Muskogee (Volk)
Die "Creek" sind ein Indianervolk Nordamerikas, das ursprünglich aus dem Südosten der USA stammt. In ihrer eigenen Sprache nennen sie sich Mvskoke oder Maskoki (englische Schreibweisen Muskogee, Muskhogee, Muscogee). Heute leben die Maskoki vor allem in Oklahoma, Alabama und Florida. Ihre Sprache Maskoki (auf Maskoki mvskoke) gehört zur Sprachgruppe der Muskogee-Sprachen. Die Seminolen sind eng verwandt mit den Maskoki und sprechen ebenfalls die Maskoki-Sprache. Die Maskoki sind eine der fünf zivilisierten Nationen.
Frühgeschichte
Die frühgeschichtlichen Maskoki waren wahrscheinlich die Nachfahren der Hügelbauer der Mississippi-Kultur und möglicherweise mit den Utinahica in Süd-Georgia verwandt. Mehr ein loser Bund als ein geschlossener Stamm lebten die Maskoki in selbstständigen Dörfern in Flusstälern in den heutigen Staaten Georgia und Alabama und bestanden aus vielen ethnischen Gruppen, die mehrere verschiedene Sprachen sprachen. Jene, die entlang des Ocmulgee River siedelten, wurden von britischen Händlern aus South Carolina "Creek-Indianer" genannt (englisch: creek = Bach). Eventuell wurde der Name auch generell allen eingeborenen Völkern dieser Region verliehen.
Die Maskoki trieben Handel mit ihren neuen britischen Nachbarn und erhielten europäische Waren im Austausch gegen Hirschhäute und indianische Sklaven, die sie in Florida gefangen hatten. Im 18. Jahrhundert begannen sich die Maskoki mit britischen Händlern und geflohenen afrikanischen Sklaven zu verheiraten und zu vermischen. Differenzen in der Geographie und die Interaktion mit Europäern führten eventuell dazu, dass sich die Maskoki-Städte zunehmend in die "Unterstädte" im Grenzland von Georgia (an den Flüssen Chattahoochee River, Ocmulgee River und Flint River) und die "Oberstädte" im Alabama River-Tal aufteilten.
Revolutionäre Ära
Wie viele Gruppen der amerikanischen Ureinwohner östlich des Mississippi teilten sich die Maskoki auf, je nachdem, auf welcher Seite sie im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg standen. Die Unteren Maskoki (Lower Creeks) blieben neutral; die Oberen Maskoki (Upper Creeks) verbündeten sich mit den Briten gegen die Unabhängigkeitskämpfer.

Nachdem die Rebellion offiziell 1783 beendet war, entdeckten die Maskoki, dass Großbritannien Maskoki-Land den neugegründeten Vereinigten Staaten von Amerika zugeschlagen hatte. Der Staat Georgia begann sich ins Maskoki-Territorium auszudehnen. Der Maskoki-Staatsmann Alexander McGillivray wurde berühmt, als er einen panindianischen Widerstand gegen dieses Eindringen aufbaute und von den Spaniern in Florida Waffen erhielt, um vorbeiziehende Georgianer zu bekämpfen. McGillivray arbeitete daran, eine Art Maskoki-Nationalismus aufzubauen und die Maskoki-Führung zu zentralisieren, indem er gegen Dorfvorsteher kämpfte, die individuell Land an die USA verkauft hatten. Mit dem Vertrag von New York 1790 trat McGillivray eine signifikante Menge Maskoki-Land an die USA unter der Präsidentschaft von George Washington ab, im Austausch gegen die Anerkennung der Souveränität der Maskoki im verbliebenen Territorium. Jedoch starb McGillivray 1793 und Georgia dehnte sich weiter ins Maskoki-Land aus.
Der Rotstock-Krieg
Der Creek-Krieg von 1813 bis 1814, auch bekannt als "Rotstock-Krieg", begann als Bürgerkrieg innerhalb der Maskoki, nur um sich in den Krieg von 1812 zu verstricken. Angefeuert von der leidenschaftlichen Beredsamkeit des Shawnee-Führers Tecumseh und ihrer eigenen religiösen Führer kämpften Maskoki aus den Oberstädten, den Weißen als "Rotstöcke" bekannt, aggressiv gegen das weiße Eindringen und die "Zivilisierungsprogramme", die vom US-Indianeragenten Benjamin Hawkins verwaltet wurden. Die Rotstock-Führer William Weatherford (Roter Adler), Peter McQueen und Menawa kämpften verbissen mit den Unteren Maskoki, angeführt von William McIntosh, die mit den Amerikanern alliiert waren.
