Partyja BNF
Партыя БНФ Partyja BNF | |
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Parteivorsitzender | Ryhor Kastusiou |
Stellvertretende Vorsitzende | Alaksiej Janukiewicz (Janukewitsch)
Alaksandar Stralcou-Karwacki (Karwatzki) Zmicier Saloszkin (Saloschkin) Wadzim Saranczukou (Sarantschukou) Jury Lukaszewicz (Lukaschewitsch) |
Gründung | 1988 |
Jugendorganisation | Junge BNF[1] |
Ausrichtung | Konservatismus,
weißrussischer Regionalismus |
Farbe(n) | rot, weiß |
Parlamentssitze | 0 |
Internationale Verbindungen | Internationale Demokratische Union (assoziiert) |
Europapartei | Allianz der Konservativen und Reformer in Europa[2] |
Website | www.narodny.org |
Die Partyja BNF (belarussisch Партыя БНФ, deutsch Partei (der) BNF, russisch Партия БНФ) ist eine liberalkonservative politische Partei in Weißrussland.
Geschichte
Weißrussische Unabhängigkeitsbewegung

Die Partei wurde 1988 in der Zeit von Michail Gorbatschows Reformpolitik (Glasnost und Perestroika) in der Weißrussischen Sowjetrepublik als Belaruski Narodny Front „Adradzenne“ (BNF; deutsch Weißrussische Nationale Front „Erneuerung“; englisch Belaruski Narodny Front „Revival“) gegründet. Sie verfolgte zunächst eine dezidiert russlandkritische Politik und setzte sich für eine Renaissance der durch die Dominanz der russischen Sprache in Bedrängnis geratenen weißrussischen Sprache und Kultur ein. Außerdem setzte sich die Partei in den Anfängen für eine Aufarbeitung der Verbrechen des Stalinismus in Weißrussland ein. So wurde etwa die Aufarbeitung des NKWD-Massakers von Kurapaty maßgeblich durch Vertreter der Weißrussischen Volksfront vorangetrieben. Ihre Abgeordneten im weißrussischen Parlament erreichten die Wiedereinführung der vorsowjetischen Nationalsymbole (weiß-rot-weiße Flagge und Pahonja-Wappen).
Die Partei im Lukaschenka-Regime
Während die Partei in der Zeit unmittelbar vor und während der Auflösung der Sowjetunion die Ereignisse in Weißrussland maßgeblich mitbestimmt hatte, verlor sie nach dem Erreichen der weißrussischen Unabhängigkeit rasch an Attraktivität und Bedeutung. Nach dem Wahlsieg des prorussischen Präsidentschaftskandidaten Aljaksandr Lukaschenka 1994 geriet die Partei umso mehr in die Defensive. Seit das nunmehr autoritäre Regime Weißrusslands die Verwendung der Begriffe „weißrussisch“ und „national“ bzw. „Volk“ in Parteinamen eingeschränkt hat, nennt sich die Partei offiziell Partyja BNF.
1999 spaltete sich ein Teil der Mitglieder ab und gründete die Kanserwatyuna-Chryszijanskaja Partyja – BNF (deutsch Konservativ-Christliche Partei – BNF). Eine weitere konservative Organisation ist die Vereinigte Bürgerpartei Weißrusslands. Die Parlamentswahlen in Weißrussland 2012 wurden von der BNF gemeinsam mit der Vereinigten Bürgerpartei boykottiert.[3] An den Parlamentswahlen 2016 hat BNF teilgenommen und etwa 50 Kandidaten gestellt. An den Lokalwahlen 2018 wird BNF voraussichtlich teilnehmen.
Internationale Beziehungen
- Mitglied der Allianz der Konservativen und Reformer in Europa seit 2017
- Beobachterstatus bei der Europäischen Volkspartei (EVP) bis 2017
- Assoziiertes Mitglied der Internationalen Demokratischen Union
Parteivorsitzende
- Die Liste der Parteivorsitzenden seit 1993
- Sjanon Pasnjak (1993–1999)
- Winzuk Wjatschorka (1999–2007)
- Ljawon Barschtscheuski (2007–2009)
- Aljaksej Janukewitsch (seit 2009)
- Ryhor Kastusiou (seit 2017)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 11. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Welcome to our new member parties. Abgerufen am 8. April 2017 (englisch).
- ↑ Opposition boykottiert Parlamentswahl, in: FAZ.net, 23. September 2012.