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Burkal Sogn

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Burkal (deutsch Buhrkall) ist eine Gemeinde in Nordschleswig, Dänemark, unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Seit 1970 gehört sie größtenteils zur Großkommune Tingleff und geht mit dieser 2007 in der Megakommune Apenrade auf.

Gemeindegebiet

Buhrkall liegt auf der schleswigschen Geest, die hier übwiegend flach und eben ist.

Zur Gemeinde gehören Grünhof, Lüdersholm, Nolde, Stemmilt, Lund, Bau (Schluxharde), Buhrkall, Stade, Renz und Jündewatt. In der Kaiserzeit (1871-1920) bildeten sie alle eigenständige Landgemeinden, waren jedoch im Amtsbezirk Buhrkall zusammengefasst.

Geschichte

Seitdem sich das Herzogtum Schleswig im 13. Jahrhundert vom dänischen Königreich gelöst hatte, lag Buhrkall fast im Mittelpunkt desselben. Die Nord-Süd-Handelswege führten jedoch weit westlich und östlich vorbei. Buhrkall blieb eine relativ dünn besiedelte, aber vergleichsweise großflächige Landgemeinde. In administrativer Hinsicht gehörte es zur Schluxharde. Nur wenige Wohnplätze standen zeitweise unter anderen kirchlichen oder adeligen Jurisdiktionen.

Die Schluxharde war ein Teil des Amtes Tondern. Bei der Landesteilung von 1544 fiel das Gebiet an Herzog Johann den Älteren, der hier sein Jagdschloss Grünhof errichtete. Nach dessen Tod 1580 fiel das Amt Tondern an Gottorf, wo es bis 1713/21 blieb. Das Herzogtum Schleswig existierte noch bis 1864 unter der dänischen Krone und wurde im Krieg 1864 von Preußen erobert und annektiert.

Die sozialen Gegensätze waren auf der Geest weit geringer als in den wohlhabenden westlichen und östlichen Landesteilen. Dennoch war Buhrkall die erste ländliche Gemeinde in ganz Schleswig (und in der damaligen dänischen Monarchie einschließlich Holsteins überhaupt, die angesichts neuer und in dieser Form bis dato nicht gekannter Massenarmut (Pauperismus) im 19. Jahrhundert eine Armenarbeitsanstalt einrichtete. Diese populistische Form der Sozialpolitik wurde trotz zahlreicher Zweifel in weiten Teilen des Landes populär. Buhrkall gab seine Anstalt jedoch schon nach zehn Jahren wieder auf.

In der preußischen Zeit wurde das Kirchspiel in die oben genannten zehn Landgemeinden aufgeteilt. Ab 1889 bildeten diese gemeinsam den Amtsbezirk Buhrkall. Das alte Amt Tondern war mit nur wenig veränderten Grenzen zum Kreis Tondern umgestaltet worden. Bei der Volksabstimmung über die nationale Zugehörigkeit 1920 stimmten in Buhrkall 51 % der Stimmberechtigten deutsch und 49 % dänisch. Da die Gemeinde zur Ersten Zone gelegt worden war, wo das Gesamtergebnis für ganz Nordschleswig zählte, blieb sie nördlich der neuen Grenze und ist seither Grenzgemeinde.

Die Verwaltungsreform 1970 entwertete die Kirchspielsgemeinden als politische Entscheidungsträger. Der größte Teil von Buhrkall schloss sich der neuen Kommune Tingleff an. Die beiden westlichen Gemarkungen Grünhof (Grøngaard) und Lüdersholm (Lydersholm) kamen jedoch zur Kommune Tondern.

Wirtschaft und Verkehr

Die flächengroße Gemeinde Buhrkall ist von der Landwirtschaft geprägt, eine besondere Rolle spielt der Anbau von Kartoffeln. Die Fernstraße 8, Dänemarks südlichste West-Ost-Verbindung, führt durch mehrere Orte und ist gut ausgebaut, so dass die Knotenpunkte Tondern und Tingleff schnell zu erreichen sind. Im Süden liegt der Grenzübergang Pepersmark, der jedoch nur von lokaler Bedeutung ist. Die Bahnstrecke zwischen Tondern und Tingleff liegt seit 1974 still und damit auch der Bahnhof in Bau, der auch für die Nachbargemeinde Bülderup zuständig war oder daher Bülderup-Bau hieß.

Sehenswürdigkeiten

  • In den Ortschaften der Gemeinde sind einige regionstypische Bauernhäuser und Katen mit Reetdach erhalten geblieben.
  • Das archäologisch ausgegrabene und gesicherte Fundament des Jagdschlosses Grünhof und dessen Scheune.
  • Die romanische Kirche von Buhrkall mit Bleidach und zahlreichen interessanten Ausstattungsstücken.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden in der Großkommune Apenrade ab 2007