Zum Inhalt springen

Pazifikkrieg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juli 2004 um 18:34 Uhr durch Schelle (Diskussion | Beiträge) (erg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Pazifikkrieg (1941 bis 1945) war der Krieg zwischen den kaiserlichen japanischen Truppen und den USA, ausgelöst durch den Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.

Soldaten hissen die US-Flagge, nachdem sie die Vulkaninsel Iwo Jima eingenommen haben. Das Foto entstand aus einer nachgestellten Szene und wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

Japan, das sich mit Italien und Deutschland zu den Achsenmächten verbündet hatte, verzichteten auf einen Angriff auf die Sowjetunion, um stattdessen die Pazifikregion unter ihre Herrschaft zu bringen. Hitler war dies jedoch ganz Recht, konnte man damit doch die USA vom europäischen Kriegsschauplatz fernhalten.

Datei:Nagasaki-Pilzwolke-Atombombe.jpg
Pilzwolke nach Atomexplosion über Nagasaki in Japan, 1945

Der Pazifikkrieg unterschied sich in vielen Punkten vom Krieg in Europa. Während sich die USA und Japan zumeist auf dem Wasser Gefechte lieferten (großangelegte Schlachten gab es nur in China und Burma), verlief der Zweite Weltkrieg in Europa meist auf dem Festland. In der Pazifikregion wurde, wenn auf Land, meist in unwegsamen Urwaldgebieten gekäpft, weshalb auch zumeist kein schweres Gerät wie z.B. Panzer eingesetzt wurden.

Mit dem Angriff auf Pearl Harbor, bei dem etwa 2400 US-Soldaten fielen und 12 Schiffe versenkt wurden, wurde einer der wichtigsten Stützpunkte der USA im Pazifik empfindlich geschwächt.

Datei:USS Franklin (03.1945).jpg
USS Franklin in Schräglage nach einem japanischen Bombenangriff (März 1945)

Nachdem die Japaner den Amerikanern den Krieg erklärt hatten, drangen sie weiter nach Süden vor und besetzten unter dem Motto Asien den Asiaten europäische Kolonien (z.B. Hongkong).

Innerhalb von 4 Monaten (Dezember-März) hatten japanische Truppen ganz Indochina und einen Großteil des Pazifiks mit etwa 450 Millionen Menschen unter ihrer Kontrolle. Dies war die bisher größte Ausdehnung in der Geschichte Japans.

1942, nach der Schlacht um Midway und der Schlacht im Korallenmeer, änderte sich jedoch die Situation, amerikanische Truppen konnten ein weiteres Vordringen Japans verhindern. Infolgedessen wurden vier japanische Flugzeugträger versenkt und damit deren Flotte empfindlich geschwächt. Damit war eine Isolierung Australiens von Amerika vereitelt (Japan befürchtete, dass die USA in Australien einen großen Militärstützpunkt errichten könnten, um so einen strategischen Vorteil im Verlauf des Krieges zu besitzen), und US-Truppen konnten weiter in japanisches Gebiet vordringen.

Doch die besondere Loyalität der Japaner gegenüber ihrem Kaiser zwang die Amerikaner, um den Krieg nach der Kapitulation des Deutschen Reiches schnell zu beenden, Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen.

Sechs Tage nach dem Abwurf der 2. Atombombe kapitulierte Japan. Zehntausende begingen Harakiri, den traditonellen japanischen Selbstmord, weil sie in ihrer Philosophie versagt hatten. Somit war der Pazifikkrieg beendet.

Vorgeschichte

Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts waren japanische Truppen an mehreren Kriegen beteiligt gewesen. Unter Kaiser Taisho kämpfte Japan an Seite der Alliierten im Ersten Weltkrieg, bei dem Japan Kolonien des deutschen Kaiserreichs einnehmen konnte (z.B. Tsingtau) . Etwa zehn Jahre zuvor kam es wegen Streitigkeiten um die Mandschurei zum Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905). Nachdem es nicht gelang, die Wirtschaftskrise ab 1929 im Rahmen der weltwirtschaftlichen Lage einzudämmen, wurden verstärkt Stimmen laut, die eine territoriale Expansion als Lösung der Probleme sahen.

