Libanonkrieg 2006
Vorlage:Box Konflikt (3 Seiten) Der gegenwärtige Israel-Libanon-Konflikt ist die jüngste Eskalation im Nahostkonflikt.
Die aktuelle militärische Auseinandersetzung begann am 12. Juli 2006 mit einem Angriff der Hisbollah auf Ziele in Nordisrael. Dabei drangen Hisbollah-Bodentruppen nach Israel ein. Die Hisbollah-Milizionäre nahmen bei der Ortschaft Zar'it zwei IDF-Soldaten auf Streife gefangen und brachten sie über die Grenze nach Libanon. Die Hisbollah hatte die Operation Truthful Promise[1] begonnen, um Soldaten zu fangen und sie später gegen drei libanesische Häftlinge auszutauschen, die in israelischen Gefängnissen einsitzen.
Israel reagierte mit der Operation Just Reward[2], die später in Operation Change of Direction[3] umbenannt wurde. Israel verhängte eine Seeblockade und begann mit flächendeckenden Luftangriffen auf Ziele im gesamten Libanon[4], während die Hisbollah ihren Raketenbeschuß von Orten im nördlichen Israel, einschließlich der Stadt Haifa, fortsetzte. Seitdem kommt es in beiden Staaten zu Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung.
Die libanesische Regierung hat die Angriffe der Hisbollah auf Israel mißbilligt und unterstützt sie nicht. Die libanesische Armee verhält sich bislang in diesem Konflikt passiv und leistet nur sporadische Luftabwehr[5] [6], hat aber gegen die israelischen Angriffe auf das Land protestiert und verlangt eine internationale Friedenstruppe, um den Konflikt zu beenden.
Verlauf
Hauptartikel: Israel-Libanon-Konflikt 2006/Zeitleiste
Nach Bekanntwerden der Gefangennahme von zwei israelischen Soldaten am 12. Juli 2006 und der Tötung dreier weiterer drang die israelische Armee (Tzahal) zunächst mit Bodentruppen in den Südlibanon vor, um die Milizionäre der Hisbollah zu verfolgen. Bei den dabei ausbrechenden Gefechten im Grenzgebiet wurden nach Angaben der israelischen Armee mindestens sieben Soldaten getötet. Sayyid Hassan Nasrallah, Anführer der Hisbollah, teilte mit, dass ein Kämpfer und eine unbestimmte Zahl von Zivilisten ums Leben gekommen seien.
Mit der Operation Just Reward („Angemessene Heimzahlung“) begann Israel daraufhin eine großräumige Offensive gegen die vom Libanon aus operierende Hisbollah. Die israelische Luftwaffe bombardierte Straßen, Brücken, den Beiruter Flughafen und vermutete Stellungen der Hisbollah im Süden des Landes. Dabei wurden mehr als 70 Personen getötet. Gegenüber den Vereinten Nationen bekräftigte Ministerpräsident Ehud Olmert drei Forderungen, die Israel erfüllt sehen will: die Hisbollah müsse die beiden entführten israelischen Soldaten freilassen, ihre Raketenangriffe beenden und der Libanon die UN-Resolution 1559 erfüllen (Auflösung aller paramilitärischen Milizen im Libanon)[7]. Der israelische Verteidigungsminister Amir Peretz erklärte, Israel betrachte die libanesische Regierung als verantwortlich für das Schicksal der Soldaten. Auch werden die Angriffe der Hisbollah, die zwei Minister in der libanesichen Regierung stellt, als eine Aggression des Staates Libanon gewertet[8]. Dan Chalutz, Generalstabschef des israelischen Heeres, drohte, sollten die verschleppten Soldaten nicht freigelassen werden, durch die Zerstörung der Infrastruktur „die Uhr in Libanon um 20 Jahre zurückzudrehen“[9]. Israelische Medien berichteten, die Armee bereite die Mobilisierung tausender Reservetruppen für eine größere Offensive im Libanon vor[10].Von Seiten der Hisbollah wurde erklärt, Ziel der Operation True Promise („Wahres Versprechen“) sei es, „alle Gefangenen aus israelischen Gefängnissen zu befreien“[11].
Am Abend des 13. Juli haben nach israelischen Angaben Hisbollah-Milizionäre die israelische Stadt Haifa mit Raketen beschossen. Die Hisbollah dementierte dies. Umstritten ist, ob dabei iranische Waffen eingesetzt wurden. Von Seiten der Hisbollah wurden sowohl der Beschuss Haifas als auch die Verwendung von Waffen aus Iran dementiert. Israelische Kriegsschiffe feuerten am Abend bereits zum zweiten Mal Raketen auf die Landebahn des Beiruter Flughafens ab.
Bis zum 14. Juli wurde der Libanon durch Israel mit einer vollständigen Blockade abgeriegelt. Zunächst wurde der Seezugang durch die Marine und der Luftzugang durch wiederholte Bombardierung des Beiruter und anderer Flughäfen blockiert, um zu verhindern, dass über den Luftweg aus Syrien, Iran oder anderen Staaten die Hizbollah Waffennachschub erhält. Die israelische Luftwaffe übernahm die Kontrolle des libanesischen Luftraumes. Danach wurden die Hauptverkehrswege zu Lande - etwa die Straßenverbindung über die Region Mdeiredsch nach Syrien - und Versorgungseinrichtungen durch Bombardements unterbrochen oder zerstört[12]. Am selben Tag griff die Hisbollah mit rund 100 Katjuscha-Raketen mehrere nordisraelische Orte an (die Städte Nahariya, Safed, Hatzor, Rosh Pina, Kiryat Shmona und die Siedlungen Matat, Sasa, Peki'in, Beit Jan, Biria, Biranit, Kabri, Gesher Haziv, Saar und Ben Ami). Dabei wurden 30 Personen verletzt. In der Stadt Meron starben dabei zwei Zivilisten [13]. Die INS Hanit, ein israelisches Kriegsschiff der Sa'ar-5 Klasse wurde vor Beirut beschossen und schwer beschädigt;[14] zunächst wurden vier Seeleute vermisst,[15] von denen einer am folgenden Tag tot geborgen wurde. Strittig ist, ob es von einer Katjuscha-Rakete oder, wie von israelischer Seite verlautbart, von einer C-802-Rakete aus iranischer Produktion oder von einer Drohne getroffen wurde.

Der Sprecher des Weißen Hauses betonte am 14. Juli, dass die USA keinen Druck auf Israel zur Durchsetzung eines Waffenstillstands mit dem Libanon ausüben werden.[16]. Die libanesische Regierung signalisierte Verhandlungswillen, wies aber jede Verantwortung für die Entführung der Soldaten zurück und distanzierte sich von der Hisbollah, obwohl diese selbst an der Regierung beteiligt ist. Informationsminister Ghazi al-Aridi forderte nach einer Krisensitzung eine sofortige Waffenruhe. Der Führer der Drusen, Walid Dschumblat, beschuldigte den Iran und Syrien, mit den Angriffen der Hisbollah auf Israel den Libanon destabilisieren zu wollen.[17]. Zugleich kündigte Sayyid Hassan Nasrallah einen „offenen Krieg“ gegen Israel an.
Am Samstag dem 15. Juli weitete die israelische Armee ihre Offensive im Libanon weiter aus. Beschossen wurden Straßen und Brücken im ganzen Land, die als Hochburg der Hisbollah geltenden südlichen Stadtteile und Vororte von Beirut (u. a. Haret Hreik), Treibstofflager wie das bei Sidon im Süden des Landes und die libanesischen Militärbasen bei Rayak im Osten und Koleyat im Norden des Landes [18]. Neu waren Luftangriffe auf das Hauptwohngebiet der christlichen Maroniten, die bisher als überwiegend antisyrisch und prowestlich eingestuft wurden. Am Nachmittag wurden Hafenanlagen in der dicht mit Hochhäusern bebauten und nahezu ausschließlich von Christen bewohnten Bucht von Jounieh beschossen.
