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Bangkok

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Bangkok
Krungthep Mahanakhon
กรุงเทพมหานคร
Wappen
Wappen von Bangkok
Basisdaten
Fläche: 1.565,2 km²
Einwohner: 6.642.566 (1. Januar 2005)
10.787.211 Metropolregion (BMR)
Bevölkerungsdichte: 4.244 Einwohner/km²
Höhe: 20 m ü. NN
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Stadtgliederung 50 Distrikte
ISO 3166-2: TH-10
Homepage: www.bma.go.th
Politik
Gouverneur Apirak Kosayothin
Bangkok in Thailand
Thailandkarte (Bangkok)
Blick über Bangkok
Blick auf Bangkok

Bangkok (thail. offiziell Krungthep Mahanakhon, Thai: กรุงเทพมหานคร, kurz Krung Thep, กรุงเทพฯ – meist übersetzt mit „Stadt der Engel“) ist seit 1782 die Hauptstadt des Königreichs Thailand und ein besonderes Verwaltungsgebiet. Es hat den Status einer Provinz (Tschangwat) und wird von einem Gouverneur regiert. Die eigentliche Stadt hat 6.642.566 Einwohner. In der Bangkok Metropolitan Region (BMR), der größten Agglomeration in Thailand, leben 10.787.211 Menschen (Stand jeweils 1. Januar 2005).

Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Thailands mit Universitäten, Hochschulen, Palästen und über 400 Wats (buddhistische Tempelanlagen und Klöster) sowie wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Landes. Das Nationalmuseum in Bangkok ist das größte seiner Art in Südostasien.

In Bangkok ist auch die UNESCAP beheimatet.

Der Name der Stadt

Krung Thep... in Thai-Schrift vor der Bangkok-Stadtverwaltung

Der offizielle Name der Stadt Bangkok in Thai lautet Krung Thep Mahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit.

Während Bangkok zur international gebräuchlichen Bezeichnung wurde, verwenden Thai gewöhnlich die Kurzform Krung Thep („Stadt der Engel“). Die offizielle Bezeichnung, beispielsweise auf Autokennzeichen, lautet Krungthep Mahanakhon.

Das Wappen von Bangkok zeigt die Gottheit Indra auf Erawan, dem mythologischen Elephanten, der in einigen Abbildungen auch drei Köpfe haben kann. In seiner Hand hält Indra einen Blitz. Das Wappen basiert auf einer Zeichnung von Somdej Chaofa Kromphraya Narisra-nuwattiwong.

Der Wahlspruch von Bangkok lautet:

Hilf den Unterprivilegierten,
Beende die Luftverschmutzung,
Löse die großen Verkehrsprobleme,
Jeder in der Stadt ist freundlich.

Geographie

Geographische Lage

Satellitenfoto

Die Stadt liegt an der Nahtstelle von Indochinesischer- und Malaiischer Halbinsel am Chao-Phraya-Strom (in der westlichen Welt als Maenam bezeichnet, was wörtlich übersetzt „Mutter des Wassers“ heißt, eigentlich aber ganz allgemein „Fluss“ bedeutet) und nördlich des Golfs von Thailand durchschnittlich 20 Meter über dem Meeresspiegel. Der Chao Phraya hat eine Breite von etwa 400 Meter.

Das westlich des Chao-Phraya gelegene Gebiet wird Thonburi genannt und war bis 1971 eine eigenständige Stadt, während der östlich gelegene Teil vor mehr als zweihundert Jahren nur ein kleines Dorf war, hauptsächlich bewohnt von chinesischen Händlern.

Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 1565,2 Quadratkilometern, die gesamte Metropolregion eine Bodenfläche von 6193 Quadratkilometern. Die geografischen Koordinaten der Stadt sind 13,75 Grad nördlicher Breite und 100,51 Grad östlicher Länge.

Für Bangkok ist die folgende Landnutzung dokumentiert (Stand: 2001):

  • Waldfläche: 1665 Rai (2,7 km²), 0,2% der Gesamtfläche
  • Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 124.236 Rai (198,8 km²), 12,7% der Gesamtfläche
  • Nicht klassifizierte Fläche: 852.362 Rai (1363,8 km²), 87,1% der Gesamtfläche

Stadtgliederung

Stadtbezirke von Bangkok

Bangkok ist unterteilt in 50 Distrikte (Khet, manchmal fälschlicherweise auch Amphoe genannt) und diese sind weiter in 160 Kwaeng, den Tambon vergleichbar, eingeteilt. Es folgen die Khets in deutscher Transkription und in thailändisch.

Bang Bon (บางบอน), Bang Kapi (บางกะปิ), Bang Khae (บางแค), Bang Khen (บางเขน), Bang Kho Laem (บางคอแหลม), Bang Khun Thian (บางขุนเทียน), Bang Na (บางนา), Bang Phlat (บางพลัด), Bang Rak (บางรัก), Bang Sue (บางซื่อ), Bangkok Noi (บางกอกน้อย), Bangkok Yai (บางกอกใหญ่), Bueng Kum (บึงกุ่ม), Chatuchak (จตุจักร), Chom Thong (จอมทอง), Din Daeng (ดินแดง), Don Mueang (ดอนเมือง), Dusit (ดุสิต), Huai Khwang (ห้วยขวาง), Khan Na Yao (คันนายาว), Khlong Sam Wa (คลองสามวา), Khlong San (คลองสาน), Khlong Toei (คลองเตย), Lak Si (หลักสี่), Lat Krabang (ลาดกระบัง), Lat Phrao (ลาดพร้าว), Minburi (มีนบุรี), Nong Chok (หนองจอก), Nong Khaem (หนองแขม), Pathum Wan (ปทุมวัน), Phasi Charoen (ภาษีเจริญ), Phaya Thai (พญาไท), Phra Khanong (พระโขนง ), Phra Nakhon (พระนคร), Pom Prap Sattru Phai (ป้อมปราบศัตรูพ่าย), Prawet (ประเวศ), Rat Burana (ราษฎร์บูรณะ), Ratchathewi (ราชเทวี), Samphanthawong (สัมพันธวงศ์), Sai Mai (สายไหม), Saphan Sung (สะพานสูง), Sathorn (สาทร), Suan Luang (สวนหลวง), Taling Chan (ตลิ่งชัน), Thawi Watthana (ทวีวัฒนา), Thonburi (ธนบุรี), Thung Khru (ทุ่งครุ), Watthana (วัฒนา), Wang Thonglang (วังทองหลาง) und Yan Nawa (ยานนาวา).

Siehe auch: Distrikte von Bangkok

Klima

Klimadiagramm
Siam Square (Rama I. Road)

Bangkok befindet sich in der tropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 28,4 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 1.507 Millimeter im Mittel. Hauptregenzeit ist zwischen Mai und Oktober, in einzelnen Stadtgebieten muss besonders im September und Oktober mit Überschwemmungen gerechnet werden. Der meiste Niederschlag fällt im September mit 344 Millimeter im Mittel, der wenigste im Januar mit durchschnittlich acht Millimeter.

Die durchschnittlichen Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 26,1 und 30,4 Grad Celsius. Die mittlere Tagestemperatur beträgt maximal 32 Grad Celsius, minimal 24 Grad Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Wärmster Monat ist der April mit maximal 35 Grad Celsius und minimal 25 Grad Celsius mittlere Tagestemperatur. Der kälteste Monat ist in der Gegend um Bangkok der Dezember mit maximal 30 Grad Celsius und minimal 20 Grad Celsius Tagesmitteltemperatur. Die Trockenzeit geht von Dezember bis März. März und April sind die heißesten und anstrengendsten Monate in Bangkok.

