Offenhausen (Mittelfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 11° 25′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Nürnberger Land | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Henfenfeld | |
Höhe: | 387 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,5 km2 | |
Einwohner: | 1560 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91238 | |
Vorwahl: | 09158 | |
Kfz-Kennzeichen: | LAU, ESB, HEB, N, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 74 145 | |
Gemeindegliederung: | 14 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 5 91238 Offenhausen | |
Website: | www.offenhausen.de | |
Bürgermeister: | Georg Rauh (UBB) | |
Lage der Gemeinde Offenhausen im Landkreis Nürnberger Land | ||
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Offenhausen ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld.
Geographie
Geographische Lage
Offenhausen liegt rund 10 Kilometer nordöstlich von Altdorf bei Nürnberg im Süden des Landkreises Nürnberger Land. Das Gemeindegebiet befindet sich im Süden der Hersbrucker Schweiz, einem Bestandteil der Frankenalb.[2]
Topographie
Aufgrund der geologischen Verhältnisse weist Offenhausen eine stark bewegte Topographie auf. Eine Vielzahl an Bergkuppen prägt den vielfältig geformten Landschaftsraum. Der 602 m ü. NN hohe Lindenbühl ist die topographisch höchste Erhebung von Offenhausen. Der Hammerbach durchfließt den Talraum von Offenhausen in Nord-Süd-Richtung.[2]
Gemeindeteile

Die Gemeinde gliedert sich in 14 Ortsteile[3]:
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Naturräumliche Zuordnung
Naturräumlich gehört Offenhausen zur Haupteinheit Mittlere Frankenalb, die nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (gemäß Meynen/Schmithüsen et al.) Teil der Haupteinheitengruppe Fränkische Alb ist.[4]
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Engelthal, Happurg, Lauterhofen, Altdorf bei Nürnberg, Leinburg.
Geologie

Die Gemeinde befindet sich in der Hersbrucker Alb. Geologisch gehört die Hersbrucker Alb zum Frankenjura und ist Bestandteil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. In der charakteristischen Juralandschaft des großräumigen Gemeindegebiets von Offenhausen treten die darunter anstehenden geologischen Schichten Weißer Jura (Malm) und Brauner Jura (Dogger) zutage. Diese geologischen Formationen bilden aus der Talperspektive eine typische Schichtstufenlandschaft. Das Hammerbachtal hat sich in die Hochflächen der Albüberdeckung eingeschnitten und ist mit quartären Talfüllungen bedeckt.[5]
Boden
Auf den Doggerstandorten hat sich der Bodentyp Braunerde entwickelt. Auf den Malmflächen haben sich flachgründige Rendzina-Böden etabliert. Die Täler weisen Gleye und andere grundwasserbeeinflusste Böden auf.[6]
Klima
Offenhausen liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone und weist ein humides Klima auf. Der Landschaftsraum der Gemeinde befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen/Geiger zählt Offenhausen zum warm gemäßigten Regenklima (Cfb-Klima). Dabei bleibt die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats unter 22 °C und die des kältesten Monats über –3 °C.[7]
Geschichte
Ur- und Frühgeschichte
Erste Besiedlungsspuren in der Bronzezeit (1800–800 v. Chr.) wurden durch Ausgrabungen belegt.[8]
Um 500 n. Chr. fiel das vorher von Baiern aus dem Regensburger Raum besiedelte Gebiet an die Franken.[9]
Mittelalter
Seit 741 gehörte der Landkreis zum Bistum Eichstätt. Die erste urkundliche Erwähnung durch den Eichstätter Bischof Gundekar II. erfolgte zwischen 1057 und 1060. Das Gemeindegebiet gehörte lange Jahrhunderte zum Territorium der Reichsstadt Nürnberg, die ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises war. Die ersten urkundlichen Erwähnungen anderer Orte des jetzigen Gemeindegebietes findet man Mitte des 13. Jahrhunderts (Kucha 1241, Egensbach 1241, Breitenbrunn 1248). Im Jahre 1268 gelangte das Patronatsrecht an das Dominikanerinnenkloster Engelthal, welches aber durch die Einführung der Reformation am 25. Juni 1528 wieder endete.[9]
19. bis 21. Jahrhundert
Die Landgemeinde Offenhausen wurde infolge des Zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 gebildet. Am 1. Januar 1972 wurden Teile der bis dahin selbstständigen Gemeinde Breitenbrunn (mit dem Ort Breitenbrunn) eingegliedert.[10] Am 1. Mai 1978 entstand aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Offenhausen, Kucha und Püscheldorf die heutige Gemeinde Offenhausen.