Nach Angaben des Militärs wurden bis zu diesem Zeitpunkt etwa 150 Ziele im Libanon angegriffen, von denen rund ein Dutzend in direktem Zusammenhang mit der Hisbollah stehen. Offiziell bestätigt wurde von libanesischer Seite, dass das Hauptquartier der Hisbollah in Beirut bei einem Luftangriff zerstört wurde. Die Hisbollah setzte ihrerseits ihre Raketenangriffe auf Städte im Norden Israels fort und traf dabei unter anderem Ziele in Tiberias. Auch wurde der Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien bei Masnaa angegriffen. Dabei starben drei Menschen.[19] Darauf folgende Berichte, dass Israel nun auch Syrien angegriffen hätte, wurden von beiden Staaten dementiert. [20] [21] Bei einem Angriff auf Haifa am 16. Juli 2006 wurden 8 Menschen getötet und 23 weitere verletzt, als Raketen u. a. ein Zugdepot trafen. [22] [23]. Der Libanon warf unterdessen den USA vor, dass diese ein Statement des UN-Sicherheitsrates blockieren würden. [24] Am 17. Juli 2006 haben UN-Vermittler der libanesischen Hisbollah einen Vermittlungsvorschlag unterbreitet, der die Militäraktionen in Nahost beenden soll. Dabei werden sie von der EU unterstützt.[25] Israel hatte in der Nacht die Stadt Baalbek angegriffen, und am selben Tag den Hafen der Stadt Beirut bombardiert [26]. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge meldete der israelische Armeesender, dass die Armee mit Planierraupen in den Süden Libanons vorgedrungen sei, mit dem Ziel, verlassene Hisbollah-Stellungen zu zerstören und eine Sicherheitszone zu errichten [27].

Viele europäische Staaten sowie Russland, Marokko, die Türkei und die USA beginnen mit der Evakuierung ihrer Staatsbürger. Die deutsche Bundesregierung wird bei der Evakuierung der ungefähr 2000 Bundesbürger durch die Fluglinie LTU unterstützt. [28] [29]
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli trafen in der südtürkischen Hafenstadt Mersin mehrere Schiffe mit ausländischen Bürgern, die aus dem Libanon über den Beiruter Hafen evakuiert wurden, ein. Unter den zahlreichen Flüchtlingen befinden sich unter anderem auch mexikanische, spanische und rund 900 kanadische Staatsbürger. Sporthallen wurden in Unterkünfte für die Evakuierten umfunktioniert. Viele reisten gleich weiter mit dem Bus nach Istanbul oder nach Adana, wo sich der nächstliegende Flughafen befindet.
Am 21. Juli hat Israel die libanesische Bevölkerung südlich des Litani aufgefordert, das Gebiet zu verlassen, da eine Bodenoffensive geplant sei. In dem Bereich leben etwa 250.000 Menschen.[30] Die Krise zwischen Israel und dem Libanon verschärfte sich insofern, als der Verteidigungsminster des Libanon Elias Murr ankündigte, dass die libanesische Armee ihrem Verteidungsauftrag nachkommen und den Libanon gegen eine Bodenoffensive Israels verteidigen werde. Bis zu diesem Zeitpunkt verteidigte sich die Armee des Libanon nur, wenn sie selbst angegriffen wurde. [31]
Im Verlauf des 22. Juli zerstörte die israelische Luftwaffe mehrere Fernseh- und Mobilfunk-Sendeanlagen in Fatka und Terbol, wovon vor allem die Sender LBC und Al-Manar, der von der Hisbollah genutzt wird, betroffen waren. Am Nachmittag rückte die israelische Armee mit schwerem Gerät und, nach israelischen Angaben, rund 2000 Soldaten in den Südlibanon vor, nachdem bereits in den Tagen zuvor kleinere Truppenteile wiederholt auf libanesischem Gebiet Stellungen der Hisbollah angegriffen hatte. Benni Gantz, der General der Bodentruppen, meldete die Einnahme der Stadt Marun al-Ras, was von libanesischer Seite bestritten wurde. Dort hieß es, die israelischen Truppen seien nur einige hundert Meter in den Libanon vorgerückt.[32] Marun al-Ras liegt etwa 1,4 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.
Am 23. Juli äußerte sich der syrische Informationsminister Mohsen Bilal zu der eventuell anstehenden israelischen Offensive im Südlibanon und kündigte an, dass Syrien dann aktiv in den Konflikt eingreifen will. [33] Gegenüber dem deutschen Bundesminister des Auswärtigen Frank-Walter Steinmeier meinte der israelische Verteidigungsminister Amir Peretz, dass Israel eine durch die NATO geführte UN-Schutztruppe mit umfassenden Mandat im Südlibanon akzeptieren könne. Diese Schutztruppe müsse die Hisbollah in Abstand zu Israel halten können. [32]. Der israelische Ministerpräsident Olmert begrüßte ebenfalls den Einsatz einer internationalen Friedenstruppe, die er sich unter der Leitung der Europäischen Union vorstellen könnte.
Opfer
Hinweis: Die Opferzahlen entstammen zum Teil offiziellen Quellen der beteiligten Parteien. Ihre Authentizität kann nach jetzigem Kenntnisstand nicht gewährleistet werden.
Siehe auch: Informationen und Quellen

Libanesische Seite: Laut libanesischer Behörden wurden mindestens 320 Personen getötet und über 1000 verwundet. Darunter waren ein Hisbollahkämpfer und etwa 15 libanesische Soldaten.[34]
Bei dem bislang folgenschwersten Raketenangriff auf ein mit Flüchtlingen besetztes Fahrzeug im Südlibanon wurden 20 Personen, darunter 15 Kinder, getötet.[35]
Israelische Seite: Acht israelische Soldaten wurden getötet, zwei entführt und fünf weitere verwundet.[36] 12 Zivilisten starben und mindestens 130 wurden verwundet.[37] Bei dem folgenschwersten Angriff auf die Stadt Haifa am 16. Juli 2006 starben acht Zivilisten.[38]
Bürger anderer Länder: Sowohl Libanon als auch Israel sind beliebte Touristenziele, zahlreiche Auslandslibanesen halten sich zumindest zeitweise im Libanon auf und in beiden Ländern leben und arbeiten ein große Zahl Angehöriger anderen Staaten. Bei den Kriegshandlungen sterben auch Angehörige dieser Bevölkerungsgruppen.
Das kuwaitische Außenministerium berichtete, dass zwei kuwaitische Staatsbürger ums Leben gekommen seien.[39] Auch starben eine brasilianische Familie mit zwei Kindern während des israelischen Angriffs. Dies bestätigte der Außenminister des Landes, Celso Amorim. Ein weiteres brasilianisches Kind ist bei einem Angriff auf Tallousa ums Leben gekommen.[40] Die Süddeutsche Zeitung meldete am 14. Juli 2006, dass vier Mitglieder einer deutsch-libanesischen Familie bei einem israelischen Luftangriff auf die Ortschaft Schoher ums Leben gekommen seien.[41] Laut einem Bericht der Westdeutschen Zeitung wurden der Vater, die schwangere Mutter und die vierzehnjährige Tochter verschüttet; nur der elfjährige Sohn konnte am Samstag lebend gerettet werden und soll nach Deutschland gebracht werden, sobald es die Lage ermöglicht.[42] Eine Argentinierin ist bei einem Angriff der Hisbollah auf die Stadt Naharija ums Leben gekommen.[43] [44] Bei einem israelischen Angriff bei Aitaroun sind am 16. Juli 2006 im Libanon acht Kanadier ums Leben gekommen. Die Kanadier mit gleichzeitig libanesischer Staatsbürgerschaft hatten in den Ferien ihre Verwandten im Libanon besucht. Dies teilte der kanadische Außenminister Peter MacKay im Fernsehsender CTV am Abend desselben Tages mit.[45] . Nach Meldungen von AFP vom 18. Juli 2006 sind auch ein aus Sri Lanka stammendes Kindermädchen einer libanesischen Familie und ein Iraker in den israelischen Bombardierungen ums Leben gekommen, sowie ein Jordanier, als israelische Raketen seinen LKW in den Bergen nahe Zahleh getroffen hatten.[46]
Kriegsverbrechen
siehe auch Absatz Völkerrechtliche Aspekte
Ohne eine Seite in dem Konflikt zu benennen, untersuchen die Vereinten Nationen Vorgänge in dem Konflikt auf Kriegsverbrechen. Die UNO sieht in der Verantwortung Israels und der Hisbollah, nicht jedoch des Libanons in hohem Ausmaß vermeidbare Opfer unter der Zivilbevölkerung. Die beteiligten Kombattanten sind nach internationalem Recht verpflichtet, die Zivilbevölkerung zu schützen. [47] UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour verurteilte am 20. Juli 2006 die Tötung von Zivilisten in Libanon, Israel und den palästinensischen Gebieten.[48] Eine internationale Juristenvereinigung hat Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz am 21. Juli 2006 beschuldigt, Kriegsverbrechen begangen zu haben.[49] Jan Egeland, der UN-Nothilfekoordinator, sagte beim Besuch von zerstörten Vierteln Beiruts, dass beim Angriff auf Wohngegenden durch die israelische Luftwaffe gegen Humanitäres Völkerrecht verstoßen würde. [50] Zu erwähnen ist bei diesem Aspekt auch, dass Israel ohne Notwendigkeit zivile Häuser in Beirut bombaridiert. Besonders deutlich wird dies an einer Weisung an die israelische Luftwaffe, von der ein ranghoher Offizier im israelischen Militärradio berichtete: „Generalstabschef Dan Halutz hat der Luftwaffe die Anweisung erteilt, als Antwort auf jeden Raketenangriff auf Haifa zehn mehrstöckige Gebäude in den südlichen Vororten zu zerstören“. [1]
Informationen und Quellen
Die Angaben zu den Opferzahlen in den Agenturmeldungen beruhen auch auf offiziellen Quellen der Konfliktbeteiligten.
