Viola d’amore
Die Viola d'amore ist ein historisches Streichinstrument.
Sie hat etwa die Größe einer Bratsche und wird auch beim Spielen wie eine solche gehalten. Sie unterscheidet sich wesentlich von der Bratsche durch die verschnörkeltere Korpusform sowie die Anzahl der Saiten und deren Stimmung.
Üblicherweise besitzt die Viola d'amore sieben Spiel-Saiten sowie mehrere Resonanzsaiten. Die Stimmung der Saiten war nie völlig einheitlich festgelegt und richtet sich üblicherweise nach dem jeweilig vorliegenden Musikstück.
Die Resonanzsaiten befinden sich unterhalb des Griffbretts und geben der Viola d'amore einen silbrig-hellen Klang.
Nach einer Blütezeit vom 17. Jahrhundert bis etwa zum Ende des 18. Jahrhunderts geriet sie zunehmend in Vergessenheit, um erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zunehmend wieder beachtet zu werden.
Antonio Vivaldi hat mehrere Solokonzerte für Viola d'amore geschrieben; Johann Sebastian Bach verwendet gleich zwei in der Arie Nr. 19 seiner Johannespassion. In einigen Opern wird die Viola d'amore in Bühnenmusiken verwendet, so in "Die Hugenotten" von Jules Massenet, "Palestrina" von Hans Pfitzner und "Madame Butterfly" von Giacomo Puccini.
Auch von modernen Komponisten gibt es Werke für Viola d'amore:
- Paul Hindemith (1895-1963): Kleine Sonate für Viola d'amore
- Frank Martin (1890-1974): Sonata da Chiesa für Viola d'amore und Orgel
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Bildnachweis: Kunsthistorisches Museum Wien