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Günter Gueffroy
Günter Gueffroy (1944-2015) stand über 40 Jahre hinter der Kamera. Einer Lehre zum Fotochemiefacharbeiter folgte später die erste berufliche Station als Bildreporter bei der Tageszeitung Neues Deutschland. Nach 1974 arbeitete er erfolgreich als selbständiger Fotograf. “Nur zum Vergnügen” ist die erste Monographie über sein Schaffen.
Bei Bild und Heimat erschienen:
Nur zum Vergnügen[1]
Vor einigen Jahren berichtete ich über eine Fotoausstellung in der Neuen Galerie Wünsdorf (Beitrag siehe HIER). Der Fotograf Günter Gueffroy hatte hier eine Reihe von fotografischen Beispielen seines Schaffens zur Schau gestellt. Viele Künstler der damaligen DDR standen vor seiner Kamera, egal ob aus dem Bereich Schlager, Pop oder Rock. Ich erinnere mich noch an ein großes Farbfoto, das ich bei dieser Ausstellung gesehen habe. Es zeigte die Stern-Combo Meißen inmitten ihrer gesamten Technik, die man einfach auf einem Platz abgeladen zu haben schien. Sogar Udo Lindenberg hat er zu DDR-Zeiten fotografiert. Auch Plattencover von Inka Bause, Angelika Mann, Peter und Paul, Dina Straat, Dagmar Frederic und anderer Künstler waren dort zu sehen. Mehr als 40 Jahre war Gueffroy mit Leib und Seele Fotograf. Über 60 Plattencover von bei AMIGA erschienenen Platten sind mit Bildern von ihm gestaltet und seine Fotos konnte man auch in Zeitschriften wie "Melodie und Rhythmus", "Neues Leben" oder "FF dabei" finden.
Als ich beim Besuch der Ausstellung die Frau, die dort Aufsicht hatte, fragte, ob ich einige Fotos machen darf, sagte sie mir, das ich dies gerne tun könne. Diese Erlaubnis hatte aber die Auflage, dass ich bitte nicht die Aktfotos ablichten solle. Auch diesem Genre hatte sich Gueffroy zugewandt. Es gab mehrere Veröffentlichungen dieser Art in der DDR-Zeitschrift "Magazin", und 1989 stand das erste Playmate der DDR für den "Playboy" vor Gueffroys Kamera. Damit war er auch der erste ostdeutsche Fotograf, dessen Fotos im Playboy veröffentlicht wurden.
Günter Gueffroy zog nach der deutschen Wiedervereinigung irgendwann von Berlin in den Ort Klein Schulzendorf bei Trebbin. Kürzlich war im RBB-Fernsehen als Wiederholung ein kurzer Beitrag über ihn zu sehen. In der Sendung "Bauer sucht Kultur" besuchte ihn Max Moor. Gueffroy zeigte ihm einen großen Schrank, in dem alle Dias und Negative aufbewahrt sind - sozusagen sein Lebenswerk. Ob Günter Gueffroy in den letzten Jahren noch fotografierte, weiß ich nicht. Was ich aber weiß ist, dass er im März 2014 das Buch "Nur zum Vergnügen: Fotografien 1971-1990" veröffentlichte. Ein 144-Seiten starkes Buch aus dem "Bild und Heimat"-Verlag, das Fotos von Gueffroy aus der Zeit zwischen - wie der Titel schon verrät - 1971 und 1990 beinhaltet. Das Buch erzählt die Geschichte einer vielfältigen Kulturlandschaft eines heute nicht mehr existierenden Landes, und ist sowohl eine Zeitreise, als auch ein Auszug aus Gueffroys vielfarbiges Portfolio.