Umweltprobleme

Bangkok hat mit erheblichen Umweltproblemen zu kämpfen. Eine dichte Wolke aus Abgasen liegt permanent über der Stadt. Experten haben festgestellt, dass in den Hauptverkehrsstraßen die Luftverschmutzung bereits gesundheitsschädliche Werte erreicht hat. Seit dem Bau der Hochhäuser ist die Ventilation der Straßen nicht mehr gewährleistet, so dass die Konzentration der Giftstoffe dramatisch ansteigt. Über Bronchitis, Asthma oder Erschöpfung klagt bereits jeder siebte Bewohner. Besonders Belastete, wie Motorrad-Boten, Tuk Tuk-Fahrer, Verkehrspolizisten und Straßenhändler, tragen häufig Atemschutzmasken.

Probleme bereitet Bangkok auch die Wasserversorgung. So besitzt die Stadt kein zentrales Wasserversorgungsnetz. Auch der Aufbau eines Abwassersystems steht erst am Anfang. Bis in die 1990er Jahre leiteten die Industrie und private Haushalte das Abwasser zentral ohne jegliche Säuberung in den Fluss Chao Phraya. Die Abfälle verschmutzen die Luft und vergiften häufig jegliches Leben in den Gewässern. Zahlreiche Fabriken in der Metropolregion - darunter auch in vielen Wohngebieten - dürfen eigene Brunnen zur geregelten Wasserversorgung errichten, was zu einem kontinuierlichen Absinken des Grundwasserspiegels beiträgt.

Geschichte

Ursprung

Historische Karte (um 1888)

Der Ursprung Bangkoks liegt in der Kleinstadt Thonburi, heute Teil Bangkoks, am westlichen Ufer des Chao Praya. General Taksin machte Thonburi im Jahr 1772, nachdem Ayutthaya 1767 im Krieg mit Birma weitgehend zerstört worden war, zur neuen Hauptstadt. Zehn Jahre später verlegte der neue König Rama I., Begründer der bis heute regierenden Chakri-Dynastie, den Regierungssitz auf das östliche Ufer und begann damit das Gebiet namens Rattanakosin, mit dem damals vor allem von Chinesen bewohnten Dorf Bang Kok (บางกอก), eigentlich wohl Bang Makok (บางมะกอก), was jeweils „Dorf der Wildpflaume“ (Spondias mangifera) bedeutet, nach dem Vorbild der früheren Residenzstadt zur Hauptstadt auszubauen.

Der offizielle Name der Stadt lautet seit damals in der Kurzform Krung Thep - also „Stadt der Engel“. Das ist jedoch nur eine Kurzform des vollständigen Namens, des weltweit längsten Städtenamens (siehe oben Der Name der Stadt). Westliche Händler und Reisende verwendeten statt dessen den Namen des Dorfes Bangkok, woraus die heute international bekannte Bezeichnung wurde.

Die Stadt der Kanäle

Khlong

Rattanakosin wurde durch einen Kanal, den Khlong Lot, zu einer künstlichen Insel in einer Biegung des Chao Praya in deren Zentrum der neue Königspalast und der königliche Tempel, der Wat Phra Kaeo mit dem Smaragd-Buddha (Phra Kaeo), dem Nationalheiligtum Thailands, errichtet wurden.

In jener Zeit war die ganze Stadt von einem dichten Netz von Kanälen (Khlongs) durchzogen. Der Verkehr spielte sich zum Großteil auf diesen Khlongs ab. Selbst die Märkte („Schwimmende Märkte“) fanden auf dem Wasser statt. Straßen gab es kaum. Damals wurde Bangkok auch manchmal als das Venedig des Ostens bezeichnet. Die meisten Khlongs wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nacheinander zugeschüttet um Raum für den stetig zunehmenden Straßenverkehr und die wachsende Stadt zu schaffen.

1863 wurde die erste gepflasterte Straße der Stadt Thanon Charoen Krung (die Farang nannten sie New Road - „Neue Straße“, wörtlich „Straße zur Vergrößerung der Hauptstadt“) an Stelle eines früheren Elefanten-Trampelpfads fertiggestellt. Während der Regentschaft König Rama V. Chulalongkorn (regierte 1868-1910) entstanden eine Eisenbahnlinie die Krung Thep mit dem Norden des Landes verband, Straßenbahnlinien für den innerstädtischen Verkehr, eine große Anzahl neuer Straßen und die Mehrzahl der oft von europäischen Stilen beeinflussten Regierungsgebäude.

Das moderne Bangkok

Skyline von Bangkok
Baiyoke Tower II (304 m) das höchste Gebäude Thailands

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Stadt über ihre früheren Grenzen hinaus nach Norden und Osten. Einen weiteren, Wachstumsschub insbesondere für die westlich des Flusses gelegenen Stadtteile, bedeutete die Einweihung der ersten Brücke, der Memorial Bridge, über den Chao Praya im Jahr 1932. Während des Zweiten Weltkrieges war Bangkok für einige Jahre von japanischen Streitkräften besetzt und wurde ab 1944 von den Alliierten bombardiert. Nach dem Ende des Krieges erholte sich die Stadt aber rasch und wuchs beständig weiter.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren die meisten Khlongs bereits zugeschüttet und durch Boulevards und Straßen ersetzt worden. Ab den 1960er und 1970er Jahren wurden so viele Häuser gebaut und Stadtautobahnen ausgebaut wie nie zuvor. Mit dem Wirtschaftsboom der 1980er Jahre (siehe „Tigerstaaten“) setzte eine weitere neue Entwicklung ein, die zur Errichtung eine großen Zahl von Hochhäusern führte und das Stadtbild nachhaltig veränderte. Die Zahl der Bewohner stieg zugleich rasant und machte Bangkok schließlich zu einer der größten Metropolen der Welt.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts leben in Bangkok über sechs Millionen Menschen, in der Metropolregion sogar über zehn Millionen. Wirtschaftlich erholt sich die Stadt zusehends vom Zusammenbruch am Ende des Booms der 1980er Jahre, was nicht zuletzt auch in neuen Bauvorhaben seinen Ausdruck findet. Eines der größten städtischen Probleme stellt der Straßenverkehr dar. Auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes mit Bangkok Metro und Bangkok Skytrain konnte die Situation bislang nur minimal entspannen.

Einwohnerentwicklung

Blick vom Baiyoke Tower II

In der eigentlichen Stadt Bangkok leben 6.642.566 Menschen auf einer Fläche von 1565,2 Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte beträgt 4244 Einwohner pro km². (In Berlin sind es zum Vergleich 3800.) Bangkok belegt Platz 22 der bevölkerungsreichsten Städte weltweit.

In der Bangkok Metropolitan Region (BMR) leben 10.787.211 Menschen auf einer Fläche von 6193 km². Die Bevölkerungsdichte beträgt 1742 Einwohner pro km². Zur BMR gehören die eigentliche Stadt Bangkok Metropolis und die sie umgebenden Provinzen Nakhon Pathom, Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Prakan und Samut Sakhon. Die BMR belegt Platz 26 der bevölkerungsreichsten Metropolregionen weltweit.

Bangkok ist ein Beispiel für ein dynamisches, jedoch ungeplantes städtisches Wachstum. Zwischen 1970 (3,1 Millionen) und 2000 (6,3 Millionen) hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Die Stadt ist weitaus größer als alle anderen Städte Thailands. Sie hat gegenwärtig (2005) bereits 17 mal so viele Einwohner wie die nächstgrößere Stadt Samut Prakan (388.920 Einwohner), die Agglomeration Bangkok sogar 44 mal soviel wie das nächstgrößere Ballungsgebiet Udon Thani (247.231 Einwohner).