Schimon Peres bezweifelte gegenüber dem Nachrichtensender CNN die Angaben der libanesischen Regierung, die hohe Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung angibt. [51] Dieser Angriff auf die Glaubwürdigkeit der libanesischen Verlautbarungen kann aber auch eine Reaktion auf die Kritik der UNO bezüglich möglicher Kriegsverbrechen sein (siehe oben). Die Reaktion der UNO zeigt, welche Bedeutung Informationen auch in dieser Krise besitzen.
Neben den internationalen Nachrichten- und Presseagenturen berichten einige Anwohner der Region über den Verlauf des Geschehens in Weblogs. Diese als Warblogs (engl.: „war“ für Krieg) bezeichneten Blogs geraten hier erstmals unter internationale Aufmerksamkeit. Durch die weite Verbreitung von Digitalkameras, vor allem in Mobiltelefonen, werden zahlreiche Videos und Fotos im Internet publiziert. Die Verlässlichkeit solcher Quellen ist schwer zu beurteilen; da weder die Authentizität noch die Neutralität der Autoren zweifelsfrei festgestellt werden kann.
Hintergrund
Hauptartikel Nahostkonflikt
Nach dem Arabisch-Israelischen Krieg von 1948 wurde der Libanon Heimat von mehr als 110.000 palästinensischen Flüchtlingen, die aus Israel geflohen waren. Der Libanesische Bürgerkrieg dauerte von 1975 bis 1990 und syrische Truppen hielten das Land von 1976 bis 2005 besetzt.
Ab 1975 kämpften verschiedene paramilitärische Gruppierungen um die Vorherrschaft im Land. Auslöser waren die Konflikte zwischen der maronitischen Phalange-Miliz und der nach dem „Schwarzen September“ 1970 aus Jordanien vertriebenen bewaffneten Kräfte der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Der libanesische Bürgerkrieg kostete bis zu seinem Ende 1990 zwischen 90.000 und 110.000 Menschen das Leben.
Als Reaktion auf Terroranschläge vom 11. März 1978 durch die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) gegen zwei Autobusse besetzten israelische Streitkräfte südlibanesisches Gebiet. Von dort aus hatte die PLO während der 1970er Jahre regelmäßig operiert. Beginnend in der Nacht vom 14. zum 15. März 1978 hat die israelische Armee binnen weniger Tage den gesamten südlichen Teil des Landes besetzt, mit Ausnahme der Stadt Tyros und ihrer Umgebung. Diese Operation ist in Israel unter dem Namen Operation Litani bekannt.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat daraufhin in seinen Resolution 425 und 426 den sofortigen Abzug der israelischen Truppen und ein Ende aller Militärhandlungen verlangt.
In der Folgezeit kam es zu einem Teilrückzug der israelischen Truppen.[52]
Unter dem Namen „Operation Frieden für Galiläa“ griff Israel am 6. Juni 1982 militärisch in den Bürgerkrieg des Nachbarlandes ein und besetzte die Hauptstadt Beirut (siehe Libanonkrieg). Die PLO, die dort ihr Hauptquartier und im Süden des Landes eigene staatliche Strukturen eingerichtet hatte, wurde gezwungen, den Libanon zu verlassen und verlegte ihre Verwaltung nach Tunesien.
Im September 1982 richteten christliche Milizen unter den Augen und mit strategischer Unterstützung der israelischen Armee in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila Massaker an, dem Schätzungen zufolge rund 2.500 Palästinenser zum Opfer fielen. Insgesamt wurden zwischen Juni und September 1982 etwa 20.000 Palästinenser getötet. 1985 besetzte Israel einen Streifen im Süden des Landes und gab diese Region erst am 25. Mai 2000 mit dem Abzug der Armee an den Libanon zurück. Am 24. Juli erklärten die Vereinten Nationen, dass sich die israelische Armee in Übereinstimmung mit der Resolution 425 (1978) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen hinter die Waffenstillstandslinie von 1949 ('Grüne Linie') zurückgezogen habe.[53] Strittig ist auf libanesischer Seite die Besetzung der Shebaa-Farmen, doch laut UN-Entscheidung[54][55] handelt es sich dabei um syrisches Staatsgebiet.
Hisbollah
Hauptartikel: Hisbollah

Unter dem Eindruck des israelischen Eingreifens wurde 1982 die Hisbollah mit dem Ziel gegründet, die israelische Besatzung im Libanon zu bekämpfen. Ihr Ziel ist auch die Zerstörung Israels; die Hisbollah lehnt das Existenzrecht Israels ab. Die schiitische, pro-iranische und pro-syrische Organisation verfügt über einen politischen und einen militärischen Arm. Im Libanon ist sie eine legale Partei, stellt seit dem Juli 2005 zwei Minister und unterhält soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Waisenhäuser. Der militärische Flügel der Organisation bekämpft Israel und führt Angriffe auf Nordisrael und besetzte Gebiete wie die Golanhöhen und die Shebaa-Farmen durch. Die Hisbollah war auch eine der Kriegsparteien des Libanesischen Bürgerkriegs, in dem sie sich unter anderem blutige Gefechte mit der rivalisierenden Schiitenmiliz Amal lieferte. In der westlichen Staatengemeinschaft wird die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft. Man wirft ihr insbesondere die Verantwortung für die Anschläge am 23. Oktober 1983 vor, bei denen fast 300 französische und US-amerikanische Soldaten umkamen, die damals im Libanon stationiert waren.
Die UNO hat die libanesische Regierung mehrfach dazu aufgefordert, ihre staatliche Gewalt gegenüber den Hisbollah-Milizen durchzusetzen, um die Angriffe zu unterbinden. Die UN-Resolution 1559 vom 2. September 2004 verpflichtet die libanesische Regierung zudem, alle paramilitärischen Milizen im Land zu entwaffnen und aufzulösen, wovon auch die Hisbollah betroffen wäre.
Die Spannungen wurden im Mai 2006 durch das Eindringen israelischer Kampfflugzeuge in den libanesischen Luftraum zusätzlich verstärkt. Die UNO drückte darüber Besorgnis aus und ermahnte beide Seiten zur Zurückhaltung. Die eine Gewalt könne nicht eine andere rechtfertigen. Ende Mai 2006 griff die israelische Luftwaffe zwei Stützpunkte militanter Palästinenser im Libanon an. Zuvor war eine Rakete aus dem südlichen Libanon im Norden Israels eingeschlagen.
Die Hisbollah weigert sich bisher trotz steigendem innenpolitischen Druck, ihre Waffen abzugeben [56]. Die Bedrohung durch Israel ist dabei ein entscheidenes Argument. In dieser Hinsicht kann die provozierte Reaktion Israels als Schachzug der Hisbollah gesehen werden, ihre Position im Libanon zu festigen.
