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Herland

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Herland ist ein utopischer Roman aus dem Jahr 1915, geschrieben von der feministischen Autorin Charlotte Perkins Gilman. Das Buch beschreibt eine isolierte Gesellschaft, die ausschließlich aus Frauen besteht, die sich durch Parthenogenese (asexuelle Fortpflanzung) vermehren. Das Ergebnis ist eine ideale Gesellschaftsordnung: frei von Krieg, Konflikt und Herrschaft. Der Roman wurde 1915 zunächst als monatliche Serie in The Forerunner veröffentlicht, einer von Gilman selbst zwischen 1909 und 1916 herausgegebenen Zeitschrift. Gilmans Fortsetzung des Romans, With Her in Ourland, begann unmittelbar im Anschluss in der Januarausgabe von 1916. Herland wird oft als der mittlere Band in ihrer utopischen Trilogie betrachtet, wobei Moving the Mountain (1911) den ersten und With Her in Ourland (1916) den letzten Teil darstellt. Erst 1979 wurde Herland in Buchform veröffentlicht.

Inhalt

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Vandyck "Van" Jennings erzählt, einem Soziologiestudenten, der zusammen mit zwei Freunden, Terry O. Nicholson und Jeff Margrave, eine Expedition unternimmt, um ein unbekanntes Gebiet zu erkunden, das angeblich die Heimat einer ausschließlich aus Frauen bestehenden Gesellschaft ist. Die drei Freunde glauben den Gerüchten nicht ganz, weil sie sich nicht vorstellen können, wie Fortpflanzung ohne Männer möglich sein soll. Die Männer spekulieren darüber, wie eine Gesellschaft von Frauen aussehen würde. Basierend auf den unterschiedlichen Stereotypen von Frauen, die die drei haben, stellen sie sich die Gesellschaft unterschiedlich vor: Jeff betrachtet Frauen als etwas, da man bedienen und schützen muss; Terry betrachtet sie als etwas, das man erobern und gewinnen muss.[1]

Als die Entdecker ihr Ziel erreichen, gehen sie mit Vorsicht vor: Sie tarnen den Doppeldecker, in dem sie angekommen sind, und versuchen zunächst, sich in den Wäldern, die an das Land angrenzen, zu verstecken. Sie werden jedoch schnell von drei jungen Frauen entdeckt, die sie von Baumkronen aus beobachten. Nachdem sie erfolglos versucht haben, die Mädchen auszutricksen und so zu erwischen, verfolgen die Männer die jungen Frauen in Richtung einer Siedlung. Die Frauen entkommen ihnen jedoch mühelos und verschwinden zwischen den Häusern, die, wie Van Notes feststellt, außergewöhnlich fachmännisch und schön gebaut sind. Nachdem sie die ersten Bewohner dieses neuen Landes (das Van Herland nennt) getroffen haben, gehen die Männer mit mehr Fingerspitzengefühl vor, stellen sie doch fest, dass die Frauen dort ungewöhnlich stark, beweglich und völlig furchtlos waren. Ihre Vorsicht war nicht unbegründet, denn als die Männer die Stadt betreten, in der die Mädchen verschwunden waren, werden sie von einer großen Gruppe von Frauen umzingelt, die sie zu einer Art Regierungsgebäude führen. Die drei Männer versuchen zu entkommen, werden aber schnell und ohne Probleme von der großen Gruppe von Frauen überwältigt und schließlich betäubt.

Die Männer wachen auf und stellen fest, dass sie in einem festungsartigen Gebäude gefangen sind. Sie erhalten jedoch komfortable Wohnräume, saubere Kleidung und Essen. Die Frauen weisen jedem Mann eine Mentorin zu, die den Männern die Sprache und die Gepflogenheiten des Landes beibringen und für etwaige Fragen zur Verfügung stehen soll. Van macht viele Notizen über das Land und die Menschen und bemerkt, dass alles, von der Kleidung bis zu den Möbeln, nach zwei gleichgestellten Idealen gestaltet zu sein scheint: Pragmatismus und Ästhetik. Die Frauen selbst wirken intelligent und klug, furchtlos und geduldig, mit einem bemerkenswerten Mangel an Temperament und scheinbar grenzenlosem Verständnis für ihre Gefangenen. Die Frauen sind sehr daran interessiert, die Welt außerhalb ihrer Heimat kennenzulernen und fragen die Männer eifrig nach allen möglichen Dingen aus. Oftmals hat Van Schwierigkeiten, die Praktiken seiner eigenen Gesellschaft, wie beispielsweise das Melken von Kühen oder die Ansammlung von Eigentum, bei kritischen Nachfragen der Frauen zu rechtfertigen, wenn er mit der scheinbaren Utopie konfrontiert wird, die die Frauen aufgebaut haben.