Da in der Hauptstadt alle wichtigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen gefällt werden, ist Bangkok eine Primatstadt. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt ist zehnmal höher als in der ärmsten Region des Landes. Während die Hauptstadtregion sich wirtschaftlich entwickelte, profitierten weite Teile des Landes nicht oder hatten gar einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes zu verzeichnen. Durch diese Vorrangstellung hatte die Stadt in den letzten Jahrzehnten einen immensen Wanderungszuwachs.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1910 handelt es sich um Schätzungen, von 1919 bis 2000 um Volkszählungsergebnisse und 2005 um eine Berechnung. Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die eigentliche Stadt ohne den Vorortgürtel.

Blick über die Stadt
Jahr Einwohner
1880 255.000
1910 365.000
1. April 1919 437.294
15. Juli 1929 713.384
23. Mai 1937 890.453
25. April 1947 1.178.881
Jahr Einwohner
25. April 1960 2.136.435
1. April 1970 3.077.361
1. April 1980 4.697.071
1. April 1990 5.882.411
1. April 2000 6.320.174
1. Januar 2005 6.642.566

Entwicklung der Wohnsituation

Ein großes Problem für die Metropole Bangkok ist es, die vielen in den letzten Jahren zugezogenen Menschen, vor allem Landflüchtlinge, ausreichend zu versorgen. Für zahlreiche Menschen mussten Wohnungen gebaut werden. Die zunehmende Nachfrage nach Bauland steigerte die Wohnungs- und Grundstückspreise erheblich.

Deshalb werden viele Siedlungen für die weniger Verdienenden am Stadtrand errichtet (Slums). Die öffentlichen Einrichtungen (Krankenhäuser und Schulen) sind unzureichend. Müll und Abwasser werden nicht mehr ausreichend entsorgt, der Grundwasserspiegel sinkt durch den gestiegenen Verbrauch immer schneller.

Vor allem die Menschen in den Slumsiedlungen sind durch Infektionserkrankungen wie Cholera, Diarrhöe und Typhus gefährdet, die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden. Hinzu kommen Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der zahlreichen Industriebetriebe und des Autoverkehrs.

Ein weiteres Problem in Bangkok ist der zunehmende Verkehr. Das Straßennetz ist komplett überlastet. Außerdem verfügt Bangkok mit einem relativ kleinen U-Bahn- und Hochbahnnetz nur über wenige Massentransportmittel. Durch die zahlreichen Autos kommt es in der Stadt zu sehr großer Luftverschmutzung (hohe Ozon- und Kohlenstoffmonooxidwerte).

Politik

Altes Parlamentsgebäude

Verwaltung

Gouverneur von Bangkok ist Apirak Kosayothin von der Demokratischen Partei. Er gewann die Wahlen vom 29. August 2004 mit 40 Prozent der Stimmen gegenüber dem Kandidaten der Chart Thai Party, Paveena Hongsakul, der nur 16 Prozent der Wählerstimmen erhielt. Hongsakul war zwischen 1996 und 2000 Gouverneur von Bangkok, gefolgt von Samak Sundaravej, der das Amt bis 2004 ausübte.

Bangkok ist ein besonderes Verwaltungsgebiet und hat den Status einer Provinz. Anders als in den 75 weiteren Provinzen Thailands (changwat), ist sie aber die einzige Provinz, in der der Gouverneur direkt gewählt wird. Gouverneurswahlen finden im allgemeinen alle vier Jahre statt.

Das Stadtgebiet der Metropolregion Bangkok geht allerdings über die Grenzen der Provinz Bangkok hinaus und reicht bis in die Nachbarprovinzen Nonthaburi, Samut Prakan und Pathum Thani. Das heutige Bangkok entstand 1972 aus der Zusammenlegung der alten Provinz Bangkok - Changwat Phra Nakhon - und der Thonburi-Provinz.

Städtepartnerschaften

Bangkok unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Überblick

Wat Phra Kaeo
Wat im Osten der Stadt

In der Stadt gibt es über 400 Wats (buddhistische Tempelanlagen). Der bedeutendste ist der Wat Phra Kaeo (Wat Phra Sri Rattana Satsadaram), der den so genannten "Smaragd-Buddha" beherbergt und landesweit eine hohe Verehrung genießt.

Zusammen mit dem Grand Palace (Phra Borom Maharatchawong), dem Wat Pho (Wat Phra Chetuphon), dem ältesten und größten Tempel Bangkoks mit seiner 46 Meter langen vergoldeten Statue des liegenden Buddha, und dem Wat Mahathat, die eine der großen buddhistischen Universitäten (Maha Chulalongkorn Universität) Südostasiens beherbergt, bildet der Wat Phra Kaeo auf der "Koh Rattanakosin" (Koh = Insel) das historische Zentrum der Stadt.

Weitere bedeutende Tempel sind der Wat Arun (Tempel der Morgenröte) in Thonburi und der Wat Trimitr (auch Wat Traimit), mit der in materieller Hinsicht wertvollsten Buddhastatue Thailands, die aus mehr als fünf Tonnen purem Gold gefertigt wurde.

In Bangkok befinden sich zudem das thailändische Nationalmuseum, die Nationalgalerie und das Nationaltheater.

Theater

Das Nationaltheater in Bangkok befindet sich auf dem Gelände des alten Wang Na, des Palastes des Zweiten Königs von Thailand (des „Uparaja“) an der Na Phra That Road. Vor dem Osteingang befindet sich eine Statue von Phra Pinklao, der als jüngerer Bruder von König Mongkut von diesem zum vorletzten Uparaja ernannt wurde.

Das Gebäude wurde nach einem Brand von 1960 bis 1965 in seiner gegenwärtigen Form aufgebaut: das T-förmige Gebäude zeigt eine Mischform thailändischer und westlicher Baukunst. Über dem Haupteingang des Theaters befindet sich ein Relief, welches den Schutzgott der Künste, den hinduistischen Gott Ganesha darstellt. Im Gebäude finden Aufführungen des klassischen thailändischen Tanzes statt. Der Saal besitzt eine originelle Trapezform. Bis zur Vollendung der Renovierungsarbeiten Ende 2006 bleibt das Theater geschlossen.

Im neu erbauten Joe Louis Theatre auf dem Gelände des Suan Lum Night Bazaar wird das Ramayana-Epos als thailändisches Puppenspiel aufgeführt. Vor der Aufführung werden die traditionellen Figuren vorgestellt. Drei Künstler agieren mit bunten, aufwändig bestickten Stabpuppen, die vom Familienoberhaupt Sakorn Yanghiawsod (Joe Louis) seit den 1950er Jahren angefertigt werden.

Museen

Jim-Thompson-Haus

Das Nationalmuseum, das größte in Südostasien, beherbergt eine beachtliche Sammlung von Artefakten und Kunstgegenständen von der thailändischen Bronzezeit bis zur Bangkok-Zeit. Der ganze Komplex besteht aus historischen Gebäuden im thailändischen Stil, befand sich hier doch bis zur Zeit von König Chulalongkorn der Wang Na, der Palast des Uparaja, des zweiten Königs von Thailand.

Die Bootshäuser am Khlong Bangkok Noi, einer Dependance des Nationalmuseums direkt hinter der Pin-Klao-Brücke, beherbergen die Royal Barge (Königsbarken). Diese kunstvoll geschnitzten und verzierten Barken werden nur bei allerhöchsten Feierlichkeiten des Königshauses benutzt.

