Fridays for Hubraum
Fridays for Hubraum ist eine populistische, seit kurzem bestehende Facebook-Gruppe aus Deutschland, welche sich als Gegengewicht zu Fridays for Future sieht und sich für den automobilen Individualverkehr speziell mit Verbrennungsmotoren einsetzt sowie den Klimawandel beschwichtigt.
Die Gruppe wurde am 22. September 2019 von Christopher Grau im Sozialen Netzwerk Facebook gegründet. Ursprünglich handelte es sich dabei laut eigenen Aussagen um einen Witz[1], welcher jedoch schnell viel Zuspruch fand. Innerhalb weniger Tage stieg die Mitgliederzahl der Facebook-Gruppe auf über 400.000 Personen an.
Fridays for Hubraum fiel zunächst vor allem dadurch auf, dass viele dieser neuen Mitglieder Hasskommentare insbesondere gegenüber der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg schrieben, welche von Beleidigungen bis hin zu Gewalt- oder Mordandrohungen gegenüber Thunberg reichten.[2]
Laut Christopher Grau würde es sich dabei jedoch um die Minderheit der Mitglieder handeln. Die Administratoren und Moderatoren gingen aktiv gegen solche Kommentare vor. Da der Ansturm jedoch so groß war, wurde die Facebook-Gruppe am 25. September 2019[3] bereits wieder deaktiviert, um die Lage in den Griff zu bekommen.
Christopher Grau hat sich anschließend mehrfach von solchen Hasskommentaren distanziert. Er gibt an, obwohl die Gruppe aus einem Spaß heraus entstanden sei, wolle er dem enormen Zuspruch, den sie bekam, gerecht werden und unter anderem ein Manifest ausarbeiten.[1]
Forderungen
Aktuell sind die Forderungen von Fridays for Hubraum unklar definiert, da es zunächst noch kein offizielles Manifest gibt.
Laut Gründer Christopher Grau ginge es ihm darum, einer "Klimahysterie" entgegenzuwirken, welche vor allem Fahrerinnen und Fahrer von Autos mit Verbrennungsmotoren bestrafen würde. Es ginge ihm darum, eine Frontenbildung zu vermeiden.[1]
Die Nachrichten, die über den offiziellen Twitter-Kanal von Fridays for Hubraum geteilt werden, thematisieren dabei eine grundsätzliche Kritik an Fridays for Future[4][5][6]. Weitere Themen sind häufig die Leugnung bzw. Relativierung des Klimawandels[7][8][9][10], einen angeblichen Schaden der Wirtschaft durch klimafreundliche Politik[11][12][13], oder die Ablehnung nachhaltiger Technologien[14][15], häufig ohne dabei belastbar zu argumentieren.
Dies steht im Gegensatz zu öffentlichen Äußerungen des Gründers Graus, welcher sagte „gegen Umwelt ist Schwachsinn“ und „ich glaube, das sieht auch jeder ein“.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d MMnewsTV Interview mit Christopher Grau. In: YouTube. MMnewsTV, 26. September 2019, abgerufen am 26. September 2019 (deutsch).
