Saqqaq
Saqqaq (Sarĸaĸ) | |||
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Kommune | Avannaata Kommunia | ||
Distrikt | Ilulissat | ||
Einwohner | 134 (1. Januar 2019) | ||
Zeitzone | UTC-3 | ||
Koordinaten | 70° 1′ 0″ N, 51° 57′ 0″ W | ||
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Saqqaq [grönländische Siedlung im Distrikt Ilulissat in der Avannaata Kommunia.
] (nach alter Rechtschreibung Sarĸaĸ) ist eineLage
Saqqaq liegt an der Südküste der Halbinsel Nuussuaq an einer 400 m langen Landzunge. Direkt westlich liegt die Insel Qeqertaq. Vor dem Ort verläuft der Vaigat (Sullorsuaq), der Nuussuaq von der Diskoinsel trennt. Der nächste bewohnte Ort ist Qeqertaq, das 24 km östlich liegt. Bis zum Distrikt- und Kommunehauptort Ilulissat sind es 94 km nach Süden.[1]
Geschichte
In der Region um die Diskobucht lassen sich zahlreiche archäologische Spuren einer frühen Arktiskultur finden, die wegen der Funde um Saqqaq als Saqqaq-Kultur bezeichnet wird und zwischen 2400 und 800 v. Chr. in der Gegend lebte.
Das Gebiet, auf dem Saqqaq heute liegt, wurde 1755 erstmals als Ritenbenk besiedelt, was den Ort zu einem der ältesten Grönlands macht. Ritenbenk wurde jedoch 1781 37 km nach Südosten verlegt und bildete dort die Siedlung Appat. Erst 1840 wurde Saqqaq neu besiedelt.[2]
Wirtschaft
Saqqaq lebt vor allem vom Fang von Heilbutt, der in der von Royal Greenland betriebenen 2005 errichteten Fischfabrik verarbeitet wird. Das zweite Standbein in Saqqaq ist der Tourismus. Als Ausflugsziele dienen die Halbinsel mit ihren Seen, Flüssen und Gletschern sowie die archäologischen Ausgrabungsstätten.
Saqqaq ist ein aktiver Fischereihafen mit Verarbeitungsanlagen von 2005 im Besitz von Royal Greenland A / S. In der Hauptsaison beschäftigt das Unternehmen bis zu zehn Personen und konzentriert sich hauptsächlich auf die Verarbeitung des Grönland-Heilbutts. Die vorhandene Kapazität für Fischereibetriebe ist begrenzt, und die Fabrik befindet sich direkt neben dem Wohngebiet.
Weitere Arbeitsmöglichkeiten bieten die Jagd sowie die Schule, der Laden, der Dienstleistungssektor, Verwaltung und Versorgung.[3]
Infrastruktur und Versorgung
Neben dem Hafen, der wöchentlich von der Disko Line angefahren wird, hat Saqqaq im Osten den Heliport Saqqaq, der den Ort auch über die Luft anbindet.
Nukissiorfiit versorgt Saqqaq über eine Dieselkraftwerk mit Strom. Ein kleiner See nördlich des Dorfs gewährleistet die Trinkwasserversorgung. Die Wärmeversorgung erfolgt über Ölöfen. Müll und Abwasser werden auf der Deponie entsorgt. TELE Greenland ist für die Telekommunikation im Ort zuständig.[3]
Bebauung
In der Naatap Atuarfia werden knapp 30 Schüler unterrichtet. Im Ort befinden sich zudem eine Krankenstation, eine Gemeinschaftswerkstatt, eine Pilersuisoq-Filiale und ein Service- und Versammlungsgebäude. Mehrere Gebäude, darunter die Kirche von 1909 und das Haus des früheren Handelsverwalters Hannibal Fencker (1914–1986), sind als erhaltenswürdig eingestuft.[3]
Söhne und Töchter
- Frederik Jensen (1900–1983), Landesrat
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungszahl von Saqqaq stieg ab dem Ende der 1980er Jahre rasant an und fällt seit der Jahrtausendwende langsam wieder.[4]
Panorama

Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Karte mit allen offiziellen Ortsnamen bestätigt vom Oqaasileriffik, bereitgestellt von Asiaq
- ↑ Saqqaq in Den Store Danske
- ↑ a b c Saqqaq bei http://qaasuitsup-kp.cowi.webhouse.dk
- ↑ Einwohnerzahl Saqqaq 1977–2019 bei bank.stat.gl