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Schleiereule

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Die Schleiereule (Tyto alba) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Eulen (Strigiformes) und der Familie der Schleiereulen (Tytonidae).

Aussehen

Die Schleiereule ist eine 33-35 cm lange, hell gefärbte, relativ langflügelige und langbeinige Eule. Die Unterarten T. a. alba aus Westeuropa, Südeuropa und Nordwest-Afrika, T. a. ernesti aus Sardinien und Korsika und T. a. erlangeri aus Südwestasien sind auf der Unterseite weiß. Die mitteleuropäische Unterart T. a. guttata ist unterseits gelbbräunlich gefärbt. Der Gesichtsschleier ist bei allen Unterarten weiß, die Oberseite goldbraun gemustert.

Verbreitung

Die Schleiereule ist in zahlreichen Rassen (Unterarten) fast weltweit verbreitet. In Europa kommt die Schleiereule nordwärts bis Schottland und Dänemark vor.

Lebensraum und Ernährung

Die Schleiereule besiedelt offenes Gelände mit einzelnen Bäumen, etwa Weideland oder anderes Kulturland. Schleiereulen sind ziemlich ortstreu.

Die Schleiereule macht in der Dämmerung und nachts Jagd auf kleine Nagetiere wie Wühlmäuse oder auch auf Spitzmäuse, Vögel, Frösche und Insekten. Sie verlässt sich dabei hauptsächlich auf das Gehör. Der Gesichtsschleier verstärkt die Schallsammlung für das Gehör.

Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen

Die Schleiereule brütet meist in Gebäuden, z.B. Kirchtürmen, Schlössern, Ruinen oder Scheunen. Natürliche Brutplätze in Höhlen sind in Mitteleuropa die Ausnahme. Die 3-12 Eier werden ca. 30 Tage lang vom Weibchen bebrütet. Es beginnt bereits vom ersten Ei an zu brüten, sodass die Jungvögel nach und nach im Abständen von 2-3 Tagen schlüpfen. Die ungleich großen Jungvögel werden dann von beiden Elternteilen mit Nahrung versorgt und sind nach etwa 2 Monaten flügge.

Bedrohte Bestände

In Mitteleuropa ist die Schleiereule in den letzten Jahrzehnten deutlich seltener geworden. Als Gründe werden einerseits der Rückgang von Brutplätzen durch Gebäuderenovierungen und die Strukturverarmung in der Kulturlandschaft angeführt. Andererseits wirkt sich durch den hohen Anteil von Wühlmäusen in der Nahrung auch der Einsatz von Pestiziden negativ auf die Schleiereule aus.