Nach dem Besuch seiner Ausstellung in Wünsdorf, bei der der Fotograf damals nicht selbst zugegen war, hatte ich immer noch die Hoffnung, ihn irgendwann mal an anderer Stelle noch persönlich kennenlernen zu dürfen. Ich hätte ihm gesagt, wie großartig ich seine Arbeit als Fotograf finde, und er hätte sicher auch noch viele Tipps für Fotografen wie mich gehabt. Daraus wird - zumindest auf dieser Ebene unseres Daseins - nichts mehr, denn heute am Morgen erfuhr ich, dass Günter Gueffroy bereits am 30. April nach schwerer Krankheit, kurz vor seinem 71. Geburtstag, verstorben ist. Seine langjährige Lebensgefährtin und Lieblingsmodell Simone Brackrog, die auch das Vorwort und die Bildunterschriften zu seinem eben erwähnten Buch geschrieben hat, war bis zum Ende an seiner Seite. Auch wenn der Mann, der stets "nur zum Vergnügen" als Fotograf unterwegs war, jetzt nicht mehr unter uns weilt: Uns Musik- und Fotografie-Freunden wird der Name immer in guter Erinnerung bleiben. Seine Arbeit erst recht.[2]
Playboy-Fotograf Günter Gueffroy ist tot
Günter Gueffroy, bekannter Fotograf aus DDR-Zeiten, ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, erlag er am 30. April einer schweren Krankheit. Gueffroy wurde 70 Jahre alt. Als erster DDR-Fotograf, der im „Playboy“ Aufnahmen veröffentlichte, erlangte er Berühmtheit. Zudem lichtete er die Stars der DDR ab, seine Bilder schmückten viele Amiga-Plattenhüllen.
Günter Gueffroy signiert im Jahr 2014 sein Buch „Nur zum Vergnügen“ in der Buchhandlung in Trebbin. Quelle: Margrit Hahn Klein Schulzendorf Der Fotograf Günter Gueffroy verstarb am 30. April nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 71. Geburtstag. Seine originellen und zeitgemäßen Inszenierungen prägten über viele Jahre hinweg insbesondere das Erscheinungsbild vieler Unterhaltungskünstler der DDR. Schlagerinterpreten wie Inka Bause, die Gruppe Karat, Fernsehprominente wie Carmen Nebel oder Helga Hahnemann, Ensemblemitglieder des Friedrichstadtpalastes oder des Fernsehballetts ließen sich gern von ihm in Szene setzen. Zur Galerie Der Playboy-Fotograf Günter Gueffroy ist Ende April gestorben. Er war der erste DDR-Fotograf, der im „Playboy“ Fotos veröffentlichte. Außerdem hatte er viele Berühmtheiten vor der Kamera, unter anderem die Band „City“, die Sängerin Nina Hagen und die Moderatorin Inka Bause. Wir zeigen einige seiner Aufnahmen.
Mehr als 40 Jahre lang war Gueffroy mit Leib und Seele Fotograf. Allein über 60 Mal bebilderte er LP-Hüllen aus dem Hause Amiga. Eine gewisse künstlerische Dramatisierung sowie Erotik und das Weiche, Verträumt-Romantische machten seine Handschrift aus. Es entstanden einprägsame Bilder und man verbindet sie mit Fotos in den Zeitschriften wie „neues leben“, „Melodie & Rhythmus“, „FF dabei“ oder „Armeerundschau“. Doch auch seine Aktfotos beispielsweise in der Monatszeitschrift „Magazin“ sorgten für große Aufmerksamkeit. 1989 setzte er das erste Playmate der DDR im Auftrag des Playboy ins rechte Licht. Unter dem Titel „Nur zum Vergnügen“ – was auch sein Lebensmotto war – erschien 2014 die erste Monographie über sein Schaffen. Seine langjährige Lebensgefährtin und Lieblingsmodel Simone Brackrog war bis zum Ende an seiner Seite. Sie hatte auch das Vorwort und die Bildunterschriften für sein Buch geschrieben, denn keiner kannte Gueffroy so gut wie sie.
Einen besonderen Wunsch konnte sich der Star-Fotograf Günter Gueffroy leider nicht mehr erfüllen: Nachdem er so viele Prominente effektvoll ins rechte Licht gesetzt hatte, wollte er so gern die „Rolling Stones“ vor die Kamera bekommen. Daraus wurde nichts mehr.
Von Margrit Hahn[3]
Die große Helga Hahnemann soll mal zu ihm gesagt haben: „Günter, wie ick aussehe, weiß ick alleene: Mach was draus“ – und Günter machte. Dafür wurde er bekannt, berühmt, bewundert: Günter Gueffroy, einer der Vorzeige-Fotografen der DDR.