Nachdem die Männer mehrere Monate lang festgehalten wurden, brechen sie aus der Festung aus und fliehen querfeldein, bis sie zu ihrem Doppeldecker gelangen. Sie müssen jedoch feststellen, dass ihr Flugzeug in einem großen Stoffbezug steckt, weswegen sie nicht fliehen können und resigniert wieder von den Frauen in Gewahrsam genommen werden. Während ihrer Zeit unter Arrest werden sie dennoch gut behandelt und lernen bald, dass sie sich frei bewegen dürfen, sobald sie die Sprache der Frauen beherrschen und bewiesen haben, dass man ihnen vertrauen kann. Van bemerkt Terrys Schwierigkeiten im Umgang mit den Frauen, die sich beharrlich weigern, seinen aus der Heimat der Männer importierten Erwartungen an das Verhalten von Frauen zu entsprechen. Jeff hingegen ist von den Frauen und ihrer Freundlichkeit vollkommen begeistert.

Van gradually finds out more information about the women's society, discovering that most of the men were killed 2,000 years ago when a volcanic eruption sealed off the only pass out of Herland. The remaining men were mostly slaves who killed the sons of their dead masters and the old women, intending to take over the land and the young women with it. The women fought back, however, killing the slaves. After a period of hopelessness at the impending end of their race, cut off from the rest of the world and without any men, one woman among the survivors became pregnant and bore a female child, and four more female children after. The five daughters of this woman also grew up to bear five daughters each. This process rapidly expanded their population and led to the exaltation of motherhood. Ever since that time the women had devoted themselves to improving their minds, working together and raising their children; the position of teacher being one of the most revered and respected positions in the land.

Van findet mit der Zeit mehr und mehr über die Frauengesellschaft heraus und entdeckt, dass die meisten Männer vor 2000 Jahren getötet wurden, als ein Vulkanausbruch den einzigen Pass aus und nach Herland verschüttete. Die übrigen Männer waren meist Sklaven, die die Söhne ihrer toten Herren und die alten Frauen zu töten und beabsichtigten, die Herrschaft über das Land und damit auch die jungen Frauen zu übernehmen. Die Frauen leisteten jedoch Widerstand und töteten die Sklaven. Nach einer Zeit der Hoffnungslosigkeit am bevorstehenden Ende ihrer Rasse, abgeschnitten vom Rest der Welt und ohne Männer, wurde eine Frau unter den Überlebenden schwanger und gebar ein weibliches Kind und danach vier weitere weibliche Kinder. Die fünf Töchter dieser Frau wuchsen auch auf, um jeweils fünf Töchter zu gebären. Dieser Prozess dehnte ihre Bevölkerung rasch aus und führte zur Erhöhung der Mutterschaft. Seitdem hatten sich die Frauen der Verbesserung ihres Geistes, der Zusammenarbeit und der Erziehung ihrer Kinder verschrieben; die Position des Lehrers ist eine der am meisten verehrten und respektierten Positionen im Land.

Als den Männern mehr Freiheit gewährt wird, beginnt jeder von ihnen eine Beziehung zu seiner jeweiligen, nach ihrer Ankunft zugeteilten Mentorin: Van mit Ellador, Jeff mit Celis und Terry mit Alima. Da die Frauengesellschaft seit 2000 Jahren keine Männer mehr kennen, haben sie keine Erfahrung und kein kulturelles Verständnis von romantischer Liebe oder Geschlechtsverkehr. Dementsprechend verlaufen die knospenden Beziehungen der Paare mit einigen Schwierigkeiten und vielen Erklärungen. Insbesondere Terry fällt es schwer, sich an eine Beziehung mit einer Frau zu gewöhnen, die nach seinen Vorstellungen keine "Frau" ist. Schließlich werden alle drei Paare "verheiratet", obwohl den Frauen der Sinn einer solchen Sache Zeremonie weitgehend abgeht. Da sie keine konkrete Religion haben, ist die Zeremonie mehr heidnisch als christlich.