Am 30. August 1813 griffen die Rotstöcke, angeführt von Roter Adler, den amerikanischen Außenposten Fort Mims bei Mobile (Alabama) an, wo weiße Amerikaner und ihre indianischen Alliierten sich verschanzt hatten. Die Rotstöcke nahmen das Fort ein und veranstalteten ein furchtbares Massaker, als sie die Gefangenen, unter ihnen Frauen und Kinder, abschlachteten. Fast 250 Menschen wurden getötet - Panik ergriff das südwestliche Grenzland der USA.
Als Antwort auf das Massaker von Fort Mims sandten Tennessee, Georgia und das Mississippi-Territorium Armeen tief in das Land der Maskoki. In der Unterzahl und schlecht bewaffnet kämpften die Rotstöcke einen verzweifelten Kampf von ihren in der Wildnis errichteten Festungen aus. Am 27. März 1814 brach General Andrew Jacksons Tennessee-Miliz, unterstützt vom 39. US-Infanterie-Regiment und Cherokee- und Maskoki-Alliierten endlich den Widerstand der Rotstöcke in der Schlacht von Horseshoe Bend am Tallapoosa-Fluss.
Obwohl die Rotstöcke vernichtet worden waren, starben etwa 3.000 Obere Maskoki in diesem Krieg, den die restlichen Widerständler der Oberen Maskoki noch mehrere Monate aufrechterhielten. Im August 1814 ergaben sie sich bei Wetumpka (nahe der heutigen Stadt Montgomery (Alabama)) Andrew Jackson. Am 9. August 1814 wurden die Maskoki gezwungen, den Vertrag von Fort Jackson zu unterzeichnen, der den Konflikt beendete und sie verpflichtete, 81.000 km² Land - mehr als die Hälfte ihres ursprünglichen Territoriums - den USA abzutreten. Auch jene Maskoki, die mit Andrew Jackson gemeinsam gekämpft hatten, wurden zur Abgabe von Land gezwungen, da sie Jackson für verantwortlich für den Aufstieg der Rotstöcke hielt. Der Staat Alabama ging aus diesem Land hervor und wurde 1819 Teil der USA.
Die Vertreibung nach Westen
Nach dem Krieg von 1812 unterzeichneten einige Maskoki-Führer wie William McIntosh eine Anzahl Verträge, die mehr und mehr Land an Georgia abtraten. Schließlich gab der Maskoki-Bund ein Gesetz heraus, das jegliche weitere Landabtretung zum Kapitalverbrechen erklärte. Trotzdem unterzeichneten am 12. February 1825 McIntosh und andere Häuptlinge den Vertrag von Indian Springs, der das meiste des verbliebenen Maskoki-Lands in Georgia abtrat. [1]

McIntosh war ein Vetter des Gouverneurs von Georgia George Troup, der die Maskoki als eine Bedrohung für die weiße Expansion in der Region betrachtete, und war für die Demokratische Partei in eine Plattform für "Indianer-Ausweisung" gewählt worden. McIntoshs Motive wurden unterschiedlich interpretiert. Einige glaubten, er sei bestochen worden, seine Leute zu verkaufen, andere behaupteten, er habe begriffen, dass die Maskoki schließlich alles verlieren würden und er noch das beste für sie herausschlagen wollte. [2] Nachdem der US-Senat den Vertrag ratifiziert hatte, wurde McIntosh von Maskoki, angeführt von Menawa, ermordet (am 31. Mai 1825) (Major Ridge von den Cherokees verhielt sich später genauso wie McIntosh und zahlte denselben Preis.)