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Offenhausen war zwischen 1840 bis 2017 leicht positiv. Lebten 1840 noch 1283 Bürger in Offenhausen, waren es 2017 bereits 1574 Einwohner.[11]
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
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Einwohner | 1283 | 1547 | 1472 | 1294 | 1155 | 1537 | 1292 | 1314 | 1348 | 1587 | 1581 | 1566 | 1567 | 1551 | 1556 | 1549 | 1544 | 1565 | 1574 |
Quelle: Einwohnerzahlen des Bayerischen Landesamt für Statistik[11]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Offenhausen setzt sich aus 12 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister zusammen.
CSU | SPD | Unabhängiger Bürgerblock | Gesamt | |
2014 | 4 | 2 | 6 | 12 Sitze |
2008 | 5 | 1 | 6 | 12 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)
Bürgermeister
Die Bürgermeister von Offenhausen:
- 1972–1984: Johann Gulden
- 1984–1996: Leonhard Zimmermann
- seit 1996: Georg Rauh (UBB)
Partnergemeinden
Die Gemeinde Offenhausen unterhält seit dem 7. September 2001 eine Partnerschaft mit Offenhausen in Oberösterreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das bedeutendste Baudenkmal ist die Wehrkirche, welche St. Nikolaus geweiht ist. In ihrer jetzigen Form stammen die ältesten Bauteile aus dem 14. Jahrhundert.
- Kapellenruine St. Ottmar und St. Ottilien auf dem Keilberg aus dem 15. Jahrhundert
- Eine gut erhaltene Wolfsgrube bei Ittelshofen.
- Am Nordosthang des Buchenberges befindet sich die sehenswerte Steinerne Rinne am Buchenberg.
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Pfarrkirche Sankt Nikolaus
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Pfarrhaus
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Wohnhaus
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Wohnhaus
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Keilbergturm
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ a b Topographische Karten aus OpenStreetMap (OpenStreetMap und SRTM-Höhendaten). In: OpenStreetMap. Stefan Erhardt, Philipp Hochreuther, Martin Schütz, abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111027/210540&attr=OBJ&val=1431
- ↑ Karte der Naturraum-Haupteinheiten und Naturraum-Einheiten in Bayern. (PDF) Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ Digitale Geologische Karte von Bayern 1:25.000 (dGK25). In: BayernAtlas. Bayerisches Landesamt für Umwelt; Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ Übersichtsbodenkarte von Bayern 1:25.000. In: BayernAtlas. Bayerisches Landesamt für Umwelt; Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ Offenhausen: Offenhausen Geografie. DB-City, 2019, abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ Bayerisches Amt für Denkmalpflege (Abgerufen am 12. September 2013)
- ↑ a b Geschichte Offenhausen (Abgerufen am 12. September 2013)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481.
- ↑ a b Gemeinde Offenhausen 09 574 145. In: Statistik kommunal 2018. Bayerisches Landesamt für Statistik, 31. Januar 2019, abgerufen am 18. Oktober 2019.
Literatur
- Nürnberger Land. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993. ISBN 3-9800386-5-3
- Wolfgang Giersch: Offenhausen – Geschichte einer Gemeinde im Nürnberger Land. PuK Pfeiffer & Krämmer, Hersbruck 2008.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Offenhausen
- Wappen von Offenhausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte