Alunit
Alunit, oder auch Alaunstein, ist recht seltenes Mineral aus der IV. Mineralklasse (Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate), genauer ein basisches, wasserfreies Kalium-Aluminium-Sulfat. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der Summenformel KAl3(SO4)2(OH)6 und bildet entweder abgeflachte,würfelförmige, rhomboedrische Kristalle oder poröse, körnige Aggregate von weißgelber bis rötlicher Farbe.
Alunit ist ein pyroelektrischer und piezoelektrischer Kristall, der zudem noch orange fluoresziert, wenn er mit langwelligem UV-Licht bestrahlt wurde.
Geschichte
Alunit wurde erstmals im 15. Jahrhundert in Tolfa in der Nähe von Rom für die Alaun-Herstellung abgebaut. 1707 wurde es von Jean-Claude Delametherie als Aluminilit beschrieben, was dann 1824 von François Sulpice Beudant zu Alunit verkürzt wurde.
Bildung und Fundorte
Selten findet man gut ausgebildete Einzelkristalle in Geoden. Alunit kristallisiert in einem hexagonalen System zu trigonalen Pyramiden, die oft zu Vielfach-Kristallen verwachsen. Chemisch ist das Mineral ein hydratisiertes Kalium-Aluminium-Sulfat. Steht Natrium an der Stelle des Kalium, spricht man von Natron-Alunit, wird das Aluminium durch Eisen (Fe3+)ersetzt von Jarosit. Letzteres tritt vor allem als Sekundärmineral in Eisensulfat-haltigen Erzen auf. Das Mineral ist unlöslich in Wasser und schwachen Säuren, aber gut löslich in schwefliger Säure.
Alunit ist unter anderem in Zaglik in Aserbaidschan, in Siebenbürgen in Rumänien, Berehovo in der Ukraine sowie in Arizona in den USA zu finden.
Verwendung
als Rohstoff
Alunit wird heute als Kalium- und Aluminium-Erz abgebaut. Größere Vorkommen befinden sich in der Toskana und in Ungarn, sowie in New South Wales, Colorado, Nevada, Utah und in den Red Mountains in Arizona.
in der Medizin
Alaunstein wird als Blutstillstift zum Schließen kleinerer Wunden beim Rasieren verwendet, da er auf der Haut mit Hilfe von Wasser gelöst antiseptisch und adstringierend wirkt.
Speläologie (Höhlenforschung)
Alunit ist ein Hilfsmittel bei der Altersbestimmung von Tropfsteinhöhlen, da es sich an den Wänden der sich bildenden Höhle niederschlägt, wenn mit Schwefelsäure versetztes Grundwasser das Kalkgestein durchdringt.
Siehe auch
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8