Ihre Ehen lassen die Männer viel reflektieren; die Frauen, die sie geheiratet haben, haben keine Vorstellung davon, was es bedeutet, eine Frau oder auch nur feminin zu sein. Van findet das manchmal frustrierend, aber am Ende ist er dankbar für seine wunderbare Freundschaft mit Ellador und die intensive Liebe, die er für sie empfindet. So weise ist Terry nicht und aus Frustration versucht er, Alima zu vergewaltigen. Nachdem Terry gewaltsam gefesselt und ein weiteres Mal betäubt wurde, muss er sich vor Gericht verantworten und erhält den Befehl, in seine Heimat zurückzukehren. Die anderen Männer missbilligen zwar Terrys Handlungen, sehen sie aber eher als unhöflich als als kriminell an. Van erklärt Ellador, dass er das Wort Verbrechen für zu hart hält. Schließlich sei Alima Terrys Frau.

Van realizes that he must accompany Terry home in the biplane and Ellador will not let him leave without her. In the end, both Terry and Van leave Herland with promises not to reveal the utopia until Ellador has returned and such a plan has been fully discussed. Jeff chooses to stay behind and live in Herland with his now pregnant wife, Celis. Van tries to prepare Ellador for returning to his world but feels much trepidation about what she will find there.

Van sieht schließlich ein, dass er Terry im Doppeldecker nach Hause begleiten muss und Ellador ihn nicht ohne sie wird gehen lassen. Am Ende verlassen sowohl Terry als auch Van Herland mit dem Versprechen, die Existenz dieses Utopias erst dann zu enthüllen, wenn Ellador zurückgekehrt ist und ein solcher Plan vollständig diskutiert wurde. Jeff beschließt, zurückzubleiben und mit seiner jetzt schwangeren Frau Celis in Herland zu leben. Van versucht, Ellador auf die Rückkehr in seine Welt vorzubereiten, empfindet aber große Angst davor, was sie dort vorfinden wird.

Wichtigste Motive

Das zentrale Thema von Herland ist (die Definition von) Gender - der Rollen, wie es sozial konstruiert wird und wie es von beiden Geschlechtern als unveränderlich angesehen wird. Die Idee, Geschlechter zu definieren, beginnt, als die Männer zum ersten Mal die Frauen von Herland treffen. Im Vergleich zu den Frauen aus ihrer Heimat wirken die Frauen von Herland auf die drei Männer burschikos, sie haben eher männliche körperliche Merkmale: praktische Kurzhaarschnitte und keine weiblichen Rundungen. Die Frauen sind körperlich stark und zeigen dies durch den Bau riesiger Gebäude in ihrem Land. Zusätzlich zu den männlichen Zügen - wie die Außenwelt in Gestalt der Männer sie wahrnimmt - ist Jeff wiederum in gewisser Weise feminin, obwohl er ein Mann ist. Jeffs Gender bewirkt einen Interessenkonflikt mit den Männern, mit denen er nach Herland reist. Seine Gefühle spiegeln die Gefühle der Frauen von Herland wider und nicht die der Männer. Einmal fühlt sich Van durch Jeffs emotionale Reaktionen und Vereinbarungen, die mit denen der Frauen übereinstimmen, verraten.

Ein weiteres zentrales Thema des Romans ist Mutterschaft. Die rein weibliche Gesellschaft dreht sich hauptsächlich um Kindererziehung. Die Frauen entwickelten und modifizierten sogar ihre Sprache im Laufe der Zeit, um den Kindern das Lernen so einfach wie möglich zu machen, wobei Bildung einer der wichtigsten Aspekte ihrer Kultur ist. Jede Mutter tränkt ihr Kind in den ersten zwei Jahren des Lebens regelrecht mit Liebe und Zuneigung der ganzen Gemeinschaft. Danach wird das Kind von den den am besten dafür geeigneten Frauen zur Weiterbildung unter ihre Fittiche genommen wird. Einer der Männer ist überrascht zu hören, dass die Frauen ihre Kinder der Fürsorge einer anderen überlassen, aber die Frauen erklären, dass Kinder die Verantwortung der gesamten Gemeinschaft und nicht nur der biologischen Mutter sind.

