Analogie (Biologie)
Analogie bezeichnet in der Biologie eine Ähnlichkeit in der Funktion von Organen unterschiedlicher Taxa. Homologe Organe ähneln sich nicht nur in der Funktion, sondern teilweise auch äußerlich, teilweise sogar (oberflächlich) anatomisch. Sie sind aber phylogenetisch unterschiedlich und unabhängig voneinander entstanden. Man bezeichnet ihre Entstehung auch als konvergente Entwicklung oder kurz Konvergenz.
Beispiele für analoge Organe und Strukturen sind
- das Linsenauge bei Kopffüßern und Wirbeltieren.
- die Grabbeine von Maulwurfsgrillen (Insekten) und Maulwürfen (Säugetiere)
- das Innenskelett von Kopffüßern (Schulp) und Wirbeltieren (Chorda, Wirbelsäule).
- die Flügel von Insekten und Vögeln.
- die papageienartigen Schnäbel bei Kopffüßern und Papageien
- die entenartigen Schnäbel bei Enten, Schnabeltieren und Entenschnabelsauriern
- der schlangenförmige Körperbau bei Aalen, Blindschleichen und Schlangen.
- die strömungsgünstige Körperform bei Haien, Delphinen, Ichthyosauriern und Pinguinen
Analoge Organe entstehen nach der Systemtheorie der Evolution durch ein Wechselspiel von konvergenten Selektionsdrücken und Entwicklungskorridoren.
Sie stellen keinen Verwandtschaftsbeweis dar, lassen aber durch Analogie Rückschlüsse auf Umweltbedingungen und Lebensweisen zu. Häufig besetzen Lebewesen mit analogen Organen ähnliche, überlappende ökologische Nischen.
Siehe auch: Evolutionstheorie Homologie (Biologie).