Assab
Assab ist eine etwa 21.300 Einwohner zählende kleine Hafenstadt im südosten Eritreas. Assab liegt etwa 480 Kilometer von Asmara entfernt. Der Hafen war ein strategisch wichtiger Punkt für den Handel in Richtung Äthiopien und einer der Gründe für den angeblichen Grenzstreit und seine zweijährigen Kriegsfolgen. In der Bucht von Assab gibt es 30 Inseln und in der näheren Umgebung gibt es eine umfangreiche Salzebene. Außerdem liegt hier eine wichtige Ölraffinerie und ein internationaler Flughafen.
Kolonialismus im 19. Jahrhundert
Die Bucht von Assab war das erste italienische Kolonialgebiet in Ostafrika.
Der Reeder Raffaele Rubattino aus Genua beschloss in Übereinkunft mit der italienischen Regierung die Errichtung einer mit einer Lagerhalle von Kohle ausgestatteten Anlegestelle am Roten Meer, zum Nutzen seiner Schiffe, die in den Indischen Ozean segelten. Um keinen Verdacht in der europäischen Öffentlichkeit zu erwecken, wurde ein Fachmann vor Ort beauftragt, im Namen der Gesellschaft Rubattino, die Bucht von Assab zu erwerben.
Am 5. November 1869 wurde von zwei lokalen Führern, Ibrahim und Hasan, ein dreieckiges Stück Land erworben, das 6 km Basislänge und 6 km Länge senkrecht der Basis besaß. Der am 11. März 1870 festgesetzte Vertrag wurde an Bord des Dampfers "Africa" von der Rubattino-Gesellschaft gefeiert. An den Grenzen des erworbenen Stücks Land wurden Schilder eingeschlagen mit dem Hinweis Eigentum der Rubattino: am 11. März 1870 erworben. Aber vor Monatsende ergriffen ägyptische Soldaten wieder Besitz der Bucht und räumten Pfähle und Schilder weg.
Zehn Jahre lang ruhte dieser Zustand, aber im März 1880 erwarb Giuseppe Sapeto durch einen weiteren Vertrag die Bucht wieder, so wie auch andere Stück Land und Eilande in der Nähe.
Am 10. März 1882 übernahm die italienische Regierung von der Schiffgesellschaft das Gebiet von Assab. Schon 1880 wurde ein Zivilbezirk unter der Aufsicht vom italienischen Aussenministerium. Dann wurde im Jahre 1883 ein kleiner Verband von vier Carabinieri auf Befehl vom Marschall Enrico Cavedani geschickt, um eine Aufsichtsstation für das Handelverkehr zu gründen. Der Unteroffizier stellte später auch Einheimische ein, aus denen die späteren Zaptié der Kolonie Eritrea stammten.
Das Postamt von Assab
Als die Rubattino & Co. das Eigentum über Assab ausübte, gab es dort ein Postamt, das unter der Aufsicht eines Buchhalters der Gesellschaft stand und so ging es zwei Jahre lang weiter, nachdem die italienische Regierung ihre Herrschaft auf dieses Gebiet erweitert hatte.
Der Sekretär diente auch als Postoffizier und die Gesellschaft bemühte sich dazu, Post mit Zielort Italien, Ägypten, Rotes Meer, Indien, Singapore und Batavia zu rangieren. Die Poststeuern wurde mit Briefmarken des italienischen Staates eingezahlt. 1884 wurde eine zweiterangige Sammelleitung festgesetzt, die erstrangig am 1. Juni desselben Jahres wurde. Endlich verkündete eine Nachricht vom 22. Januar 1885 die Gründung eines erstrangigen Postamtes genau in Assab.
Bei der Gründung der Kolonie Eritrea (1. Januar 1890) wurde Assab das Hauptpostamtbezirk der Kolonie und verwendete die Briefmarken, die für die Kolonie selbst emittiert wurden.