Miss Sixty (Film)
Film | |
Titel | Miss Sixty |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Sigrid Hoerner |
Drehbuch | Jane Ainscough |
Produktion | Sigrid Hoerner Corinna Eich Helge Sasse |
Musik | Max Knoth |
Kamera | Matthias Fleischer |
Schnitt | Mona Bräuer |
Besetzung | |
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Miss Sixty ist eine Filmkomödie der Regisseurin Sigrid Hoerner aus dem Jahr 2014. Der Spielfilm basiert auf einem Drehbuch der britisch-deutschen Drehbuchautorin Jane Ainscough und handelt von der sechzigjährigen Molekularbiologin Luise Jansen, verkörpert von Iris Berben, die nach ihrer Zwangspensionierung beschließt, sich ihren späten Kinderwunsch zu erfüllen. Über den von ihr erwählten Samenspender lernt sie dessen Vater, den junggebliebenen Galeristen Frans, gespielt von Edgar Selge, kennen, für den sie zunächst Verabscheuung empfindet, mit der Zeit jedoch mehr als nur freundschaftliche Gefühle entwickelt.
Hoerners Regiedebüt wurde von der Moneypenny Filmproduktion, Bavaria Pictures und Senator Film produziert und zwischen Juli und August 2013 in Nordrhein-Westfalen gedreht. Die Komödie wurde am 24. April 2014 in Deutschland freigegeben, wo der Film auf gemischte Kritiken stieß.
Handlung
Luise ist eine ledige Naturwissenschaftlerin, die mit ihrer Mutter zusammenlebt. An ihrem 60. Geburtstag erhält sie von ihrem Chef und früheren Geliebten die Kündigung. Ihre Konkurrentin übergibt ihr als Abschiedsgeschenk Eizellen, die Luise zwanzig Jahre zuvor in dem Institut zu Forschungszwecken hat einfrieren lassen.
Ihre neu gewonnene Freizeit nutzt sie, um ausgiebige Spaziergänge im Park zu unternehmen. Dabei lernt sie den durch einen Hexenschuss vorübergehend bewegungsunfähig gewordenen Galeristen Frans kennen. Luise erkennt, dass Frans über wesentlich mehr sexuelle Erfahrung verfügt als sie. Die beiden werden ein Paar und haben schließlich auch Sex miteinander.
Luise versteift sich auf die Idee, dass sie sich mit ihren eingefrorenen Eizellen ihren langgehegten Wunsch, Mutter zu werden, endlich erfüllen kann.
Produktionsnotizen
Der Film lief am 24. April 2014 in den deutschen Kinos an.[1][2]
Kritiken
Als „Feierabendfilm fürs Pantöffelchenkino“ bezeichnete Dirk Peitz die Komödie in der Welt. Sie handle vom Altwerden, doch um „ihr Anliegen unmissverständlich zu unterstreichen“, sehe die „Demografie-Klamotte selbst uralt aus“.[2]
Deutliche Kritik äußerte die Stuttgarter Zeitung am Regiedebüt von Sigrid Hoerner. Der Film sei so steril „wie das Labor, wo sich Ei und Spermien treffen sollen“. Auf die Frage „Angst vorm Altwerden?“ laute die Antwort: „Nun ja, würden wir diesem unreifen Machwerk glauben, hätten wir allen Grund dazu.“[3]
Bert Rebhandl verglich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Hoerners Werk mit der Komödie Irre sind männlich von Anno Saul und befand für beide Filme: „Die Witze sind flach, die Handlung konventionell.“[4]
Thomas Gehringer lobte hingegen im Tagesspiegel die „schnellen, humorvollen Dialoge von Drehbuch-Autorin Jane Ainscough“, außerdem sei das Thema aktuell und relevant. Der Film gehe ausgesprochen unverkrampft, aber durchaus ernsthaft mit den Fragen um, die die Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung aufwerfen. Er resümierte: „Mehr muss man von einer Komödie nicht erwarten.“[5]
In der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung befand Dagmar Hornung, die „charmante Komödie“ sei mit Iris Berben bestens besetzt. Dabei seien die Themen „Jugendwahn, Alter und Sterblichkeit, Kinderlosigkeit und Feminismus“ bei allem Humor ernst.[6]
Michael Stadler hob im Münchner Boulevardblatt Abendzeitung die richtige Dosierung „von Komik und Ernsthaftigkeit, geschliffenen Dialogen und perfektem Timing“ hervor, mit der die Hauptdarsteller trumpften. Er lobte auch tolle Sidekicks, „allen voran Carmen-Maja Antoni als dominantes Muttertier und einen weinfreudigen, aber immer weltklugen Bonvivant Michael Gwisdek“.[7]
Trivia
Der Titel ist eine ironische Anspielung auf die gleichnamige Modemarke.
Weblinks
- Miss Sixty bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Miss Sixty (2014) – Release Info. In: imdb.com. Abgerufen am 18. Juni 2015 (englisch).
- ↑ a b Dirk Peitz: Ein Feierabendfilm fürs Pantöffelchenkino. In: welt.de. 23. April 2014, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- ↑ rm: Panik, weil die Bio-Uhr tickt. In: Stuttgarter Zeitung. 25. April 2014, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- ↑ Bert Rebhandl: Wenn es auf der Leiter zum Äußersten kommt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. April 2014, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- ↑ Thomas Gehringer: Rentnerin mit Kinderwunsch. In: Der Tagesspiegel. 16. August 2015, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- ↑ Dagmar Hornung: Wie Iris Berben als „Miss Sixty“ Mutter werden will. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. 16. August 2015, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- ↑ Michael Stadler: Iris Berben in „Miss Sixty“: Frisch wie am ersten Tag. In: Abendzeitung. 23. April 2014, abgerufen am 5. Dezember 2015.