Zum Inhalt springen

Zirconium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2004 um 16:40 Uhr durch Schusch (Diskussion | Beiträge) (Punkt -> Komma; Leerzeichen; ·). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Zirkonium, auch Zirconium, ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Zr und der Ordnungszahl 40.

Eigenschaften

Abbildungen [1]

Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Zirkonium, Zr, 40
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 4, 5, d
Aussehen silbrig weiß
Atomar
Atomgewicht 91,224
Atomradius (berechnet) 155 (206) pm
Kovalenter Radius 148 pm
van der Waals-Radius k. A.
Elektronenkonfiguration [Kr]4d25s2
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 10, 2
Oxidationszustände (Oxid) 4 (amphoter)
Kristallstruktur hexagonal
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (__)
Dichte, Mohshärte 6511 kg/m3, 5
Schmelzpunkt 2128 K (1855 °C)
Siedepunkt 4682 K (4409 °C)
Molares Volumen 14,02 · 10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 58,2 kJ/mol
Schmelzwärme 16,9 kJ/mol
Dampfdruck 0,00168 Pa bei 2125 K
Schallgeschwindigkeit 3800 m/s bei 293,15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 1,33 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 0,27 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 2,36 · 106 S/m
Wärmeleitfähigkeit 22,7 W/(m K)
1. Ionisierungsenergie 640,1 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1270 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2218 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 3313 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 7752 kJ/mol
6. Ionisierungsenergie 9500 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
90Zr 51,45 % Zr ist stabil mit 50 Neutronen
91Zr 11,22 % Zr ist stabil mit 51 Neutronen
92Zr 17,15 % Zr ist stabil mit 52 Neutronen
93Zr {syn.} 1,53 · 106 a β- 0,091 93Nb
94Zr 17,38 % Zr ist stabil mit 54 Neutronen
96Zr 2,8 % > 3,8 · 1019 a β- 3,350 96Mo
NMR-Eigenschaften
91Zr
Kernspin -5/2
gamma / rad/T 2,496 · 107
Empfindlichkeit 0,00948
Larmorfrequenz bei B = 4,7 T 18,7 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Es wurde nach dem Mineral Zirkon benannt, das eine Zirkoniumverbindung ist und 1789 von Martin Heinrich Klaproth entdeckt wurde.

Vorkommen

Verbindungen, in denen Zirkonium in der Natur am Häufigsten vorkommt:

Anwendungen

Für Zirkon gibt es zur Zeit keine nennenswerten Anwendungsgebiete. Allerdings wurde Zirkon zu Zeiten des Kalten Krieges, wegen seiner relativ geringen Dichte und seiner Fähigkeit Gammastrahlen zu blockieren, in den Kapseln von Atombomben verwendet. Heutzutage wird es selten in Pyrotechnik eingesetzt.

in Halbleitern

In der Halbleiterindustrie werden voraussichtlich ab 2007 bis 2008 für das Gate-Oxid von FETs so genannte high-k Materialien verwendet. Zur Zeit wird das Oxid von Silizium verwendet. Durch die fortschreitende Verkleinerung der Transistoren muss auch das Gate-Oxid dünner werden. Für die geplanten Prozesse wie 90 nm und 65 nm sind Oxiddicken von 1,1-1,6 nm notwendig.

Je dünner das Gate-Oxid, desto größer ist aber der Leckstrom vom Gate in den Halbleiter. Um den Leckstrom zu verringern, sucht man Materialien, mit einer höheren Dielektrizitäts-Konstante als . Letzters hat . Zirkonium-Oxid hingegen erreicht . Das ebenfalls als high-k Material eingesetzte Hafnium-Oxid erreicht bis zu .

Das Gate im FET funktioniert ungefähr wie ein Kondensator. Durch eine angelegte Spannung werden an beiden Elektroden entgegensetzte Ladungen gesammelt. Die Ladung im Kanal (Inversions-Zone) führt zur Leitung des FETs. Die Ladung ist dabei . Beim Plattenkondensator ist

.

Würde man die Gate-Oxid-Dicke erhöhen, sinkt die Kapazität. Dadurch stehen bei gleicher angelegter Gate-Spannung weniger Elektronen im Kanal zur Verfügung und der FET leitet schlechter. Das ist gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Threshold-Spannung . Um die Ladung konstant zu halten, muss man die Dielektrizitäts-Konstate erhöhen.

In der Prozesstechnik wird die so genannte Equivalent Oxide Thickness EOT eingeführt. Sie gibt die äquivalente Oxid-Dicke an. Das ist wegen einer quantenmechanisch begründeten Verschiebung des Schwerpunktes der Ladungsverteilung von der Oberfläche in den Halbleiter hinein notwendig. Darum ist sie ein bißchen größer als die physikalische Oxid-Dicke. Sie bezieht sich auf das Dielektrikum .

Durch die Verwendung von high-k Materialien () kann die Oxiddicke bei gleichbleibender EOT um den Faktor

erhöht werden. Damit sinkt der Gate-Leckstrom beträchtlich.