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Pazifikkrieg

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US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterschreibt die Kriegserklärung an Japan am 8. Dezember 1941
Soldaten hissen die Flagge der USA, nachdem sie die Vulkaninsel Iwo Jima eingenommen haben. Das Foto entstand aus einer nachgestellten Szene und wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Datei:USS Franklin (03.1945).jpg
USS Franklin in Schräglage nach einem japanischen Bombenangriff (März 1945)

Der Pazifikkrieg zwischen 1941 und 1945 während des zweiten Weltkriegs, war der Krieg zwischen den kaiserlichen japanischen Truppen und den USA. Ausgelöst wurde er durch den Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.

Übersicht

Der Pazifikkrieg unterschied sich in vielen Punkten vom Krieg in Europa. Während sich die USA und Japan zumeist auf dem Wasser Gefechte lieferten (großangelegte Schlachten gab es nur in China und Burma), verlief der Zweite Weltkrieg in Europa meist auf dem Festland. In der Pazifikregion wurde, wenn auf Land, meist in unwegsamen Urwaldgebieten gekämpft, weshalb auch zumeist kein schweres Gerät wie z.B. Panzer eingesetzt wurden.

Nachdem die Japaner den Amerikanern den Krieg erklärt hatten, drangen sie weiter nach Süden vor und besetzten unter dem Motto Asien den Asiaten europäische Kolonien (z.B. Hongkong).

Innerhalb von 4 Monaten (Dezember-März) hatten japanische Truppen ganz Indochina und einen Großteil des Pazifiks mit etwa 450 Millionen Menschen unter ihrer Kontrolle. Dies war die bisher größte Ausdehnung in der Geschichte Japans.

1942, nach der Schlacht um Midway und der Schlacht im Korallenmeer, änderte sich jedoch die Situation, amerikanische Truppen konnten ein weiteres Vordringen Japans verhindern. Infolgedessen wurden vier japanische Flugzeugträger versenkt und damit deren Flotte empfindlich geschwächt. Damit war eine Isolierung Australiens von Amerika vereitelt (Japan befürchtete, dass die USA in Australien einen großen Militärstützpunkt errichten könnten, um so einen strategischen Vorteil im Verlauf des Krieges zu besitzen), und US-Truppen konnten weiter in japanisches Gebiet vordringen.

Doch die besondere Loyalität der Japaner gegenüber ihrem Kaiser zwang die Amerikaner, um den Krieg nach der Kapitulation des Deutschen Reiches schnell zu beenden, Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen.

Sechs Tage nach dem Abwurf der 2. Atombombe kapitulierte Japan. Zehntausende begingen Harakiri, den traditonellen japanischen Selbstmord, weil sie in ihrer Philosophie versagt hatten. Somit war der Pazifikkrieg beendet.

Vorgeschichte

Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts waren japanische Truppen an mehreren Kriegen beteiligt gewesen. Unter Kaiser Taisho kämpfte Japan an der Seite der Alliierten im Ersten Weltkrieg, bei dem Japan Kolonien des deutschen Kaiserreichs einnehmen konnte (z.B. Tsingtau) . Etwa zehn Jahre zuvor kam es wegen Streitigkeiten um die Mandschurei zum Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905). Nachdem es nicht gelang, die Wirtschaftskrise ab 1929 im Rahmen der weltwirtschaftlichen Lage einzudämmen, wurden verstärkt Stimmen laut, die eine territoriale Expansion als Lösung der Probleme sahen.

Seit 1931 traten Kaiser Hirohito und seine Militärs aggressiv für eine Neuordnung der Pazifikregion ein. Ziel war es, die vorgebliche Ausbeutung der asiatischen Länder und Kolonien durch westliche, europäische Staaten zu verhindern. Dies zeichnete sich mit dem Austritt aus dem Völkerbund 1933 und dem Anschluss Japans an den Antikominternpakt 1936 ab. Am 7. Juli 1937 landeten japanische Truppen an der Küste Chinas, es kam zum Feurgefecht an der Marco-Polo-Brücke. Infolgedessen begann nach einem kurzzeitigen Waffenstillstand am 25. Juli 1937 der Zweite Sino-Japanische Krieg, der bis 1945 andauern sollte.

Im März 1938 verabschiedete Japan das Nationale Mobilisierungsgesetz, welches alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte auf eine effizientere Kriegsführung konzentrierte. Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes mit China kamen auf, als Ugaki Kazushige, ein ehemaliger General und Gegner weiterer Eskalationen, im Mai des selben Jahres Außenminister wurde. Doch anstatt einer Beruhigung der Lage kam es zu erneuten Streitigkeiten mit der Sowjetunion um die Mandschurei und in der Folge zum Russisch-Japanischen Grenzkrieg.

Am 27. September 1940 unterzeichnete Japan den Dreimächtepakt mit Deutschland und Italien, der den bestehenden Antikominternpakt um gegenseitige militärische Unterstützung erweiterte. Damit verwarf der japanische Kaiser seine noch am 5. September 1939 verkündete Neutralität endgültig und unterstrich seine aggressive Außenpolitik vor allem gegenüber China.

