Alfons Girodz von Gaudi
Alfons Wilhelm Georg Heinrich Girodz von Gaudi (* 10. Juni 1818 in Glogau; † 8. Mai 1888 in Berlin) war königlich preußischer Generalleutnant.
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren der Oberst a.D. und Täger des Pour le Mérite Jacob Issak Alfons Girodz von Gaudi († 29. Juli 1839)[1] und dessen Ehefrau Henriette Hedwig Adelheid, geborene von Warsing (* 14. Dezember 1782; † 8. März 1860).[2]
Militärkarriere
Er kam im Jahr 1829 zunächst als Kadett nach Potsdam und am 7. August 1832 als Kadett nach Berlin. Von dort ging er am 12. August 1835 als Unteroffizier in das Garde-Schützen-Bataillon. Dort wurde er am 21. Dezember 1835 zum Portepeefähnrich und am 17. Mai 1837 zum Seconde-Lieutenant ernannt. Im Jahr 1840 wurde er zur Übung der Reservejäger in Wriezen abkommandiert. Während der Märzrevolution befand er sich bei den Straßenkämpfen in Berlin. Später im Jahr kämpfte er im ersten schleswigschen Krieg bei Schleswig, Friderica und Düppel. In dieser Zeit wurde er am 21. November 1848 zum Premier-Lieutenant befördert.
Im Jahr 1850 leitete er bereits die Übung der Reservejäger in Wriezen. Am 25. Juni 1852 zum Hauptmann befördert, kam er am 13. Juli 1852 in das Garde-Jäger-Bataillon, wo er am 15. August 1854 Kompaniechef wurde. Am 14. Juni 1859 stieg er zum Major auf und war während der Mobilmachung von 1859 Kommandeur des 3. Jäger-Bataillons. Am 25. Juni 1859 wurde er in das Bataillon aggregiert und mit dessen Führung beauftragt; am 1. Juli 1860 wurde er als Kommandeur bestätigt. Er kam am 10. Februar 1863 als Kommandeur in das Füsilier-Bataillon des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8. Während des Deutsch-Dänischen Krieges nahm er dann am Sturm auf die Düppeler Schanzen teil, dafür wurde er am 7. Juni 1864 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet. Am 25. Juni 1864 stieg er zum Oberstleutnant auf.
Während des Deutschen Krieges von 1866 kämpfte er bei Gitschin und Königgrätz. Dafür wurde er am 20. September 1866 mit dem Ritterkreuz des Haus-Ordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet. Am 30. Oktober 1866 zum Kommandeur des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8 ernannt, wurde er am 31. Dezember 1866 zum Oberst mit Patent zum 30. Oktober 1866 befördert.
Während der Mobilmachung zum Deutsch-Französischen Krieg kam er als Kommandeur in die 1. Garde-Landwehrbrigade. Bei der Belagerung von Straßburg erwarb er sich das Eisernes Kreuz 2. Klasse. Ferner befand er sich bei der Belagerung von Paris und den Gefechten bei Malmaison und der Schlacht am Mont Valerien. Am 20. März 1871 kam er als Kommandeur in die 62. Infanterie-Brigade, dazu wurde er à la suite des Leib-Grendadier-Regiments Nr. 8 gestellt und am 18. August 1871 zum Generalmajor ernannt.
Er kam am 27. Februar 1872 als Kommandeur in die 20. Infanterie-Brigade und erhielt am 17. Januar 1875 den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ring. Am 13. April 1875 bekam er den Charakter als Generalleutnant und wurde mit Pension zur Disposition gestellt. Girodz von Gaudi war Ritter des Johanniter-Ordens. Er starb am 8. Mai 1888 in Berlin und wurde auf dem 12. Mai 1888 auf dem Matthaifriedhof beigesetzt.
Familie
Gaudi heiratete am 4. Mai 1844 in Berlin Maria Charlotte Elisabeth Harpe (* 16. Dezember 1825), eine Tochter des Majors im Kriegsministerium Friedrich Ferdinand Harpe. Die Ehe wurde am 16. März 1872 geschieden. Nach der Scheidung heiratete er am 18. Juni 1872 in Kiel Marie Wilhelmine Ernestine Scheibel (* 27. August 1851; † 5. Mai 1916), eine Tochter des Gründers der Kieler Actien-Brauerei und Konsuls Johann Christian Carl Scheibel. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Theodor Ludwig Alfons (* 21. Juni 1872), Oberstleutnant an der Telegraphenschule
- Dorothea Hedwig Marie (* 10. Juli 1875; † 30. Juli 1960 ) ⚭ 1896 Wilhelm Ludwig Maria von Klitzing (* 2. November 1858) [3]
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 8, S. 489–490, Nr. 2717
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 3, S. 528.
- ↑ Tochter von Heinrich Ludwig von Warsing (1750–1817) und Hedwig Adelheid von Colomb (1762–1855), Tochter von Peter Colomb, Vgl. Leopold von Zedlitz-Neukirch, Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 1, S. 180.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Siebenter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 391.
Personendaten | |
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NAME | Girodz von Gaudi, Alfons |
ALTERNATIVNAMEN | Girodz von Gaudi, Alfons Wilhelm Georg Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Generalleutnant |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1818 |
GEBURTSORT | Glogau |
STERBEDATUM | 8. Mai 1888 |
STERBEORT | Berlin |
- Person im Deutschen Krieg
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des Roten Adlerordens 2. Klasse
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse
- Generalleutnant (Königreich Preußen)
- Person (Johanniterorden)
- Adliger
- Geboren 1818
- Gestorben 1888
- Mann