Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (HLT) (The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, LDS, im folgenden Die Kirche), oft auch als Mormonen bezeichnet, ist eine christliche Religion. Sie bezeichnet sich als die wiederhergestellte Kirche, die Jesus Christus nach seiner Auferstehung errichtet hat. Sie wurde 1830 in den USA vom Joseph Smith gegründet und hat ihren Hauptsitz in Salt Lake City im Bundesstaat Utah.
Übersicht
Heute ist die Gemeinschaft weltweit vertreten und hat mittlerweile über 12 Mio. Mitglieder (2004).
Mitglieder der Kirche, die sich selbst "Heilige der Letzten Tage" (englisch Latter-day Saints (LDS)) nennen, verstehen ihren Glauben als eine durch Gott eingerichtete Wiederherstellung der Kirche, die, wie im Neuen Testament beschrieben, ursprünglich durch Jesus Christus gegründet wurde.
Der Name der Kirche
Der offizielle Name der Kirche ist "The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints", zu deutsch "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage". Die Bezeichnung "Mormonen" wurde von Außenstehenden gegeben. Sie kommt ursprünglich von dem für die Kirche grundlegenden Buch Mormon.
Grundlagen der Glaubensrichtung
Die Mitglieder der Kirche glauben daran, dass sie vor ihrem irdischen Dasein beim Gott Vater als Geister gelebt haben (Präexistenz). Sie sehen ihre Zeit auf der Erde als Prüfung an, die sie bestehen müssen, um nach dem Tod wieder bei dem Gott Vater zu sein. Dabei können die Familien, die auf der Erde gegründet werden, zusammen nach dem Tod ewig bestehen und bei bestimmten Vorraussetzungen eigene geistige Kinder haben.
Die Mitglieder der Kirche glauben daran, dass Gott direkt oder durch den Propheten Offenbarungen geben kann.
Die Leitung der Kirche ist hierarchisch aufgebaut: die Leitung und somit die Offenbarungen für alle Mitglieder erhält der Prophet (momentan Gordon B. Hinckley). Er hat zwei Ratgeber. Danach folgen 12 Apostel und die Kollegien der Siebziger (Apostel). Danach folgt eine Einheit namens "Pfahl", worin dann die Gemeinden als letzte Einheit zusammengefügt werden. Alle Ämter bis zur Siebziger-Ebene sind ehrenamtlich.
Die Kirche wird durch die Mitglieder, die 10% ihres Einkommens der Kirche spenden (Gebot des Zehnten), finanziell unterstützt.
Heilige Schriften
sind: Bibel (mit Altem und Neuem Testament), das Buch Mormon, "Lehre und Bündnisse" und "Die Köstliche Perle".
Die Bibel
Die Bibel der Kirche ist die im ganzen Christentum anerkannte Bibel. Es wird die einheitsübersetzung verwendet.
Das Buch Mormon
Das Buch Mormon berichtet über Gottes Wirken im alten Amerika, und wurde von verschiedenen Propheten aufgezeichnet. Das Buch ist nach Mormon benannt, welcher laut dem Bericht des Buches einer der letzten vor dem Niedergang der Völker im alten Amerika tätigen Propheten war. Das Buch Mormon berichtet unter anderm von der Arbeit, die Jesus Christus nach seiner Auferstehung in Amerika vollbracht habe.
Weiter handelt das Buch von den Ureinwohnern Amerikas, die um 600 v. Chr. von Jerusalem aus in die Neue Welt kamen, sich in zwei Stämme spalteten, von denen einer gottlos wurde, und die dort eine gemischte Religionsform aus Altem und Neuem Testament lebten. Mormon und sein Sohn Moroni, die um 420 n. Chr. zu den letzten Überlebenden zählen, sammeln einige Aufzeichnungen aus der Geschichte des Vorgängervolkes, das zur Zeit des Turmbaus von Babel nach Amerika gekommen war, und aus der Frühzeit ihres eigenen Volkes, fassen dessen weitere Geschichte in eigenen Worten auf dünnen Goldplatten zusammen und vergraben die Aufzeichnungen im Gebiet des heutigen Bundesstaates New York, um sie für die Zukunft zu bewahren. Ab dem Jahre 1823 erscheint Moroni, nun ein auferstandenes Wesen, mehrmals dem nahe dieser Stelle lebenden Joseph Smith, und beauftragt ihn, die Platten auszugraben und mit Hilfe der dabeiliegenden Urim und Tummim, zu übersetzen. Smith übersetzt die Platten, zeigt sie insgesamt elf Zeugen und gibt sie dann an Moroni zurück. Die Zeugnisse sind bis heute im Buch Mormon abgedruckt.