Die Nationalgalerie (National Gallery Museum) liegt gegenüber dem Nationalmuseum an der Chao Fa Road. Dort sind alte und zeitgenössische Gemälde bedeutender thailändischer Künstler ausgestellt.

„Jim Thompsons Thai-Haus“ am Khlong Saen Saeb in der Soi Kasemsan 2, einer Quergasse der Rama I Road, ist ein Ensemble aus mehreren, einander zugeordneten Holzhäusern im altthailändischen Stil. Dieses wurde von Jim Thompson (* 1906), jenem legendenumwobenen Mann geschaffen, der nach Ende des Zweiten Weltkrieges die thailändische Seidenindustrie wiederbelebt und weltbekannt gemacht hat, und der dann 1967 unter mysteriösen Umständen spurlos verschwunden ist. Heute ist der Komplex ein Museum, in dem Thompsons exquisite Sammlung asiatischer Kunst zu sehen ist.

Der Wang Suan Pakkad (Suan-Pakkad-Palast) ist ein Komplex von acht Thai-Häusern inmitten eines Gartens an der Si Ayutthaya Road. Früher die Residenz von Prinz Chumbhot, beherbergt er eine bedeutende Sammlung asiatischer Antiquitäten. Besonders sehenswert ist dabei der „Lackpavillon“, ein kleiner Holzpavillon aus der Zeit von König Narai von Ayutthaya (1656-1688), der bis zum Jahre 1959 im Wat Ban Kling bei Ayutthaya als Kuti diente. Er ist ausgeschmückt mit Wandbildern in Lai-Rot-Nam-Technik (Schwarzgoldlack) aus der späten Ayutthaya- oder frühen Rattanakosin-Periode.

Im Bangkok Doll Museum (Puppenmuseum) in der Soi Ratchataphan hinter der Ratchaprarop-Road werden Puppen aus einheimischer Fabrikation ausgestellt. Im Ban Kamthieng, einem 200 Jahre alten Thai-Haus im Lan Na-Thai-Stil im Garten der Siam Society in der Soi 21 (Asoke) der Sukhumvit-Road ist eine Sammlung von Arbeitsgeräten thailändischer Bauern und Fischer zu sehen. Die Queen's Gallery an der Ratchadamnoen Avenue nahe der Phan Fa Lilat-Brücke zeigt regelmäßig auf vier Etagen Ausstellungen bekannter und weniger bekannter zeitgenössischer thailändischer Künstler. Oft sind diese Ausstellungen von I. M. Königin Sirikit von Thailand gesponsort.

Bauwerke

Grand Palace und Wat Phra Kaeo

Phra Sri Rattana Chedi im Wat Phra Kaeo

Dieses bedeutendste Wahrzeichen Bangkoks am Ufer des Menam Chao Phraya besteht aus über 100 Gebäuden in verschiedenen architektonischen Stilen. Das gesamte Gelände mit einer Fläche von mehr als 200.000 Quadratmetern wird von einer 1,9 Kilometer langen zinnenbewehrten Mauer umfasst.

Ein besonderes Kleinod dieses Ensembles ist der Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddha), ein Glanzstück thailändischer Kunst. Zu seinen Kostbarkeiten gehört der Smaragd-Buddha, die am meisten verehrte Buddhastatue Thailands.

Weitere Attraktionen dieses großen Palastes sind die Phra Thinang Amarin Winichai Thronhalle, die Phra Thinang Dusit Maha Prasat Thronhalle und der große Chakri-Palast. Weiter dazu zählen der „Royal Thai Decorations and Coin Pavillon“ mit einer ständigen Ausstellung königlicher Insignien, Preziosen, Medaillen und Münzen sowie anderer Zahlungsmittel, die Anfang des 11. Jahrhunderts in Umlauf waren.

Vor dem Grand Palace befindet sich der Sanam Luang (auch Phramen-Ground, also das „Phra Meru“-Feld genannt), ein weitläufiger, von Tamarindbäumen umsäumter Paradeplatz, der seit der Gründung Bangkoks für die Kremation von Mitgliedern der königlichen Familie, aber auch für andere öffentliche Zeremonien benutzt wird, wie etwa die königliche Pflugzeremonie im Monat Mai. Um den Platz herum gruppieren sich mehrere Prachtbauten: das Fine Arts Department (Akademie der Schönen Künste) mit der Silpakorn-Kunsthochschule, die Thammasat-Universität und das Nationalmuseum, das Nationaltheater, das Justizministerium sowie der Lak Mueang, das geographische Zentrum der historischen Stadt.

Weitere Tempelanlagen

Wat Pho (Tempel des Liegenden Buddha) ist eine weitläufigen Tempelanlage direkt südlich des Grand Palace. Dort befindet sich die riesige, mit Blattgold überzogene Statue eines liegenden Buddha - 46 Meter lang und 15 Meter hoch, seine Fußsolen sind mit Perlmutt eingelegt. Wat Pho war einst auch die erste öffentliche Bildungseinrichtung des Landes. Der Tempel ist außerdem berühmt für seine traditionelle Thai-Massage.

Wat Arun
Wat Benchamabophit

Wat Arun (Der Tempel der Morgendämmerung) ist ein beeindruckender Tempelbau und das Wahrzeichen Bangkoks auf dem anderen Ufer des Chao Praya, gegenüber dem Grand Palace. Seine etwa 75 Meter aufragende Pagode ist mit Porzellan-Kacheln überzogen und funkelt in der Sonne.

Wat Trimit (Tempel des Goldenen Buddha) ist ein Heiligtum am Ende der Yaowarat Road in Chinatown, in der Nähe des Bangkoker Hauptbahnhof Hualampong. Dort thront ein drei Meter hoher Buddha aus fünfeinhalb Tonnen massivem Gold.

Wat Benchamabophit (Marmortempel) liegt an der Si Ayutthaya Road, neben dem Chitralada Palast, der Residenz von König Rama IX.. Dieser ist einer der neuesten Tempel Bangkoks. Er wurde während der Herrschaft von König Rama V. (1853-1910) aus weißem Carrara-Marmor errichtet. Auffällig sind Elemente der Sakralarchitektur Europas, zum Beispiel bunte Glasfenster. Im Wandelgang (Phra Rabieng) rund um den Ubosot befindet sich eine Sammlung von Buddha-Statuen aus Bronze der verschiedensten Kunststile Thailands.

Wat Suthat an der Bamrung Muang Road ist bekannt für seine erlesenen Wandgemälde aus dem 19. Jahrhundert, die noch anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums Bangkoks mit finanzieller Hilfe der Bundesrepublik Deutschland restauriert worden waren. Die Riesenschaukel vor dem Tempel wurde vor langer Zeit für bramahnische Rituale verwendet. Einige Geschäfte in der Umgebung bieten buddhistische Devotionalien feil.

Wat Saket (Der Goldene Berg): Das Interessanteste an diesem Tempel ist der aus dem 19. Jahrhundert stammende Goldene Berg über der Ratchadamnoen Avenue. Der goldene Chedi, der einen künstlichen Hügel mit seiner 87 Meter hohen vergoldeten Pagode krönt, beherbergt Buddha-Reliquien. Von dort kann die Altstadt von Bangkok besichtigt werden.