Kriegsgebiet

In seiner größten Ausdehnung erstreckte sich das Kriegsgebiet mit einem Radius von etwa 5000 km im Pazifischen Ozean. Im Norden reichte es bis an die sowjetische Grenze, im Westen bis nach Burma und Sumatra. Im Süden grenzte das Kriegsgebiet bis etwa 200 km vor der Küste Australiens, im Osten bis an den Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii. Meist wurde zu Wasser gekämpft, an Land erwartete die Soldaten in der Regel bewaldetet Sumpfgebiete, die den Einsatz von Panzern und schweren Geschützen behinderten.

Kriegsverlauf

Angriff auf Pearl Harbor und Kriegserklärung der USA

Datei:USS Shaw Pearl Harbor.jpg
Brennendes, sinkendes Wrack der USS Shaw
Zerstörte Flugzeuge nach dem Angriff

Mit dem Angriff auf den US-amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor am Morgen des 7. Dezember 1941 eröffneten Flugzeuge der japanischen Marine den Krieg im Pazifik. Die scheinbar unvorbereiteten US-Truppen erlitten dabei eine schwere Niederlage und wurden so gezwungen, sich aktiv im Zweiten Weltkrieg zu beteiligen. Seit dem Krieg gegen Mexiko Mitte des 19. Jahrhunderts ist dieser Angriff bis heute der einzige Krieg auf dem Territorium der USA.

Quellen neueren Datums belegen allerdings, dass die US-Geheimdienste mindestens drei Wochen vor dem Angriff über die Pläne Japans informiert waren und alle bis auf die Marinestreitkräfte vom bevorstehenden Angriff wussten.

Um 3.42 Uhr sichtete der Minenräumer Condor ein Periskop eines U-Bootes vor Honolulu, woraufhin 18 Aufklärer nach Pearl Harbor geschickt wurden. Um 6.10 erteilte Vizeadmiral Nagumo den Angriffsbefehl, die erste Angriffswelle erreichte gegen 7.45 Uhr die Küste Oahus. Die ersten Toten des Krieges gibt es bereits eine Stunde vorher, bei einem Angriff auf den Zerstörer Ward starben zwei japanische Besatzungsmitglieder in ihrem U-Boot.

Nachdem sich die letzten japanischen Flugzeuge gegen 13:00 Uhr Ortszeit entfernt hatten, war ein Teil der Militärbasis und der im Hafen liegenden Schiffe mindestens schwer beschädigt.

Die Bilanzen über den Angriff auf Pearl Harbor sind jedoch vielfach widersprüchlich. Dies liegt daran, dass unbedeutende Schiffe oft nicht mitgezählt wurden oder es Unstimmigkeiten bei der Zählung von beschädigten oder zerstörten Schiffen gab. Die Toten und Verwundeten wurden teilweise getrennt nach Zivilisten, Marine- und Armee-Zugehörigkeit erfasst, in machen Bilanzen wurden die zivilen Opfer gar nicht erfasst. Jedoch kann man davon ausgehen, dass auf amerikanischer Seite etwa 2400 Menschen starben und etwa 160 Flugzeuge zerstört wurden. Auf japanischer Seite wurden etwa 30 Flugzeuge angeschossen, 65 Soldaten starben.

Auch wenn der Angriff auf Pearl Harbor die US-Marine hart traf, konnten die Japaner keine Flugzeugträger zerstören. Außerdem blieben fast alle Treibstofftanks und Werften unbeschädigt, deren Zerstörung eine amerikanische Gegenoffensive um lange Zeit verzögert hätte.

Einen Tag später unterzeichnete Franklin D. Roosevelt die Kriegserklärung an Japan und besiegelte damit den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg.

Siehe auch: Angriff auf Pearl Harbor

Chronologischer Kriegsverlauf

1941

Amerikanische Truppen des 160. Infantrie Regiments am Strand von Guadalcanal

1942

1943

Über den Landungsbooten tobt eine japanische Luftangriffswelle während der Landung auf Leyte

1944

Datei:Japanische Kapitulation.jpg
General Douglas McArthur unterzeichnet an Bord der USS Missouri die japanische Kapitulationsurkunde

1945

Andere Bedeutung

Nicht zu verwechseln ist der Pazifikkrieg mit dem Pazifischen Krieg (Salpeterkrieg) Chiles gegen Bolivien und Peru von 1879 - 1884.

Literatur

Filme

Spielfilme

Der Film schildert die Einnahme der Insel Saipan durch US-Truppen. Der Titel Windtalkers bezieht sich dabei auf die Navajo-Indianer im Dienste der US-Armee, die für die Verschlüsselung der amerikanischen Kommunikation zuständig waren. Im Film erhält Corporal Joe Enders (Nicolas Cage) den Auftrag, den Navajo Ben an der Front zu schützen.

Pearl Harbor stellt den Angriff auf die gleichnamige Militärbasis am 7. Dezember 1941 dar.

Dokumentarfilme

  • Spiegel TV - In der Hölle des Pazifik. DVD/VHS, 2002.
  • National Geographic: The Battle for Midway. DVD/VHS, 1998.
*DVD derzeit nur als US-Import mit Ländercode 1 erhältlich.