Neubrandenburg
Wappen | Karte |
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Wappen von Neubrandenburg | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern |
Landkreis: | kreisfreie Stadt |
Fläche: | 85,64 km² |
Einwohner: | 69.476 (30.09.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 811 Einwohner/km² |
Höhe: | 19 m ü. NN |
Postleitzahl: | 17033-17036 |
Vorwahl: | 0395 |
Geografische Lage: | 53° 34' nördl. Breite 13° 16' östl. Länge |
KFZ-Kennzeichen: | NB
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 13 0 02 000 |
Website: | www.neubrandenburg.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@neubrandenburg.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Dr. Paul Krüger (CDU) |
Neubrandenburg ist eine kreisfreie Stadt am Tollensesee in Mecklenburg-Vorpommern .
Geschichte
Die Gründung von Neubrandenburg 1248 durch Markgraf Johann I. von Brandenburg und die bald nach der Jahrhundertmitte erfolgte Ansiedlung des Franziskanerordens deuten auf eine besondere Bestimmung des Ortes als Hauptstadt der Herrschaft Stargard unter den askanischen Markgrafen hin. Wichtiger Zentralort blieb die Stadt auch, als das Gebiet 1298 in die Hand der Mecklenburger überging und ab 1347 schließlich als Reichslehen zum Besitz der Herren, Herzöge, zuletzt Großherzöge zu Mecklenburg zählte. Seit dem Spätmittelalter gehörte Neubrandenburg damit neben Güstrow und Parchim zu den wichtigsten Verwaltungszentren des mecklenburgischen Binnenlandes. Als Vorderstadt des Stargarder Kreises hatte die Stadt im Rahmen der landständischen Verfassung Mecklenburgs unmittelbaren Einfluss auf die Landesverwaltung, ihre Bürgermeister zählten im alten Mecklenburg zu den ranghöchsten Politikern.
Der wirtschaftliche Niedergang des Landes im Dreißigjährigen Krieg, die Lage in einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands, vor allem aber die Zementierung der landständischen Verfassung in Mecklenburg bis 1918 hemmten die Entwicklung der Stadt nachhaltig. Neben der Eigenversorgung blieb die wirtschaftliche Bedeutung Neubrandenburgs in der Folgezeit im wesentlichen auf Nahmarktfunktionen für das Umland beschränkt. Auch die Industrialisierung setzte im 19. Jahrhundert nur zögernd ein. Verarbeitungsbetriebe für landwirtschaftliche Erzeugnisse entstanden, Eisengießereien und Maschinenbaufabriken produzierten für Agrarbetriebe aus dem Umland. Weithin berühmt waren Neubrandenburger Pferde- und Wollmärkte.
Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde die Stadt Opfer sinnloser Zerstörung - nur wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die historische Altstadt zu mehr als 80 Prozent vernichtet. Mit dem behutsamen Wiederaufbau in der Nachkriegszeit erhielt Neubrandenburg ein neues, unverwechselbares Gesicht. Von 1952 bis 1990 wiederum Verwaltungszentrum und Behördensitz - nunmehr des gleichnamigen Bezirkes der DDR - verfehlte Neubrandenburg den Aufstieg zur Großstadt nur knapp und ist heute trotz sinkender Einwohnerzahlen Oberzentrum und drittgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.
(Text zur Geschichte: Peter Starsy, Neubrandenburg)
Partnerstädte
- Flensburg (Schleswig-Holstein)
- Gladsaxe (Dänemark)
- Koszalin (Polen)
- Mladá Boleslav (Tschechien)
- Nevers (Frankreich)
- Petrosawodsk (Russland)
- Villejuif (Frankreich)
Geografie
Neubrandenburg liegt am Fluss Tollense, am nördlichen Ufer des Tollensesees, am Nordrand der Mecklenburgischen Seenplatte in etwa 19 m Höhe (Stadtzentrum). Die Stadt ist Oberzentrum der strukturschwächsten Region Mecklenburg-Vorpommerns.
Verkehr
Östlich von Neubrandenburg verläuft die Bundesautobahn A 20. In der Innenstadt laufen die Bundesstraßen B 96 (Sassnitz - Berlin - Zittau), B 104 (Lübeck - Neubrandenburg - Linken), B 192 (Neubrandenburg - Wismar) und B 197 (Neubrandenburg - Anklam) in einen Ring zusammen. Ferner ist Neubrandenburg Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Berlin-Stralsund und Hamburg-Stettin.
An der nördlichen Stadtgrenze befindet sich der Flughafen Neubrandenburg-Trollenhagen.
bekannte Persönlichkeiten
Johannes Chemnitzer (Parteifunktionär der SED); Georg Ewald (Parteifunktionär der SED); Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater); Bernhard Latomus (Schulmann, Historiker); Theodor Leipart (Gewerkschaftler); Margarete Neumann (Schriftstellerin); Herbord von Raven (Stadtgründer); Brigitte Reimann (Schriftstellerin); Otto Ernst Remer (Gallionsfigur der neuzeitlichen NS-Bewegung); Fritz Reuter (niederdt. Dichter und Schriftsteller); Johann Heinrich Voß (Dichter und Übersetzer).
Sehenswürdigkeiten
Neubrandenburg besitzt die am vollständigsten erhaltene mittelalterliche Wehranlage aus dem 13. - 15. Jahrhundert. Eingebettet in einen Stadtmauerring von ca. 2.300 m Länge und bis zu 7 m Höhe sind die vier Stadttore (Stargarder Tor, Friedländer Tor, Treptower Tor und Neues Tor), 52 Wiekhäuser (Weich-, Wachhäuser) und Fangelturm. Die Tore - aus rotem Backstein errichtet - gaben Neubrandenburg den Beinamen "Stadt der vier Tore". Weitere Attraktionen der Stadt sind die 1298 geweihte Hauptpfarrkirche St. Marien, die nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ab den 1970er Jahren als Konzerthalle wieder aufgebaut wurde (Einweihung 2001), das ehemalige Franziskanerkloster mit Klosterkirche St. Johannis, das Regionalmuseum als eines der ältesten bürgerlichen Museen in Mecklenburg-Vorpommern, die Vierrademühle als jüngster Standort vielfältiger multikultureller und gastronomischer Angebote.
Stadtgebiete
(Nach der amtlichen Stadtgebietseinteilung vom 5. Oktober 1995)
- Innenstadt (mit Jahnviertel)
- Stadtgebiet West (mit Broda, Weitin)
- Vogelviertel
- Reitbahnviertel
- Datzeviertel (mit Datzeberg)
- Industrieviertel (mit Ihlenfelder Vorstadt, Monckeshof)
- Stadtgebiet Ost (mit Oststadt, Carlshöhe, Fritscheshof, Küssow)
- Katharinenviertel
- Stadtgebiet Süd (mit Südstadt, Fünfeichen)
- Lindenbergviertel (mit Lindenberg, Tannenkrug)