Weitere bedeutende Tempel im Zentrum von Bangkok sind Wat Mahathat am Rand des Sanam Luang Felds, welcher die Haupt-Universität der buddhistischen Mahanikai-Glaubensgemeinschaft beherbergt, Wat Ratchanatdaram an der Ratchadamnoen Avenue hinter dem Rama-III-Memorial-Park mit seinem Loha Prasat (einer Pagode, welche aufgrund ihres Baumaterials „Eisen-Palast“ genannt wird), Wat Ratchabophit, ein Tempel an der Ban Mo Road mit einer Mischung von einheimischen und europäischen Stilelementen sowie Wat Indrawihan in der Wisutkasat Road mit einer 32 Meter hohen stehenden Buddhafigur.

Weitere Bauwerke

Vimanmek-Palast
Khlong Sanam Chai beim Wat Raja Orasaram

Lak Mueang (Schrein der Stadtsäule), das Bangkoker „Stadtheiligtum“, liegt an der Südostecke des Sanam Luang Feldes. Es beherbergt den von König Rama I. (1736-1809) gelegten Grundstein Bangkoks - eigentlich eine Säule. Diese steht im Ruf, Wünsche zu erfüllen. Den ganzen Tag lang werden von den Gläubigen Tänzerinnen dafür bezahlt, mit ihren Tänzen die dort ansässigen Stadtgeister zu betören und ihnen so Gesundheit und Wohlstand abzuhandeln.

Vimanmek Mansion (Das himmlische Palais) - es ist das größte Teakholz-Gebäude der Welt - liegt hinter dem Parlament. Es beherbergt auf drei Stockwerken 81 Zimmer, Säle und Vorzimmer und ist mit Erinnerungsstücken des Königshauses von Ende des 19. Jahrhunderts möbliert. Das Teakholz ist an zahlreichen Stellen mit Blattgold überzogen.

Sehenswert sind auch der Chao Phraya und die noch erhalten gebliebenen Kanäle von Bangkok (Khlongs) die noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weite Teile der Stadt durchzogen. Für den Bau von Straßen wurden viele dieser alten Verkehrswege zugeschüttet. Zusammen mit dem Chao Phraya, dem „Fluss der Könige“, zeigen sie anschaulich, wie das Leben und Treiben auf dem Wasser im wesentlichen schon seit einigen Jahrhunderten kaum verändert abläuft.

Sehenswürdigkeiten am Chao Phraya sind die Memorial-Bridge („Saphan Phut“), die erste Brücke zwischen Bangkok und Thonburi, eingeweiht zum 150. Jahrestag der Gründung Bangkoks, und die Rama VIII-Brücke, die erst im Mai 2002 eingeweiht worden war.

Parks

Lumpini-Park
Chatuchak-Park

Der Lumpini-Park ist der größte Park im Zentrum von Bangkok. Dort werden täglich „Tai-Chi“-Übungen (Schattenboxen) praktiziert. Nahe befindet sich das Lumpini-Stadion, in welchem Kämpfe im Thai-Boxen austragen werden. Dem Lumpini-Park gegenüber liegt die - nach der in São Paulo - zweitgrößte Schlangenfarm der Welt. Die etwa tausend Giftschlangen der Farm werden zur Produktion und Entwicklung von Heilserum gehalten.

Im „Dusit Zoo“, Bangkoks ältestem Zoo neben der Royal Plaza, sind die meisten bekannten afrikanischen und asiatischen Säugetiere und Vögel und noch viele weitere Tierarten zu sehen. Auf dem Areal befinden sich Cafés und ein künstlich angelegter See mit Flächen zur Erholung. Das Gelände wird von zwei Kanälen durchflossen, wovon einer im Herbst Austragungsort eines berühmten Floßwettbewerbs anlässlich des Loi Krathong-Festes ist.

Sehenswert ist auch der „King Rama IX Park“, ein etwa 80 Hektar großer Park und botanischer Garten in der Soi 103 (Udomsuk) der Sukhumvit-Road. Er wurde im Jahre 1987 anlässlich des 60. Geburtstages von König Bhumibol Adulyadej eröffnet.

Der „Rommaninat-Park“ an der Maha Chai Road war bis Mitte der 1990er Jahre das Stadtgefängnis von Bangkok. Die Stadtverwaltung siedelte das Gefängnis aus vor die Tore der Stadt und machte einen schönen Park daraus. Er bietet für viele Anwohner eine allabendliche Sport- und Erholungsmöglichkeit.

Sport

In zwei großen und mehreren kleinen über Bangkok verteilten Stadien gibt es die Möglichkeit, den thailändischen Nationalsport „muay thai“, besser bekannt unter dem Namen Thaiboxen mit all seinen Ritualen anschauen zu können. Sowohl im Lumpini- als auch im Ratchadamnoen-Stadion sind einige der besten Kämpfer des Landes zu sehen. Die Veranstaltungen finden die ganze Woche abwechselnd in beiden Stadien statt. Abgesehen vom Kampf im Ring findet zusätzliche Unterhaltung durch Musikbegleitung statt, die von einem traditionellen Ensemble gespielt wird, das auf der pii oder Thaioboe basiert.

Eine andere beliebte Sportart ist das traditionelle „Takro lod huang“ (Ringtakro). Hierbei handelt es sich um eine Art Ballspiel, bei dem ein geflochtener Rattanball mit allen Teilen des Körpers - außer mit den Händen - so lang wie möglich in der Luft gehalten werden muss. Professionelle Teams spielen auf dem Sanam-Luang-Feld (Phramen Ground) vor dem Grand Palace in Bangkok gegeneinander. Eine weitere Version dieser Sportart ist das Netztakro, dass im Nationalstadium und im Hua Mak-Stadion gespielt wird.

Ebenfalls ein traditioneller Sport in Thailand ist der Drachenkampf, bei dem ein symbolischer Kampf der Geschlechter in der Luft stattfindet. Hierbei kämpfen die großen „männlichen“ Drachen, genannt Chula, gegen die kleineren, „weiblichen“ Pakpao. Die riesigen Chulas müssen von einem ganzen Team Männer gelenkt werden. Diese bunten Veranstaltungen finden im März und April auf dem Sanam-Luang-Feld statt, weil dann jeden Nachmittag der dazu notwendige Wind aufkommt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Thien Fa Schrein während des chinesischen Neujahrsfestes

Staatliche Feiertage und große religiöse Feste werden in Bangkok besonders prunkvoll begangen: Zum Geburtstag der Königin oder des Königs finden Paraden in den geschmückten Straßen statt. Bei großen Festen werden sogar die Königlichen Barken zu Wasser gelassen. Auch das chinesische Neujahrsfest ist Anlass zu dreitägigen Feierlichkeiten in Chinatown.

Visakha Bucha, das größte buddhistische Fest, wird im Wat Phra Keo und auf dem Sanam Luang begangen. Bereits ab acht Uhr ziehen 30 bis 40 liebevoll dekorierte Wagen mit Statuen, die Szenen aus dem Leben von Buddha darstellen, durch die Rachdamnoen Road zum Königspalast.

Während der kühlen Jahreszeit von Mitte Februar bis Ende März finden auf dem Sanam Luang Drachenwettkämpfe statt. Zur Pflugzeremonie auf dem Sanam Luang Mitte Mai strömen Bauern aus dem ganzen Land nach Bangkok. Während der Songkran-Feiern werden in Bangkoks Straßen wahre Wasserschlachten ausgetragen. Zu dieser Zeit führen zahlreiche Absperrungen zum Verkehrschaos, vor allem in der Altstadt; hingegen ist es in Chinatown ruhig.

