Wiesbadener Zeitung
Die Wiesbadener Zeitung war ein bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erschienene Tageszeitung in Wiesbaden.
Die Wiesbadener Zeitung führte ihre Geschichte auf die während der Deutschen Revolution in Wiesbaden gegründete "Freie Zeitung" zurück. Diese erschien erstmals am 3. März 1848. Deren zunächst radikal revolutionäre Ausrichtung mäßigte sich nach wenigen Wochen. Für den 1. Juli 1848 werden rund 2.300 Abonnenten genannt, die aber kurz darauf wesentlich zurückgegangen sein müssen. Nach mehreren personellen Wechselnd wurde Julius Oppermann im August 1848 Redakteur der Freien Zeitung und schied am 20. Juli 1850 aus Gesundheitsgründen aus. Seine Nachfolge übernahm Dr. Bölsch, später Max Wirth.
Am 15. Dezember 1851 wurde das Blatt in Mittelrheinische Zeitung umbenannt, wohl um in der Reaktionsära keine revolutionäre Anmutung mehr zu geben. Für 1857 ist eine Auflage von 1100 Exemplaren überliefert. 1855 wurde der Goldschmied und Auswanderungsagent Franz Reisinger Eigentümer des Blatts. Seine Frau hatte es kurz vor der Eheschließung gekauft. Reisinger führte die Zeitung auf einen ausgesprochen regierungsfreundlichen Kurs. Kurz nach der Übernahme durch den neuen Verleger trat Wirth als Chefredakteur ab und wurde durch Christoph Hoeppel ersetzt. Trotz der Nähe zu Regierungspositionen wurde die Mittelrheinische Zeitung nach mehreren Verwarnungen am 3. Februar 1865 verboten. Nach der Annexion Nassaus durch Preußen 1866 erschien das Blatt erneut, nun allerdings im Verlag Carl Ritter.