Täuschkörper
Täuschkörper sind Objekte, welche fast ausschließlich von militärischen Luftfahrzeugen und Schiffen benutzt werden, um den Zielsuchsystemen angreifender Waffen eine Vielzahl möglicher Ziele zu suggerieren. Damit sollen die angreifenden Waffen veranlaßt werden, sich auf ein nicht existierendes Ziel aufzuschalten, um keine Gefahr mehr für das eigene Luftfahrzeug oder Schiff darzustellen.
Täuschkörper in der Luftfahrt
Zur Abwehr von infrarot-gesteuerten Boden-Luft-Raketen werden häufig Täuschkörper in Form von Phosphor-Blend-Treibsatzen aus langsam fliegenden potentiell bedrohten militärischen Zielflugzeugen salvenartig ausgestoßen; der englische Fachausdruck dafür lautet "Flares". Schnell fliegende Kampfjets benutzen andere Flares-Systeme, die die hochkomplexe Sensorik infrarotempfindlicher moderner Luft-Luft-Raketen abwehren sollen.
Der Abwehr von radargelenkten Flugkörpern dient das Abwerfen von Düppeln, die auf benutzte Frequenzbänder der Radar-Anlage abgestimmt sind. Gegenmittel dazu ist das MTI-System, eine sogenannte "Festzeichen-Unterdrückung", die die langsam zu Boden taumelnden Aluminium-"Chaff"s, verschieden lang geschnittene Aluminiumfolienstreifen, in der Zielauswertung ausblendet und das schnellere eigentliche Ziel als nunmehr einziges präzise weiter darstellt.
Im englischen Sprachgebrauch bzw. in der NATO werden die Täuschkörper in der militärischen Luftfahrt meist einfach und kurz mit "Chaff & Flares" bezeichnet.
Täuschkörper in der Schifffahrt
Zur Abwehr von zielsuchenden feindlichen Torpedos dienen ihrerseits zieldarstellende Gegen-Torpedos, die ein oder mehrere Schein-Ziele simulieren, meist mit sehr starkem elektromagnetischen und/oder einem abgestimmten akustischen Frequenzspektrum (zur Schraubengeräusch-Darstellung). Fast immer schalten angreifende Torpedos dann auf das stärkere Schein-Ziel auf (sogenanntes "Lock On") - und ermöglichen dem Angegriffenen ein zwischenzeitliches Absetzen aus der bedrohlichen Lage.
Es gibt auch rein akustische Täuschkörper für U-Boote, welche durch die Müll-Luke ausgestoßen werden und große Mengen von Gas freisetzen. So entsteht für Sonargeräte eine "Gasblase", in der sie nicht orten können.