers).

Versionen

Kreative Eingriffe und das Zensurverhalten in den verschiedenen Ländern sorgten für eine einmalige Vielfalt an Schnittfassungen dieses Films. Bei der Unterscheidung der einzelnen Versionen ist jedoch unbedingt auch der so genannte PAL Speed-up zu beachten, weil Kino- und NTSC-Version-Lauflängen schnell ein völlig falsches Bild vermitteln könnten.

Die Unterschiede einzelner Versionen sind oft nur gering, in manchen Fällen handelt es sich allerdings um größere künstlerische Eingriffe.

Die drei ursprünglichen Schnittfassungen

Ursprünglich gab es drei Schnittfassungen, auf denen alle später veröffentlichten Versionen basieren. Zwei davon schnitt George Romero selbst. Er benutzte dabei neben der eher düsteren, speziell für den Film produzierten Musik der italienischen Gruppe Goblin auch viel lizenzkostenfreie Musik aus Archivbeständen, die großteils etwas positiver, heroischer oder gar fröhlich klingt. Die beiden Romero-Versionen wurden nie mit deutscher Synchronisation veröffentlicht.

  • Die „Long Version“ wurde in aller Eile erstellt, um sie während der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1978 möglichen Distributoren zeigen zu können.[5] 1994 gelangte sie als Director's Cut in Japan in die Kinos. Diese Bezeichnung war allerdings nur ein geschicktes Marketing-Manöver, denn der Film ist in dieser Version eher als Rohfassung anzusehen. Die Long Version, auch Extended Cut genannt, wurde im Übrigen für Laserdisc-Veröffentlichungen auf dem amerikanischen Markt angefertigt. Hierin sah Romero die ursprüngliche Bedeutung dieser Schnittfassung. Angeblich bekundete Romero zu einem späteren Zeitpunkt sein Missfallen über diesen Schnitt, trotzdem ist die Long Version die weitest verbreitete Fassung in den USA. (etwa 139 Minuten)
  • Romeros persönlichere Fassung, der „American Theatrical Cut“, kam 1979 in die US-Kinos und in geringfügig geschnittener Form auch nach Kanada und Großbritannien. Diese Version stellt die Endfassung von Romeros Arbeit am Schnitt dar und würde daher wohl eher die Bezeichnung Director's Cut verdienen. Im Vergleich zur Long Version wurden einige für die Haupthandlung weniger wichtige Szenen entfernt und mehr Musik von Goblin verwendet – beides macht diese Fassung insgesamt etwas temporeicher. Außerdem wurden einige Änderungen vorgenommen, die zur Folge haben, dass die Geschehnisse logischer aufeinander aufbauen und man der Handlung leichter folgen kann. Beispielsweise wurde die Szene, in der Roger, Peter und Stephen den Plan fassen, die Eingänge der Mall mit einem LKW zu verbarrikadieren, nachsynchronisiert, sodass Roger dieses Vorhaben nun auch ausdrücklich ausspricht. Im ursprünglichen Dialog in der Long Version wird an dieser Stelle nicht klar, was sie mit den LKW vorhaben und dem Zuschauer erschließt sich dies erst im weiteren Verlauf des Films. (etwa 126 Minuten)

Dario Argento investierte etwa 250.000 US-Dollar in die Produktion des Films und bekam dafür im Gegenzug das Recht zugesprochen, eine eigene Schnittfassung für nicht-englischsprachige Länder mit der Ausnahme von Lateinamerika zu erstellen und seine Fassung in diesen Teilen der Welt eigenständig zu vermarkten.[5]

  • Dem „Argento Cut“ (auch bekannt als „Italian Version“ bzw. „Euro Version“) fehlen einige der Dialogszenen. Argento verzichtete auf den Humor der Romero-Fassungen und benutzte für den Filmscore fast ausschließlich die düstere Musik von Goblin. Die sozialkritischen Elemente, die Romero beabsichtigte, litten durch Argentos Schnitt etwas – dafür gilt diese Version jedoch als die temporeichste und filmrhytmisch vorteilhafteste. Wenngleich diese Fassung kürzer als die von Romero ist, finden sich hier Szenen, die den US-Fassungen fehlen. Diese Version ist die Grundlage der meisten europäischen Fassungen. George Romero selbst äußerte sich negativ über diese Version. (etwa 115 bis 117 Minuten)