Rolle des Irans und Syriens
Bei einigen Beobachtern der westlichen Welt gelten Iran und Syrien als Unterstützer der Hisbollah und es wird angenommen, sie hätten Einfluss auf deren Aktivitäten. Danach gilt Iran als Schutzmacht der Schiiten im Libanon. Syrien übt immer noch, trotz seiner im April 2005 nach Jahrzehnten endenden militärischen Präsenz im Libanon, großen Einfluss auf die Innenpolitik des Nachbarlandes aus. Anderseits hatte der Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon im Jahr 2005, wie der Wirtschaftswissenschafter Michel Chossudovsky im Januar 2006 schrieb, dem Einsatz von israelischen Kräften neuen Raum geöffnet.[57]. Die offizielle Position des Iran ist, dass "die libanesische Hisbollah eine unabhängige politische Gruppe ist, die im Parlament des Landes vertreten ist. Sie genießt eine große Popularität und wird vom Volk respektiert. Die Hisbollah wird von allen muslimischen Völkern, darunter auch vom iranischen Volk, unterstützt. Sie ist nicht von Iran abhängig, und [der] Iran ist nicht verantwortlich für ihre Aktivitäten."[58]
Die US-Regierung, die schon am 12. Juli beiden Staaten vorgeworfen hatte, mitverantwortlich für die Angriffe der Hisbollah zu sein [59], forderte beide Mächte auf, in dem Konflikt ihren Einfluss auf die radikal-islamische Hisbollah zu nutzen, um die Gewalt im Nahen Osten zu beenden [60]. Umgekehrt kritisierte der iranische UN-Gesandte Mohammad Javad Zarif am 15. Juli das Veto der USA im Sicherheitsrat gegen eine Verurteilung der Gewaltanwendung durch Israel und forderte die Vereinten Nationen auf, gegen die Aggressionen des „zionistischen Regimes“ vorzugehen [61]. Amal Saad-Ghorayeb, Professorin für Politikwissenschaften an der American Lebanese University in Beirut, kommt zu dem Urteil, dass der Iran der Hisbollah alles aus seinen Waffenlagern geliefert habe, was man in Einzelteile zerlegen und in den Libanon transportieren kann. Hinzu käme eine intensive Koordination zwischen der Hamas, der Hisbollah und dem Iran. Syrien diene dabei nur als Transitland für Waffenlieferungen.[62]
Der iranische Beauftragte für die nationale Sicherheit, Ali Larijani, traf noch am 12. Juli in der syrischen Hauptstadt Damaskus ein, um sich mit der syrischen Regierung zu beraten[63]. Durch den Einfluss Irans auf die Hisbollah gibt es Stimmen, die Larijanis Agieren als Ablenkung und zusätzlichen Aspekt im Atomstreit mit dem Westen sehen [64]. Demnach nutze die Führung Irans die Krise und ihren Einfluss, um sich als Regionalmacht etablieren zu können[65]. Im Konflikt um das Atomprogramm Irans hatte die Hisbollah ihre Unterstützung zugesichert. So empfing die Teheraner Führung im Januar 2006 mehrere hohe Repräsentanten islamistischer Bewegungen aus der Region, u. a. den Hamas-Vertreter Khalid Mashal und den Führer der Hisbollah im Libanon, Scheich Sayyid Hassan Nasrallah. Beide sagten zu, ihre Aktivitäten gegenüber Israel zu "steigern", sollte Iran angegriffen werden [66].
Während ARD-Korrespondent Patrick Leclercq in einem Interview mit der Tagesschau am 14. Juli noch meinte, dass nun Syrien wieder gestärkt aus der Situation hervorgehen könnte, da das Land in Zukunft als Vermittler zwischen der Hisbollah und Israel agieren könnte [67], schloss der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Barak am 15. Juli nicht mehr aus, dass es einen israelischen Angriff auf Syrien geben könne [68]. Bereits am 14. Juli war in Medienberichten die Rede davon, Israel hätte Syrien ein 72-stündiges Ultimatum gestellt. [69] Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid Resa Asefi, warnte im Gegenzug Israel davor, Syrien anzugreifen und drohte mit „unvorstellbaren Verlusten“. Auch wies er Beschuldigungen zurück, die Hisbollah würde von Iran militärisch oder logistisch unterstützt. Bei einem Angriff auf Syrien würde aber der Iran aktiv in den Konflikt eintreten [70][71]. Der israelische Vize-Premierminister Schimon Peres sagte am 16. Juli gegenüber der Presse, dass die Iranische Revolutionsgarde bereits in den Konflikt eingreifen würde, was von der Hisbollah wie auch von Iran zurückgewiesen wurde [72]. Auch Israels Botschafter in Deutschland Shimon Stein warf dem Iran eine Mitschuld an dem Angriffen vor. So sollen die Revolutionären Garden, laut Angaben des Diplomaten in einem Interview mit der Bild-Zeitung am 17. Juli, die Hisbollah bei ihren Angriffen auf Israel beraten und unterstützen.[73] Präsident Bush äußerte in einem zufällig mitgedrehten informellen Gespräch im Rahmen des G8 Gipfels in St. Petersburg gegenüber dem britischen Premierminister Tony Blair, dass man den Druck auf Syrien erhöhen müsste, "damit es die Hisbollah dazu bringt, mit diesem Scheiß aufzuhören".[74][75] Am 17. Juli haben Syrien und der Iran die israelischen Luftangriffe auf den Libanon einmütig verurteilt.[76] Die Regierung in Teheran bot einen Tag später an, ihre Verbindungen zu nutzen, um den Konflikt zu lösen.[77]
Am Abend des 18. Juli warf Israels Ministerpräsident Ehud Olmert dem Iran und Syrien Mitverantwortung für die Eskalation der Gewalt im Libanon vor. Der Iran habe die Entführung zweier israelischer Soldaten vor rund einer Woche zusammen mit der Hisbollah koordiniert, erklärte Olmert der Presse. Der Grund sei laut dem israelischen Regierungschef, dass der Iran damit die Aufmerksamkeit der Welt von seinem Atomprogramm ablenken wolle. „Unglücklicherweise war dieser iranische Trick erfolgreich“, sagte der Regierungschef weiter. Zuvor hatte Israels Armee mitgeteilt, die Hisbollah-Miliz schmuggle Waffen aus Syrien in den Libanon.[78] Die Hisbollah hat unterdessen gemeldet, dass sie neuartige Raketen mit größerer Reichweite besitzt. »Unsere Kämpfer haben Raketen vom Typ Raad 2 und Raad 3 auf Haifa gefeuert«, hieß es in einer Erklärung. Die ersten Raketen vom Typ Raad (Donner) wurden 2004 im Iran hergestellt. Auf Expertenseiten im Internet sind Schätzungen ihrer Reichweite von 120 bis 350 Kilometer zu finden.[79] Laut der Nachrichtenagentur IRNA, traf sich am 19. Juli der libanesische Präsident Emile Lahoud mit dem iranischen Botschafter im Libanon Mohammad-Reza Sheybani. Dabei ging es um die Frage, in wie weit der Iran dem Libanon bei den Angriffen durch Israel helfen kann.[80] Der Iran fordert eine aktivere Rolle der Organisation der Islamischen Konferenz in der Entwicklung des Konfliktes.[81] Der syrische Informationsminister Mosen Bilal in einem am 23. Juli veröffentlichten Interview der spanischen Zeitung „ABC“ an. „Wenn Israel im Libanon einmarschiert und in unsere Nähe kommt, wird Syrien nicht die Arme verschränken. Es wird sich am Konflikt beteiligen“, sagte der Politiker.[82]
Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika
Die Vereinigten Staaten von Amerika reagierten in ersten Stellungnahmen in dem sie Israel zu Zurückhaltung aufriefen (Vergleich dazu: Internationale Reaktionen). Einem Bericht des britischen The Guardian zu Folge, wurden die militärischen Aktionen Israels mit den Vereinigten Staaten abgestimmt. Die Vereinigten Staaten hätten Israel einen Zeitrahmen eingeräumt, in dem Israel der Hisbollah maximalen Schaden zufügen soll. Erst danach würde sich auch die Regierung der Vereinigten Staaten den internationalen Forderungen nach einem Waffenstillstand anschließen. Eine derartige Absprache mit den israelischen Kriegshandlungen wurde von der US-Regierung dementiert. [83] [84]. Allerdings ist bekannt geworden, dass die Vereinigten Staaten schon zu Beginn der Luftoperationen dem Ersuchen der israelischen Regierung nach einer schnelleren Lieferung von bestellten Präzisionswaffen stattgegeben haben.[85] [86]
Vermutete Tätigkeit des Mossad im Libanon

Der Geheimdienst des libanesischen Militärs hatte in den Tagen vor dem Ausbruch des Konflikts vier Verdächtige festgenommen, die mit dem Autobombenanschlag vom 26. Mai 2006 in Verbindung gebracht werden, bei dem Mahmoud Majzoub, Führer der Organisation Islamischer Dschihad, und dessen Bruder Nadir getötet wurden. Der aus dem Libanon stammende geständige Mahmoud Rafeh gab an, im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad an diesem Anschlag sowie der Liquidierung zweier Hisbollah-Vertreter (Ali Hassan Deeb am 16. August 1999, Ali Saleh am 2. August 2003) und Jihad Ahmad Jibrils, Führer der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), am 20. Mai 2002 im Libanon beteiligt gewesen zu sein.
