Benutzer:Karlderkahle/WFL AD
Johann Gottfried Vogler (* 1691; † nach 1722) war ein deutscher Komponist, Kantor und Organist.

Leben
Über Voglers Herkunft ist bisher nichts bekannt, nur das er seine Ausbildung in Dresden erhielt. Er wurde 1716 für den verstorbenen Melchior Hoffmann als Kantor und Organist für die Leipziger Neukirche bestellt. Mit diesem Amt übernahm er gleichzeitig das Amt des Leiters des von Georg Philipp Telemann begründeten Collegium Musicum. Telemann nannte ihn einen munterer Componiste und starcker Violiniste[1].
Auch übernahm er zusammmen mit Braun die Leitung des Opernhauses am Brühl. Für das Opernhaus schrieb er einige Opern. Allerdings flüchtete während der Michaelismesse 1719 aus Leipzig, wegen gemachter Schuld. Auch heißt es, er hätte Instrumente aus der Neukirche gestohlen. Sein Vertrag in der Neukirche wurde deshalb am 05. Mai 1720 aufgehoben, der Komponist Johann Samuel Endler trat interimsweise an seine Stelle. Nach seiner Flucht aus Leipzig ist er 1720 in Hamburg nachweisbar, wobei er wahrscheinlich mitgenommene Partituren aus Leipzig, die er umarbeitete, in Hamburg in der Oper am Gänsemarkt hat aufführen lassen ((Melchior Hoffmanns Rhea Sylvia und eine Überarbeitung von Penelope unter dem Titel Ulysses). Ab 1722 wechselte er nach Würzburg als Violinist in die dortigen Hofkapelle [2].
Werk
- Artaxerxes (Oper, Leipzig, 1717)
- Penelope (Oper, Leipzig, 1717; überarbeitet 1721 in Hamburg als Ulysses aufgeführt)
- Die befriedigte Damira (Oper, Leipzig, 1717)
Literatur
- Michael Maul: Barockoper in Leipzig (1693-1720), Rombach, 2009, S. 308ff.
- Andreas Glöckner: Die Musikpflege an der Leipziger Neukirche zu Zeiten Johann Sebastian Bachs in Beiträge zur Bachforschung 8, Nationale Forschungs- und Gedenkstätten Johann Sebastian Bach der DDR, Leipzig, 1990, S.77f und 297f.
Einzelnachweise
- ↑ Philipp Spitta: Johann Sebastian Bach: Der größte Komponist der Musikgeschichte: Leben und Werk, e-artnow, 2014, o.S.
- ↑ Samantha Owens, Barbara M. Reul, Janice B. Stockigt (Hrsg.): Music at German Courts, 1715-1760: Changing Artistic Priorities, The boydell press, Woodbridge, 2015, S. 309.
Kategorie:Kirchenmusiker (Leipzig) Kategorie:Komponist (Deutschland) Kategorie:Deutscher Kategorie:Mann
Personendaten | |
---|---|
NAME | Vogler, Johann Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |

Die Wasserfluglinie Altona-Dresden war eine Luftverkehrsverbindung mit Wasserflugzeugen zwischen Altona (heute Teil von Hamburg) und Dresden. Sie war die erste in Europa und führte entlag der Elbe mit einer Zwischenlandung in Magdeburg und bestand nur von 1925 bis 1926.
Vorgeschichte

