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Union Internationale des Associations d’Alpinisme

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Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA)
UIAA Logo
Sportart Alpinismus
Gegründet 1932
Gründungsort Chamonix (FrankreichFrankreich)
Präsident Frits Vrijlandt
Verbandssitz Bern (Schweiz Schweiz)
Website theuiaa.org

Die Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA, englisch International Mountaineering and Climbing Federation; deutsch etwa „Internationale Union der Alpinismusvereinigungen“) ist eine Internationale Vereinigung verschiedener Alpinistenverbände. Die UIAA hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, strenge Sicherheitsnormen für Bergsportausrüstung wie Seile, Klettergurte, Karabinerhaken und sonstige Ausrüstungsgegenstände zu definieren. Die UIAA unterstützt außerdem junge Bergsteiger, beispielsweise durch gemeinsame Auslandsfahrten, setzt sich für den Naturschutz ein und war bis 2005 Veranstalter der Sportkletterweltcups und Weltmeisterschaften.

Geschichte

Gegründet wurde die UIAA 1932 in Chamonix (Frankreich) von 18 Repräsentanten nationaler Alpinistenvereine. Zum ersten Vorsitzenden wurde der Schweizer Charles Egmond d’Arcis gewählt. 1950 repräsentierte die UIAA bereits eine halbe Million Alpinisten, eine Zahl, die in den folgenden Jahrzehnten auf über zweieinhalb Millionen anwuchs.

Im Jahre 2008 traten der Deutsche Alpenverein (DAV), der Österreichische Alpenverein (ÖAV) und der Verband Alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) aus der UIAA aus.[1] Dadurch verlor die UIAA die Hälfte der von ihr repräsentierten Alpinisten. Der Grund dafür war, dass die drei Vereine damit begannen, Sportklettern als olympische Sportart zu etablieren und deshalb eine Anerkennung als Sportverbände benötigten. Die UIAA lehnte es ab, selbst Sportverband zu werden, das IOC weigerte sich, die UIAA oder die einzelnen Alpenvereine anzuerkennen.

2013 konnten die Konflikte zwischen UIAA und IOC gelöst werden, seitdem sind DAV, ÖAV und VAVÖ wieder Mitglieder der UIAA.[2]

Der Sitz der UIAA ist in Bern (Schweiz).

UIAA-Skala

Nach der Organisation wurde auch eine Schwierigkeitsskala, die UIAA-Skala benannt. Sie ermöglicht den Vergleich verschiedener Kletterrouten im Fels anhand ihrer Schwierigkeit. Die UIAA-Skala wird in römischen oder arabischen Ziffern angegeben. Sie beginnt mit 1, wobei die Schwierigkeit mit dem Grad wächst. Die Skala ist nach oben hin offen. Darüber hinaus sind Feinabstufungen mit Plus- oder Minuszeichen (zum Beispiel 7− für eine leichte Route im 7. Grad oder 5+ für einen schwierigen 5er) gebräuchlich.

UIAA-Normen

Beispiel der UIAA-Kennzeichnung in kg und Kilonewton

Die UIAA hat Normen für verschiedene Ausrüstungsgegenstände erarbeitet. Diese Normen sollen gewährleisten, dass die Ausrüstungsgegenstände den Anforderungen entsprechend ihre Aufgabe erfüllen können und den dabei auftretenden Belastungen standhalten. Das zuständige Komitee der UIAA arbeitet mit dem Europäische Komitee für Normung (CEN) bei der Harmonisierung von Normen zusammen. Die UIAA-Normen sind stark angelehnt an die Standards der EU (CE beziehungsweise EN oder CEN), weichen aber manchmal geringfügig von diesen ab.

UIAA-Gipfeldefinition

Für die Definition der Viertausender-Gipfel der Alpen hat eine Kommission die Erhebungen bestimmt, welche als Gipfel gelten.[3]

Für Erhebungen unter 4000 Meter gibt es keine vergleichbare Festlegung.

Präsidenten der UIAA

Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten seit Gründung.[4]

Amtszeit Nationalität Präsident
1932–1964 Schweiz Schweiz Charles Egmond d’Arcis
1964–1968 Schweiz Schweiz Edouard Wyss-Dunant
1968–1972 unbekannt unbekannt Albert Eggler
1972–1976 unbekannt unbekannt Jean Juge
1976–1984 unbekannt unbekannt Pierre Bossus
1984–1990 unbekannt unbekannt Carlo Sganzini
1990–1995 Schweiz Schweiz Pietro Segantini
1995–2004 England England Ian McNaught-Davis
2004–2005 England England Alan Blackshaw
2005–2011 unbekannt unbekannt Mike Mortimer
seit 2012 Niederlande Niederlande Frits Vrijlandt

Ehrenmitglieder der UIAA

Quelle:[5]

Seit Nationalität Präsident Verband
1964 Schweiz Schweiz Charles Egmond d’Arcis SAC
1968 Schweiz Schweiz Edouard Wyss-Dunant SAC
1969 Deutschland Deutschland Hans von Bomhard DAV
1975 Italien Italien Ugo di Vallepiana CAI
1980 Italien Italien Guido Tonella CAI
1983 Osterreich Österreich Franz Hiess VAVÖ
1987 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Fritz Wiessner AAC
1990 Tschechien Tschechien Jaromir Wolf CHS
1992 Neuseeland Neuseeland Sir Edmund Hillary NZAC
1995 Italien Italien Walter Bonatti CAI
1995 Schweiz Schweiz Pietro Segantini SAC
2000 Niederlande Niederlande Robbert Leopold NKBV
2001 Schweiz Schweiz Carlo Sganzini SAC
2002 Griechenland Griechenland Georges Moissidis EOOA
2002 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten William Lowell Putnam AAC
2003 Deutschland Deutschland Fritz März DAV
2003 Griechenland Griechenland Nassos Tzartzanos EOOA
2007 Spanien Spanien Jordi Pons Sanjines FEDME
2008 Deutschland Deutschland Pit Schubert DAV
2010 Japan Japan Kazuo Saito JAC
2012 Nepal Nepal Ang Tshering NMA
2013 Frankreich Frankreich Claude Eckhardt FFCAM
2014 Japan Japan Tamotsu Nakamura JAC
2016 Italien Italien Reinhold Messner AVS

Siehe auch

Commons: UIAA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The German and Austrians Leave UIAA czechclimbing.com (13. März 2008).
  2. Zurück in die Gemeinschaft. DAV wieder UIAA-Mitglied. In: Deutscher Alpenverein (Hrsg.): DAV Panorama. Band 65, Nr. 6, 2013, ISSN 1437-5923, S. 7.
  3. UIAA Dokumentations- und Informationskommission: Die Viertausender der Alpen – Offizielles UIAA-Verzeichnis. In: UIAA-Bulletin. Nr. 145, März 1994, S. 9 f. (hikr.org [PDF; 630 kB; abgerufen am 15. Mai 2008]).
  4. theuiaa.org: Über Uns (englisch)
  5. theuiaa.org: Ehrenmitglieder (englisch)