Gastronomie

Thai Curry mit Meeresfrüchten

In Bangkok gibt es Restaurants für praktisch jeden Geschmack. Alle wichtigen europäischen, nah- und fernöstlichen Geschmacksrichtungen sind in vielen Feinschmecker-Restaurants vertreten. Die höchste Restaurant-Dichte haben wohl die Gebiete, in denen sich die Touristen hauptsächlich aufhalten, allen voran die Sukhumvit-Road mit ihren zahlreichen Nebenstrassen. Reiseführer behaupten, in diesen Gebieten sei man nie weiter als 50 Meter vom nächsten Restaurant entfernt.

Dennoch gibt es einige erwähnenswerte Besonderheiten in Bangkok:

  • Garküchen, Strassen-, Marktstände: An den zahlreichen Garküchen und Strassenständen, die sich in Bangkok praktisch „an jeder Strassenecke“ befinden, kann man sich im Vergleich zu unseren hiesigen Restaurants unglaublich preiswert satt essen. Das Essen aus diesen Freiluft-Küchen, im englischen Sprachgebrauch „Street Food“ oder auch „Hawker Food“ genannt, ist aus dem täglichen Leben vieler Thais in den großen Städten nicht mehr wegzudenken. Hausfrauen kochen immer seltener selbst, sie werden schon scherzhaft „Plastic Bag Housewives“ genannt, da sie das Garküchen-Essen in Plastiktüten nach Hause tragen. Noch vor 100 Jahren, als Bangkok noch das „Venedig des Ostens“ war, wurden Snacks, Nudelsuppen oder vollständige Mahlzeiten hauptsächlich aus kleinen Booten heraus verkauft, heute können diese Stände aus zwei Rattankörben bestehen, die über der Schulter getragen werden, es mögen Handkarren sein, Motorrad-Beiwagen oder auch einfache Tische, die am Strassenrand stehen. Erfahrene Garküchen-Esser können die hergestellten Gerichte an den ausliegenden Ingredienzien erkennen, oder sogar an den Gerätschaften (tönerne Mörser, Dämpftöpfe, flache Riesenpfannen), die die Köche benutzen.
  • Food Courts, Food Center: Eine mehr oder weniger große Anzahl von Garküchen in einer hygienischen Umgebung - meist im Souterrain oder im obersten Stockwerk der großen Kaufhäuser. Die Food Courts sind „Schatzfunde von Anblicken, Gerüchen und Geschmäckern dutzender Miniküchen, die sich gegenseitig zu übertreffen suchen“, wie es eine Touristen-Broschüre formulierte. Jede Garküche stellt ihre eigenen Spezialität her. Bezahlt wird hier nicht mit Bargeld, sondern mit „Coupons“ in verschiedenen Denotationen, die vorher am Eingang gekauft werden können, nicht benutzte Coupons können zurückgegeben werden. Die beliebtesten Food Courts sind in den Kaufhäusern Central Chidlom oder auch im Maaboonkrong (MBK), beide einfach mit dem Skytrain zu erreichen.
  • Riverside: Viele alteingesessene Restaurants in Bangkok befinden sich am Ufer des großen Chao Phraya Stromes. Große, luftige Terrassen bieten einen Ausblick auf das quirlige Flussleben, Klimaanlagen werden durch den natürlichen Wind ersetzt, der am Wasser beständig weht. Manche Terrassen liegen direkt am Ufer, andere sind auf Stelzen in den Fluss hinein gebaut. Nicht immer sind diese Restaurants leicht zu finden, oft führen nur schmale Gassen dorthin. Das Essen ist traditionell thailändisch, Pizza oder Hamburger wird man hier vergeblich auf der Speisekarte suchen. Zu den beliebtesten Restaurants zählen das Ton Po in der Phra Athit Road, das Nang Nual an der Memorial Bridge oder auch das Yok Yor Khlongsan auf der Thonburi-Seite gegenüber dem River City Shopping Complex.
  • Hotel Dining: Die großen Hotels der Stadt versuchen sich regelmäßig gegenseitig zu übertreffen, indem sie Sonderangebote oder Essen vom Buffet „soviel man essen kann“ anbieten. In den Tageszeitungen gibt es täglich seitenlange Hinweise auf spezielle Veranstaltungen oder Sonderpreise in den Hotel-Restaurants.
    • English afternoon tea: Einige Hotels, allen voran das Oriental Hotel, bieten auch den beliebten englischen Nachmittagstee an. Dies ist weniger eine Veranstaltung zum satt werden, sondern eher eine gesellschaftliche Möglichkeit, den langweiligen, heißen Nachmittag bis zum nächsten Abendessen zu überbrücken, so wie es vor 100 Jahren die westliche Aristokratie vorführte. Die stilvollste Möglichkeit bietet heute noch immer das Oriental Hotel in seinem renovierten Author's Wing an.
    • Dinner Cruises: Sein Abendessen einzunehmen auf einem Schiff, das leise tuckernd den Chao Phraya entlang gleitet, vorbei an hell angestrahlten Tempeln, die Lichter der Großstadt im Hintergrund - das ist schon eine bleibende Erinnerung. In Bangkok bieten mehrere Hotels und Restaurants diese Rundfahrten an. Die Auswahl geht vom großen „Riverside 2“, einem fast 100 Meter langen, modernen Flußdampfer mit Restaurants für über 1000 Menschen, bis hin zur „Mahora“, einer antiken, hölzernen Reisbarke, die zum schwimmenden Restaurant für kleinere Gesellschaften umgebaut wurde. Die Fahrt dauert etwa zwei bis drei Stunden, sie führt eine Strecke den Fluss hinab, dann wird gedreht, und das Schiff fährt zum Ausgangspunkt zurück. Dabei wird man von Live-Musik unterhalten, auf den großen Schiffen mit lautstarker Disko-Musik bis hin zu kleinen Ensembles, die traditionelle Musik darbieten.


(Siehe auch: Thailändische Küche)

Einkaufen

Markt in Bangkok

Große Einkaufszentren, die sich mit denen von Singapur oder Hongkong durchaus messen können, konzentrieren sich vor allem in der unteren Sukhumvit Road, der Silom Road und besonders am Siam Square. Hier liegen das MBK, das Siam Discovery Center, Zen und das gerade eröffnete Siam Paragon nebeneinander, in dem es neben allen erdenklichen Luxusmarken wie Ferrari und Lamborghini auch ein riesiges begehbares Aquarium gibt.

In den Shoppingcentern sind Geschäfte, Büros, Restaurants, Kinos und Kaufhäuser untergebracht. Die Einkaufspaläste, die zu den größten der Welt zählen, liegen an den Ausfallstraßen außerhalb des Zentrums, beispielsweise Seacon Square und Seri Center in der Srinakarin Road weit östlich der Innenstadt, sowie der Future Park im Stadtteil Rangsit, nördlich des Flughafens Don Muang.

In der Millionenstadt Bangkok haben einige Märkte mit ländlichem Charakter überlebt, auf denen frisches Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch angeboten wird. Die legendären schwimmenden Märkte gibt es allerdings nur noch außerhalb der Metropole. Auf den meisten Märkten Bangkoks werden vor allem Textilien und Drogerieartikel verkauft, aber auch Pflanzen und Souvenirs.