Der Maskoki-Nationalrat, angeführt von Opothle Yohola protestierte bei den USA dafür, den Vertrag von Indian Springs zu annullieren. Präsident John Quincy Adams war mitfühlend und der Vertrag wurde schließlich in einer neuen Vereinbarung, dem Vertrag von Washington 1826, annulliert. [3] Der Historiker R. Douglas Hurt schreibt darüber: "Die Creeks hatten geschafft, was keine Indianernation je getan hatte oder jemals wieder tun wird - die Annullierung eines bereits ratifizierten Vertrags erreicht."[1]
Gouverneur Troup von Georgia ignorierte den neuen Vertrag und begann, die Indianer gewaltsam zu vertreiben, gemäß den Abmachungen des ersten Vertrags. Zuerst versuchte Präsident Adams mit föderalen Truppen zu intervenieren, doch Troup rief die Miliz zusammen and Adams, einen Bürgerkrieg fürchtend, gab nach. Wie er seinen Vertrauten mitteilte, "seien es die Indianer nicht wert, einen Krieg zu beginnen."
Obwohl die Maskoki aus Georgia vertrieben worden waren, wobei viele Untere Maskoki ins Indianerterritorium gezogen waren, lebten immer noch etwa 20.000 Obere Maskoki in Alabama. Der Staat jedoch ging daran, Stammesregierungen zu verbieten und weitete die Staatsgesetze auf die Maskoki aus.Opothle Yohola appellierte an die Administration Präsidents Andrew Jackson, sie vor Alabama zu beschützen; als nichts weiterging, wurde der Vertrag von Cusseta unterzeichnet (am 24. März 1832), der das Maskoki-Land in individuelle Grundstücke aufteilte. [4] Die Maskoki konnten entweder ihre Grundstücke verkaufen und Vermögen ansammeln, um nach Westen zu ziehen, oder in Alabama bleiben und sich den Staatsgesetzen zu unterwerfen. Landspekulatoren und Hausbesetzer begannen, die Maskoki von ihren Grundstücken zu vergraulen, was zu Gewaltausbrücken führte, die im so genannten "Creek-Krieg von 1836" gipfelten. Der Kriegsminister Lewis Cass sandte General Winfield Scott eine Meldung, die Gewalt zu beenden, indem die Maskoki gewaltsam ins Indianerterritorium westlich des Mississippi vertrieben wurden.
Die offizielle Website der Maskoki beschreibt die nächste Phase ihrer Geschichte:
- In der neuen Nation legten die Unteren Maskoki ihre Farmen und Plantagen an den Flüssen Arkansas River und Verdigris River an. Die Oberen Maskoki reetablierten ihre ursprünglichen Städte am Canadian River und seinen nördlichen Zuflüssen. Die Stammesstädte beider Gruppen sandten weiterhin Vertreter zu einem Nationalrat, der sich bei High Springs traf. Die Maskoki-Nation als Ganzes begann eine neue Prosperität zu erfahren. [5]
Die Maskoki heute

Die meisten Maskoki zogen ins Indianerterritorium, obwohl manche blieben. Es gibt eine Anzahl Maskoki in Alabama in der Poarch Creek Reservation in Atmore (Alabama) (nordöstlich von Mobile (Alabama)), ebenso eine Anzahl Maskoki in besonders undokumentierten ethnischen Städten in Florida. Zusätzlich leben die Nachfahren der Maskoki in verschiedenen Integrationsgraden über die südöstlichen US-Staaten verteilt.
Obwohl die Maskoki-Konföderation eine der größten Indianerorganisationen war, führte ihre Unpopularität nach dem Creek-Krieg dazu, dass die Maskoki für die Assimilierung in andere Stämme und die weiße Kultur anfälliger wurden.
Berühmte Maskoki
Jim Pepper, Jazzmusiker, kombinierte Elemente der Ureinwohnermusik und Jazz
Will Sampson, Schauspieler, am berühmtesten für seine Darstellung in Formans "Einer flog übers Kuckucksnest" (1975).
Weblinks
- LostWorlds.org | Ocmulgee Mounds: Creek/Muskogee Origins
- Muscogee (Creek) Nation of Oklahoma (official site)
- Creek (Muskogee) by Kenneth W. McIntosh -- Encyclopedia of North American Indians
- History of the Creek Indians in Georgia
- Poarch Creek Indians in Alabama
- http://www.poarchcreekindians.org/tribal_history.htm
- Comprehensive Creek Language materials online
- Bartram Seeks News of the Creeks and Seminoles. About to ascend the St. John's River, in April of 1774, William Bartram seeks information about a recent incident between the local settlers and Indians.
Siehe auch: Liste nordamerikanischer Indianerstämme
- ↑ Hurt, R. Douglas, The Indian Frontier: 1763-1846 (Albuquerque: University of New Mexico Press, 2002), p. 148.