Das Buch konzentriert sich insofern auch auf Individualität, als das jedem Kind ein einzigartiger Vorname ohne Nachnamen gegeben wird. Die Bewohnerinnen von Herland führen eine detaillierte Abstammungsgeschichte und sehen keinen Grund, das Eigentum an ihrem Kind in Anspruch zu nehmen, indem sie diesem Kind ihren eigenen Namen einprägen, wie es in der Heimat der Männer üblich ist. Die Frauen sind in der Lage, offen und ohne aufgezwungene Rangordnung zu lieben, was auch ihre eigenen Nachkommen nicht ausschließt. Das Selbstbild als große Familie wird auch damit begründet, dass nach dem Vulkanausbruch nur sehr wenige Frauen überlebten, wodurch alle heutigen Frauen in Herland von wenigen "Urmüttern" abstammen.

Jeff ist ein Beispiel dafür, das Gilman eine Stimme des Feminismus darstellt. Als feministische Autorin bietet Gilman eine Blick auf Frauen und ihre Rollen während ihrer Zeit. Sie zeigt ihre Unterstützung von von Männern unabhängigen Frauen. Gilman zeigt nicht nur die Möglichkeit der Gleichstellung von Mann und Frau auf sondern vermittelt stellenweise auch, dass Frauen den Männern überlegen sein können. Im Gegensatz zur Welt, aus der die Männer kamen, fühlen sie sich im Vergleich zu den Frauen von Herland schwach. Die Frauen werden als freundlicher und klüger dargestellt. Die Frauen zeigen ihre Intelligenz, indem sie ihr Überleben sichern, nachdem sie vom Rest der Welt abgeschnitten worden waren. Sie leben in einem Land, in dem sie Teile der Natur "wegzüchten", falls diese für ihre Gesellschaft eine Belastung darstellen. Konkret genannt werden in dieser Hinsicht Rinder, Hunde und bestimmte Arten von Schmetterlingen. Zusätzlich zur "Wegzüchtung" von Teilen der Natur züchten die Frauen von Herland auch Individuen und Charaktereigenschaften weg, die Trotzigkeit und nicht tugendhaftes Verhalten bewirken.

Das Buch hebt auch das Thema Gemeinschaft hervor, das für die gänzlich weibliche Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung ist. Die Frauen bewahren ihre Individualität, während sie gleichzeitig ihre Ideale aus dem Konsens mit der Mehrheit der Bevölkerung ableiten. Die Gemeinschaft trifft Entscheidungen über die Zeugung von Kindern unter Bezugnahme auf die Eugenik.[2] Die Frauengemeinschaft will "negative Eugenik" vermeiden, indem sie diejenigen aussortiert, die als inkompetent und/oder weniger attraktiv gelten. Gilman äußert sich sich zur Bedeutung eines starken Gemeinschaftsgefühls in einem utopischen Roman.

Gilmans Schriften werden von Feministinnen wegen ihrer unbestreitbaren Ähnlichkeit mit dem zeitgenössischen Feminismus sehr geschätzt. Gilman unterstützt den Feminismus mit ihrem Schwerpunkt auf den reproduktiven Rechten von Frauen unabhängig von der Meinung des Mannes.[3] Zum Beispiel betonen die Frauen von Herland den Wert der Mutterschaft, da sie sich über die Parthenogenese vermehren, ein Symbol für ihre Unabhängigkeit und eigenen Fähigkeiten der Frauen. Gilman sprach offen von Feminismus, unabhängig von der Unkonventionalität und negativen Rezeption Anfang des 20. Jahrhunderts.

Bildung ist die "höchste Kunst" in Herland und war der Grund für den Aufschwung des Landes. Basierend auf den Prinzipien von Maria Montessori wird Pädagogik nicht aufgezwungen wie in der Männerwelt.

Als die drei männlichen Charaktere von den Bewohnerinnen von Herland eingesperrt werden, lassen sie ihre Haare lang wachsen. Dies steht symbolisch für die Verbindung mit der Frauenwelt. Im Laufe des Romans kehrt Gilman die stereotypen Geschlechterrollen um: Die Frauen haben kurze Haare, die Männer lange; die Frauen lehren, während die Männer lernen; die Frauen sind körperlich stärker als die Männer, etc.