Staatspräsident Émile Lahoud plant, diesbezüglich eine Beschwerde gegen Israel beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einzubringen und dem UN-Sonderermittler Serge Brammertz, der den Mord am früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq al-Hariri untersucht, die Ergebnisse der Ermittlungen seines Geheimdienstes zu übergeben. Gegenstand der Beschwerde sollen gemäß Außenminister Fawzi Salloukh auch die kontinuierlichen Verletzungen libanesischen Luftraums durch israelische Militärflugzeuge sein, welche ebenfalls in Zusammenhang mit den Autobombenanschlägen im Libanon gebracht werden. Von israelischer Seite wird eine Beteiligung an den Attentaten dementiert [87][88].
Erklärungsansätze zur israelischen Strategie
Der Historiker Dan Diner erklärt die scharfen Reaktionen Israels mit einer Madman-Theorie. Israel habe sich aus Gaza und dem Libanon zurückgezogen und verfüge dort nicht mehr über eine Pufferzone. Dies müsse durch ein glaubhaftes Abschreckungs- und Bedrohungspotential ausgeglichen werden. Eine Verletzung der Grenzen führe dann zu einer massiven Demonstration dieser Bereitschaft. [89] Ähnlich äußerte sich der israelische Professor für Soziologie in Tel Aviv Natan Sznaider zu dem Konflikt mit der Hisbollah. Ihm zufolge handelt es sich bei dem Konflikt um einen Kampf um die Existenz der bestehenden israelischen Grenzen.[90]
Der israelische Historiker Tom Segev erläuterte die militärischen Reaktionen als Ablenkung von den Problemen mit den Palästinensern. Seiner Ansicht nach hätte Israel die Krise vermeiden können, indem es moderater auf die Entführungen reagiert hätte. Für ihn sieht es vielmehr so aus, als ob Israel mit den Entführungen die Gelegenheit gefunden habe, vorbereitete militärische Einsätze durchführen zu können. [91]
Moshe Zimmermann, der an der Hebräische Universität Jerusalem Direktor des „Richard-Koebner-Center for German History“ ist, sieht das harte Vorgehen Israels darin begründet, dass die Regierung aus Zivilisten sich gegenüber den Militärs nicht durchsetzen könne. Zimmermann sieht dagegen, dass die Amtsvorgänger der Regierung – allesamt hochrangige Offiziere außer Dienst – eine höhere Autorität gegenüber den Militärs gehabt hätten. Darin begründet er, dass israelische Regierungen – vor allem die unter Ariel Scharon – von großen Militäreinsätzen absahen. Moshe Zimmermann sieht den Verlauf des Geschehens aber nicht unter alleiniger Kontrolle durch Israel. Vielmehr sieht er die Hisbollah (und Hamas) als Gegner, die Israels Vorgehen kalkulieren und Israel zu entsprechenden Reaktionen provozieren würden. [92]
Reaktionen
Hauptartikel: Internationale Reaktionen auf die Israel-Libanon-Krise 2006
Die US-amerikanische Regierung hat Israel zur Zurückhaltung bei seinem Vorgehen im Libanon ermahnt. Eine solche Zurückhaltung sei „extrem wichtig”, sagte Außenministerin Condoleezza Rice in Heiligendamm am Rande des deutsch-amerikanischen Gipfels. Rice beschuldigte Syrien und den Iran, mit ihrer Unterstützung der radikal-islamischen Hisbollah die Gewalt gefördert zu haben. Syrien schütze jene Gruppen, die Israel mit Raketen angriffen und Soldaten entführt hätten. US-Präsident George W. Bush äußerte sich unterdessen „besorgt um die Demokratie im Libanon”. Dennoch betonten die USA als auch die deutsche Kanzlerin Merkel, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad machte am 13. Juli in einem Telefonat mit seinem syrischen Amtskollegen Israel für die Eskalation verantwortlich. Weiter warnte er Israel, einen Angriff auf Syrien durchzuführen. In diesem Fall müsste das Land mit einer „scharfen Reaktion” rechnen. [93] Der Sprecher des iranischen Außenministeriums Hamid-Reza Asefi verurteilte am selben Tag die Angriffe Israels auf den Libanon und die durch Israel begangenen Zerstörungen der Infrastruktur stark. Er fügte hinzu, dass der Iran über die Destabilisierung der Region, die durch Israel begangen werde, besorgt sei. [94] [95] Am 14. Juli hat der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert als Bedingungen für die Einstellung der Kämpfe [96] die Freilassung der beiden im Südlibanon entführten israelischen Soldaten, die Einstellung der Raketenangriffe durch die Hisbollah und die Erfüllung der UN-Resolution 1559[97] (Entwaffnung und Auflösung aller Milizen) gestellt. Syriens Vize Präsident Farouk al-Sharaa rügte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem iranischen Chef für die Nationale Sicherheit Ali Larijani am 12. Juli 2006 Israels Verhalten im Gazastreifen und im Libanon. Er wies den Vorwurf zurück, dass Syrien etwas mit der Entführung des israelischen Soldaten zu tun habe. [98] Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas warnte vor einem regionalen Krieg. Er forderte die Weltmächte auf, in diesem Konflikt zu intervenieren. [99] Allgemein ist die Stimmung in der arabischen Welt gespalten. Während einige Staaten wie Marokko, Syrien und der Jemen ihre Unterstützung für den Libanon und die Hisbollah zum Ausdruck brachten,[100] kritisierten andere Staaten wie Saudi-Arabien und Ägypten indirekt die Hisbollah für ihr Verhalten. [101]
Am Freitag, den 14. Juli 2006, kam der UN-Sicherheitsrat aufgrund der Kämpfe im Libanon zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Bei der Sitzung stimmten Zweidrittel der tagenden Mitglieder für eine von Katar eingebrachte Resolution, in der die Gewaltanwendung durch Israel verurteilt werden sollte. Lediglich die USA stimmten - wie in den meisten anderen Nahost-Angelegenheiten - mit „Nein“, wodurch die Resolution wegen des Vetorechts abgelehnt wurde.[102] [103]
UN-Generalsekretär Kofi Annan regte auf dem G8-Gipfel in St. Petersburg eine Friedensmission an. Der britische Premier Tony Blair erklärte, „der einzige Weg, die Bombardierung Israels zu stoppen, ist eine Stationierung internationaler Truppen“. Russland, Italien und die EU stehen dem positiv gegenüber, für Deutschland sei dies laut Bundeskanzlerin Merkel allerdings „kein Thema“.[104] Israel begrüßt eine Stationierung von Blauhelmen, stellt hierfür aber Bedingungen. So müsse es Aufgabe einer Friedenstruppe sein, die Hisbollah in einem Streifen von 80 km nördlich der Grenze zu entwaffnen. [105]
Die neutrale Schweiz hat namens ihrer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey am 20. Juli 2006 als erstes Land der westlichen Welt harsch und mit deutlichen Worten auf die «Unverhältnismässigkeit» der militärischen Reaktion Israels reagiert. So unbestritten das Selbstverteidigungsrecht Israels sei, so eindeutig unangemessen sei der Angriff auf Libanon, zumal er in grossem Masse unbeteiligte Zivilisten und zivile Einrichtungen treffe. Als Depositärstaat der Genfer Konvention sei die Schweiz verpflichtet, auf deren Einhaltung zu drängen. Neutralität dürfe nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt werden.[106]
Die öffentliche Debatte um die Angriffe
Die öffentliche Meinung um die Angriffe in Israel und dem Libanon sind seit den ersten Tagen erbittert. Während die Kritiker des israelischen Vorgehens in dem agieren der Armee, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg sehen und Israel dafür kritisiert wird, so gibt es auch Stimmen, die das Vorgehen der Armee verteidigen. Diese sprechen davon, dass Israel gegen eine Bedrohung durch die Hisbollah und Hamas vorgeht und dass man indirekt auch so Syrien und den Iran davon abhält, den Libanon "als Geisel zu nehmen."
