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Institut für Protest- und Bewegungsforschung

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Das Berliner Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) ist eine Forschungseinrichtung, die von dem Verein für Protest- und Bewegungsforschung e.V. getragen wird.[1][2]

Nach eigenen Angaben besteht der Verein aus über 130 Mitgliedern.

Geschichte

Die Idee zur Etablierung des Instituts geht auf eine Gruppe von Sozialwissenschaftern zurück, die im April 2012 ein Memorandum zur Gründung vorlegten.[3]

Das Institut versteht sich als „Netzwerkinstitut“. Es hat in der Vergangenheit unter anderem mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, der Technischen Universität Berlin und dem Institut für Soziale Bewegungen im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets zusammen gearbeitet.

Aktivitäten

Das ipb führt Studien und Forschungsprojekte zu Protesten, Sozialen Bewegungen und bürgerschaftlichem Engagement eigenständig oder in Kooperation mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch und macht die Ergebnisse der Forschung öffentlich verfügbar.

Beispiele bisheriger Forschungsvorhaben sind Befragungen auf der Stop-TTIP/CETA-Demonstration im Oktober 2015,[4][5] einer ‚Pegida‘-Demonstration im Januar 2015[6][7][8] oder der sogenannten ‚Montagsmahnwache für den Frieden‘ im Juni 2014.[9][10] Im November 2015 entstand eine Studie zur Akzeptanz von Flüchtlingsunterkünften in der Bevölkerung, die von der Robert-Bosch-Stiftung finanziert wurde.[11] Seit Mai 2016 ist eine von campact und der Otto-Brenner-Stiftung geförderte Studie zur medialen Berichterstattung zu Großdemonstrationen in Arbeit.

Der Verein gibt die Reihe ipb working papers heraus und organisiert zusammen mit der tageszeitung, dem Forschungsjournal Soziale Bewegungen und der Bewegungsstiftung die Veranstaltungsreihe Bewegungsgespräche. Im jährlichen Turnus werden wissenschaftliche Konferenzen organisiert. Den Auftakt bildete die Gründungskonferenz des Instituts unter dem Titel "Viel Bewegung – wenig Forschung?" im Juni 2013.[12]

Vorsitzender des Vereins ist Dieter Rucht, stellvertretende Vorsitzende ist Sabrina Zajak. Weitere beteiligte Wissenschaftler sind Roland Roth, Peter Ullrich, Simon Teune, Heike Walk, Jochen Roose, Priska Daphi, Ilse Lenz, Gisela Notz und andere. Zu den Gründungsmitgliedern des Trägervereins gehören zudem unter anderem Donatella della Porta, Klaus Eder, Rupert Graf Strachwitz, Ansgar Klein und Wolfgang Stuppert. D

Einzelnachweise

  1. Über das Institut für Protest und Bewegungsforschung. Abgerufen am 12. Juli 2016.
  2. Daphi, Priska, Roland Roth, Dieter Rucht, Simon Teune, Sabrina Zajak: Unabhängig und universitätsübergreifend – das Institut für Protest- und Bewegungsforschung. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen. Band 29, Nr. 1, 2016, S. 130–131.
  3. Memorandum. 3. Juli 2012, abgerufen am 12. Juli 2016.
  4. Befragung Stop TTIP|CETA-Demonstration 2015. 12. Oktober 2015, abgerufen am 12. Juli 2016 (deutsch).
  5. Anja Krüger: TTIP-Gegner sind alt, gebildet, links. die tageszeitung, 8. November 2015, abgerufen am 15. Juli 2016.
  6. Befragung PEGIDA-Demonstration 2015. 12. Januar 2015, abgerufen am 12. Juli 2016.
  7. Hans Vorländer, Maik Herold, Steven Schäller: PEGIDA: Entwicklung, Zusammensetzung und Deutung einer Empörungsbewegung. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 3-658-10981-5 (Vorländer, Herold und SChäller liefern einen Vergleich der empirischen Studien zu Pegida, der auch die Ergebnisse des ipb-Teams umfasst).
  8. Marcel Leubecher: Protestforscher sieht Zenit von Pegida überschritten. Die Welt, 19. Januar 2015, abgerufen am 15. Juli 2016.
  9. Befragung Montagsmahnwachen 2014. 26. Mai 2014, abgerufen am 12. Juli 2016.
  10. Lenz Jacobsen: Jeden Montag gegen alles. Zeit Online, 16. Juni 2014, abgerufen am 5. Juli 2016.
  11. Matthias Meisner: Studie rät von Gemeinschaftsunterkünften ab. Der Tagesspiegel, 19. November 2015, abgerufen am 15. Juli 2016.
  12. Daniel Kaiser: Von der Spannung, gleichzeitig darin und dagegen zu sein. Sicherheitspolitik-Blog, 24. Juni 2013, abgerufen am 15. Juli 2016.