Es gibt einen Unterton von Rassismus und Lob für Eugenik in dem Buch. Gilman bezeichnet die Krieg nicht abgeneigten Menschen, die in der Welt außerhalb (und unterhalb, denn das Land liegt auf einem Plateau) Herland leben, immer wieder als "Wilde", weil sie für Krieg sind: Das wird von einigen als rassistisch angesehen. Was die Eugenik betrifft, so scheint Gilman zu glauben, dass Charakter"fehler" aus der Menschheit herausgezüchtet werden könnten, da sie immer wieder erklärt, dass nur den tugendhaftesten Frauen erlaubt ist, das Geschenk der Mutterschaft zu empfangen. Das Buch beschreibt eine frauenbasierte Utopie, in der Frauen eine extrem egalitäre Zivilisation aufbauen konnten. Die Ankunft der drei Entdecker wird jedoch als Segen angesehen, der es den Bürgerinnen Herland ermöglicht, in eine bi-sexuelle Gesellschaft zurückzukehren.

Feministische Analyse

Dieses Buch ist von Bedeutung, weil es eine Utopie skizziert, die die Philosophie aus Gilmans von der Kritik gelobten, feministischen Buch Women and Economics umsetzt. In Herland wird Gilmans Kritik an der unnatürlichen Abhängigkeit von Frauen von männlichen Alleinverdienern literarisch demonstriert.[4] Die "Beseitigung" der Männer durch den Vulkanausbruch hingegen führt zur wirtschaftlichen Freiheit der Frauen. Gilman nutzt diese Utopie, um die von Lester Frank Ward aufgestellte These, dass Frauen Männern überlegen seien, zu bekräftigen. Diese Ideen gründen sich jedoch auf der Spielart des des separatistischen Feminismus, von dem einige behaupten, dass er der feministischen Bewegung abträglich sei.

Herland hilft, ein Wirtschaftsmodell zu etablieren, das die Arbeiterinnen begünstigt, da es sich auf die soziale Reproduktion fokussiert. In "The Waste of Private Housekeeping", sagt Gilman: "The principle waste in our 'domestic economy' lies in the fact that it is domestic."[5] Gilman erkennt, dass die Übertragung von weiblicher Hausarbeit vom privaten in den öffentlichen Bereich der einzige Weg ist, um Frauen eine gerechte Vergütung zu sichern. Im Gegensatz zu anderen Formen der Wirtschaftspolitik, wie sie im industriellen Kapitalismus definiert sind, zeigt dieses Buch eine Gesellschaft, in der das dominante Produktionssystem die Produktion von Kindern umgibt; daher werden Mütter am Arbeitsplatz nicht diskriminiert, sondern für die Fortführung der Bevölkerung respektiert: Das Buch verspottet die Tatsache, dass die intensive Arbeit der Kinderbetreuung nicht in das Arbeitssystem der Männerwelt passt. Wenn Terry zum Ausdruck bringt, dass in den USA die Mehrheit der Frauen zu Hause bleibt und nicht "arbeitet", fragen sich die Frauen, was er damit meint, dass die Frauen nicht "arbeiten" - ist die Betreuung von Kindern keine Arbeit?[6]

Obwohl Gilmans Ideen darauf abzielen, Frauen in der Arbeitswelt zu bestärken, erstrecken sich die Ideen des Separatistischen Feminismus auch auf die Aufrechterhaltung des Weißen Feminismus - eines Zweiges des Feminismus, der die besonderen Probleme der von Women of Color regelmäßig vernachlässigt. Gilmans Rede von Eugenik, Rassenreinheit und "Dienern" deuten alle auf ein System der Vorherrschaft von Weißen hin, in dem die verschiedenen Kämpfe von farbigen Frauen der Arbeiterklasse nicht angesprochen werden.[7]

Gleichzeitig, in der Absicht das von Männern dominierte System zu unterlaufen, überträgt Gilman jedoch unbeabsichtigt diese Unterwerfung unter die Männer in eine andere Form der Unterwerfung - Lynne Evans legt dar, dass die übermäßige Augenmerk auf Kinder ein dem Patriarchat ähnliches Unterwerfungssystem hervorruft.[8] In einer Gesellschaft, die Abtreibung verbietet und in der sich alle Aspekte des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens um die Produktion von Kindern drehen, sind die Bewohnerinnen Herlands immer noch, ob sie wollen oder nicht, an ihre biologische Rolle als Mütter gebunden.