Ökonomische Auswirkungen
Der Einmarsch Israels und eine mögliche Verwicklung des Iran in den Konflikt ließ an der New Yorker Warenterminbörse NYMEX den Preis für ein Barrel Öl (rund 159 Liter) der Referenzsorte Light Sweet Crude mit Liefertermin August um knapp zwei Prozent auf 78,40 Dollar steigen.[107] In der Nacht zum Freitag stieg der Preis pro Barrel an den asiatischen Börsen ebenfalls stark an. Analysten gehen sogar von einem noch weiteren Anstieg aus. So wird angesichts der wachsenden geopolitischen Risiken einen Sprung über die Marke von 80 Dollar schon in naher Zukunft für nicht mehr ausgeschlossen gehalten, wie Analyst Victor Shum von der Energieberatungsgesellschaft Purvin and Gertz meinte.[108] Sandra Ebner, Rohstoff-Analystin bei Deka Investment, beschrieb in einem Interview mit der ARD die Situation an den Märkten mit Erinnerungen an den Jom-Kippur-Krieg im Jahr 1973.[109] Die Börse in Tel Aviv reagierte mit Kurseinbrüchen auf die instabile Lage.[110] An der Beiruter Börse zeigen die Angriffe ebenfalls indirekt Wirkung. Der Index der Beiruter Börse, der BLOM Stock Index, war am vergangenen 14. Juli 2006 um mehr als drei Prozent gefallen. In der Woche vom 10. April bis zum 16. April verloren die Aktien an der Börse von Beirut fast 14 Prozent.[111] Auf vier Milliarden Dollar bezifferte Libanons Innenminister den wirtschaftlichen Schaden (bezogen auf den Einnahmeverlust im Tourismus im laufenden Jahr 2006), den das Land durch die israelischen Bombardements bis zum 18 Juli erlitten habe.[112] Nach Überzeugung des langjährigen Beauftragten der deutschen Wirtschaft im Libanon, Alexis Nassan, belaufen sich die Schäden bislang auf 40 Milliarden Dollar. [113]
Die globalen Aktienmärkte erlitten in dem derzeit ohnehin labilen Umfeld starke Kurseinbrüche über alle Einzelwerte hinweg. Die Leitindizes reagierten an den Tagen der Krise mit fallenden Kursen. Zudem befürchten Analysten, dass die steigenden Ölpreise eine steigende Inflationsrate nach sich ziehen werden, der die Zentralbanken mit Zinserhöhungen entgegenwirken könnten. Dies wiederum wirke sich erneut schlecht auf die Aktienmärkte aus, da durch höhere Zinsen Investitionen langfristig tendenziell abnehmen und kurzfristig weitere Verkaufswellen ausgelöst werden.
Eine erste Entlastung der Aktienmärkte trat zunächst erst am 19.Juli ein - jedoch nur begünstigt durch fallende Preise der Öl-Futures und einer Rede von Ben Bernanke, die dahingehend interpretiert wurde, dass in den USA möglicherweise eine Pause der Zinserhöhungen eintreten wird. Tendenziell wirkt der Konflikt selbst jedoch weiter belastend.
Libanesische Wirtschaft
Die libanesische Wirtschaft war bereits durch die Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Februar 2005 und die nachfolgende politische Destabilisierung unter Druck geraten. Die Bauwirtschaft war um 11 Prozent zurückgegangen, Inlandskonsum und öffentlicher Verbrauch stagnierten. [114]
Laut Angaben der BFAI haben 2005 knapp zwei Millionen Touristen Israel besucht, 900.000 Touristen den Libanon, Jordanien 5,8 Millionen und Syrien 3,4 Millionen. Trotz der Ermordung Hariris erwartete das libanesische Tourismusministerium eine Steigerung um 20 Prozent. Auch Israel, Syrien und Jordanien verstärkten Investitionen in den Tourismus. [115]
Völkerrechtliche Aspekte
siehe auch Absatz "Kriegsverbrechen"
Israel verhält sich nach Aussage des Völkerrechtsexperten Andreas Paulus von der Universität München völkerrechtlich problematisch. So stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Gewaltanwendung, wenn Israel, um seine Soldaten zu befreien und die Bedrohung durch die Hisbollah auszuschalten, den Libanon als ganzes in militärische Operationen miteinbezieht. Zu bedenken gibt er allerdings auch, dass die Terroristen innerhalb der Hamas und der Hisbollah sich „von vorne herein nicht an die Regeln [des Völkerrechts] halten“ würden, „da ist es schwierig, das Völkerrecht einzuhalten und durchzusetzen“, und stellt abschließend fest: „die allgemeine politische Situation kann für Israel keine Rechtfertigung dafür sein, diese Regeln zu verletzen - was ebenso für seine Gegner gilt“ [116].
Der libanesische Staatspräsident Lahoud wirft Israel vor, bei seinen Angriffen die international geächteten Phosphor-Brandbomben einzusetzen.[117] UNO-Generalsekräter Kofi Annan forderte Israel auf, internationales Recht zu respektieren und die libanesische Zivilbevölkerung sowie die Infrastruktur des Nachbarlandes zu schützen [118]. Von israelischer Seite wird hingegen auch die Regierung des Libanon für die von libanesischem Territorium ausgeführten Anschläge der Hisbollah verantwortlich gemacht. Während die Regierung (an der die Hisbollah beteiligt ist) in Beirut sich damit rechtfertigt, man habe den Südlibanon nicht unter Kontrolle und sei nicht in der Lage, die Hisbollah, wie in der UN-Resolution 1559 gefordert, zu entwaffnen, begründet Israel damit sein Vorgehen im Libanon [119].
Dem Berliner Rechtsprofessor Christian Tomuschat zufolge hat Israel zwar ein Recht zur Selbstverteidigung (Artikel 51 der UN-Charta), aber der Angriff auf nicht eindeutig militärische Ziele sei mit der |Vierten Genfer Konvention „nur schwer vereinbar“.[120] Der Bochumer Völkerrechtler Hans-Joachim Heintze sagt, dass der geschwächte Libanon kaum die Macht habe, Milizen in ihre Schranken zu weisen. "Wenn der Staat dazu zu schwach ist, ist Israel trotzdem zur Selbstverteidigung berechtigt". Allerdings steht eine erlaubte Selbstverteidigung immer unter dem Gebot der Verhältnismäßigkeit.[121]
Gleichwohl hat das "Internationale Komitee vom Roten Kreuz" (ICRC) als Treuhänder der Genfer Konvention in einer Erklärung von 19. Juli 2006 durch ICRC-Direktor Pierre Krähenbühl explizit u.a. festgestellt, dass auch die Kämpfer der Hisbollah "an die Regeln des internationalen Völkerrechtes gebunden sind und keine Zivilpersonen oder zivile Infrastrukturen beschießen dürfen" ("Hezbollah fighters too are bound by the rules of international humanitarian law and they must not target civilians or civilian infrastructures").[122]
Siehe auch
Weblinks
Konfliktparteien
(Stand: 22. Juli 2006)
- Lebanese Army Official Website
- Israel Defense Forces
- Hizballah / Hizbollah / Hizbullah / Hezbollah (Globalsecurity.org nennt mehrere Sites der Organisation, die allerdings allesamt nicht erreichbar sind; vgl. [2])
Portalseiten und Specials
- Dossier: Blutige Eskalation im Nahen Osten (Tagesschau.de)
- FAZ-Spezial zur Krise
- Spiegel-Spezial zum akuten Nahost-Konflikt
- Krieg im Libanon - Ein Zeit-Schwerpunkt (Die Zeit)
- Arab American Institute
Pressestimmen
- Der Standard: Pressestimmen: "Iran als großer Gewinner?" (vgl. [3])
- World Views ("San Francisco Chronicle")
- Presseschau von Frankreich-experte.de (vgl. [4])
Reaktionen von Betroffenen
- From The Lebanese People To The So Called "Civilized" West (Hinweis: Zeigt Fotografien von verwundeten und getöteten Zivilisten; zu den Hintergründen der Site siehe [5]; vgl. auch: [6])
- Florian Rötzer, Improvisation mit Bomben (Telepolis, 21.07.2006 - über einen Künstler-Blogger aus Beirut)
- Blog einer Studentin aus Beirut (engl.)
