ʿUmar ibn Hafsūn
Umar ibn Hafsun († 918) war der Führer eines Aufstandes im südlichen Andalusien (880 – 918)
Umar ibn Hafsun war Sohn begüterter Landbesitzer in der Gegend von Ronda die alten westgotischen Adel entstammten. Nach privaten Streitigkeiten und einem Totschlag um 879 sammelte er Gesetzlose um sich und machte die Gegend von Malaga unsicher. Zwar geriet er in Gefangenschaft, doch gelang ihm die Flucht nach Afrika.
Von dort kehrte er bald zurück und wurde 884 der Führer der Aufständischen in den südlichen Provinzen im Emirat von Cordoba. Hauptstützpunkt wurde die Festung Bobastro bei Malaga, die auch mehreren Belagerungen durch die Umayyaden trotzte. Auf dem Höhepunkt seiner Macht beherrschte er die Provinzen Malaga und Granada und hatte enge Verbindungen zu den Aufständischen in Jaen. Er stützte sich im Kampf gegen die Umayyaden vor allem auf Berber und Mozaraber.
Er baute auch Kontakte zu den Aghlabiden und später den Fatimiden in Ifriqiya auf, doch schwächte er seine Bewegung als er zum Christentum übertrat. Auch gelang es dem Emir Abdallah durch das Bündnis mit den Banu Khaldun Umar ibn Hafsun weitgehend zu isolieren. Dennoch konnte der Aufstand bis zu seinem Tod von den Umayyaden nicht niedergeschlagen werden.
Unter seinem Sohn Sulayman konnte sich Bobastro noch bis 928 gegenüber Abd ur-Rahman III. behaupten, bevor der Aufstand niedergeschlagen und der Hafsun-Clan ins Exil getrieben wurde.