Die Idee, einen regelmäßigen Linienflugverkehr entlang schiffbarer Flüsse mit Wasserflugzeugen durchzuführen, war nicht neu. Bereits im Jahre 1920 hatte die im Dezember 1919 gegründete kolumbianische Fluggesellschaft SCADTA (Sociedad Colombo Alemana de Transportes Aereos) bei den Junkers Flugzeugwerken in Dessau drei Flugzeuge vom Typ Junkers F 13 mit Schwimmern bestellt, die in Kisten zerlegt das Land erreichten. Sie sollten die Hafenstädte Barranquilla und Cartagena entlang des Magdalenenstromes mit der kolumbianischen Hauptstadt Bogota verbinden. Flussdampfer benötigten für die Flussfahrt bis zur Hafenstadt Girardot mindestens eine Woche; in der Trockenheit bis zu vier Wochen. Die F 13 schaffte die über 1.000 km lange Strecke in nur zwei Tagen.
Die Stadtväter in Dresden und Magdeburg waren von der Idee der Errichtung einer Wasserfluglinie entlang der Elbe sehr angetan und hofften, dass sich auch Altona dieser Aktion anschließen würde. Schließlich wurde ein Einvernehmen erzielt und mit der Junkers Luftverkehr AG verhandelt. Diese wurde verpflichtet, im Jahre 1925 – zunächst für die Dauer von drei Monaten – einen regelmäßigen Luftverkehr auf der Elbe durchzuführen. Die Stadt Dresden sollte die Flugzeuge beschaffen und die Städte Altona und Magdeburg die Selbstkosten des Betriebes in Höhe von 67.500 RM garantieren. Die Reichspost wurde für jeden Flug finanziell zur Kasse gebeten.
Bei den Junkers Flugzeugwerken baute man zwei Flugzeuge vom Typ F 13, die in der Königsberger Werft mit Schwimmern versehen wurden. Die Flugzeuge hatten die Kennzeichen D 272 und D 583 (auch Silbermöwe und Wildente genannt). Eine weitere Maschine mit dem Kennzeichen D 433 kam später hinzu. Die ursprünglich sechssitzigen Maschinen boten nach der Umrüstung aus Gründen des Gewichtes nur noch vier Passagieren Platz. Die knapp zehn Meter lange Maschine war gänzlich aus Metall gebaut, verfügte über ein BMW-Triebwerk und brachte es auf 170 km/h. Es gab sie in verschiedenen Ausführungen – mit Fahrwerk, Schneekufen oder Schwimmergestell. Die Kabine der F 13 war sogar beheizbar und damit ganzjährig im Einsatz.
Nach nur sechs Stunden Flugzeit – immer entlang von Flussläufen – traf am Sonntag, dem 9. August 1925, gegen 5 Uhr nachmittags eines der beiden Flugzeuge von Königsberg in Dresden ein. Gleichzeitig erhielt Altona eine Maschine, so dass je ein Flugzeug vom Typ F 13 für den Erstflug am Vormittag des nächsten Tages zu Verfügung standen.
Beginn der Verbindung

Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung erfolgte am 10. August 1925 der erste Start eines Flugzeuges am Ufer in Dresden-Johannstadt in Höhe der damaligen Gneisenaustraße (heute Bundschuhstraße). Die F 13 mit dem Kennzeichen D 272 startete mit drei Passagieren an Bord 11.45 Uhr vormittags. Die fast 450 km lange Strecke von Dresden über Riesa, Torgau und Wittenberg führte nach Magdeburg, wo eine 20-minütige Zwischenladung vorgesehen war. Beim Eröffnungsflug kam es jedoch zu einer Havarie mit einem Bootshaken und damit zu einer Zeitverzögerung. Der Weiterflug über Tangermünde, Wittenberge und Lauenburg erfolgte ohne weitere Zwischenfälle, so dass die Maschine gegen 6 Uhr nachmittags verspätet in Altona landete.
Die Blaue Linie in Altona wurde am 10. August 1925 vom Altonaer Oberbürgermeister Max Brauer (dem späteren Senatschef) eröffnet. Das Gegenflugzeug mit dem Kennzeichen D 583 war mittags 12.45 Uhr unter Führung des Piloten Neumann in Altona aufgestiegen und nach einem Flug in durchschnittlich 800 m Höhe bei einem Stundenmittel von 145 km 120 Minuten später an der Rotehornspitze in Magdeburg gelandet. Eine jubelnde Menschenmenge begrüßte 4.45 Uhr nachmittags das Wasserflugzeug am Bootssteg in Dresden-Johannstadt. Täglich außer sonntags verkehrten fortan zwei Flugzeuge auf der Wasserfluglinie zwischen Dresden und Altona.
Im Dresdner Anzeiger vom 12.08.1925 war der Telegrammwechsel zwischen dem 2. Oberbürgermeister Dr. Külz (Dresden) und Oberbürgermeister von Altona anlässlich der Eröffnung der Wasserfluglinie Dresden - Hamburg-Altona abgedruckt:
„Die bei der Eröffnung der neuen Fluglinie übersandten Grüße erwidern wir auf das herzlichste mit aufrichtigen Wünschen für das Blühen und Gedeihen der Stadt Altona. Möge diese neue Förderung des Verkehrs die Städte an der deutschen Elbe einander näherbringen und der väterlichen Wirtschaft zum Segen gedeihe“
Die Flugpreise zwischen Dresden und Magdeburg betrugen 40 RM und zwischen Magdeburg und Altona 50 RM. Jeder Passagier konnte Freigepäck bis 10 kg unentgeltlich befördern; für Übergepäck und Frachtsendungen galten Festpreise. Die Kasse zur Bezahlung der Flugtickets befand sich im ehemaligen Bootshaus in Dresden-Johannstadt - dem heutigen Restaurant Johannstädter. Die Tickets in Altona für die zweimal täglich besetzte Passage wurden in einer Holzbaracke verkauft, dem heutigen Restaurant Elbkate. Ein Ruderboot beförderte die Fluggäste zur Maschine auf der Elbe.
Mit den Wasserflugzeugen wurden – wie bei anderen Flugzeugrouten üblich – Briefe jeder Art, Pakete (die in keiner Abmessung 60 cm überschreiten durften) und Zeitungen ab dem 15. August 1925 befördert.
Einstellung
Die Blaue Linie wurde kein Erfolg. Bis zum Sommer des Jahres 1926 fanden nur 134 Flüge statt. Die Luftpostbeförderung endete schon am 11. November 1925. Wegen Hochwasser und Eisschollen konnten die Maschinen im Winter oft nicht starten, bei der Kälte blieben die Passagiere aus. Am 6. Januar 1926 übernahm die Luft Hansa den Betrieb, ein Zusammenschluss der Junkers Luftverkehr mit der Deutschen Aero Lloyd. Die neue Betriebsgesellschaft plante jetzt sogar, die Linie bis zur Insel Helgoland zu verlängern. Doch dazu kam es nicht mehr. Preußische Exaktheit verhinderte den Ausbau der Linie Dresden - Magdeburg - Hamburg: Der Wasserflughafen an der Südspitze des Rotehornpark erschien den Musterbeamten zu klein und die Landekonzession wurde entzogen. Als im Sommer 1926 auch eine Landflugverbindung vom Flughafen Flughafen Dresden-Heller nach Hamburg-Fuhlsbüttel angeboten wurde, konnte die Wasserfluglinie nicht mehr mithalten und stellte ihren Betrieb ein. Die Wasserflugzeuge vom Typ Junkers F 13 wurden nach Dresden überführt und in einer Halle des alten Flugplatzes Dresden-Kaditz umgerüstet. Die Wasserpontons der F-13-Maschinen tauschte man gegen Reifen, damit die Flugzeuge von festem Boden abheben konnten.
Nachwirkung

Die Philatelistenverband der DDR gab zum 65. Jahrestag der Eröfffnung eine Sonderpostkarte mit Sonderstempel heraus.
Aus Anlass der 70-jährigen Eröffnung der ersten europäischen Wasserfluglinie fand am 12. August 1995 eine Festveranstaltung am Johannstädter Elbufer statt. Höhepunkt war das Eintreffen eines Wasserflugzeuges vom Typ Maule M 6 mit dem Piloten Herrn Steber von der Himmelsschreiber GmbH Wasserflug Hamburg, der mit seiner Maschine von Hamburg-Altona, immer dem Lauf der Elbe folgend, mit Sonderluftpost in Dresden eintraf. Hier wurden Rundflüge durchgeführt und für den Rückflug war ebenfalls eine Postaufgabe möglich. Für beide Flugrichtungen gab es Postsonder- sowie Gesellschaftsstempel.
Zwei Jahre später, am 23. August 1997, kam nochmals ein Wasserflugzeug von Hamburg-Altona in die sächsische Landeshauptstadt. Diesmal war es eine Beaver DHC 2 mit dem Piloten Steber aus Anlass „10 Jahre Städtepartnerschaft Hamburg–Dresden“. Es wurden Rundflüge über der Stadt durchgeführt und ein Postsonder- und Hinweisstempel verwendet