- Spencer Osberg, Livebericht aus Beirut
- www.back-to-iraq - Der professionelle Blog des Journalisten Christopher Allbritton aus Beirut (engl.)
Militärisches und Strategisches
- Col. Daniel Smith, Gaza and Lebanon: Connecting the Dots (FPIF, 21. Juli 2006 - vgl. [7])
- Militärische Logik und strategisches Kalkül im Nahen Osten ("Neue Zürcher Zeitung", 22. Juli 2006)
- Moshe Zimmermann, Durch diese schmale Gasse: zwei Hypothesen zum Krieg in Nahost ("Tagesspiegel", 21. Juli 2006)
- John Horvath, Target Syria? - Israel's possible ulterior motives (Telepolis, 24. Juli 2006 - vgl. [8], [9], [10])
- Graham Usher, The wrath to come ("Al-Ahram", Kairo, 20. Juli 2006)
- Yaakov Katz, Security and Defense: Udi Adam's war ("Jerusalem Post", 20. Juli 2006 - Generalmajor Adam befehligt die israelischen Truppen an der Grenze zum und im Libanon)
- Strategische Erwägungen (Ulrich Specks Kosmoblog in der "Zeit", 16. Juli 2006; vgl. [11])
- Uri Avnery, Das eigentliche Ziel (Uri-Avnery.de, 15. Juli 2006)
- United Nations Interim Forces In Lebanon, mit Karten der UN-Stationierung (engl.)
Kommentare, Analysen, Interviews
- America's shortsightedness in the region is undermining its own goals (Editorial des "Daily Star", Beirut, 24. Juli 2006)
- Heribert Prantl, Auge um Auge, Zahn um Zahn ("Süddeutsche Zeitung", 24. Juli 2006 - vgl. [12])
- Rosner's Blog, Weekend notes: It's not World War 3 ("Haaretz", 23. Juli 2006 - Shmuel Rosner ist Chefkorrespondent des israelischen Blattes in den USA; er widerspricht der These von Newt Gingrich, dies sei der "3. Weltkrieg" - vgl. [13])
- Interview mit Udo Steinbach: Völlig kontraproduktive Haltung der USA (Deutschlandfunk, 23.07.2006 - vgl. [14])
- Jason Burke, Are the Shias on the brink of taking over the Middle East? ("The Observer", 23. Juli 2006 - vgl. [15], [16], [17], Schia)
- Matthias Küntzel, Warum Israel richtig reagiert (Spiegel Online, 23. Juli 2006 - vgl. [18])
- Haim Watzman, The Prisoners of Lebanon - Codeword: Hannibal ("Washington Post", 23. Juli 2006 - Watzman diente 20 Jahre in der IDF)
- Charles Chahwan, Rent a Warzone (Spiegel Online, 23. Juli 2006)
- Samir Geagea: “Les chrétiens libanais ne s’unissent pas parce qu’ils ont des projets différents” ("La Revue de Liban", 22. Juli 2006 - vgl. [19], [20], [21] - Samir Geagea ist Vorsitzender der christlichen Partei „Die Kraft des Libanons"; vgl. Lebanese Forces)
- Ilnur Cevik, This is why the US is losing its credibility... ("The New Anatolian", Türkei, 22. Juli 2006 - vgl. [22], [23])
- Tariq Fatem, Spinning out of control ("Dawn", Karatschi, Pakistan, 22. Juli 2006)
- Tariq A. Al-Maeena, US Media Promote Their Version in Lebanese Conflict ("Arab News", Saudi-Arabien, 22. Juli 2006)
- Salim Lone, The charter is on its last legs ("The Guardian", 22. Juli 2006 - Der Autor war UN-Vertreter im Irak; vgl. [24], [25])
- Jabeen Bhatti, Could Lebanon Crisis Lead to a New Transatlantic Rift? (Deutsche Welle, 21. Juli 2006 - vgl. [26])
- Valentin Jurtschenko, Nahost: Ursachen und mögliche Folgen des Konfliktes (Russland.ru, 21. Juli 2006 - der Autor ist Experte des Moskauer Nahost-Instituts)
- Rosa Brooks, Bush's Burned Bridges ("Los Angeles Times", 21. Juli 2006 - vgl. [27])
- Dario Cristiani, The Role of Iran and Syria in the Israel-Lebanon Crisis (PINR, 20. Juli 2006 - vgl. [28], [29], [30], [31], [32])
- Ali Ahmad Al-Baghli, ‘Hell’ rides in on Nasrallah ("Arab Times", Kuweit, 20. Juli 2006 - Al-Baghli war kuweitischer Ölminister; vgl. zu Nasrallah: [33], [34], [35])
- Gefährliche Eskalation: Israels Blockade des Libanon (Obulus.org, engl.)
- Mario Vargas Llosa, Der Verzicht auf die Nuance (taz, 20. Juli 2006)
- Michel Friedman, Israel darf, was es tut ("Tagesspiegel", 19. Juli 2006)
- Firas Al-Atraqchi, 'Lebanon crisis an international conspiracy' - Interview mit dem aus Tyrus stammenden und in Kalifornien lehrenden Professor für Politische Wissenschaften As'ad AbuKhalil (Aljazeera.net, 18. Juli 2006 - vgl. [36])
- Michael Lerner, Middle East Violence: Neocons' Fantasy (AlterNet, 17. Juli 2006 - vgl. [37], [38])
- Aluf Benn, The state says, Enough! ("Haaretz", 16. Juli 2006)
- "Gezieltes Brandstiften": Friedensaktivist Moskovitz lehnt israelische Militäroffensive ab (Deutschlandfunk, 15. Juli 2006)
- Annette Levy-Willard, « Le plan d'Israël était prévu de longue date », ("Libération", 15. Juli 2006)
- Noam Chomsky, Hisbollahs "sehr unverantwortliche Tat" (Democracy Now / ZNet 15.07.2006)
Quellen
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- ↑ ]Die Welt|Welt Online]: Blockade zu Luft, zu Wasser und zu Land, 13. Juli 2006
- ↑ SPIEGEL ONLINE: Sozialarbeiter in Uniform, xx. Juli 2006
- ↑ Associated Press: , Lebanese Army Seen As Key to Mideast Peace, 18. Juli 2006
- ↑ Salzburger Nachrichten/APA: Israel verteidigt Vorgehen im Libanon, 14. Juli 2006
- ↑ Bloomberg: Olmert Blames Lebanon for Attack, Sends in Troops, 12. Juli 2006
- ↑ Financial Times Deutschland: Israels Armee rückt in Libanon ein, 13. Juli 2006
- ↑ Focus: Israel spricht von Krieg, 12. Juli 2006
- ↑ MEMRI: Dispatch Series - No. 1205, 14. Juli 2006
- ↑ Reuters: Israel verstärkt Angriffe - UN-Sicherheitsrat berät, 14. Juli 2006
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: Hizbullah droht Israel mit „offenem Krieg“, 14. Juli 2006
- ↑ AccessNorthGa.com: Israel Says Hezbollah Drone Damages Warship 14. Juli 2006
- ↑ The Jerusalem Post: UAV packed with explosives strikes warship 14. Juli 2006
- ↑ Die Zeit/dpa: Bush will keinen Druck auf Israel ausüben, 14. Juli 2006
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- ↑ Der Standard: 15 Tote bei israelischem Luftangriff im Südlibanon, 15. Juli 2006
- ↑ Kleine Zeitung Steiermark: Israel weitet Angriffe im Libanon aus, 15.Juli 2006
- ↑ Reuters: Israel: Keine Ziele in Syrien angegriffen 15. Juli 2006
- ↑ Der Standard: Israel und Syrien: Kein israelischer Angriff auf syrische Stellung, 15. Juli 2006
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- ↑ Netzeitung:Krisendiplomatie in Nahost:Uno um Freigabe Entführter bemüht 17. Juli 2006
- ↑ Swissinfo:Israel greift Hafen von Beirut an - Opferzahl mittlerweile bei 165, 17. Juli 2006
- ↑ Reuters:Rundfunk: Erneut Hisbollah-Raketen auf israelische Stadt Haifa 17. Juli 2006
- ↑ BBC:Hundreds evacuated from Lebanon 17. Juli 2006
