Diskussion:Ubier
Ich möchte zu dem Artikel über die UBIER auf ein tradiertes Missverständnis hinweisen, dass sich letztlich vorallem aus der Oberflächlichkeit der römischen Kriegsberichterstattung (seit Caesar) bezüglich ethnisch-kultureller und sprachlicher Identifikationen der rechtsrheinisch siedelnten Menschen ergibt.
Die Ubier waren kein "germanischer" Stamm. Wenn man eingedenk aller Probleme einer ethnischen Zuordnung (Was sollten wir in der mitteleuropäischen Eisenzeit als "Völker" bezeichenen?) auf überprüfbare Ergebnisse zurückgreift, so dürften insbesondere archäologisch geborgene Gebrauchsgestände, Kunst- und Modeobjekte sowie Münz- und Waffenfunde eine Zuordnung erlauben.
Die Ubier siedelten (wie beschrieben) in der Spätlatenezeit in Süs- und Mittelhessen. Sie sind - nicht zuletzt nach den Erkenntnissen der neuen archäologischen Grabungen am Dünsberg, Gem. Biebertal bei Giessen (siehe "www.keltenstadt.de") eindeutig ein Stamm keltischer Prägung.
Die Wissenschaft spricht mittlerweile vom "kelto-germanischen" Mischgebiet der Mittelgebirge im rechtsrheinischen Raum. Dass ab Latene D2 ein verstärkter Einwanderungsdruck germanischer Bevölkerungsanteile neben permanenter Scharmützel möglicherweise auch zu Assimilationseffekten führte, bleibt unbenommen.
Die Ubier haben sich 40 v.Chr. wohl insbesondere wegen randalierender Sueben-Banden an die römische "Schutzmacht" gewandt, ähnlich wie das ja zu Beginn des gallischen Krieges einige keltische Aristokraten in Gallien taten.