Bemerkenswerte internationale Schnittfassungen

  • Romeros und Rubinsteins Produktionsfirma Laurel Eintertainment, Inc. brachte 1982 eine um Gewaltdarstellungen reduzierte R-Rated Version“ als Teil einer Doppelvorstellung zusammen mit dem Romero-Film Creepshow in die Kinos. Diese Version wurde jedoch wegen starker Proteste durch Fans des Films Zombie innerhalb kurzer Zeit wieder aus den Kinos genommen. (etwa 105 Minuten)
  • Die „Japanese Theatrical Version“ basiert auf dem Argento Cut und kam auf Englisch mit japanischen Untertiteln in die Kinos. Die expliziten Gewaltdarstellungen wurden durch Freeze Frames kaschiert. Des Weiteren wurde dem Film zu Beginn eine Einblendung hinzugefügt, die eine Begründung für den Ausbruch der Zombie-Epidemie liefert. (etwa 116 Minuten)
  • Bei der „Japanese Television Version“ handelt es sich um eine von Gewaltdarstellungen bereinigte Version des Argento Cuts. Bei ihrer ersten Ausstrahlung wurde die Filmmusik durch die des Argento-Films Suspiria ersetzt. Aufgrund ihrer Seltenheit stellt diese Version inzwischen ein begehrtes Sammlerstück dar. Wegen zahlreicher Beschwerden wurde der Soundtrack für spätere Ausstrahlungen wieder hergestellt. Im Gegensatz zur Japanese Theatrical Version wurde diese Fassung synchronisiert. Dabei wurden allerdings häufig nicht einfach die Originaldialoge übersetzt, sondern auch zahlreiche inhaltliche Änderungen vorgenommen. So erklärt z. B. Dr. Foster zu Beginn des Films in dieser Fassung, dass ein Meteor in der Atmosphäre explodiert sei und nun die dadurch aufgetretene Strahlung die Toten zum Leben erwecke. (etwa 110 Minuten)
  • 1999 veröffentlichte Anchor Bay Entertainment eine neue Schnittfassung lediglich in englischer Sprache als „20th Anniversary Edition“ (auch bekannt als „Hybrid Cut“). Grundlage war der American Theatrical Cut, allerdings wurden einige Szenen aus der Long Version eingefügt und als Soundtrack mehr Musik von Goblin verwendet. (etwa 128 Minuten)

Schnittfassungen für den deutschen Markt

Viele Veröffentlichungen des Films wurden in Deutschland beschlagnahmt und deren Verbreitung somit offiziell nach § 131 StGB verboten. Auch deshalb gab es immer wieder neue Fassungen speziell für den deutschen Markt.

In deutschen Kinos lief der Film ab dem 2. August 1979 in einer leicht gekürzten Version des Argento Cuts, damals sogar im Verleih von Bernd Eichingers Neue-Constantin-Filmgesellschaft. Die Kürzungen bezogen sich auf fünf Szenen, u. a. die Erschießung von zwei Kinderzombies und einer Fressszene durch Zombies.

Auf Video erfolgte die Erstauswertung ab 1983 durch die Bochumer Firma Marketing Video. Die Erstauflage im Pappcover basierte auf der Kinofassung, allerdings wurden einige Handlungsszenen entfernt. Insgesamt summierte sich die Dauer dieser Handlungsschnitte auf über zehn Minuten. Es folgte eine Zweitauflage, die einer etwas stärkeren Zensur unterlag. So wurden Filmrisse geschnitten und der Abspann weggelassen, da sich dieser in einem unbefriedigenden Zustand befand. Dies ergab letztendlich nur noch eine Laufzeit von knapp 100 Minuten.

Nachdem beide Marketing-Fassungen 1991 beschlagnahmt worden waren, brachte das Label VPS (Video-Programm-Service) eine neue Fassung namens Zombie – das Original heraus, in der sämtliche noch verbliebenen Gewaltszenen der Marketing-Version entfernt worden waren; in dieser waren damals auch einige Handlunssequenzen zu Gunsten eines flüssigeren Ablaufs entfernt worden, die man seitens VPS nun wieder eingebaut hatte. Dies ergab mit ca. 109 Minuten sogar eine deutlich längere Laufzeit gegenüber dem Marketing-Video. Das VPS-Tape erhielt von der FSK das rote Signum „nicht freigegeben unter 18 Jahren“, wurde jedoch im August 2000 vom Amtsgericht Tiergarten ebenfalls durch einen Beschlagnahmebeschluss verboten.

Eine Kuriosität stellt die deutsche Super-8-Version von Zombie dar. Diese freiverkäufliche Fassung lief ungefähr 48 Minuten. Von den Kürzungen waren nicht etwa Gore-Effekte betroffen, sondern die Schnitte wurden aufgrund von platztechnischen Gründen vorgenommen. Der Film war dabei auf drei Filmrollen à 110 Meter verteilt. Inzwischen ist diese Veröffentlichung ein begehrtes Sammlerobjekt.

Ungeschnittene Versionen des Films sind in Deutschland ausschließlich von Untergrund-Labeln wie Astro oder Laser Paradise in geringen Stückzahlen auf den Markt gebracht worden, wurden aber auch relativ schnell wieder verboten. Astro veröffentlichte den Film 1995 auf Laserdisc in einer Auflage von 1.000 Exemplaren zum damaligen Kaufpreis von 159 DM. Diese Version wurde im Bildformat von 4:3 auf leichtes Widescreen 1:1.66 gemattet. Laser Paradise veröffentlichte den Film später noch einmal im 4:3 Originalformat auf Laserdisc.