- ↑ Der Spiegel:Hunderte Deutsche flüchten per Schiff und Flugzeug
- ↑ SPIEGEL ONLINE: Israel fordert Bewohner Südlibanons zur Flucht auf, 21. Juli 2006
- ↑ SpiegelOnline:Libanon will Bodenoffensive zurückschlagen
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<ref>
-Tag. Der Name „Spiegel2207“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ SPIEGEL ONLINE: Heftige Gefechte um Schlüsselstadt im Südlibanon", 23. Juli 2006
- ↑ Reuters: Israeli reprisals hit Lebanon, 13. Juli 2006
- ↑ Reuters: Israel pounds Beirut's southern suburb, 15. Juli 2006
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- ↑ Haaretz: Over 100 Katyushas hit north; two people killed, scores injured
- ↑ Haaretz: Eight people killed as Hezbollah rockets slam into Haifa, 16. Juli 2006
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- ↑ Süddeutsche Zeitung: Deutsch-libanesische Familie umgekommen, 14. Juli 2006
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- ↑ BadenOnline/dpa: Laut US-Regierung sind Iran und Syrien gefordert, 13. Juli 2006
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- ↑ Der Tagesspiegel: „Der Iran hat alles aus seinen Waffenlagern geliefert“ 19. Juli 2006
- ↑ DEBKAfile: Iran’s national security adviser Ali Larijani flies to Damascus aboard special military plane Wednesday night as war tension builds up around Hizballah kidnap of 2 Israeli soldiers, 16. Juli 2006
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- ↑ nachrichten.ch, Patrik Etschmayer: Dasselbe Spiel – neue Spieler, 14. Juli 2006
- ↑ Clemens Ronnefeldt: Iran-Konflikt Akteure, Interessen und Wege aus der Eskalation (PDF)
- ↑ tagesschau.de: Die Syrer haben jetzt den Joker, 14. Juli 2006
- ↑ tagesschau.de: Barak schließt Angriff auf Syrien nicht aus 15.07.2006
- ↑ SpiegelOnline:"Dann bricht die Hölle los", 16. Juli 2006
- ↑ tagesschau.de: Iran droht bei Angriff Syriens mit harter Antwort, 16. Juli 2006
- ↑ Reuters: Iran warnt Israel vor Angriff auf Syrien und droht mit Reaktion, 14. Juli 2006
- ↑ New York Post, Uri Dan: Israel strikes belly of beast, 16. Juli 2006
- ↑ Spiegel-Online: Israels Botschafter gibt Iran Mitschuld an Hisbollah-Angriffen 17. Juli 2006
- ↑ Spiegel Online: Mikrofonpanne: Bush verflucht den "Scheiß" der Hisbollah 17. Juli 2006
- ↑ Tagesschau:Kofi, Coke und der Pullover von Tony 18. Juli 2006
- ↑ Reuters: Iran und Syrien demonstrieren Einigkeit im Libanon-Konflikt 17. Juli 2006
- ↑ Netzzeitung: Krisendiplomatie in Nahost: Iran versucht sich als Vermittler 18. Juli 2006
- ↑ Handelsblatt: Israelische Soldaten dringen in Libanon ein 19. Juli 2006
- ↑ Die ZeitOnline: Neue Schläge gegen Beirut 18. Juli 2006
- ↑ IRNA: President Lahoud thanks Iran's support for Lebanon 19. Juli 2006
- ↑ IRNAOIC to play more active role in developments in Lebanon, Palestine 21. Juli 2006
- ↑ Die Welt: Syrien droht Israel mit Krieg 23. Juli 2006
- ↑ Guardian Unlimited: „United States to Israel: you have one more week to blast Hizbullah“ 19. Juli 2006
- ↑ Tagesschau: US-Regierung bestreitet Absprachen mit Israel 19. Juli 2006
- ↑ USA beschleunigen Waffenlieferungen 22.Juli 2006
- ↑ USA versorgen Israel mit neuen Waffen, 23.Juli 2006
- ↑ ORF: Libanon will sich bei UNO über Israel beschweren, 17. Juli 2006
- ↑ Junge Welt: USA und Frankreich schützen Mossad, 14. Juli 2006
- ↑ Spiegel Online:DAN DINER: Deshalb spielt Israel verrückt.17. Juli 2006
- ↑ Tagesschau: Interview mit dem Tel Aviver Soziologen Natan Sznaider: "Warum sollen wir Grenzschutz den Finnen überlassen?" 19. Juli 2006
- ↑ Spiegel Online:TOM SEGEV: „Israel hat nur auf eine Gelegenheit gewartet“17. Juli 2006
- ↑ Der Tagesspiegel Online:Moshe Zimmermann: „Durch diese schmale Gasse“23. Juli 2006
- ↑ Focus Online: Ahmadinedschad schaltet sich ein, 14. Juli 2006
- ↑ ArabicNews.com: Iran condemns Israeli attack on Lebanon, 13. Juli 2006
- ↑ Islamic Republic News Agency: Asefi strongly condemns Zionist aggression in Lebanon, 13. Juli 2006
- ↑ SPIEGEL Online: Olmert stellt Bedingungen für Ende der Angriffe , 14. Juli 2006
- ↑ UN: Press Release SC/8181, 2. September 2004
- ↑ Chron.com: Syrian Diplomat Blames Israel for Violence Syrian Diplomat Blames Israel for Violence, 12. Juli 2006
- ↑ Forbes.com: Developments in Israel-Lebanon Crisis, 13. Juli 2006
- ↑ Middle East News/Deutsche Presse-Agentur:Arabs divided over Hezbollah's role in Lebanon crisis, 15. Juli 2006
- ↑ Aljazeera.Net: World divided over Mideast conflict , 16. Juli 2006
- ↑ 5489. Treffen des UN-Sicherheitsrates: Security Council debates escalating crisis between Israel, Lebanon; UN officials urge restraint, diplomacy, protection of civilians, 14. Juli 2006
- ↑ UN News Service: US vetoes Security Council resolution on violence in Gaza, 13. Juli 2006
- ↑ WELT ONLINE: UN-Truppen für den Libanon?, 18. Juli 2006
- ↑ WELT ONLINE: Blauhelm-Einsatz im Südlibanon wird immer wahrscheinlicher, 18. Juli 2006
- ↑ Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten: Libanon: Die Schweiz verurteilt die unverhältnismässige Reaktion Israels 13. Juli 2006
- ↑ boerse.ARD.de: Krieg im Nahen Osten treibt Ölpreis, 14. Juli 2006
- ↑ heute.de: Ölpreis nimmt Kurs auf 80-Dollar-Marke, 14. Juli 2006
- ↑ boerse.ARD.de: Erinnerungen an den Jom-Kippur-Krieg, 14. Juli 2006
- ↑ Wiesbadener Kurier: Sara Lemel: So nah am Krieg wie lange nicht mehr, 14. Juli 2006
- ↑ OÖ Nachrichten: Krieg mit Israel zerstört Hoffnung des Libanon auf stabile Wirtschaft 19. Juli 2006
- ↑ Tagesschau.de: Jähes Ende eines Aufschwungs 18. Juli 2006
- ↑ Tagesschau: Experte: Libanesische Wirtschaft für Jahre geschädigt 18. Juli 2006
- ↑ Die Presse: Wirtschaft am Rande des Absturzes, 18.07.2006
- ↑ SPIEGEL ONLINE: "Die Gewalt macht uns alles kaputt", 17. Juli 2006
- ↑ Tagesschau.de: Interview mit Völkerrechtler: „Israel verhält sich höchst problematisch“, 14.Juli 2006
- ↑ ORF:Naher Osten - Angriffe auf den Libanon gehen weiter 17. Juli 2006
- ↑ Salzburger Nachrichten: Israel nimmt Südlibanon unter Artilleriebeschuss, 17. Juli 2006
- ↑ Der Tagesspiegel, Clemens Wergin: Krise in Nahost - Die Front der Terroristen, 14. Juli 2006]
- ↑ Der Tagesspiegel: Schwer vereinbar, 19. Juli 2006
- ↑ WAZ: Selbstverteidigung: Staaten dürfen sich gegen Terror-Attacken wehren 19.Juli 2006
- ↑ ICRC:Press briefing with Pierre Krähenbühl, ICRC director of operations, 19. Juli 2006