In Bangkok günstig angeboten werden Silber- und Niellowaren, Puppen und Masken, Holzschnitzereien, Abreibungen von Tempelreliefs auf dünnem Reispapier, Bronze-Artikel, Baumwolltextilien, Sonnenschirme, Fächer und vieles mehr. Der Handel mit Antiquitäten ist in Thailand seit 1989 verboten. Deshalb lebt eine ganze Branche von der Produktion teilweise täuschend echter Fälschungen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Der Chao Phraya

Die Stadt ist eines der bedeutendsten Wirtschafts- und Transportzentren in Südostasien. Bangkok ist sowohl Verkehrsknotenpunkt als auch Hafenstadt, über diese Stadt läuft 90 Prozent des Außenhandels; dort wird die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes des Landes erwirtschaftet; dort konzentrieren sich Industrie und Verwaltung. Die Thailändische Börse hat ihren Sitz in Bangkok. Außerdem befinden sich in der Stadt das Hauptquartier der Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik der Vereinten Nationen (UN) sowie weitere UN-Stellen.

Fertiggerichte, Holz und Textilien sind Bangkoks wichtigste Exportwaren. Die Stadt befindet sich in einer Tiefebene, in der überwiegend Reis angebaut wird, der dann in den Reismühlen Bangkoks, einem der wichtigsten Industriezweige, weiterverarbeitet wird. Weitere bedeutende industrielle Produkte sind unter anderem Lebensmittel und Kraftfahrzeuge sowie Textilien, Zement und Schmuck.

Ölraffinerien und Werften gibt es in Bangkok zahlreiche. Die Stadt ist als Schmuck- und Juwelenhandelszentrum bekannt. Sie ist das weltweite Zentrum für die Aufarbeitung minderwertiger und die Herstellung synthetischer Steine. Relativ gering sind die im eigenen Land geförderten Saphire und Rubine, das meiste wird importiert.

Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle. Die Khaosan Road, in der Nähe des Palastkomplexes, ist der Treffpunkt für Rucksacktouristen aus aller Welt. Am anderen Ende des touristischen Spektrums verfügt Bangkok mit dem "Oriental" und dem "Peninsula" über Luxushotels, die seit Jahren zu den Besten der Welt gezählt werden.

Obwohl illegal, ist auch Prostitution ein Wirtschaftsfaktor und großes Problem in Bangkok. Sextouristen kommen vor allem aus Japan, Malaysia, Singapur, Taiwan, Australien, Europa, den arabischen Staaten und den USA nach Bangkok. Die bekanntesten und berüchtigtsten Rotlichtbezirke in Bangkok sind Patpong, Nana Plaza und Soi Cowboy.

Das Bruttosozialprodukt betrug 2004 1.912.622 Millionen Baht (Quelle: Thailand in Figures. 9. Aufl. 2006).

Verkehr

Fernverkehr

Bangkok International Airport
Bahnhof Hua Lamphong

Die Stadt ist wichtigster Knotenpunkt des Straßen- und Eisenbahnnetzes in Thailand.

Flugverkehr

Bangkok ist Sitz eines für Südostasien bedeutenden internationalen Flughafens, der Bangkok International Airport (Don Muang), 22 Kilometer nördlich des Stadtzentrums. Der domestic Terminal befindet sich 500 Meter stadteinwärts von den beiden internationalen Terminals. Ein kostenloser Bus pendelt zwischen beiden Abfertigungshallen. Die ursprünglich für Mai 2006 geplante Eröffnung des Suvarnabhumi Airport - der sich nahe der Eastern Outer Ring Road befindet und eine Kapazität von hundert Millionen Passagieren pro Jahr haben soll - findet nun, aufgrund fehlerhafter Bauweise, voraussichtlich Ende September statt.

Eisenbahnverkehr

Von Hua Lamphong, dem Hauptbahnhof Bangkoks, fahren die meisten Züge Richtung Norden, Nordosten, Osten und Süden. Nach Krabinburi fahren zudem Züge ab Makkasan Station. Züge Richtung Kanchanaburi/River Kwae und einige langsame Züge in den Süden fahren vom Bahnhof in Bangkok Noi ab. Statt vom alten Bahnhofsgebäude starten die Züge von der New Station, zu der ein kostenloser Shuttle in fünf Minuten fährt.

Ende des 19. Jahrhunderts stellte eine englische Gesellschaft die Eisenbahnverbindung Bangkok-Ayutthaya-Khorat fertig. Die südliche Linie nach Pak Nam wurde am 11. April 1893 eröffnet, anschließend baute man die Linie Bangkok-Ratchaburi-Petchaburi aus, die kurz nach 1903 fertig gestellt wurde.

Busverkehr

Bangkok hat drei Fernbusbahnhöfe, von denen die meisten Busse (außer einigen AC-Bussen und Minibussen) abfahren: Der Eastern Bus Terminal (Richtung Ostküste), Sukhumvit Road, gegenüber Soi Ekamai; der sehr große Northern und Northeastern Bus Terminal ("Mor Chit"; Norden und Nordosten), Kamphaengphet 2 Road, westlich der Straße zum Flughafen und der Southern Bus Terminal (Richtung Süden und Westen), südlich vom Hwy 338, an der Auffahrt der Borom Ratcha Chonni Road.

Hafenanlagen
Seeverkehr

Der Hafen von Bangkok liegt am linken (östlichen) Chao Phraya-Ufer und belegt eine Fläche von mehr als 3,6 Quadratkilometern. Im Alltagsleben wird er Khlong Toei genannt, heißt aber eigentlich Pak Nam (soviel wie Mündung, wörtlich Wassermund). Der Seehafen ist einer der größten Südostasiens. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts bestanden regelmäßige Dampferverbindungen nach Hongkong, Singapur und Saigon.

Nahverkehr

Tuk Tuk und Taxis in der Khaosan Road
Straßenverkehr

Das Verkehrschaos während der Hauptverkehrszeit in Bangkok ist bekannt. In den 1970er Jahren haben europäische Stadtplaner ohne großen Erfolg versucht, das Problem mit modernen Brückenkonstruktionen zu beseitigen. In den 1980er Jahren wurde ein umfangreiches Einbahnstraßensystem eingerichtet. Busse erhielten während der Hauptverkehrszeit eine eigene Busspur, wo sie auch in Einbahnstraßen in beide Richtungen fahren können.

Erst die Errichtung zahlreicher mautpflichtiger Hochstraßen und zusätzlicher Brücken (fly-over) hat eine gewisse Besserung erreicht.

Der öffentliche Nahverkehr wird gegenwärtig überwiegend von dieselbetriebenen Stadtbussen bewältigt.

Individualverkehr wird vorwiegend durch die zahlreichen Taxis, Motorradtaxis und Tuk Tuks (offene Motorradroller mit Sitzbank) abgewickelt, die Fahrgäste durch die Stadt befördern. Insbesondere die Tuk Tuks haben vor allem in der Vergangenheit das Stadtbild Bangkoks erheblich geprägt und sind noch immer eine besondere Touristenattraktion. In ihrer Funktion werden sie jedoch mittlerweile von den Motorradtaxis abgelöst.

Schienenverkehr
Bangkok Skytrain

Am 22. September 1888 fuhr die erste Pferdestraßenbahn und im Mai 1894 die erste elektrische Straßenbahn in Bangkok. Der Verkehr wurde am 1. Oktober 1968 eingestellt. Bis Ende der 1990er Jahre verfügte Bangkok über kein Massentransportmittel. Durch den Aufbau eines Schnellbahnnetzes versucht man dem Verkehrschaos Herr zu werden, nachdem in den Jahrzehnten zuvor eher auf Ausbau des Straßenverkehrsnetzes gesetzt wurde.

Am 5. Dezember 1999 eröffnete die Hochbahn Bangkok Skytrain, das erste öffentliche Schnellbahnprojekt der Stadt, ihren Betrieb. Sie verkehrt auf zwei Linien mit 23 Kilometer Länge und 23 Stationen. Es war die erste elektrisch betriebene Bahn mit Europäischer Normalspur (1435 Millimeter) und befördert derzeit 250.000 Fahrgäste pro Tag. Beide Linien kreuzen sich am Umsteigebahnhof Central Station am Siam Square.