- ↑ «Fridays for Hubraum» – wie eine Facebook-Gruppe vor lauter Hass auf Greta kippte. Abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ FridaysforHubraum-Official. Abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: »Um das Klima zu retten, verabschieden sich viele Aktivisten von den Standards der Aufklärung. Sie lassen keinen Widerspruch zu, verunglimpfen Kritiker und drohen mit der Apokalypse. So gerät die Demokratie in Gefahr«, so @DrKissler.https://www.cicero.de/kultur/klimaschutz-aufklaerung-extinction-rebellion-steinmeier/plus … In: @Friday4Hubraum. 26. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Man beachte vor allem das Banner, auf dem #GretaThunberg mit Axt und abgetrennten Köpfen zu sehen ist. Normalerweise kennt man sowas ja eher von Terroristen. Soll das die Symbolik sein, mit der demokratische Auseinandersetzungen geführt werden, @FridayForFuture? #FridaysForFuturehttps://twitter.com/Friday4Hubraum/status/1178707700491833344 … In: @Friday4Hubraum. 30. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Der Politologe Dr. Björn Lomborg hält die krassen Thesen von Greta Thunberg für überzogen. Der CO2-Ausstoß sei ein Nebenprodukt davon, der Menschheit Zugriff auf ein nie dagewesenes Energieniveau zu ermöglichen, das Menschen aus der Armut befreit habe.https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/klima-wandel-forscher-kritisiert-die-thesen-der-klima-aktivistin-greta-thunberg-64995574.bild.html … In: @Friday4Hubraum. 29. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Bereits 1970 gab es unbegründete #Klimahysterie. Im „Boston Globe“ behauptete ein Wissenschaftler, im 21. Jahrhundert erwarte uns eine Eiszeit. Leider haben die Zeitungen für die Auflage auch damals offenbar lieber apokalyptische Prognosen veröffentlicht.https://www.newspapers.com/image/435402308/ … In: @Friday4Hubraum. , abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Vor sieben Jahren prognostizierte Professor Peter Wadhams, einer der weltweit führenden Eisexperten, der Arktische Ozean sei innerhalb von vier Jahren eisfrei. Auch diese Prognose ist nicht eingetreten.https://www.theguardian.com/environment/2012/sep/17/arctic-collapse-sea-ice … In: @Friday4Hubraum. 28. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Falls jemand in der Klimadebatte wieder mal von »Beweisen« erzählt, kann man einfach auf Mann verweisen. Die Klimawissenschaft ist nur z. T. eine exakte Wissenschaft. Das bedeutet, dass sie selten Aussagen trifft, die formal-logisch begründbar oder genau quantifizierbar sind.https://twitter.com/MichaelEMann/status/1178436284047646723 … In: @Friday4Hubraum. 29. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Die Canberra Times berichtete 1988, ein allmählicher Anstieg des Meeresspiegels drohe laut Behörden, die Malediven innerhalb der nächsten 30 Jahre versinken zu lassen. Spoiler: 1988 + 30 = 2018 und die Malediven sind noch da.https://trove.nla.gov.au/newspaper/article/102074798 … In: @Friday4Hubraum. 27. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Opel hat für das Stammwerk Rüsselsheim bei der Arbeitsagentur Kurzarbeit für die meisten der rund 2600 Beschäftigten des Produktionswerks angezeigt. Die Kurzarbeit soll in diesem Monat beginnen und sechs Monate andauern.https://www.focus.de/finanzen/boerse/lohneinbussen-fuer-die-mitarbeiter-opel-beantragt-monatelange-kurzarbeit-am-stammsitz_id_11199002.html … In: @Friday4Hubraum. , abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Beim Automobilzulieferer Antolin in Rastatt werden zum Jahresende rund 200 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Der Hauptabnehmer, das Rastatter Mercedes-Benz-Werk, lässt künftig in Ungarn produzieren.https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/Massiver-Stellenabbau-Automobilzulieferer-Antolin-in-Rastatt-vor-dem-Aus,antolin-stellenabbau-100.html … In: @Friday4Hubraum. , abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Schon die Energiewende hat den Druck auf die Industrie erhöht. Die Stahlindustrie kämpft bereits jetzt ums Überleben. Am Ende wird uns diesen #Irrsinn niemand nachmachen und produziert wird dann eben im Ausland unter schlechteren, unsaubereren Bedingungen.https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-die-sauberste-stahlindustrie-der-welt-muss-sich-fragen-haben-wir-noch-eine-zukunft-in-deutschland/24931678.html … In: @Friday4Hubraum. 27. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: Im Wall Street Journal wurde Deutschlands Energiepolitik bereits als dümmste Energiepolitik der Welt bezeichnet. Nach dem Kohleausstieg muss laut Ifo-Professorin Karin Pittel wahrscheinlich Kohlestrom aus dem Ausland importiert werden. #FridaysForHubraumhttps://www.wsj.com/articles/worlds-dumbest-energy-policy-11548807424 … In: @Friday4Hubraum. 25. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ Fridays For Hubraum: »Selbst in England, wo zwei wesentliche Rahmenbedingungen deutlich günstiger sind, kann die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte die verkehrsbedingten CO2-Emissionen für sich genommen bis 2030 kaum und bis 2040 nur um maximal zehn Prozent senken.«https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klimaschutz-fdp-wirft-bundesregierung-vor-sich-e-autos-schoenzurechnen-/25070478.html … In: @Friday4Hubraum. , abgerufen am 3. Oktober 2019.