Seit 1931 traten Kaiser Hirohito und seine Militärs aggressiv für eine Neuordnung der Pazifikregion ein. Ziel war es, die vorgebliche Ausbeutung der asiatischen Länder und Kolonien durch westliche, europäische Staaten zu verhindern. Dies zeichnete sich mit dem Austritt aus dem Völkerbund 1933 und dem Anschluss Japans an die Antikomintern 1936 ab. Am 7. Juli 1937 landeten japanische Truppen an der Küste Chinas, es kam zum Feurgefecht an der Marco-Polo-Brücke. Infolgedessen begann nach einem kurzzeitigen Waffenstillstand am 25. Juli 1937 der Zweite Sino-Japanische Krieg, der bis 1945 andauern sollte.

Im März 1938 verabschiedete Japan das Nationale Mobilisierungsgesetz, welches alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte auf eine effizientere Kriegsführung konzentrierte. Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes mit China kamen auf, als Ugaki Kazushige, ein ehemaliger General und Gegner weiterer Eskalationen, im Mai des selben Jahres Außenminister wurde. Doch anstatt einer Beruhigung der Lage kam es zu erneuten Streitigkeiten mit der Sowjetunion um die Mandschurei und in der Folge zum Russisch-Japanischen Grenzkrieg.

Am 27. September 1940 unterzeichnete Japan den Dreimächtepakt mit Deutschland und Italien, der den bestehenden Antikominternpakt um gegenseitige militärische Unterstützung erweiterte. Damit unterstrich der japanische Kaiser seine aggresive Außenpolitik v.a. gegenüber China.

Kriegsgebiet

In seiner größten Ausdehnung erstreckte sich das Kriegsgebiet mit einem Radius von etwa 5000km im Pazifischen Ozean. Im Norden reichte es bis an die sowjetische Grenze, im Westen bis nach Burma und Sumatra. Im Süden grenzte das Kriegsgebiet bis etwa 200km vor der Küste Australiens, im Osten bis an den Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii. Meist wurde zu Wasser gekämpft, an Land erwartete die Soldaten in der Regel bewaldetet Sumpfgebiete, die den Einsatz von Panzern und schweren Geschützen erschwerten.

Kriegsverlauf

Angriff auf Pearl Harbor

Chronologischer Kriegsverlauf

1941

Amerikanische Truppen des 160. Infantrie Regiments am Strand von Guadalcanal

1942

1943

Über den Landungsbooten tobt eine japanische Luftangriffswelle während der Landung auf Leyte

1944

Datei:Japanische Kapitulation.jpg
General Douglas McArthur unterzeichnet an Bord der USS Missouri die japanische Kapitulationsurkunde

1945

Andere Bedeutung

Nicht zu verwechseln ist der Pazifikkrieg mit dem Pazifischen Krieg (Salpeterkrieg) Chiles gegen Bolivien und Peru von 1879 - 1884.

Literatur

Filme

Spielfilme

Der Film schildert die Einnahme der Insel Saipan durch US-Truppen. Der Titel Windtalkers bezieht sich dabei auf die Navajo-Indianer im Dienste der US-Armee, die für die Verschlüsselung der amerikanischen Kommunikation zuständig waren. Im Film erhält Corporal Joe Enders (Nicolas Cage) den Auftrag, den Navajo Ben an der Front zu schützen.

Pearl Harbor stellt den Angriff auf die gleichnamige Militärbasis am 7. Dezember 1941 dar.

Dokumentarfilme

  • Spiegel TV - In der Hölle des Pazifik. DVD/VHS, 2002.
  • National Geographic: The Battle for Midway. DVD*/VHS, 1998.
*DVD derzeit nur als US-Import mit Ländercode 1 erhältlich.