Meteor
Meteor (griech. metéoros, bedeutet: „in der Luft schwebend“) nennt man im weiteren Sinne eine Leuchterscheinung am Himmel.
Sternschnuppen und Feuerkugeln

Im engeren Sinne ist damit eine Himmelserscheinung gemeint, die durch Staub oder einen Gesteinsbrocken, den so genannten Meteoroid, hervorgerufen werden, wenn dieser vom Weltall aus in die Atmosphäre der Erde eindringt.
Im Volksmund werden kleine Meteore auch Sternschnuppe genannt. Große dagegen heißen Boliden oder Feuerkugeln repspektive Feuerbälle.
Die meisten Meteore dauern nur etwa eine Sekunde und werden von Teilchen erzeugt, die nur wenige Millimeter groß sind und im Allgemeinen mit 30-70 Kilometern pro Sekunde auf die Erdatmosphäre auftreffen. Sie verglühen dabei vollständig. Viel seltener sind dagegen größere Objekte von mindestens einigen Kilogramm Masse, die nicht vollständig verglühen und als Meteorit auf der Erdoberfläche auftreffen.
Der auftretende Leuchteffekt entsteht dabei nicht durch Verglühen des Teilchens, denn Meteore bilden sich in über 100 Kilometern Höhe, wo die Luft dafür noch zu dünn ist. Vielmehr werden durch die Bewegungsenergie Elektronen der Luftmoleküle auf ein höheres Energieniveau angeregt und strahlen diese Energie kurz darauf als sichtbares Licht ab. Bei anderen Molekülen werden Elektronen mitgerissen (Ionisierung), die sich anschließend wieder mit den Ionen vereinigen und dabei ebenfalls sichtbares Licht abstrahlen.
Außer dem sichtbaren Licht sind manchmal auch gleichzeitig Geräusche zu hören. Dieses Phänomen wurde oft für eine Einbildung gehalten, weil durch die begrenzte Geschwindigkeit des Schalls Geräusche erst viel später hörbar sein dürften. Heute geht man davon aus, dass die Geräusche durch niederfrequente Radiowellen, die durch Verwirbelungen im Plasma um den Meteor entstehen, erzeugt werden (siehe Magnetohydrodynamik).
Neben einzeln auftretenden Meteoren (so genannte sporadische Meteore) gibt es so genannte Meteorströme. Diese entstehen, wenn die Erde die Flugbahn eines Kometen kreuzt. Bekannte Meteorströme sind die Quadrantiden im Januar, die Perseiden im Juli und August, die Leoniden im November sowie die Geminiden im Dezember. In die deutsche astronomische Geschichte ging 1916 der Meteor von Treysa ein.
Im volkstümlichen Aberglauben vieler Länder hat jemand, der zufällig eine Sternschnuppe am nächtlichen Himmel sieht, einen Wunsch frei, der angeblich in Erfüllung geht. Sobald man die Sternschnuppe gesehen hat, solle man die Augen schließen und sich etwas wünschen. Wichtig sei, dass man niemand anderem von dem Wunsch erzählt, sonst gehe er nicht in Erfüllung.
Andere Arten
- Blitz
- Blue Jet
- Brockengespenst
- Elmsfeuer
- Halo
- Lichtsäule
- Mondregenbogen
- Nebenmond
- Nebensonne
- Polarlicht
- Regenbogen
- Zodiakallicht
- Zirkumzenitalbogen
Siehe auch
Literatur
- Hoffmeister, C.: Meteore, ihre kosmischen und irdischen Beziehungen. Akademische Verlagsgesellschaft m.b.H., Leipzig (1937)
- Hoffmeister, C.: Meteorströme, J. A. Barth Verlag, Leipzig (1948)
Weblinks
- Sternschnuppe bzw. Meteor im Astrolexikon
- Sternschnuppen-Highlights, Der Meteorschauer-Kalender
- Feuerkugel über Berlin
- Arbeitskreis Meteore e. V.
- Blitzender Kometenschmutz – Über die Rolle der Perseiden und Leoniden in der Forschungsgeschichte, von Chr. Pinter
- Filmaufnahme Feuerball Peekskill (Englisch)