Am 3. Juli 2004 wurde der erste Streckenabschnitt der Bangkok Metro eröffnet. Er ist 21 Kilometer lang führt über 18 Bahnhöfe und besitzt die selbe elektrische und technische Ausrüstung wie der Skytrain. Umsteigemöglichkeiten zur Skytrain bestehen in Silom/Saladaeng, Sukhumvit/Asok und Chatuchak/Mo Chit. Die Kapazität pro Fahrtrichtung beträgt circa 40.000 Fahrgäste pro Stunde. In Planung sind Erweiterungen nach Norden bis Charansanitwongse und Tha Phra, nach Süden bis nach Bang Khae, mit einer möglichen Ausführung als Ringstrecke.

Schiffsverkehr
Chao Phraya Expressboot (links) und Ruea Hang Yao (mitte) vor der Rama VIII Brücke

Personenfähren - relativ hohe Boote mit Dach - überqueren von zahlreichen Piers aus den Menam Chao Phraya. Allerdings stimmen die Anlegestellen nicht mit den Piers der Expressboote überein. Die langen „Expressboote“ mit vielen Sitzplätzen verkehren auf dem Maenam Chao Phraya über 18 Kilometer zwischen Nonthaburi (Norden) und Krung Thep-Brücke (Süden) sowie flussaufwärts über Nonthaburi hinaus bis Pak Kret.

Rua hang yao - schmale Boote mit Sitzplätzen für etwa 15 Personen, die von einem Außenborder an einer langen Stange angetrieben werden, verkehren regelmäßig im Linienverkehr auf den Khlongs von Bangkok und Thonburi. Sie werden vor allem von Pendlern genutzt, um in die Vororte zu gelangen.

Medien

Täglich erscheinen drei englischsprachige Zeitungen, die angesehene Bangkok Post und The Nation, die sich auch kritisch mit der Politik des unter Korruptionsverdacht stehenden Premierministers Thaksin Shinawatra auseinander setzen, sowie eine thailändische Ausgabe der Herald Tribune. Außerdem gibt es Asia-Week, South und Far Eastern Economic Review sowie die Newsweek oder Time. In deutscher Sprache erscheint wöchentlich die Zeitung mit lokalen Informationen und Beiträgen über das aktuelle politische Weltgeschehen. Aktuelle Szeneinformationen stehen in der Bangkok Metro, einem englischsprachigen monatlichen Stadtmagazin. Informationen für Touristen sind Anzeigenblättern wie dem Guide of Bangkok zu entnehmen.

Die zahlreichen Fernseh- und Radiosender in Bangkok bieten ihre Programme täglich 24 Stunden an und sind über normale Antennen zu empfangen. Die Sendungen werden jedoch sehr häufig von Werbung unterbrochen, da für die Grundversorgung durch Fernseh- und Radioprogramme die Bevölkerung keine Rundfunkgebühren zahlen muss.

Zu den wichtigsten Fernsehsendern gehört der Privatsender Channel 3. Er überträgt häufig Spielfilme aus der Volksrepublik China. Der Armeesender TV 5 Army Television zeigt dagegen viele thailändische Serien und zahlreiche Musikbeiträge einheimischer Interpreten. TV 7 ist ebenfalls im Besitz der Armee, er vermietet aber Sendezeit auch an private Gesellschaften. Gelegentlich werden auf thailändisch synchronisierte Spielfilme aus den USA gesendet. Der Originalton des Films wird auch über einen UKW-Sender übertragen. Die Radiofrequenzen werden auf dem Bildschirm eingeblendet.

Die Fernsehstationen TV 9 und Channel 11 sind staatlich, wobei letztere überwiegend sportliche und wissenschaftliche Programme ausstrahlt. Sehr häufig werden Wettkämpfe im Thaiboxen übertragen. Channel 11 informiert auch über den Fußball in Europa und wöchentlich über die Ergebnisse der Bundesliga. Auch der Empfang von Satellitenfernsehen hat in Bangkoks Haushalten Einzug genommen. So lassen sich dann auch weitere Fernsehsender empfangen, vor allem das von Hongkong ausgestrahlte Star TV (mehrere Kanäle) und Stationen wie Thai Sky TV, BBC, CNN, IBC, ITV, und der Musiksender MTV.

Bildung

Chulalongkorn-Universität

Bangkok beherbergt verschiedene technische Institute, mehrere Hoch- und Fachschulen und sechs Universitäten, von denen zwei im weltweiten Forschungsverbund eingegliedert sind: die Chulalongkorn-Universität und die Thammasat-Universität. Nahe des Wat Phra Kaeo befindet sich die Kunstakademie, die 1921 gegründete Silpakorn Universität.

Die Chulalongkorn-Universität (benannt nach Rama V. Chulalongkorn) ist eine der ältesten Universitäten Thailands. Sie wurde am 26. März 1917 von König Rama VI. Vajiravudh gegründet, nachdem sie seit 1899 als Verwaltungsfachschule existierte. Von Beginn an legte man sehr viel Wert auf die studentische Selbstverwaltung. Heute (2003) lernen etwa 28.000 Studenten an der Universität, die Zahl der akademischen Mitarbeiter beträgt knapp 3.000.

Die Thammasat-Universität wurde am 27. Juni 1934 als "Universität der moralischen Wissenschaft und Politik" gegründet und wird heute noch "Universität des Volkes" genannt, weil sie sich besonders um einen Hochschulzugang für alle Menschen des Landes bemüht. Seit 1934 haben etwa 240.000 Studenten an der Universität studiert, von denen einige Premierminister von Thailand, Präsidenten des Obersten Gerichts, Parlamentsmitglieder, Senatoren und erfolgreiche Geschäftsleute geworden sind.

Die Kasetsart Universität (benannt nach dem Zweck der Universität) ist eine der berühmten Universitäten und war die erste thailändische landwirtschaftliche Universität. Sie wurde am 2. Februar 1943 gegründet, nachdem sie seit 1914 als pädagogische Fachhochschule existierte. Heute lernen circa 47.000 Studenten an der Universität, die Zahl der akademischen Mitarbeiter beträgt etwa 5.200.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Blick über die Stadt

Literatur

Sonnenuntergang
  • Steve Van Beek: Bangkok Einst und Jetzt. AB Publications, Bangkok 2001, ISBN 974-87616-2-2 (engl. Version: ISBN 974-870639-7)
  • Bronger, Dirk: Manila-Bangkok-Seoul. Regionalentwicklung und Raumwirtschaftspolitik in den Philippinen, Thailand und Südkorea. Hamburg: Institut für Asienkunde, 1997, ISBN 3-88910-178-X
  • Husa, Karl; Wohlschlägel, Helmut: Booming Bangkok: Eine Megastadt in Südostasien im Spannungsfeld von Metropolisierung und Globalisierung. In: Husa, Karl; Pilz, Erich; Stacher, Irene: Mega-Cities: Die Metropolen des Südens zwischen Globalisierung und Fragmentierung. Frankfurt/M.: Brandes & Apsel; Südwind, (Historische Sozialkunde,12), 1996, ISBN 3-86099-172-8
  • Kraas, Frauke: Bangkok. Ungeplante Magastadtentwicklung durch Wirtschaftsboom und soziokulturelle Persistenzen. In: Geographische Rundschau, Jg. 48, H. 2, S. 89-96, 1996.