Nagelfluhkette

Mit Nagelfluhkette werden jeweils die drei zueinander parallelen Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämme der Alpen im Landkreis Oberallgäu, Bayern, sowie in Vorarlberg bezeichnet, die aus Gesteinen des Nagelfluh, d. h. aus geologisch jungen Konglomeraten aufgebaut sind, die meist steilwandig verwittern:
- der Prodel-Kojen-Schichtkamm im Norden (bis 1491 m, am Immenstädter Horn im Osten 1489 m), vom Durchbruch der Weißach in zwei Segmente geteilt
- die Hochgratkette in der Mitte (bis 1834 m)
- der Siplingerkopf-Schichtkamm im Süden (am Siplinger Kopf 1746 m)
Der Naturpark Nagelfluhkette umfasst alle drei Ketten, das Landschaftsschutzgebiet Nagelfluhkette nur den deutschen Anteil an der Hochgratkette. Weiter nördlich schließen sich drei weitere, subalpine Nagelfluhketten an, die jedoch nicht unter diesem Namen beworben werden (siehe Nagelfluhhöhen und Senken zwischen Bodensee und Wertach).
Die Allgäuer Ketten finden südwestlich des Hochrheintals, in der Nordostschweiz, eine Fortsetzung, die jeweils durch das Tal der Urnäsch segmentiert werden:
- die Kette von Hochhamm (1275 m), Hundwiler Höhi (1306 m) und Gäbris (bis 1250 m), durch die Täler von Urnäsch und Sitter segmentiert
- die Kette über Hochalp (1529 m) und Kronberg (1663 m), durch die Urnäsch segmentiert
Sie sind insgesamt etwas weniger als Ketten ausgeprägt.
Westlich dieser Schichtkämme, im Westen des Toggenburg, gibt es eine Kammlinie von Nagelfluhbergen vom Tweralpspitz (1331 m) über das Schnebelhorn (1292 m) zum Hörnli (1133 m), die in Nordnordwestrichtung verläuft, also fast senkrecht zu den vorgenannten Ketten. Sie ist indes weniger stark als „Kette“ ausgebildet, da vom Hauptkamm viele, teils längere Riedel desselben Gesteins abzweigen, die zum Teil Kammhöhe erreichen (Höchhand: 1314 m).
Weblinks
- Geologische Karte und topographische Karte der Nordostschweiz mit der Gäbris-Kette (grün), der Kronbergkette (rot) und der Tweralpspitzkette (gelb)