Hervorgerufen durch die Zensurmaßnahmen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wurden in Deutschland auch zahlreiche Bootleg-Versionen von Zombie aufgelegt. Darunter befindet sich eine recht seltene Veröffentlichung der Firma GMT Video Productions von 1995, die den Titel Zombies im Kaufhaus trägt. Diese Fassung galt viele Jahre als die längste auf dem Markt. Mit einer Laufzeit von etwa 145 Minuten enthält sie Szenen aus der deutschen Kinofassung und der Long Version. Die aus der Long Version entnommenen Szenen wurden nicht nachsynchronisiert, sondern einfach in der englischen Originalsprache in den Film hineingeschnitten.

2001 wurde der „Ultimate Final Cut“ veröffentlicht. Die deutsche Firma Astro kombinierte Romeros und Argentos Fassungen zu der bisher längsten veröffentlichten Version (etwa 156 Minuten). Die Szenen, die bis dahin nicht in deutscher Sprache vorlagen, wurden mit neuen Synchronsprechern nachsynchronisiert, sodass die handelnden Personen in manchen Szenen mit anderen Stimmen sprechen. In dieser ausschließlich deutschsprachigen Veröffentlichung kommt es während des Filmverlaufs zu Tonsprüngen und plötzlichem Wechsel der Musik. In Fankreisen wird diese Fassung oftmals abgelehnt.

Mittlerweile ist eine etwa 142 Minuten lange FSK-16-Fassung auf DVD erhältlich. Sie basiert auf dem Ultimate Final Cut, aus dem für diese Veröffentlichung die meisten expliziten Gewaltszenen herausgeschnitten wurden.

Fortsetzungen

Romero führte seine Reihe 1985 mit Day of the Dead, der in Europa als Zombie 2 veröffentlicht wurde, und 2005 mit Land of the Dead fort.

Aufgrund des Erfolges der Italian Version von Dario Argento (eine Million Dollar in sechs Wochen) drehte Lucio Fulci 1979 eine italienische Fortsetzung namens Zombi 2 (wird auch unter dem Namen Woodoo – Schreckensinsel der Zombies auf DVD vertrieben). Das Drehbuch für diesen Film existierte angeblich schon vor der Veröffentlichung von Romeros Zombie. Der Name für Fulcis Film wurde dann gewählt, um vom Erfolg von Romeros Film zu profitieren.

Vermutlich aus dem gleichen Grund existieren von unterschiedlichen Regisseuren Filme, die als Zombi(e) 3, Zombi(e) 4 oder Zombi(e) 5 veröffentlicht wurden. Zu den bekannteren zählen Fulcis 1988 erschienener Zombi 3 (in Deutschland als Zombie 3 – Ein neuer Anfang auf DVD erschienen) und der ebenfalls 1988 veröffentlichte Zombie 4 – After Death von Claudio Fragasso, der an Fulcis Zombi 2 und Zombi 3 anknüpft.

2004 entstand unter der Regie von Zack Snyder Dawn of the Dead, der ein loses Remake von Zombie darstellt.

Literatur

  • George A. Romero, Susanna Sparrow: Dawn of the Dead. Panini Verlags GmbH, 2004, ISBN 3-833211-15-6 (Romanumsetzung des Films)
  • Steve Niles: George A. Romero's Dawn of the Dead. IDW Publishing, 2004, San Diego. (Comicumsetzung des Films)
  • Frank Koenig: Dawn of the Dead – Anatomie einer Apokalypse. MPW, 2002, ISBN 3-931608-49-2

Quellen

  1. George A. Romero Documentary, auf DVD 1 von Day of the Dead – Zombie 2, XT Video Entertainment, Graz, 2003.
  2. a b c d George A. Romero, Christine Romero, Tom Savini: Kommentar auf DVD 1 von George A. Romero's Dawn of the Dead – Ultimate Edition, Anchor Bay Entertainment, 2004.
  3. David Emge, Ken Foree, Scott H. Reiniger, Gaylen Ross: Kommentar auf DVD 3 von George A. Romero's Dawn of the Dead – Ultimate Edition, Anchor Bay Entertainment, 2004.
  4. Perry Martin: The Dead Will Walk, auf DVD 4 von George A. Romero's Dawn of the Dead – Ultimate Edition, Anchor Bay Entertainment, 2004.
  5. a b c d e Richard Rubinstein: Kommentar auf DVD 2 von George A. Romero's Dawn of the Dead – Ultimate Edition, Anchor Bay Entertainment, 2004.
  6. Rembert Hüser: Einkaufen gehen. CINEMA, Ausgabe 47, Chronos Verlag, Zürich.
  7. Roger Ebert: Dawn of the Dead, Chicago Sun-Times, Chicago, 4. Mai 1979.
  8. Internet Movie Database: Top Rated "Horror" Titles. 17. Juli 2006
  9. Internet Movie Database: Business Data for Dawn of the Dead (1978). 17. Juli 2006

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