Literarische Bedeutung und Rezeption

"An important feminist work, long forgotten, and recently published for the first time in bookform." – David Pringle, The Ultimate Guide to Science Fiction (1990)[9]

Nach der Veröffentlichung in The Forerunner waren Herland und die Fortsetzung, With Her in Ourland, in der Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend Vergessenheit geraten. 1968 wurde die gesamte Auflage von The Forerunner im Faksimile von Greenwood Reprints als Teil der Radical Periodicals in der Serie "Die Vereinigten Staaten, 1890-1960" nachgedruckt. Doch erst mit dem Nachdruck von Gilmans Kurzgeschichte "Die gelbe Tapete" im Jahr 1973 begann ihr Werk große wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu erhalten.

Im Jahr 1979 wurde Herland als eigenständiger Roman von Pantheon Books wiederveröffentlicht, versehen mit einer ausführlichen Einführung durch die Wissenschaftlerin Ann J. Lane, die es in den zeitgenössischen feministischen Diskurs einordnete und mit dem Untertitel "A Lost Feminist Utopian Novel" versah. Lane war auch die Erste, die in ihrer Einführung eine "Utopische Trilogie" von Gilmans Romanen vorschlug, darunter Moving the Mountain (1911), Herland und With Her in Ourland, die alle bereits in The Forerunner als Fortsetzungsromane veröffentlicht worden waren.

Geschichte der Veröffentlichung

Siehe auch

Referenzen


[[Kategorie: Romane]] [[Kategorie: utopische Literatur]] [[Kategorie: feministische Literatur]] [[Kategorie: Science Fiction Romane]]

  1. Clute und Nicholls: The encyclopedia of science fiction. 1995, S. 496.
  2. Kristen R. Egan: Conservation and Cleanliness: Racial and Environmental Purity in Ellen Richards and Charlotte Perkins Gilman. In: WSQ: Women's Studies Quarterly. Band 39, Nr. 3-4, 2011, ISSN 1934-1520, S. 77–92, doi:10.1353/wsq.2011.0066 (jhu.edu [abgerufen am 22. Oktober 2019]).
  3. Alys Eve Weinbaum: Writing Feminist Genealogy: Charlotte Perkins Gilman, Racial Nationalism, and the Reproduction of Maternalist Feminism. In: Feminist Studies. Band 27, Nr. 2, 22/2001, S. 271, doi:10.2307/3178758 (jstor.org [abgerufen am 22. Oktober 2019]).
  4. Women and Economics. Abgerufen am 24. Oktober 2019.
  5. KATHERINE FUSCO: SYSTEMS, NOT MEN: PRODUCING PEOPLE IN CHARLOTTE PERKINS GILMAN'S "HERLAND". In: Studies in the Novel. Band 41, Nr. 4, 2009, ISSN 0039-3827, S. 418–434 (jstor.org [abgerufen am 24. Oktober 2019]).
  6. Gilman, Charlotte Perkins: Herland. Dover Thrift, 1998, S. 83.
  7. Kristen R. Egan: Conservation and Cleanliness: Racial and Environmental Purity in Ellen Richards and Charlotte Perkins Gilman. In: WSQ: Women's Studies Quarterly. Band 39, Nr. 3-4, 2011, ISSN 1934-1520, S. 77–92, doi:10.1353/wsq.2011.0066 (jhu.edu [abgerufen am 24. Oktober 2019]).
  8. Lynne Evans: “You See, Children Were the—the Raison D’être ”: The Reproductive Futurism of Charlotte Perkins Gilman’s Herland. In: Canadian Review of American Studies. Band 44, Nr. 2, 2014-1, ISSN 0007-7720, S. 302–319, doi:10.3138/cras.2014.S10 (utpjournals.press [abgerufen am 24. Oktober 2019]).
  9. Pringle 1990, p. 149.