Wie jetzt bekannt wurde, verließ er am 30. April für immer den Platz hinter der Kamera. Er starb nach schwerer Krankheit, kurz vor seinem 71. Geburtstag.
Gueffroy knipste die Ost-Promis wie kein anderer. Pieckert, Fischer, Schöbel und Hagen. Sie strahlten vor seiner Linse, später in den Illustrierten, auf Postern und Autogrammen. 60 Amiga- Schallplattencover wurden mit Gueffroy-Fotos bestückt.
Und es gab den anderen – erotischen – Gueffroy: Er brachte mit strahlend schönen Nackt-Modellen Farbe in den Alltag. Für den „Playboy“ fotografierte er in der Drehtür des Hotels „The Westin Grand“ das erste DDR-Playmate – Anja Kossak, Zahnarzthelferin, damals 21 Jahre alt.
Millionen kennen seine Bilder. Aber wie war er, der private Gueffroy? KURIER erreichte seine langjährige Wegbegleiterin Simona Brackrog. „Er war sehr warmherzig, sehr hilfsbereit und lustig“, sagt sie. „Aber er war auch ein Einzelgänger, zog eine klare Grenze zwischen dem Beruf und Privatem. Freundschaften zwischen ihm und den Modellen entstanden nur selten.“
Brackrog arbeitete lange mit dem Künstler zusammen. Künstler? „Nein, das müssen wir gleich richtigstellen, als Künstler sah er sich nie“, sagt sie. „Er fotografierte den Alltag aus seiner Sicht, das war ihm immer wichtig.“
Die beiden kannten sich 20 Jahre lang, waren 15 Jahre ein Paar. „Ich war seine Muse“, sagt sie. „Er fragte mich bei der Arbeit oft um Rat. Damals war vieles noch anders. Zu der Zeit gab es nicht dieses Ringen mit den Ellenbogen, man half sich.“ Auch sie ließ sich ablichten. Ein Foto erschien im Jugendzeitschrift „Neues Leben“, gewann 1984 den Titel als bestes Aktfoto. Brackrog erinnert sich gern an die gemeinsame Zeit. Im vergangenen Jahr erschien der Bildband „Nur zum Vergnügen“. „Beim Zusammenstellen fielen uns Geschichten zu vielen Fotos ein“, sagt sie. „Mit dem Buch hat sich ein gemeinsamer Traum erfüllt.“ Gueffroy begann als Fotoreporter beim „Neuen Deutschland“. Mit einer Lizenz als freier Fotograf fertigte er später Reportagen an, porträtierte die ersten Promis. Sein Stil kam an, ebenso wie seine Akribie. Vor einem Shooting bereitete sich Gueffroy oft lange vor, erzählt Brackrog. „Er ging in die Konzerte der Leute, die er ablichtete, wollte sich mit den Künstlern identifizieren. Er saß oft mit Zettel und Stift da, zeichnete Skizzen der Motive.“ Im Atelier sorgte bei Shootings eine andere Eigenschaft des Fotografen für Schmunzeln. „Er führte viele Posen, die er wollte, beim Shooting vor“, sagt Brackrog. „Er hatte eben sehr genaue Vorstellungen. Und trotzdem konnten die Models immer mit ihm sprechen. Jedes Modell erkannte sich in den Bildern.“[4]
Werke
Günter Gueffroy u. M. von Simone Brackrog: Nur zum Vergnügen – Fotografien 1971–1990. 1. Auflage. Bild und Heimat, Berlin 2014.ISBN 978-3-86789-441-8
Einzelnachweise
- ↑ Günter Gueffroy | Bild und Heimat. Abgerufen am 19. September 2019 (deutsch).
- ↑ Zum Tod von Günter Gueffroy: Der Blick für den Moment - Deutsche Mugge. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ Playboy-Fotograf Günter Gueffroy ist tot. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ FLORIAN THALMANN: Günter Gueffroy (70 †): Ein Leben für die nackte Muse. 6. Mai 2015, abgerufen am 19. September 2019 (deutsch).